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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: BigDADDY am 15.05.2008, 21:43 Uhr

Titel: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: BigDADDY am 15.05.2008, 21:43 Uhr
Ihr Lieben,

als ich nach Malibu reinkam dachte ich, hier leben doch sicherlich auch viele Deutsche, nicht dauerhaft oder ausgewandert wie z.B. Thomas Gottschalk oder andere User hier auf dem Board, sondern einfach nur so aus Spaß, weil Papi ein paar Milliönchen zu viel auf dem Liechtensteiner Konto hat. Nach einiger Zeit geht es dann wieder zurück nach Deutschland und wenn es langweilig wird, wieder ins kleine Strand-Chaletchen nach Malibu oder auch Florida.
Einen solchen Lebensstil würde ich nicht unbedingt ablehnen, NICHT wegen des Geldes, sondern der Möglichkeit, problemlos wieder in die USA zu kommen (für uns Normalo-Touristen ist dies ja nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch immer ein Kraftakt).

Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: gast am 15.05.2008, 22:07 Uhr
Was meinst du was es fuer ein organisat. Kraftakt ist, in USA und D ein Domizil zu unterhalten. Da haben es Motel 6 Touristen doch gut!
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: magnum am 15.05.2008, 22:08 Uhr
Zitat
   
Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Nein.

Die von Dir aufgezeigten Deutschen sind ja wohl nicht die typischen USA-Ausländer. Die können doch genausogut in Monaco, St. Moritz oder sonstwo wohnen.

Wer Kohle hat, kann sich sowas immer und überall leisten, nicht nur in den USA.


    
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: mrh400 am 15.05.2008, 22:12 Uhr
Hallo,
Zitat
Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
nein. Ich bin mit meinem Leben bestens zufrieden und gönne neidlos jedem anderen das seine.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Wilder Löwe am 15.05.2008, 22:19 Uhr
Nein, Urlaub machen und dort leben sind zwei total unterschiedliche Dinge. Uns geht es hier gut, so gut könnte es uns dort unter normalen Umständen gar nicht gehen. Außerdem, wie soll man bei nur 10 Urlaubstagen im Jahr vernünftig Urlaub machen  :zuberge: ???

Katrin
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Peetzis Fernweh am 15.05.2008, 22:24 Uhr
Hallo,
Zitat
Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
nein. Ich bin mit meinem Leben bestens zufrieden und gönne neidlos jedem anderen das seine.
Genau Deiner Meinung, das macht Amerika aus,
keiner beineidet den anderen.
Das fehlt uns in Deutschland.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 15.05.2008, 22:35 Uhr
Hallo,
Zitat
Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
nein. Ich bin mit meinem Leben bestens zufrieden und gönne neidlos jedem anderen das seine.
Genau Deiner Meinung, das macht Amerika aus,
keiner beineidet den anderen.
Das fehlt uns in Deutschland.


Was uns in D fehlt ist eher die Fähigkeit, unser eigenes Land und unsere Mitmenschen etwas positiver zusehen und nicht alles hier schlecht zu reden.

Da können wir uns tatsächlich an den Amis ein Beispiel nehmen. Neid und Misgunst gibt es dort sicher nicht weniger als hier. Wenn in Small Town America der Nachbar mit einem neuen und größeren Auto vorfährt schaut die Nachbarschaft auch nicht anders als hier und tuschlet, wie er sich den jetzt wohl wieder leisten kann. Ist halt menschlich ;).

Zur Eingangsfrage: Nö!
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Peetzis Fernweh am 15.05.2008, 22:38 Uhr
Zitat:
Was uns in D fehlt ist eher die Fähigkeit, unser eigenes Land und unsere Mitmenschen etwas positiver zusehen und nicht alles hier schlecht zu reden.

Genauso ist es. Uns geht es sehr sehr gut.
Stefan
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Palo am 16.05.2008, 06:26 Uhr
Obwohl ich Los Angeles liebe, in Malibu noechte ich kein Haus geschenkt haben. Das muss man mal nach einem Brand oder nach Erdrutschen gesehen haben .... sehr ernuechternd.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Fistball am 16.05.2008, 07:02 Uhr
Eine Reise in die USA oder sonst wo hin, mache ich gerne, aber dort leben?

Nein - da ziehe ich schon mein schönes Oberfranken vor. Wer gerne in USA leben möchte, bitte, neidisch bin ich aber auf keinen.

Claus
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Antje am 16.05.2008, 08:20 Uhr
Hallo,

nein – ich neide es niemanden.

Ich hab ja durch ausgewanderte Freunde ziemlich viel Kontakt in die USA, bin oft da. Die Alltagsprobleme sind letztlich die gleichen, die man in Deutschland hat.
Unsere Freunde hatten zumindest den Vorteil, daß ein guter Job da war mit nem guten Einkommen und der Arbeitgeber auch für Visum, Umzug etc. gesorgt hat. Außerdem sind die immerhin gut versichert. Auch ein echter Bonuspunkt.

Die leben durchaus gut da – aber die haben auch hier gut gelebt.

Andere haben für begrenzte Zeit in den USA jobtechnisch gelebt. Hätten die Möglichkeit gehabt, dort zu bleiben. Und sind durchaus nicht unglücklich bzw. haben sich ganz bewußt dafür entschieden, wieder nach Deutschland zu gehen und es bei kürzeren Aufenthalten zu belassen.

Du mußt hart arbeiten, du hast wenig Urlaub. Du hast wunderbare Freizeitmöglichkeiten – nur vergleichsweise wenig Freizeit.

Außerdem darf man für den Alltag nicht vergessen – die normalen Steuern sind natürlich durchaus niedriger als in Deutschland – aber der Staat holt sich schon Geld auf andere Art:
Unsere Freunde haben ein kleines (Reihen)haus in einem Vorort von San Francisco. Dieses kleine Häuschen kostet im Jahr mehr als 5000 $ „Grundsteuer“. Und da ist noch nicht drin, was die an „Instandhaltung“ an die dort übliche Association bezahlen (das ist sowas wie hier bei Wohnanlagen die Eigentümergemeinschaft).

Wenn nur die Rede von Millionären und aufwärts ist und ob ich die für ihren Lebensstil beneide, weil die quasi überall (nicht nur in den USA) leben können und willkommen sind – nicht wirklich. Es gab immer echt Arme, ne Mittelschicht und Reiche, die abseits des „gemeinen Volkes“ leben. Ich kümmere mich um mein Leben – ich weiß nicht und wills auch nicht wissen, ob vermeintliche Reiche wirklich reich sind (manch einer war nur prominent  - aber dafür reich an Schulden).

Natürlich hätte ich gerne etwas mehr Geld und etwas mehr Freizeit – aber im Grunde bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben, mit meinen Möglichkeiten, mit meinem Urlaub.

Ich reise auch sehr gerne in die USA und auch sonstwohin – nur – ich kenn mich einfach zu gut aus und möchte dort nicht unbedingt leben.

Urlaub und dort leben ist so ein Unterschied. Man schlägt sich dort mit Problemen rum, von deren Existenz wir hier nichtmal eine Ahnung haben.

Und – nein – es ist DEFINITIV auch kein unbürokratisches Land – ganz im Gegenteil!

Klar ist es landschaftlich schön – aber man muß sich nur umgucken – wenn ich die Größe der USA sehe – im vergleichbaren Umkreis ist Europa auch traumhaft schön und bietet viel.

Warum haben so viele das Gefühl, sie würden in der Abstellkammer der Welt leben. Wir leben sowohl landschaftlich, kulturell als auch wirtschaftlich in einem Paradies.

Beispiele? Zu Kultur/Historie brauch ich nichts sagen – Schlagworte: Rom, Athen, dänische Königsstädte, Stockholm, Paris, London, Trier

Landschaft: Alpen, Toskana, norwegische Fjorde, schwedische Schären, griechische Inseln, Neckar-Tal, viele Regionen in Rumänien, Bulgarien (die ja oft noch unentdecktes Land für uns sind…) … gut – wir haben keinen Grand Canyon – das geb ich natürlich zu.

