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Autor Thema: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind  (Gelesen 1223 mal)

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yellowstone-wolf

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An alle, die nach Yellowstone fahren:

Bitte haltet Abstand zu den Wölfen. Ein junger Wolf, der vermutlich gefüttert worden ist, soll jetzt sterben, weil er angefangen hat, Radfahrer und Motorradfahrer zu jagen. Und das alles, weil "Tourons" (= tourist & moron) sich nicht beherrschen können.
Ich komme gerade aus Yellowstone zurück und habe unglaubliche Szenen gesehen. Autos und Menschen, die in no-stopping Zonen halten und wegen eines Fotos den Wölfen hinterher jagen. Wölfe, die keine Möglichkeit haben, das Fleisch über die Straße zur Höhle zu bringen u.v.m.
Der Park Service hat nicht genügend Geld, um überall Polizisten aufzustellen, und die Leute sind total unvernünftig und respektlos. Es ist zum K... :wut33:

Darum meine Bitte an Euch hier, die Ihr (hoffentlich) zur "vernünftigeren" Spezies gehört: Bitte haltet Abstand zu den Wildtieren.

Mehr zum Thema hier: http://yellowstone-wolf.blogspot.com

LG
Elli

Clinton

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Hallo Elli

Danke für diesen Hinweis.
Es handelt sich wohl um verschiedene Begegnungen in der Old Faithful Area.
Und einen jungen Wolf zu töten der sich aufgrund unsäglicher Dummheit der Menschen
auf diese Weise annähert ist wirklich zum kotzen!!!!
Gruß Clinton

Palo

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Wieso das denn? Hunde die hinter Radfahrern und Motorradfahrern  herrennen werden doch auch nicht getoetet.
Gruß

Palo

funkbandit

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Wieso das denn? Hunde die hinter Radfahrern und Motorradfahrern  herrennen werden doch auch nicht getoetet.

Könnte vielleicht daran liegen, dass sich die meisten Hunde von Pedigree oder Chappi ernähren und sich nicht auf ihr Jagdglück verlassen müssen, um sich zu ernähren. So ein Wolf kann erstens ohne Nahrung nicht endlos weiterjagen, zweitens braucht er die Energiereserven aus dem Sommer für den Winter UND so ein Wolf ist halt ein Raubtier und nicht gezähmt, so dass sie in freier Wildbahn dem einen oder anderen Menschen gefährlich werden können.

Aber ich gehe davon aus, dass Du das alles bedacht hast bevor Du die Antwort geschrieben hast!

Palo

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Könnte vielleicht daran liegen, dass sich die meisten Hunde von Pedigree oder Chappi ernähren und sich nicht auf ihr Jagdglück verlassen müssen, um sich zu ernähren. So ein Wolf kann erstens ohne Nahrung nicht endlos weiterjagen, zweitens braucht er die Energiereserven aus dem Sommer für den Winter UND so ein Wolf ist halt ein Raubtier und nicht gezähmt, so dass sie in freier Wildbahn dem einen oder anderen Menschen gefährlich werden können.

  Huh? Ausserdem ist es lt. Elli's Blog ja noch nicht geschehen sondern wird vermutlich geschehen.. auch das glaube ich nicht, wahrscheinlich eine gute Geschichte um die Tourons (love that word) darauf hinzuweisen keine wilden Tiere zu fuettern. Leider werden sie es aber doch weiterhin tun obwohl an jeder Ecke ein Schild steht, es zu unterlassen.   

Gruß

Palo

Stefan M.

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@ Elli:

Ich denke hier in diesem Forum redest Du frei nach dem Sprichwort "wie der Pfarrer in der Kirche" an die Verkehrten hin. Diejenigen, die ich hier im Forum und bei Treffen kennengelernt habe, würden so einen Blödsinn sicher nicht tun.

Komisch, bei der Geschichte fallen mir plötzlich wieder die zwei Trottel mit ihrem Pickup ein, die am Loop Drive in den Everglades nichts Besseres zu tun hatten als die Alligatoren mit Weißbrotstangen zu füttern. Wird einem ja auch nur an jeder Ecke zigfach gesagt, dass das zum einen schlecht für die Tiere, zum anderen gefährlich für den vermeintlichen "Tierfreund" ist. Die beiden waren übrigens keine der Spezies "deutscher Tourist" sondern eher vom Typus "Südstaaten-Redneck".

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


yellowstone-wolf

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    • Yellowstone Park
@funkbandit & palo. Es geht nicht darum, dass die Wölfe einen Touron "fressen", sondern es geht darum, dass vielleicht beim "wo-ist-das-Fresschen-Spielchen" ein Mensch hinfällt, sich verletzt und schreit "Ein Yellowstone-Wolf hat mich angegriffen". Ein solcher Zwischenfall würde das ganze Wiederansiedlungsprojekt gefährden und könnte im schlimmsten Fall zu viel schwereren Konsequenzen führen.

