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Autor Thema: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung  (Gelesen 7172 mal)

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Davidc

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Ein schön tendenziöser Bericht über die schlimmen USA und die Unbezahlbarkeit der dortigen Krankenversicherung:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article120872921/Warum-meine-Familie-und-ich-auf-Obamacare-hoffen.html

Nur ganz am Rande schimmert durch, was der Autor macht bzw. man kann es allenfalls erahnen. Scheinbar ist er selbständig?

Dass Arbeitnehmer und somit Angestellte in den USA teilweise bereits JETZT über ihren Arbeitgeber deutlich billiger als in D versichert sind, darüber schreibt der Autor nicht. Würde wohl nicht in sein Weltbild der bösen und unsozialen USA passen.

winki

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #1 am: 14.10.2013, 17:16 Uhr »
Wenn ich das aber richtig lese, geht es in diesem Artikel, um KK Privatversicherungen... :?  Und nicht um "Billiger" Arbeitnehmer KK Versicherungen.

Wobei ja in Deutschland ähnlich Bedingungen bei Privaten KK Versicherungen, herrschen, dort ist ja der Tarif, auch auf junge dynamische gesunde Mitarbeiter ausgelegt, Familienversicherung nur bis zu einem gewissen Grund bezahlbar, Altersrückstellungen Rückstellungen erst seit ein paar Jahren, gesetzlich vorgeschrieben. 

Davidc

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #2 am: 14.10.2013, 17:41 Uhr »
Wenn ich das aber richtig lese, geht es in diesem Artikel, um KK Privatversicherungen... :?  Und nicht um "Billiger" Arbeitnehmer KK Versicherungen.

Wobei ja in Deutschland ähnlich Bedingungen bei Privaten KK Versicherungen, herrschen, dort ist ja der Tarif, auch auf junge dynamische gesunde Mitarbeiter ausgelegt, Familienversicherung nur bis zu einem gewissen Grund bezahlbar, Altersrückstellungen Rückstellungen erst seit ein paar Jahren, gesetzlich vorgeschrieben. 

Dann soll der Autor das auch ganz deutlich klar machen. Er faselt nur nebulös herum, spricht hochtrabend von Freelancer und beleuchtet die ganze Situation ziemlich einseitig. Journalist eben. Hauptsache die Story stimmt und verkauft sich.

Vermutlich handelt es sich um diese Person:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Stein

DocHoliday

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #3 am: 14.10.2013, 17:50 Uhr »
Er schreibt doch, dass er keinen Arbeitgeber hat, also selbständig ist.
Was ist denn jetzt falsch an dem Artikel? Soweit ich das sehe, stimmt doch alles, was er schreibt.
Gruß
Dirk

Davidc

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #4 am: 14.10.2013, 18:06 Uhr »
Er schreibt doch, dass er keinen Arbeitgeber hat, also selbständig ist.
Was ist denn jetzt falsch an dem Artikel? Soweit ich das sehe, stimmt doch alles, was er schreibt.


Mann kann Wahrheiten auch durch Weglassungen verzerren. Er schreibt an keiner Stelle, was er oder seine Frau eigentlich genau arbeiten und in welchem Beschäftigungsverhältnis sie stehen. Das kann man bestenfalls erahnen.

Noch bevor er das erste Mal sagt, dass er nirgendwo angestellt ist schreibt er:

"Dabei lernte ich gleich meine erste Lektion: Kinder sind in den Vereinigten Staaten nicht automatisch mit ihren Eltern krankenversichert. Die Police für sie muss man extra kaufen."

Das gilt nur, wenn man so wie er Selbständiger ist. Bei Angestellten sind die Kinder durchaus je nach Arbeitgeber und Versicherung bei den Eltern beitragsfrei mitversichert.

Im Übrigen ist es reichlich naiv, erst bei der GreenCard Lotterie mitzumachen, bei Gewinn dann auszuwandern, die US-Staatsbürgerschaft anzunehmen und beim ersten Kind festzustellen "Oooops, die Krankenversicherung für Journalisten wie mich ohne Angestelltenstatus  ist aber viel teurer als bei uns".

nordlicht

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #5 am: 14.10.2013, 18:17 Uhr »
Er schreibt doch, dass er keinen Arbeitgeber hat, also selbständig ist.
Was ist denn jetzt falsch an dem Artikel? Soweit ich das sehe, stimmt doch alles, was er schreibt.

Ich sehe auch keine Fehler in dem Artikel.

DocHoliday

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #6 am: 14.10.2013, 19:10 Uhr »
Er schreibt doch, dass er keinen Arbeitgeber hat, also selbständig ist.
Was ist denn jetzt falsch an dem Artikel? Soweit ich das sehe, stimmt doch alles, was er schreibt.


Mann kann Wahrheiten auch durch Weglassungen verzerren. Er schreibt an keiner Stelle, was er oder seine Frau eigentlich genau arbeiten und in welchem Beschäftigungsverhältnis sie stehen. Das kann man bestenfalls erahnen.

Noch bevor er das erste Mal sagt, dass er nirgendwo angestellt ist schreibt er:

"Dabei lernte ich gleich meine erste Lektion: Kinder sind in den Vereinigten Staaten nicht automatisch mit ihren Eltern krankenversichert. Die Police für sie muss man extra kaufen."

Das gilt nur, wenn man so wie er Selbständiger ist. Bei Angestellten sind die Kinder durchaus je nach Arbeitgeber und Versicherung bei den Eltern beitragsfrei mitversichert.