Reisen bildet sich – aber man sollte auch zu schätzen wissen, was man hat!

Viele Grüße

Antje

Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 16.05.2008, 08:38 Uhr
Reisen bildet sich – aber man sollte auch zu schätzen wissen, was man hat!

 :daumen:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Easy Going am 16.05.2008, 09:16 Uhr
Ich beneide diejenigen die von November bis März Sonne haben und nicht wie wir 5 Monate diese "stimmungsvollen" Grautöne ertragen müssen.

Bei der kulturellen und landschaftlichen Vielfalt Europas gebe ich Antje und DocHoliday Recht - allerdings, wie die Leute hier manchmal drauf sind kann einem schon auf den Kecks gehen - vielleicht liegt's ja an der mangelnden Sonne. :zuck:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: IkeaRegal am 16.05.2008, 09:36 Uhr
Was das Wetter angeht, neide ich ebenfalls. Von mir aus könnte Deutschland Wettertechnisch mit Florida gleich ziehen, hätte ich kein Problem.

Wenn ich ehrlich bin, finanziell unabhängig wäre doch gerne jeder von uns - auch wenn die meisten das nicht so gerne zugeben  :wink: Natürlich definiere ich mein Leben nicht über Geld, aber wenigstens finanziell Sorgenfrei zu leben, wäre doch absolut genial und dazu Zeit für seine wirklichen Interessen zu nutzen. Ich hätte wirklich genug Beschäftigung außerhalb meiner Arbeit ohne das es mir langweilig werden würde. Ich würde lediglich mehr Reisen als bisher.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: mrh400 am 16.05.2008, 09:39 Uhr
Hallo,
… gut – wir haben keinen Grand Canyon – das geb ich natürlich zu.
doch, zumindest dem Namen nach  :wink: , den Grand Canyon du Verdon (http://www.michael-mueller-verlag.de/xtras/pdf/haute-provence_leseprobe_2.pdf); zwar viel kleiner, dafür mit besserer Gastronomie in der Umgebung
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: BigDADDY am 16.05.2008, 09:43 Uhr

… gut – wir haben keinen Grand Canyon – das geb ich natürlich zu.


Und unser Haushaltsloch nicht zu vergessen! :offtopic:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: NickMUC am 16.05.2008, 10:01 Uhr
Neidisch bin ich eigentlich grundsätzlich nicht.
Aber gegen die Möglichkeit, z.B. die Zeit zwischen November und April in einem netten 3000 sq-feet-Loft in LA zu leben, hätte ich nichts einzuwenden.  Ob ich da auch mein Geld verdienen möchte, weiß ich zwar nicht so genau... jedoch mit einer angemessenen Sofort-Rente....

Ich denke, das alltägliche Arbeitsleben ist in den USA eher härter als bei uns, der Umgang der Menschen miteinander scheint mir allerdings entspannter – wobei ich manchmal nicht sicher bin, ob das nicht auch daran liegt, dass man selbst durch die Urlaubs-Situation auf andere entspannter zugeht. Und davon abgesehen: auch ein Überwintern im südlicheren Europa könnte ich mir gut vorstellen. Ich habe zum Beispiel zwischen 1980 und 2000 fast jeden Winter zwei Wochen in der  Nähe von Nizza verbracht - da kann man's auch gut aushalten. Ich habe einfach ein Schmuddelwetter-Problem.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Jack Black am 16.05.2008, 11:32 Uhr
Von mir aus könnte Deutschland Wettertechnisch mit Florida gleich ziehen, hätte ich kein Problem.

Da bete ich, dass das nicht passiert - ich finde das subtropisch feuchte Klima von Florida (mindesten zwischen April und Oktober) grauenhaft. Ich habe schon im vorletzten Sommer (wo es hier auch so lange heiß und feucht war) mit dem Gedanken gespielt, nach Norwegen auszuwandern...

Nein, ich neide niemandem sein Land, auch den Amerikanern nicht ihres und bin hier zufrieden. Ich weiß auch nicht, ob die Deutschen wirklich so "schlecht drauf" sind, wie es immer wieder gesagt wird. Bzw. vielleicht sind sie schlecht drauf, aber vielleicht sind ja alle Menschen zuhause(!) schlecht drauf - das wissen wir ja nicht. Wenn wir irgendwo Urlaub machen, dann sind wir selbst natürlich in Hochstimmung - das trübt den Blick für den grauen Alltag der Einheimischen.

Als wir zum allerersten Mal in Californien waren, und dort speziell in San Diego, da hatten wir zugegebenerweise eine Anwandlung, ob man dieses Umfeld nicht immer haben sollte. Aber selbst da waren wir uns im klaren, dass Urlaub und Alltag zwei paar Schuhe sind.

Ich finde es, so wie es ist, ist es doch perfekt: uns geht es hier gut, wir haben keine Flutkatastrophen, wo mal eben 50.000 Menschen sterben, wir haben keine Erdbeben, die ganze Städte ausradieren, wir haben eine ausgewogene Wetterlage (auch wenn wir gerne mehr Sonne hätten - aber zuviel geht einem auch schnell auf den Keks), wir haben ein ausgezeichnetes Sozialsystem (auch wenn immer rumgemäkelt wird - aber dennoch ist es sehr gut, auch im internationalen Vergleich), bei uns wird die Mülltonne regelmäßig geleert, wir haben immer Strom, sowieso fließendes Wasser, ja sogar Trinkwasser, wir haben mondäne Städte, Kultur ohne Ende, teure Autos, leckeres Bier, gutes Essen - uns gehts gut, das muss man so sehen.

Und es geht uns sogar so gut, dass wir es uns leisten können, in die weite Welt zu fliegen und zu schauen, wie es woanders aussieht. Und das auch noch meistens recht luxuriös - da mangelt es uns nur selten an irgend etwas.

Und wenn wir ehrlich sind: wer freut sich nicht am Ende des Urlaubs auf sein Zuhause? Womit die Eingangsfrage doch eigentlich schon hinreichend beantwortet wäre.

Grüße von
Rainer, der dann morgen nach Kanada fliegt und sich drauf freut - aber dennoch gerne wiederkommt
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: McC am 16.05.2008, 11:34 Uhr
Wegen dem Wetter beneide ich sicherlich keinem... speziell im SW.

Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: ilnyc am 16.05.2008, 12:22 Uhr
Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)

Ich auch! Da kann man die einzelnen (oder deren Anfang/Ende) auch viel mehr genießen.

Ansonsten finde ich es toll, wenn jemand die finanziellen und sonstigen Freiheiten hat und so mehr reisen kann als ein gewöhnlicher Berufstätiger oder gar Zweitwohnsitze hält (egal wo). Das ist für mich Luxus. Ich brauche hingegen kein fettes Auto oder sonstige Statussymbole. Ich würde mir jedoch vmtl. keine eigene Ferienwohnung irgendwo halten, sondern lieber dorthin reisen, was mir gerade gefällt. Ein fester Ort reicht mir als Heimatwohnsitz.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: EasyAmerica am 16.05.2008, 12:25 Uhr
Hallo,
Zitat
Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
nein. Ich bin mit meinem Leben bestens zufrieden und gönne neidlos jedem anderen das seine.
Damait ist alles gesagt, aber noch nicht von jedem.  :wink: Deshalb auch von mir: Volle Zustimmung.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: NickMUC am 16.05.2008, 14:06 Uhr
Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)

Oh ja, ich auch - solange sie warm, sonnig und trocken sind ;-)
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: BigDADDY am 16.05.2008, 14:09 Uhr

Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)

Ich stehe überhaupt nicht auf klassische Musik :|
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: EasyAmerica am 16.05.2008, 15:43 Uhr

Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)

Ich stehe überhaupt nicht auf klassische Musik :|
Ist doch Barock.  :P
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 16.05.2008, 16:02 Uhr

Ich liebe die 4 Jahreszeiten  8)

Ich stehe überhaupt nicht auf klassische Musik :|
Ist doch Barock.  :P

Frei nach Andi Möller: Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien! ;)
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Cincinnati am 16.05.2008, 16:11 Uhr
ich versteh die ganze Diskussion hier nicht ... weil keiner mal längere Zeit in den USA gelebt hat .. ich könnte jetzt also voll alles vom Stapel lassen  , was ist Gut und was ist Schlecht in den USA, tue es aber nicht , weil es keinen Sinn macht .. ich kann  euch nur eines schreiben , alle Amerikaner die ich kenne , und es sind viele, die schon mal längere Zeit in Deutschland gelebt haben, ob als Mitarbeiter unserer Firma oder als Soldaten bei der US-Armi in Kaiserslautern , möchten gerne , sehr gerne wieder zurück nach Deutschland ..  :o
.. und Gottschalk, oder Graf oder Heidi Klum  oder oder , als Beispiele zu erwähnen , das ist absolut kein Vergleich ..

Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 16.05.2008, 16:23 Uhr
Wenn in Small Town America der Nachbar mit einem neuen und größeren Auto vorfährt schaut die Nachbarschaft auch nicht anders als hier und tuschlet, wie er sich den jetzt wohl wieder leisten kann. Ist halt menschlich ;).
Eigentlich nicht.  Das auto hat hier in den USA einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland.  Es sit viel mehr ein Gebrauchsgegenstand.  Man kann das auch daran sehen, dass hier generell Autos weniger gewaschen udn [poliert werden.  Ich hab hier noch niemanden gesehen, der einen Grossteil des Wochenendes damit verbringt, sein Auto zu polieren, oder jede Menge Geld dafuer ausgibt, den Lack Microversiegeln zu lassen, usw.

Aber dafuer gibt es ier natuerlich andere Sachen, die Neid erregenkoennen, Amerikaner sind ja auch nur Menschen mit allen Schwaechen.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 16.05.2008, 16:43 Uhr

Ich denke, das alltägliche Arbeitsleben ist in den USA eher härter als bei uns,

Eigentlich auch nicht.  Ich hab das hier in den USA fuer etwa 30 Jahre mitgemacht, und fand als groessten Unterschied ein mehr entspanntes verhaeltnis zwischen Kollegen und Vorgesetzten.  Man hat in den USa bessere Aufstiegschancen, weil weniger der akademische Titel als das Koennen/Leistung entscheiden ob man aufsteigt oder nicht.

Das Gereucht vom geringen Urlaub, den Amerikaner bekommen, ist auch meistens nur ein solches.  Wenn man bei einiger einigermassen grossen Firma anfaengt, sind nur die ersten paar Jahre etwas wenig im Urlaub.  man muss aber auch bedenken, dass es dazu dann noch Sick Days gibt und meistens auch Family Emergency.  D.h., wenn ich zum Arzt muss, kann das waehrend der Arbeitszeit geschehen, oder wenn ich leicht krank bin, brauch ich kein Attest vorzulegen, solange ich noch Sick Days habe.  Wenn ein Mitglied meiner naehren Familie im Krankenhaus liegt, oder stirbt (und ich da sein muss), nehm ich von meinem Family Emergency, da brauch ich keinen Urlaub zu nehmen, oder wenn meine Frau zu hause sehr Krank im bett liegt, kann ich Family Emergency nehem, um sie zu Versorgen.  Meistens bekommt man 10 Sick Days und 10 Family Emergency Days per Jahr.  Dazu steigert sich dann der normale Urlaub, oft auf 5 Wochen, und dann gibt es meistens noch Floater Days, die man einsetzen kann, wenn ein oeffentlicher Feiertag auf Donnerstag oder Dienstag faellt, um ein langes Wochende zu erhalten.  Da ich bei meiner Umsiedlung entsprechend verhandelte, bekamm ich meine deutschen Urlaubsanspruch weiter, also sofort 6 Wochen Urlaub, wenn man dazu noch die extra 20 Tage fuer Sick Days und Family Emergency zaehlt (die ja in Deutschland meistens vom Urlaub abgezogen werden), hatte ich die letzten 30 Jahre jedes Jahr bei weitem mehr Urlaub, als es in Deutschland moeglich ist.

Daher sollte man Presseberichte, die sagen, wei hart das Leben in den USA ist, immer relativ kritisch betrachten, das Land ist so gross und vielseitig, dass  man Zustaende eigentlich nur fuer einen gewissen Bezirk beschreiben kann.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Cincinnati am 16.05.2008, 16:51 Uhr
das Land ist so gross und vielseitig, dass  man Zustaende eigentlich nur fuer einen gewissen Bezirk beschreiben kann.
.. genau so ist es ..
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Ölfuss am 16.05.2008, 17:45 Uhr
Und wenn wir ehrlich sind: wer freut sich nicht am Ende des Urlaubs auf sein Zuhause?

Jein,
das liegt wohl mehr daran, das man nach einer zB. 3 wöchigen Rundreise meist keine Lust mehr
auf leben aus dem Koffer hat.
Nach 3 Wochen fest eingerichtetem Ferienhaus kommt mir nur das grausen wenn ich wieder an
das Urlaubsende denke.

Beneiden tu ich die, die in den Gegenden leben die sowas wie Schnee nur aus dem Bilderbuch kennen.
Unter 20° könnt ich eigentlich normal nur Winterschlaf halten.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Mick am 16.05.2008, 18:30 Uhr

... weil Papi ein paar Milliönchen zu viel auf dem Liechtensteiner Konto hat.

 :roll:

Gruss,
Mick
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Cincinnati am 16.05.2008, 18:48 Uhr
weil Papi ein paar Milliönchen zu viel auf dem Liechtensteiner Konto hat.
.. diese Sorgen möchte ich nicht haben  ... denn da könnte evtl. der Staatsanwalt bald kommen oder die entsprechende Steuerbehörde ..  :o
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Dagi am 16.05.2008, 20:21 Uhr
Und wenn wir ehrlich sind: wer freut sich nicht am Ende des Urlaubs auf sein Zuhause?

Freuen auf´s Zuhause?  :shock: :shock: :shock: Ehrlich gesagt ist mir das noch nicht passiert.

Wenn das Wetter bei uns so wäre wie auf Hawaii und der Strand und das Meer in der Nähe wäre, ja dann würde ich mich schon freuen.  :lol: 4 Jahreszeiten brauche ich auch nicht, ich bin mit dem Sommer schon zufrieden.  :D

Dagi  :winke:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Kalifornier am 20.05.2008, 01:51 Uhr
Hier hab ich doch was für Euch gefunden...

Exodus Deutschland (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,554036,00.html)
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Redwingfan am 21.05.2008, 07:25 Uhr
ich versteh die ganze Diskussion hier nicht ... weil keiner mal längere Zeit in den USA gelebt hat ..

Doch z.B. ich. Und ich hab auch gearbeitet - nicht nur Urlaub gemacht.
Ich war in der Glücklichen Lage mit einem deutschen Arbeitsvertrag nach USA zu gehen. Mit 30 Tagen Urlaub 8)

Aber ich war auch froh als ich wieder nach Hause konnte. Wobei es mir nicht schlecht gefallen hat.
Ich denke mal das überall gutes und schlechtes zu finden ist wenn man nur lang genug sucht. Einzig die Tendenz zu jammern hab ich nur hier gefunden. - Aber das ist ne andere Diskussion.

Also alles in allem bin ich nicht neidisch auf Deutsche die in USA leben.

Gruss

Stephan

Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: AZcowboy am 21.05.2008, 13:18 Uhr
Ich hatte die Gelegenheit ein paar Jährchen drüben zu leben und zu arbeiten. Aber diese sehr global gestellte Frage kann ich nicht klar beantworten. Zu groß sind die regionalen Unterschiede in den USA, wie sie auch in Europa sind.

Sehr allgemein betrachtet hatte ich den Eindruck, daß man drüben schneller/leichter mit Können und Einsatz in der Arbeitswelt "nach oben" kommt - hier Job-Hierarchien/Schematas zu fundamentiert sind.
Und ja (!), die Menschen drüben sind weniger neidisch als hier, auch hilfsbereiter, gönnerhafter und positiver denkend. Das möchte ich zumindest für den Südwesten behaupten. Ob das in NYC genau so ist, kann ich nicht sagen. Dazu war ich zuwenig oft dort.
Bürokratie wird auch drüben immer mehr ein negatives Thema, obwohl man sich gehörig anstrengen müßte, um unsere (in Österr.) zu erreichen.