Ich denke hier in diesem Forum redest Du frei nach dem Sprichwort "wie der Pfarrer in der Kirche" an die Verkehrten hin. Diejenigen, die ich hier im Forum und bei Treffen kennengelernt habe, würden so einen Blödsinn sicher nicht tun.
Davon geh ich einmal aus.  :wink:
Aber es geht nicht nur ums Füttern, das sollten die meisten kapiert haben. Es geht auch um das "den-Wölfen-hinterher-fahren", weil man ein gutes Foto machen will. Das ist gerade jetzt sehr heikel. Beispiel:
Die Druid-Wölfe im Lamar Valley haben ihre Höhle mit den Kleinen auf der einen Seite der Straße, jagen aber auf der anderen Seite. Wenn sie nun etwas erlegt haben, versuchen sie, das Fleisch zur Höhle zu bringen. Besonders wenn Sie das Futter vorverdaut im Magen transportieren, um es danach den Welpen vorzuwürgen, ist wichtig, dass sie möglichst schnell über die Straße kommen, bevor das Futter wieder verdaut wird. Das ist teilweise wegen der Tourons nicht möglich, da sie jedes Mal, wenn sich ein Wolf der Straße nähert, in die Autos springen und ihm hinterher jagen. Dann vesucht das Tier, erneut auszuweichen, und so geht die Jagd weiter.
Noch kritischer wird es, wenn die Wölfe ihre Kleinen jetzt bald ins Rendezvous-Gebiet transportieren, das wiederum auf der anderen Seite der Straße liegt. Dann versuchen sie, die Tiere dorthin zu schleppen, was auch wieder kaum möglich ist. Leider scheint das kaum jemanden zu interessieren, Hauptsache es gibt ein tolles Foto. Darum könnte es vielleicht passieren, dass auch einige aus dem Forum alles vergessen, wenn sie einen Wolf sehen - was ja verständlich ist, denn die Tiere sind faszinierend ...
Wenn ich als Guide Leute im Park führe, lege ich darum ganz besonderen Wert darauf, das verständlich zu machen. (Ich denke, Clinton kann das bestätigen.) Mir ist die Ethik der Tierbeobachtung wichtig. Klar habe ich leicht reden, denn ich bin ständig dort und andere sind vielleicht nur für einen Tag da und möchten so viel wie möglich "mitnehmen".
Ich wollte es nur mal angesprochen haben, um verständlich zu machen, warum es so wichtig für die Tiere ist, dass wir sie in Ruhe lassen. Wir können sie ja trotzdem beobachten, sollten uns aber überlegen, welchen Preis die Tiere für zu viel Nähe zahlen müssen.

So long
Elli

P.S. Thomas und Christine (ebenfalls aus unserem Forum) sind noch ein paar Tage da und berichten auch auf meinem Blog. Sie regen sich genauso auf! Ist auch mit einer der  Gründe, warum ich im Sommer nicht im Park bin. Da bekomme ich nur Bauchweh...

michaels-pictures

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@funkbandit & palo. Ist auch mit einer der  Gründe, warum ich im Sommer nicht im Park bin. Da bekomme ich nur Bauchweh...

Ohh ja, das kann ich sehr gut verstehen.
Im Yosemite musste ich leider ähnliche Erfahrungen machen. Da haben wir einen Bären ein gutes Stück abseits der Straße entdeckt. Wir wollten aus einem vernünftigen Abstand fotografieren, aber bis wir die Objektive (500mm u. 600mm) auf dem Stativ hatten, waren schon ein paar Dumpfbacken (darunter eine komplette Familie mit Kindern) querfeldein direkt zu dem Bär hin unterwegs. Das Tier wurde von denen über eine Strecke von gut 200m regelrecht verfolgt bis es irgendwann im Wald verschwand.
Ich habe mich damals wirklich tierisch aufgeregt und tu es auch jetzt noch wenn ich daran zurückdenke - nicht über das versäumte Bild, sondern über diese scheinbar grenzenlose Dummheit dieser Leute. Sie sind durch ihr rücksichtsloses und egoistisches Handeln auf dem direkten Weg ganau das zu zerstören, wegen dem sie eigentlich hergekommen sind. :sauer:

Wir sind (noch) an die Schulferien gebunden und werden daher erst im Sommer in den Yellowstone kommen. Aber vor genau solchen Situationen graut mit auch schon ein wenig und ich hoffe wirklich daß ich die nicht all zu oft erleben muß.

@Elli: Ich finde es gut, daß Du dieses Thema hier angesprochen hast. Je mehr Leute dafür sensibilisiert sind, um so besser ist das.
Viele Grüße,
Michael

www.michaels-pictures.net

my inner compass does not point to true north but to true home!