Im Übrigen ist es reichlich naiv, erst bei der GreenCard Lotterie mitzumachen, bei Gewinn dann auszuwandern, die US-Staatsbürgerschaft anzunehmen und beim ersten Kind festzustellen "Oooops, die Krankenversicherung für Journalisten wie mich ohne Angestelltenstatus  ist aber viel teurer als bei uns".

Zusammengefasst ist also nichts falsch in dem Artikel ;)
Gruß
Dirk

dschlei

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #7 am: 14.10.2013, 19:34 Uhr »
Der Artikel ist insofern falsch, dass Kinder schon seit 2012 bis zum Ende des 26. Lebensjahr bei ihren Eltern mitversichert sein koennen (unser Sohn war bei uns bis diesen August mitversichert). 
Was auch nicht erwaehnt wurde, dass diese hohen Selbstbeteiligungen beim Krankenhaus, die der Auto hatte, in fast laecherlich kleinen raten abgezahlt werden koennen.  Eine alleinstehende bekannte von uns hat etwa 5000 Dollar Schulden bei einem Krankenhaus (solche Schulden sind immer zinsfrei) und zahlt diese mit Raten von 30 Dollar pro Monat ab.

Aber viele dieser Sachen sollen sich unter dem Affordable Care Act (ACA = Obamacare) aendern, unter anderem werden die Kosten so geregelt dass niemand mehr als 9,5% seiner jaehrlichen Einkommens fuer Krankenkassenkosten haben soll.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Jochen

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #8 am: 18.10.2013, 06:55 Uhr »
Ein schön tendenziöser Bericht über die schlimmen USA und die Unbezahlbarkeit der dortigen Krankenversicherung:

Dieser "tendeziöse Bericht" ist kein Bericht im Sinne von Information, sondern ein als solcher offensichtlicher "Kommentar". Dieser wichtige Unterschied sollte einem regelmässig Zeitungslesenden Menschen doch eigentlich bewusst sein?

Kalifornier

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #9 am: 30.10.2013, 15:57 Uhr »
Und weiter gehts. How entertaining das das 'corner stone' dieser Administration (Obamacare) eine Website hat die Millionen von Amerikanern frustriert und immer noch nicht funktioniert. Priceless!

Dazu nun kommt das nachdem ER grossartig versprochen hat das Leute Ihre derzeitige health care behalten können wenn sie zu frieden damit sind nun doch ge-cancelled werden. (dutzende male haben wir das nun in den letzten Jahren gehört)

Und ich kann es noch nicht abwarten die Interviews mit Leuten nächstes Jahr zu sehen die dann penalties bezahlen müssen wenn sie keine Versicherung haben.

What a disaster!

sh3t0r

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #10 am: 30.10.2013, 17:02 Uhr »
Das US-Gesundheitssystem kostet pro Kopf fast doppelt soviel wie das deutsche - und wir liegen bereits über dem OECD-Durchschnitt.

Wer trägt eigentlich die Kosten für die ärztliche Versorgung der Leute, die arm und unversichert in der Notaufnahme landen? Der böse Staat?

mrh400

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #11 am: 30.10.2013, 17:06 Uhr »
Noch bevor er das erste Mal sagt, dass er nirgendwo angestellt ist schreibt er:

"Dabei lernte ich gleich meine erste Lektion: Kinder sind in den Vereinigten Staaten nicht automatisch mit ihren Eltern krankenversichert. Die Police für sie muss man extra kaufen."

Auch wenn der Sachverhalt für einen Selbständigen stimmen mag, ist diese Aussage natürlich besonderer Quatsch - der Autor schreibt im Satz zuvor, daß seine deutsche private Krankenversicherung die Versicherung seines Kindes abgelehnt habe; also keine Lektion mit etwas neuem, sondern "Gleichstand"; auch hierzulande müssen bei privaten KK die Kinder extra versichert werden.
Gruß
mrh400

Davidc

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #12 am: 30.10.2013, 17:08 Uhr »
Das US-Gesundheitssystem kostet pro Kopf fast doppelt soviel wie das deutsche - und wir liegen bereits über dem OECD-Durchschnitt.

Wer trägt eigentlich die Kosten für die ärztliche Versorgung der Leute, die arm und unversichert in der Notaufnahme landen? Der böse Staat?

Wer als Notfallpatient mit einer (lebens)bedrohlichen Erkrankung oder einem lebensbedrohlichen Leiden in die Notaufnahme kommt wird immer behandelt. Er muss behandelt werden. Da fragt keiner nach der Versicherung.
Später kommt die Rechnung.

Kann der (Ex)Patient die Rechnung nicht bezahlen, dann springt in der Tat der Staat ein, in Form von Medicaid. Dann darf sich das Spital mit den Behörden rumärgern.

Im Extremfall macht der Patient Privatinsolvenz und nach ein paar Jahren ist er wieder "sauber", sprich Insolvenz beendet.

sh3t0r

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Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #13 am: 30.10.2013, 17:24 Uhr »
Kann der (Ex)Patient die Rechnung nicht bezahlen, dann springt in der Tat der Staat ein, in Form von Medicaid.

Das ist ja Kommunismus.

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Die bösen USA und ihre noch bösere Krankenversicherung
« Antwort #14 am: 30.10.2013, 21:07 Uhr »
Kann der (Ex)Patient die Rechnung nicht bezahlen, dann springt in der Tat der Staat ein, in Form von Medicaid.

Das ist ja Kommunismus.

Genau so sehen das die meisten Amerikaner, vor allem die finanziell besser gestellten.
Schade...