Ein Haus in Malibu? Nein, ich möchte nicht von Nip/Tuck-Menschen geküsst werden, da wäre mir eine kleine Ranch beispielsweise im Verde Valley und Pferde umarmen lieber... Diese zwei Zeilen sollen auch meine Antwort zur Themenfrage sein.

Winke, AZcowboy

P.S. zu den "4 Jahreszeiten" fällt mir ein, daß es auch andere schöne Hotels und gute Restaurants gibt.  :wink:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 21.05.2008, 15:35 Uhr
Ich lebe schon 30 Jahre in den USA.  Ich bin hierhin von der Firma versetzt worden (an den Hauptsitz des Unternehmens), und hatte die Stelle Angenommen, weil es ein besserer Job war, udn meine Frau eh von hier war.  Wir sind parktisch zu den Schwiegereltern gezogen.  Arbeitsmaessig ist es hier so, wie Arizona Coboy schon treffend gesagt hat, man kann hier besser und schneller im Job vorwaerts kommen.  Da ich im Norden des Mid West lebe (Great Lakes Region), ist es hier landschaftlich und klimatisch aehnlich wie in Deutschland, was eventuell auch ein Grund war, dass sich hier hauptsaechlich Deutsche und Skandinavier ansiedelten.  Ich lebe gerne hier, koennte mir aber ohne Weiteres auch vorstellen, wieder in Deutschland zu leben!

Gibt es einen Grund mich zu beneiden?  Eigentlich nicht.  Viele Amerikaner beneiden Europaeer, weil di ja die Moeglichkeit haben, so schnell in dem Wunderschoenen Erdteil Europa rumreisen zu koennen!

Wenn man aber das taegliche Leben so miteinander vergleicht, ist es hier nicht anderes als in Deutschland, man geht zur Arbeit, die man mehr oder weniger gern macht, man gestaltet seine Freizeit nach seinem Wunsch (es gibt ein paar mehr Moeglichkeiten dazu in den USA, weil das Land halt groesser ist und weniger dicht besiedelt ist), unternimmet Sachen mit seinen Freunden, und das ist es dann auch.   Zum Urlaub traeumt man davon, doch mal Europa besuchen zu koennen, weil es da so schoen ist, waehrend in Amerika alles sooo langweilig und oede ist! 
Allerdings klagen die Menschen hier generell weniger als in Deutschland, ausser ueber die hohen Benzinpreise und die immer teurer werdenden Lebensmittel!
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: lurvig am 21.05.2008, 16:06 Uhr
Sehr allgemein betrachtet hatte ich den Eindruck, daß man drüben schneller/leichter mit Können und Einsatz in der Arbeitswelt "nach oben" kommt - hier Job-Hierarchien/Schematas zu fundamentiert sind.
Und ja (!), die Menschen drüben sind weniger neidisch als hier, auch hilfsbereiter, gönnerhafter und positiver denkend. Das möchte ich zumindest für den Südwesten behaupten. Ob das in NYC genau so ist, kann ich nicht sagen. Dazu war ich zuwenig oft dort.
Bürokratie wird auch drüben immer mehr ein negatives Thema, obwohl man sich gehörig anstrengen müßte, um unsere (in Österr.) zu erreichen.

dazu muss man nicht bis nach Amerika. Der Ein- und Aufstieg in der Arbeitswelt ist z.B. auch in UK deutlich einfacher als hierzulande. Ich denke, dass in vielen Ländern können und Leistung mehr zählen als das grosse Maul und der schicke Anzug, die, zusammen mit Beziehungen, in Deutschland das vorwärtskommen im Job doch deutlich einfacher gestalten als wenn man das mit Leistung und Können versucht. Das gilt natürlich nicht uneingeschränkt, aber da ist schon was dran. Zudem sind auch die Leute in UK positiver drauf als in Deutschland, auch hier muss man also nicht bis nach USA, um zu merken, dass wir Deutschen nicht unbedingt die positivsten, offensten und freundlichsten sind.
Aber darum gings ja eigentlich gar nicht.....

Ob ich Deutsche beneide, die in den USA leben? Wenns ihnen dort gut geht schon ein wenig. Immerhin haben sie den kürzeren Weg zur schönen Landschaft ;) Sonst eigentlich nicht...

Lurvig
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Wilder Löwe am 22.05.2008, 10:44 Uhr

dazu muss man nicht bis nach Amerika. Der Ein- und Aufstieg in der Arbeitswelt ist z.B. auch in UK deutlich einfacher als hierzulande. Ich denke, dass in vielen Ländern können und Leistung mehr zählen als das grosse Maul und der schicke Anzug, die, zusammen mit Beziehungen, in Deutschland das vorwärtskommen im Job doch deutlich einfacher gestalten als wenn man das mit Leistung und Können versucht.

Nur mit grossem Maul und schickem Anzug kommst Du in Deutschland auch nicht sehr weit, Du musst hier vor allem eines haben: das richtige Stück Papier. Das ist der entscheidende Unterschied zu US und UK. Dort kann man mit Fleiß - und vielleicht auch mit einem großen Maul und schicken Anzügen - auch ohne den richtigen Bildungsabschluss durchaus noch Karriere machen. Da zählt größtenteils die Leistung. In Deutschland kann man sich noch so abstrampeln, wenn Du nicht die richtige Ausbildung hast, geht es nur bis zu einem bestimmten Punkt und darüber hinaus sind Dir die Türen verschlossen, da kannst Du noch so gut sein.

Katrin
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Moody Mare1 am 23.05.2008, 19:40 Uhr
Ich muss mich Cincinatti und Dschlei anschliesen.
Ich persoenlich empfinde es wesentlich einfacher hier einen job zu finden und eine Karriere aus dem nichts und ohne zig Zeugnisse und Ausbildungen zu beginnen. Ich kann mich als bestes beispiel nennen hierfuer.

Wie schon genannt ist das geruecht mit Urlaub etc auch wirklich nur ein solches, ab einem gewissen Stand der Firma gemessen.

Wenn ich von Touristen oder Leuten die *hier freunde haben* immer hoere wie es angeblich hier ist und wie man hier lebt und sie sich so darueber sicher sind es genau zu wissen.. .ne da schuettel ich nur den Kopf.  :roll:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Palo am 23.05.2008, 21:28 Uhr

Ich denke, das alltägliche Arbeitsleben ist in den USA eher härter als bei uns,

Eigentlich auch nicht.  Ich hab das hier in den USA fuer etwa 30 Jahre mitgemacht, und fand als groessten Unterschied ein mehr entspanntes verhaeltnis zwischen Kollegen und Vorgesetzten.  Man hat in den USa bessere Aufstiegschancen, weil weniger der akademische Titel als das Koennen/Leistung entscheiden ob man aufsteigt oder nicht.

stimmt, aber die Suche nach Leuten die ein degree oder gar ein MBA haben hat sich auch wesentlich erhoeht. Da sitzen viele Sekretaerinnen mit einem degree (nun ja, sind weiblich und haben nicht dieselben Moeglichkeiten wie die Herren der Schoepfung) in einem Job der ihnen nicht angemessen ist.


Das Gereucht vom geringen Urlaub, den Amerikaner bekommen, ist auch meistens nur ein solches.  Wenn man bei einiger einigermassen grossen Firma anfaengt, sind nur die ersten paar Jahre etwas wenig im Urlaub.   Da ich bei meiner Umsiedlung entsprechend verhandelte, bekamm ich meine deutschen Urlaubsanspruch weiter, also sofort 6 Wochen Urlaub, wenn man dazu noch die extra 20 Tage fuer Sick Days und Family Emergency zaehlt (die ja in Deutschland meistens vom Urlaub abgezogen werden), hatte ich die letzten 30 Jahre jedes Jahr bei weitem mehr Urlaub, als es in Deutschland moeglich ist.