Clinton

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@funkbandit & palo.
Wenn ich als Guide Leute im Park führe, lege ich darum ganz besonderen Wert darauf, das verständlich zu machen. (Ich denke, Clinton kann das bestätigen.) Mir ist die Ethik der Tierbeobachtung wichtig. Klar habe ich leicht reden, denn ich bin ständig dort und andere sind vielleicht nur für einen Tag da und möchten so viel wie möglich "mitnehmen".
Ich wollte es nur mal angesprochen haben, um verständlich zu machen, warum es so wichtig für die Tiere ist, dass wir sie in Ruhe lassen. Wir können sie ja trotzdem beobachten, sollten uns aber überlegen, welchen Preis die Tiere für zu viel Nähe zahlen müssen.


Ja das kann ich zu hundert Prozent bestätigen.
Ich finde deine "Arbeitsweise" echt genial und kann nur jedem hier empfehlen deine Arbeit und Kontakte vor Ort anzuschauen.
Gruß Clinton

ThomasRV

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Hallo zusammen,

manchmal frägt man sich warum Menschen sich über sämtliche Vorschriften, vor allem im
Bezug auf den Umgang mit Wildtieren hinwegsetzen.

Ich werde dies Jahr das erste Mal Yellowstone besuchen, aber ich bin mir sicher es wird überall
davor gewarnt sich Wildtieren zu nähern geschweige denn zu füttern.

Vermutlich handelt es sich meist um Ignoranten, oder die Leute sind einfach naiv.

Diese Videos sagen eigentlich alles:

http://www.nps.gov/yell/photosmultimedia/safetyvideos.htm

Grüße
Thomas
1997 - California+Southwest
1999 - N.Y.C.
2001 - Vancouver -> Frisco by Bike on US 101
2003 - Montreal - Canada
2004 - Südstaaten
2007 - Alice-Adelaide-Melbourne-Sydney
2009 - Great Lakes - Rocky Mountains
2015 - Short Trip: D.C- Mid Atlantic - NYC

Matze

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Re: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind
« Antwort #10 am: 18.05.2009, 20:11 Uhr »
Obwohl der Wolf für mich nicht so einen Reiz darstellt (ist mir genauso suspekt, wie Hunde allgemein - mich würden im Yellowstone eher Elche, Bären, Adler interessieren!), kann ich über so viel Unvernunft nur den Kopf schütteln!

Gruß Matze




San Francisco!!

Thinkpink

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Re: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind
« Antwort #11 am: 19.05.2009, 06:44 Uhr »
Im Zyon sahen wir ein grosses Hinweisschild und die Aufforderung, die Tiere nicht zu füttern mit der Meldung, dass sie am Grand Canyon 15 Hirsche töten mussten, weil sie am Verhungern waren. Die wurden von Touristen u.a. mit PommesChips gefüttert und die wurden derart süchtig nach dem Zeug, dass sie am Ende alles gefressen haben, was ähnlich salzig roch, auch die Verpackung. Ihre Mägen seien derart voll Abfall gewesen, dass sie so auch normale Nahrung nicht mehr aufnehmen konnten. Und natürlich wurde überall vor dem Füttern der ach so herzigen Squirrels gewarnt, u.a. mit dem Foto einer frisch genähten Hand einer Touristin... Manchmal überlegt man sich, ob man solche Parks nicht für den Menschen sperren sollte  :roll:
2009: 3 Wochen klassischer Südwesten
2011/12: 3 Wochen Südwesten Valley of Fire, Death Valley, Joshua Tree, San Diego

playmaker11

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Re: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind
« Antwort #12 am: 19.05.2009, 07:31 Uhr »
Wieso das denn? Hunde die hinter Radfahrern und Motorradfahrern  herrennen werden doch auch nicht getoetet.
Was wiederum manchmal auch zur Displinierung der Besitzer beitragen würde.....
No retreat, no surrender !

groovy

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Re: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind
« Antwort #13 am: 19.05.2009, 08:37 Uhr »
Wieso das denn? Hunde die hinter Radfahrern und Motorradfahrern  herrennen werden doch auch nicht getoetet.
Was wiederum manchmal auch zur Displinierung der Besitzer beitragen würde.....

und manchmal wäre es wirklich zu begrüßen :roll:
Aber er will ja nur spielen :wink:

MfG Volker

yellowstone-wolf

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Re: Yellowstone-Wolf muss sterben, weil Touristen unvernünftig sind
« Antwort #14 am: 20.05.2009, 08:30 Uhr »
Trauriger Abschluss: Der Old Faithful Wolf wurde getötet.

Pressemitteilung hier: http://yellowstone-wolf.blogspot.com