@funkbandit & palo. Es geht nicht darum, dass die Wölfe einen Touron "fressen", sondern es geht darum, dass vielleicht beim "wo-ist-das-Fresschen-Spielchen" ein Mensch hinfällt, sich verletzt und schreit "Ein Yellowstone-Wolf hat mich angegriffen". Ein solcher Zwischenfall würde das ganze Wiederansiedlungsprojekt gefährden und könnte im schlimmsten Fall zu viel schwereren Konsequenzen führen.
Ich denke hier in diesem Forum redest Du frei nach dem Sprichwort "wie der Pfarrer in der Kirche" an die Verkehrten hin. Diejenigen, die ich hier im Forum und bei Treffen kennengelernt habe, würden so einen Blödsinn sicher nicht tun.
Davon geh ich einmal aus.
Aber es geht nicht nur ums Füttern, das sollten die meisten kapiert haben. Es geht auch um das "den-Wölfen-hinterher-fahren", weil man ein gutes Foto machen will. Das ist gerade jetzt sehr heikel. Beispiel:
Die Druid-Wölfe im Lamar Valley haben ihre Höhle mit den Kleinen auf der einen Seite der Straße, jagen aber auf der anderen Seite. Wenn sie nun etwas erlegt haben, versuchen sie, das Fleisch zur Höhle zu bringen. Besonders wenn Sie das Futter vorverdaut im Magen transportieren, um es danach den Welpen vorzuwürgen, ist wichtig, dass sie möglichst schnell über die Straße kommen, bevor das Futter wieder verdaut wird. Das ist teilweise wegen der Tourons nicht möglich, da sie jedes Mal, wenn sich ein Wolf der Straße nähert, in die Autos springen und ihm hinterher jagen. Dann vesucht das Tier, erneut auszuweichen, und so geht die Jagd weiter.
Noch kritischer wird es, wenn die Wölfe ihre Kleinen jetzt bald ins Rendezvous-Gebiet transportieren, das wiederum auf der anderen Seite der Straße liegt. Dann versuchen sie, die Tiere dorthin zu schleppen, was auch wieder kaum möglich ist. Leider scheint das kaum jemanden zu interessieren, Hauptsache es gibt ein tolles Foto. Darum könnte es vielleicht passieren, dass auch einige aus dem Forum alles vergessen, wenn sie einen Wolf sehen - was ja verständlich ist, denn die Tiere sind faszinierend ...
Wenn ich als Guide Leute im Park führe, lege ich darum ganz besonderen Wert darauf, das verständlich zu machen. (Ich denke, Clinton kann das bestätigen.) Mir ist die Ethik der Tierbeobachtung wichtig. Klar habe ich leicht reden, denn ich bin ständig dort und andere sind vielleicht nur für einen Tag da und möchten so viel wie möglich "mitnehmen".
Ich wollte es nur mal angesprochen haben, um verständlich zu machen, warum es so wichtig für die Tiere ist, dass wir sie in Ruhe lassen. Wir können sie ja trotzdem beobachten, sollten uns aber überlegen, welchen Preis die Tiere für zu viel Nähe zahlen müssen.
So long
Elli
P.S. Thomas und Christine (ebenfalls aus unserem Forum) sind noch ein paar Tage da und berichten auch auf meinem Blog. Sie regen sich genauso auf! Ist auch mit einer der Gründe, warum ich im Sommer nicht im Park bin. Da bekomme ich nur Bauchweh...