Ja, du hast Glueck gehabt, nicht jeder wird von einer deutschen Firma nach USA versetzt. Versuch mal als Amerikaner so viel Urlaub zu bekommen. Z.B bei grossen Firmen wie Motorola, Honeywell, Intel u. dgl.

man muss aber auch bedenken, dass es dazu dann noch Sick Days gibt und meistens auch Family Emergency.  D.h., wenn ich zum Arzt muss, kann das waehrend der Arbeitszeit geschehen, oder wenn ich leicht krank bin, brauch ich kein Attest vorzulegen, solange ich noch Sick Days habe.  Wenn ein Mitglied meiner naehren Familie im Krankenhaus liegt, oder stirbt (und ich da sein muss), nehm ich von meinem Family Emergency, da brauch ich keinen Urlaub zu nehmen, oder wenn meine Frau zu hause sehr Krank im bett liegt, kann ich Family Emergency nehem, um sie zu Versorgen.  Meistens bekommt man 10 Sick Days und 10 Family Emergency Days per Jahr.  Dazu steigert sich dann der normale Urlaub, oft auf 5 Wochen, und dann gibt es meistens noch Floater Days, die man einsetzen kann, wenn ein oeffentlicher Feiertag auf Donnerstag oder Dienstag faellt, um ein langes Wochende zu erhalten. 
Nimm aber mal diese Tage, dann wirst du sofort schief angeguckt. Ausser family emergency vielleicht. Floater days werden von der Firma bestimmt, kannst du eigentlich auch nicht rechnen, z.B. gibt es auch keinen Ostermontag, Pfingsten ist unbekannt, usw. also von vorne herein weniger Feiertage als in D.

Was noch hinzu kommt, ist das die Krankenversicherung bei den grossen (und kleinen) Firmen alle zu HMO's gehen, in den meisten Faellen muss auch eine Bescheinigung vom Arzt  vorgelegt werden, dass man auch wirklich da war.

@dschlei

Ich habe laenger als du in USA gearbeitet.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 23.05.2008, 22:24 Uhr

Ich denke, das alltägliche Arbeitsleben ist in den USA eher härter als bei uns,

Eigentlich auch nicht.  Ich hab das hier in den USA fuer etwa 30 Jahre mitgemacht, und fand als groessten Unterschied ein mehr entspanntes verhaeltnis zwischen Kollegen und Vorgesetzten.  Man hat in den USa bessere Aufstiegschancen, weil weniger der akademische Titel als das Koennen/Leistung entscheiden ob man aufsteigt oder nicht.

stimmt, aber die Suche nach Leuten die ein degree oder gar ein MBA haben hat sich auch wesentlich erhoeht. Da sitzen viele Sekretaerinnen mit einem degree (nun ja, sind weiblich und haben nicht dieselben Moeglichkeiten wie die Herren der Schoepfung) in einem Job der ihnen nicht angemessen ist.
Ich haette mich genauer Ausdruecken sollren.  Ich meinte eigentlich jemand mit Studienabschluss.  Hier kann man in meinem Gebiet (Infection Control, Microbiologie), auch forschen, ohne unbedingt einen Phd. zu haben.  Allerdings werden  auch hier die Einstellungsbedingungen immer hoeher geschraubt, wie Du schon gesagt hast.
Zitat


Das Gereucht vom geringen Urlaub, den Amerikaner bekommen, ist auch meistens nur ein solches.  Wenn man bei einiger einigermassen grossen Firma anfaengt, sind nur die ersten paar Jahre etwas wenig im Urlaub.   Da ich bei meiner Umsiedlung entsprechend verhandelte, bekamm ich meine deutschen Urlaubsanspruch weiter, also sofort 6 Wochen Urlaub, wenn man dazu noch die extra 20 Tage fuer Sick Days und Family Emergency zaehlt (die ja in Deutschland meistens vom Urlaub abgezogen werden), hatte ich die letzten 30 Jahre jedes Jahr bei weitem mehr Urlaub, als es in Deutschland moeglich ist.

Ja, du hast Glueck gehabt, nicht jeder wird von einer deutschen Firma nach USA versetzt. Versuch mal als Amerikaner so viel Urlaub zu bekommen. Z.B bei grossen Firmen wie Motorola, Honeywell, Intel u. dgl.
Ich war nie bei einer deutschen Frima.  Schon in Deutschlnad war ich bei einer Ami Firma und bin von da an den Hauptsitz versetzt worden.  Und mein Arbeitgeber ist einer der ganz Grossen.  Allerdings hatte ich Kenntnisse und Faehigkeiten, die sie unbedingt in den Central Laboratories haben wolltten, daher hatte ich auch gute Vehandlungsgrundlagen.

man muss aber auch bedenken, dass es dazu dann noch Sick Days gibt und meistens auch Family Emergency.  D.h., wenn ich zum Arzt muss, kann das waehrend der Arbeitszeit geschehen, oder wenn ich leicht krank bin, brauch ich kein Attest vorzulegen, solange ich noch Sick Days habe.  Wenn ein Mitglied meiner naehren Familie im Krankenhaus liegt, oder stirbt (und ich da sein muss), nehm ich von meinem Family Emergency, da brauch ich keinen Urlaub zu nehmen, oder wenn meine Frau zu hause sehr Krank im bett liegt, kann ich Family Emergency nehem, um sie zu Versorgen.  Meistens bekommt man 10 Sick Days und 10 Family Emergency Days per Jahr.  Dazu steigert sich dann der normale Urlaub, oft auf 5 Wochen, und dann gibt es meistens noch Floater Days, die man einsetzen kann, wenn ein oeffentlicher Feiertag auf Donnerstag oder Dienstag faellt, um ein langes Wochende zu erhalten. 
Nimm aber mal diese Tage, dann wirst du sofort schief angeguckt. Ausser family emergency vielleicht. Floater days werden von der Firma bestimmt, kannst du eigentlich auch nicht rechnen, z.B. gibt es auch keinen Ostermontag, Pfingsten ist unbekannt, usw. also von vorne herein weniger Feiertage als in D.

[/quote]
ich weiss nicht wie es bei euch ist, aber wir haben jedes jahr 3 bis 4 Floater, die wir frei waehlen koennen (neben den Freitagen vor und anch Public Holidays.  Und wenn ein Holiday auf einen Wochenendtag faellt, gibt es entweder den Tag davor oder danach frei.  In Deutschland verliert man den Tag auf nimmerwiedersehen!

Zitat
Was noch hinzu kommt, ist das die Krankenversicherung bei den grossen (und kleinen) Firmen alle zu HMO's gehen, in den meisten Faellen muss auch eine Bescheinigung vom Arzt  vorgelegt werden, dass man auch wirklich da war.

@dschlei

Ich habe laenger als du in USA gearbeitet.
Kann es sein, dass es hier bei uns sozialer ist als bei euch in Kalifornien?  Minnesota und Wisconsin sind ja eigentlich dafuer bekannt, dass sie sehr sozial eingestellt sind.

Wie lange hast Du den schon hier gearbeitet?
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Katja am 23.05.2008, 23:06 Uhr
Nein, Urlaub machen und dort leben sind zwei total unterschiedliche Dinge. Uns geht es hier gut, so gut könnte es uns dort unter normalen Umständen gar nicht gehen. Außerdem, wie soll man bei nur 10 Urlaubstagen im Jahr vernünftig Urlaub machen  :zuberge: ???

Natürlich hätte ich gerne etwas mehr Geld und etwas mehr Freizeit – aber im Grunde bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben, mit meinen Möglichkeiten, mit meinem Urlaub.

Diese beiden Aussagen würde ich eigentlich sofort unterschreiben.
Und das deutsche Wetter ist mir auch häufig ein Greuel.

Ich weiß nicht genau, wie es mit den Urlaubstagen in USA aussieht, bin aber auch immer davon ausgegangen, dass man in der Regel nicht viel mehr als 10 Tage hat. Dass es noch zusätzlich Sick Days oder Family Emergency Days gibt, ist mir neu. Allerdings hätte ich davon bisher wenig gehabt, denn (toitoitoi) ich oder meine Familie waren in den letzten Jahren wenig krank. Außerdem ist krank sein für mich nicht mit Freizeit gleichzusetzen. Und wenn ich bei meinem Arbeitgeber in Deutschland krank bin, brauche ich theoretisch auch erst nach drei Tagen ein Attest vorlegen, und die Krankheitstage werden mir nicht vom Urlaub abgezogen. Wenn man im Urlaub krank wird und man das belegen kann, werden die Urlaubstage auch wieder gutgeschrieben.

Ich arbeite viel mit amerikanischen Kollegen zusammen, und ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich drei Wochen am Stück Urlaub mache. Die sind dann eigentlich immer recht verwundert, dass man soviel Urlaub hat, und ich habe das Gefühl, sie sind fast immer da, haben nie länger als mal eine Woche Urlaub. Da würde ich doch sagen, uns geht es hier wirklich gut.

Gruß
Katja
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Floriana am 24.05.2008, 01:49 Uhr
Versuch mal als Amerikaner so viel Urlaub zu bekommen. Z.B bei grossen Firmen wie Motorola, Honeywell, Intel u. dgl.

die Sache mit dem Urlaub etc. hatten wir in einem anderen Strang doch schon mal. Ich kopiere meine damalige Antwort jetzt einfach mal hier rein (ich bin übrigens Amerikanerin und habe einen amerikanischen Arbeitgeber):

Ich arbeite 40 Stunden pro Woche, habe 24 bezahlte Urlaubstage, 13 bezahlte Feiertage, 12 bezahlte Krankentage (die ersten sechs nicht in Anspruch genommenen Krankentage werden mir im Folgejahr zu den Urlaubstagen dazu gerechnet), und einen Arbeitsvertrag habe ich auch.
 
Floriana
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Palo am 24.05.2008, 02:44 Uhr

Ich arbeite 40 Stunden pro Woche, habe 24 bezahlte Urlaubstage, 13 bezahlte Feiertage, 12 bezahlte Krankentage (die ersten sechs nicht in Anspruch genommenen Krankentage werden mir im Folgejahr zu den Urlaubstagen dazu gerechnet), und einen Arbeitsvertrag habe ich auch.
 
Du bekommst ja auch ein hoeheres Gehalt als der Durchschnitt, ich moechte wetten, dass du nicht in Industrie u. Wirtschaft arbeitest.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Palo am 24.05.2008, 02:58 Uhr
  Allerdings hatte ich Kenntnisse und Faehigkeiten, die sie unbedingt in den Central Laboratories haben wolltten, daher hatte ich auch gute Vehandlungsgrundlagen.

Siehste, so einfach wie du das geschrieben hattest ist es naemlich nicht.

Kann es sein, dass es hier bei uns sozialer ist als bei euch in Kalifornien?  Minnesota und Wisconsin sind ja eigentlich dafuer bekannt, dass sie sehr sozial eingestellt sind.
Na ja, ihr hattet ja auch einen tollen Governor "Don't Start the Revolution Without Me"  :wink:
(http://i248.photobucket.com/albums/gg187/pavlovia/ventura1DontStarttheRevolutionWitho.jpg)

da kommt der Terminator nicht mit ......  :wink: :lol: :lol:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: missy am 24.05.2008, 07:02 Uhr
Also ich waere ,wenn ich noch in Deutschland wohnen wuerde,nicht neidisch auf in den USA lebende Deutsche.
Ich finde das die USA zweischneidig ist...auf der einen Seite empfinde ich die USA wesentlich flexibler was Karrierechancen angeht,hier kommt man auch ohne Zeugniss weiter,der blanke Enthusiasmus zahlt sich hier mehr aus als in DE.
Aber man muss haerter arbeiten,mehr arbeiten und hat weniger Urlaub und Freizeit.
Da kann Dschlei noch soviel erzaehlen...der Durchschnittsami bekommt keine 3-4 Wochen Urlaub im Jahr und schon gar nicht am Stueck.
Als ich hierher kam bekam ich ein Jahr erst mal gar keinen Urlaub.Dann musste der Urlaub angesammelt werden,im ersten Jahr gab es gerad mal eine Woche.Das steigerte sich dann mit den Jahren.
Inzwischen habe ich 30 Tage Urlaub im Jahr,aber das ist wirklich die Ausnahme...wechselt man seinen Job muss man eben wieder ganz unten anfangen Urlaub zu sammeln.

Aber ich beneide mich um meine Sonne :D....auch wenn es kalt wird im Winter...nur selten erlebe ich dieses wechselhafte Miesepeterwetter das ich in DE fuer normal hielt.

Und ja...die Deutschen sind negativer und neiden anderen Leuten mehr als Amerikaner...so richtig ist mir das eben auch erst aufgefallen,als ich aus DE weg bin.

Irgendwer hat noch geschrieben das die Amis gerne nach DE gehen/zurueckgehen und es ihnen dort super gefaellt.
Ich kann zumindest fuer Army Angehoerige sprechen...die bekommen erstens gute 1000$ mehr gehalt wenn sie in Germany stationiert werden,dann muessen sie sich nicht mit deutschen Steuern,GEZ,Einwohnermeldeamt und sonstigem rumschlagen...einkaufen gehen koennen sie in ihren amerikanischen laeden oder in deutschen laeden,wie sie lustig sind.

Das wuerd mir auch gefallen. :wink:
Ich koennte morgen nach Deutschland gehen,braeuchte mich weder dort anzumelden,Steuern zu zahlen,kv abzuschliessen und koennte mich zwischen mac&cheese und albrecht kaffee entscheiden...best of both worlds,da bin ich dabei. :P


Gruss Missy
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 24.05.2008, 08:13 Uhr
Auch wenn wir uns jetzt langsam vom Thema weg bewegen:

Wenn ich Dietmars und Florianas Postings so lese, könnte man glatt den Eindruck bekommen, Sickdays und Family Emergncy Days wären in D unbekannt und würden vom Urlaub abgezogen.
Natürlich gibt es die hier auch. Wenn Du Angehörige (pflegebedürftige, Kinder, o.ä.) versorgst, wirst Du mit Attest vom Arzt freigestellt, um Deine Familie zu versorgen (ich glaube auch hier bis 10 Arbeitstage/Jahr) und auch für andere "Emergencies" gibt es (zumindest firmeninterne) Regelungen mit Sonderurlaubstagen (Beerdigungen von direkten Angehörigen und ähnliches).

Feiertage gibt es hier übrigens auch ;) , in NRW z.B. 11. Wenn man dazu noch die höchsten Feiertage im Rheinland (Altweiber und Rosenmontag) rechnet ...

Dazu ab 24 Urlaubstage aufwärts.

Ich möchte was das angeht nicht unbedingt tauschen.

Andererseits wäre das auch kein Grund für mich, nicht in die USA zu gehen. Wenn sich mir dort dsie Möglichkeit für ein erfüllteres Berufsleben und allgemein ein glücklicheres Leben bieten würde, wären ein paar Tage Urlaub weniger bei meinen Überlegungen ziemlich unerheblich.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Stefan M. am 24.05.2008, 11:12 Uhr
*ironiemodusan*: Ja, so Dinge wie Einwohnermeldeamt können einen wirklich nerven in Deutschland. Da muss man eine drittel DIN-A-4-Seite Formular mit seinem Namen und seinen Geburtsdaten angeben, zusätzlich noch die neue Adresse. Das kann schon nerven, wenn man alle paar Jahre mal umzieht, auch wenn es völlig kostenlos ist. *ironiemodusaus*  :roll:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: missy am 24.05.2008, 12:52 Uhr
Vorallendingen wenn du fuer so eine drittel Seite dann 2 Stunden warten musst.
Ich brauch mich in den USA nirgendswo anzumelden und wenn ich fuer die amerikanischen Streitkraefte in DE arbeite faellt auch das fuer mich weg.
Catch my drift?
oder eher nicht?


Missy
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Stefan M. am 24.05.2008, 13:11 Uhr
Eher nicht - du musst da nämlich gar nicht warten. Formular ausfüllen, einwerfen, fertig. So einfach ist das.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 24.05.2008, 14:16 Uhr
Auch wenn wir uns jetzt langsam vom Thema weg bewegen:

Wenn ich Dietmars und Florianas Postings so lese, könnte man glatt den Eindruck bekommen, Sickdays und Family Emergncy Days wären in D unbekannt und würden vom Urlaub abgezogen.
Natürlich gibt es die hier auch. Wenn Du Angehörige (pflegebedürftige, Kinder, o.ä.) versorgst, wirst Du mit Attest vom Arzt freigestellt, um Deine Familie zu versorgen (ich glaube auch hier bis 10 Arbeitstage/Jahr) und auch für andere "Emergencies" gibt es (zumindest firmeninterne) Regelungen mit Sonderurlaubstagen (Beerdigungen von direkten Angehörigen und ähnliches).
Der kleien Unterschied dabei ist halt, dass ich keine Attest brauche, um mich um Famileienangehoerige zu kuemmern, und das Family Emergency nicht nur Krankheitsfaelle betrifft.  Das beste Beispiel, vor einigen Jahren musste meine Frau zu einer Konferenz, und wir konnten niemanden findn, der unseren Sohn versorgen konnte.  Daraufhin habe ich 5 Tage Family Emergency genommen. Und ich brauchte nur die Zustimmung meines Chefs dafuer.

Zitat
Andererseits wäre das auch kein Grund für mich, nicht in die USA zu gehen. Wenn sich mir dort dsie Möglichkeit für ein erfüllteres Berufsleben und allgemein ein glücklicheres Leben bieten würde, wären ein paar Tage Urlaub weniger bei meinen Überlegungen ziemlich unerheblich.
Ich sagte ja auch, dass ich genauso gut und gerne in Deutschland leben wuerde, wie in den USA.  Durch Arbeits-und Familienbedingungen bin ich nun mal hier "haengengeblieben", aber wir versuchen, jedes Jahr in Deutschland Urlaub zu machen, und ueberlegen uns, eventuell in Zukunft im Suedwesten Deutschlands (um den Kaiserstuhl herum) unsere Winter zu verbringen.

Ich wollte aber auch deutlich machen, dass die Arbeits-und Lebensbedingungen in den USA nicht so unmenschlich sind wie es oft in der deutschen Presse faelschlicherweise dargestellt wird.  Da werden dann reisserrische Berichte (Spiegel Online ist besonders gut darin, schlecht recherchierte Berichte zu schreiben) gebracht, die das leben hier zur sozialen Horroszene mache. 
Ja, es gibt hier im allgemein ein weniger gut gewebtes Sozialnetz als in Deutschland, aber die meisten Leute, die hier im Forum mitmachen, wuerden wegen ihrer Bildung/Ausbildung und Eigeninitiativen nicht auf dieses Netz angewiesen sein, genauso wenig, wie sie es auch in Deutschland sind. 
Fuer kurzzeitige Arbeitslosigkeit gibt es auch hier Arbeitslosengeld, und fuer Arme gibt  es auch hier kostenlose Krankenversicherung oder Hilfe bei der Versicherung.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 24.05.2008, 14:21 Uhr
@Dietmar: o.k., die family-emergency Tage sind dann wirklich eine feine Sache. Wird das auch bei einfachen Arbeitern so problemlos akzeptiert?

Allgemein wollte ich nur dem in Diskussionen dieser Art immer wieder auftretenden In-Amerika-ist-alles-besser-Tenor entgegenwirken ;).
Ich habe auch nirgendwo angedeutet, dass die Arbeitswelt in den USA umenschlich und unsozial sei.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: MoodyMare1 am 24.05.2008, 15:47 Uhr
Ich bin ebenfalls Amerikaner und arbeite in einer internationalen Firma, deren Hauptsitz in Schweden ist  :D
Wir sammeln auch Urlaub von Monat zu Monat das ist aus einer Kalkulation von average hours worked. Dazu kommen alle federal holidays (paid), man hat anspruch auf FMLA, sick days und vacation.
Mein Mann hat mehr Urlaubstage und bei ihm ist der benefit des non emergency day und family emergency days noch dazu, er ist aber auch ein FED  :D


Jaja es ist schon schlecht dass man hier fuer sein Geld arbeiten muss gell  :lol:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: dschlei am 24.05.2008, 16:11 Uhr
@Dietmar: o.k., die family-emergency Tage sind dann wirklich eine feine Sache. Wird das auch bei einfachen Arbeitern so problemlos akzeptiert?
Dazu kann ich nicht viel sagen, da ich weder Bekannte habe, die in einem derartigen Arbeitsverhaeltnis stehen, noch habe ich selbst so etwas je gemacht.  ich nehm aber mal an, von den Informationen, die ich so mitbekommen habe, dass fuer "einfache" Arbeiter in namhaften Firmen die Bedingungen aehnlich sind, wie fuer die Angestellten.

Bei Arbeitnemern kleiner Unternehmen (Klitschen) wird das wohl anders sein, aber das ist ja auch in Deutschland der Fall.

Zitat
Allgemein wollte ich nur dem in Diskussionen dieser Art immer wieder auftretenden In-Amerika-ist-alles-besser-Tenor entgegenwirken ;).
Ich habe auch nirgendwo angedeutet, dass die Arbeitswelt in den USA umenschlich und unsozial sei.

dieser alles besser Tenor ist eh quatsch, es gibt Sachen die hier besser sind, aber es gibt auch jede menge Sachen, die hier erheblich schlechter sind als in Deutschland.  Es ist einfach nur anders.

Es muss jeder fuer sich selbst entscheiden, welches System fuer ihn/sie besser oder schlechter ist.

Fuer mich und meine Familie ist es zur Zeit noch das US System, denn mit meiner Urspruenglichen Ausbildung haette ich in Deutschland nicht die Berufschancen gehabt wie hier, und es waere mir auch dort nicht moeglich gewesen, mich so dort in dem Masse weiter zu bilden, wie ich es hier (auf Firmenkosten) konnte (obwohl ich dort bei der  gleichen Firma war), und dann in einem Arbeitsfeld sehr erfolgreich war, welches ich in Deutschland (System-bedingt), nie haette betreten koennen!

Ich habe allerdings auch hier von Deutschen gehoert, die kriechen hier am Existenzminimum entlang, weil sie einfach nicht in das hiesige System passen, und denen waere es in Deutschland selbst mit Harz IV besser gegangen als es ihnen hier geht!
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: DocHoliday am 24.05.2008, 16:13 Uhr
dieser alles besser Tenor ist eh quatsch, es gibt Sachen die hier besser sind, aber es gibt auch jede menge Sachen, die hier erheblich schlechter sind als in Deutschland.  Es ist einfach nur anders.

Da sind wir uns einig.

Jaja es ist schon schlecht dass man hier fuer sein Geld arbeiten muss gell  :lol:

Wilklich seeehr lästig, das  :wink: :D
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Davidc am 24.05.2008, 20:02 Uhr

Ich denke, das alltägliche Arbeitsleben ist in den USA eher härter als bei uns,

Eigentlich auch nicht.  Ich hab das hier in den USA fuer etwa 30 Jahre mitgemacht, und fand als groessten Unterschied ein mehr entspanntes verhaeltnis zwischen Kollegen und Vorgesetzten.  Man hat in den USa bessere Aufstiegschancen, weil weniger der akademische Titel als das Koennen/Leistung entscheiden ob man aufsteigt oder nicht.

Das Gereucht vom geringen Urlaub, den Amerikaner bekommen, ist auch meistens nur ein solches.  Wenn man bei einiger einigermassen grossen Firma anfaengt, sind nur die ersten paar Jahre etwas wenig im Urlaub.  man muss aber auch bedenken, dass es dazu dann noch Sick Days gibt und meistens auch Family Emergency.  D.h., wenn ich zum Arzt muss, kann das waehrend der Arbeitszeit geschehen, oder wenn ich leicht krank bin, brauch ich kein Attest vorzulegen, solange ich noch Sick Days habe.  Wenn ein Mitglied meiner naehren Familie im Krankenhaus liegt, oder stirbt (und ich da sein muss), nehm ich von meinem Family Emergency, da brauch ich keinen Urlaub zu nehmen, oder wenn meine Frau zu hause sehr Krank im bett liegt, kann ich Family Emergency nehem, um sie zu Versorgen.  Meistens bekommt man 10 Sick Days und 10 Family Emergency Days per Jahr.  Dazu steigert sich dann der normale Urlaub, oft auf 5 Wochen, und dann gibt es meistens noch Floater Days, die man einsetzen kann, wenn ein oeffentlicher Feiertag auf Donnerstag oder Dienstag faellt, um ein langes Wochende zu erhalten.  Da ich bei meiner Umsiedlung entsprechend verhandelte, bekamm ich meine deutschen Urlaubsanspruch weiter, also sofort 6 Wochen Urlaub, wenn man dazu noch die extra 20 Tage fuer Sick Days und Family Emergency zaehlt (die ja in Deutschland meistens vom Urlaub abgezogen werden), hatte ich die letzten 30 Jahre jedes Jahr bei weitem mehr Urlaub, als es in Deutschland moeglich ist.

Daher sollte man Presseberichte, die sagen, wei hart das Leben in den USA ist, immer relativ kritisch betrachten, das Land ist so gross und vielseitig, dass  man Zustaende eigentlich nur fuer einen gewissen Bezirk beschreiben kann.

Hallo dschlei,

es freut mich sehr, dass das hier mal so beschrieben wird. Ich kann dir nur voll zustimmen. Sooo schlimm ist es mit dem Urlaub in den USA nämlich eben nicht, vor allem bei den etwas größeren Firmen nicht. Aber ich will nicht alles wiederholen was du schon geschrieben hast.
Und in der Tat werden in den USA viele Jobs deutlich lässiger angegangen als hier. Die "Arbeitsmoral" ist einfach eine ganz Andere. Das mag für Führungspositionen nicht unbedingt gelten, aber für einfache Arbeiten schon.
Man kann es auch böse ausdrücken wie ein Bekannter von mir der sagte man müssen den Amerikanern immer einen Tritt in den Hintern geben, damit da etwas gearbeitet wird. Er hatte diese Erfahrung aus einer seiner US-Fabriken, die zu einem internationalen deutschen (also in D ansässigen) Autozuliefererkonzern gehört.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: MoodyMare1 am 24.05.2008, 20:26 Uhr
Dass wir einen Tritt in den Hintern brauchen und somit faul seien, moechte ich einmal ueberlesen haben  :roll: Was ist dass denn fuer eine Aussage bitte?
Und alle Deutschen haben einen Stecken im Hintern.  :roll:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Davidc am 24.05.2008, 20:51 Uhr
Dass wir einen Tritt in den Hintern brauchen und somit faul seien, moechte ich einmal ueberlesen haben  :roll: Was ist dass denn fuer eine Aussage bitte?
Und alle Deutschen haben einen Stecken im Hintern.  :roll:

Hallo,

die Aussage stammt nicht von mir, sondern dem Bekannten, der dort die Fabrik betreibt und schon mit einigen Amerikanern dort zusammengearbeitet hat.
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Cincinnati am 24.05.2008, 21:40 Uhr
Und in der Tat werden in den USA viele Jobs deutlich lässiger angegangen als hier. Die "Arbeitsmoral" ist einfach eine ganz Andere. Das mag für Führungspositionen nicht unbedingt gelten, aber für einfache Arbeiten schon.
..  :pssst: .. wollen zwar viele nicht hören oder lesen .. aber es stimmt  ..  :shock:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Crimson Tide am 25.05.2008, 16:51 Uhr
Nachdem meine Familie und ich drei Jahre drüben gelebt haben, sind wir oft noch neidisch auf das schöne Wetter, das ich immer noch regelmäßig im Weather Channel verfolge!
Nach einem Unwetter schläft man eine Nacht drüber, und dann ist der Himmel wieder herrlich blau, die Luft gereinigt, fertig!  :lol:  Keine Tiefketten von mehreren Wochen wie bei uns hier im kühlen Norden!

Aber neidisch bin ich, glaube ich, trotzdem nicht!  Viele Dinge sind drüben vorteilhaft, andere nicht!  :zuck:

Der Begriff "Free Country" zum Beispiel wird auch sehr unterschiedlich in beiden Ländern gelebt, beide Länder haben unseren Erfahrungen nach wirklich sehr verschiedene Auffassungen von Freiheit (en), bei denen sich einige, die nicht die Chance haben/hatten, in beiden Staaten gelebt zu haben, die Unterschiede so nicht vorstellen können!  :wink:
Wenn man da die Gelegenheit hat, seine Erfahrungen mit Sheriffs  und der deutschen Polizei zu vergleichen, oder die Bedingungen der Hierarchie am Arbeitsplatz hier und dort, oder die Disziplin in den Schulen, oder gar die Armeen, dann kommen da doch da erstaunliche Dinge heraus, die unser Weltbild von Freiheit ganz schön erschüttern, sowohl hüben als drüben!  :shock: :)

Aufgefallen ist uns auch, daß drüben mehr von einem Tag in den nächsten gelebt wird, während hier in Deutschland grundsätzlich immer (oft zu sehr) vorausgeschaut und geplant wird in die Zukunft, was zu einem gewissen Grundpessimismus führt!
Wenn wir zu einem Deutschlandbesuch für mehrere Wochen in Deutschland waren, hat uns die negative Stimmung und die Jammerei ziemlich entsetzt!
Jeder schreit nach dem Staat, während drüben nach einer Katastrophe (auch der selbstgemachten  :lol:) einfach angepackt wird! (Wenn auch manchmal etwas chaotisch, siehe nach Katrina!)  Aber Hilfsbereitschaft ist selbstverständlich! Darauf bin ich noch neidisch, wenn ich in Deutschland eine Panne habe, und mich zurückerinnere, wie viele Leute drüben wohl angehalten hätten, ob sie helfen könnten.

Solange man immer in Deutschland lebt, fallen einem die Unterschiede natürlich nicht so auf, auch, wenn man zu einem Kurzurlaub in den USA war, kann man solche Vergleiche nicht anstellen.

Grundsätzlich habe ich auf die Frage, ob es in den USA oder in Deutschland schöner sei, immer geantwortet, daß jedes Land seine Vorzüge und seine Nachteile hat. Eine gesunde Mischung von beiden Ländern wäre ídeal, man könnte viel voneinander lernen. Deshalb kann ich nicht sagen, daß ich neidisch bin auf die Deutschen drüben....naja...bei Heimweh-Attacken kommt doch sowas auf.... :oops: :lol:  ....aber grundsätzlich bin ich nun wieder integriert in Deutschland und genieße unser "zweites Zuhause USA" nun als Gast im Urlaub....so oft es finanziell möglich ist und sein wird!

Wenn wir mal Rentner sind, haben wir schon so Ideen, zwischen Florida und Deutschland zu pendeln....hmmmm....mal sehen, was geht.... :lol:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Cincinnati am 25.05.2008, 16:58 Uhr
Grundsätzlich habe ich auf die Frage, ob es in den USA oder in Deutschland schöner sei, immer geantwortet, daß jedes Land seine Vorzüge und seine Nachteile hat.
.. das hast du gut geschrieben .... noch jemand der die USA nicht nur als Urlaubsland sieht ...  :lol:
Titel: Re: Beneidet Ihr Deutsche, die in den USA leben können?
Beitrag von: Crimson Tide am 25.05.2008, 17:02 Uhr
Grundsätzlich habe ich auf die Frage, ob es in den USA oder in Deutschland schöner sei, immer geantwortet, daß jedes Land seine Vorzüge und seine Nachteile hat.
.. das hast du gut geschrieben .... noch jemand der die USA nicht nur als Urlaubsland sieht ...  :lol:

Drei Jahre drüben haben natürlich geprägt!  :lol:

Die waren zu lang, um sich dort nur im Urlaub zu fühlen, das war schon unser Zuhause!  :wink: