Hallo,
ich denke, daß in den USA Religion und die Freiheit "eine" zu haben, die ganz persönlich einem selbst entspricht einfach historisch gesehen eine wichtige Rolle spielt.
Denn man muß ja da doch die vergleichsweise kurze Geschichte sehen.
Hier in Deutschland galt halt sehr lange das Prinzip: "Wes Brot ich freß, des Lied ich sing". Sprich: Der Landesfürst bestimmte die Religion. Und wenn sich das eben änderte, was durchaus vorkam, dann war man eben auf einmal anders religiös.
Wem das nicht paßte, der mußte gehen, weil er sonst verfolgt wurde.
In den USA landeten nun die, die genau das erlebt hatten und die empfanden Religion nunmal als etwas, für das sich lohnt, eine lebensgefährliche Auswanderung auf sich zu nehmen. Und die empfanden diese neu gewonnene Freiheit auch als etwas, daß ein ganz wichtiges Gut ist.
Und das ist etwas, das sich über etwa 3 Jahrhunderte durchaus in den nationalen Werten rübergerettet hat - nicht so ausgeprägt, wie es damals war - aber es ist einfach ein Teil der nationalen Identität.
Das war natürlich jetzt der geschichtliche Exkurs light - es spielen Millionen andere Dinge mit hinein - aber die Grundbedeutung kommt sicherlich mit daher.
Wobei ich überzeugt bin - gar nix ist in Deutschland auch kaum jemand - aus der Kirche als Institution ausgetreten sicherlich viele. Deswegen sind wir trotzdem geprägt von unserer Erziehung, vom Stil im Land, von grundsätzlichen Werten.
Die Frage "austreten" stellt sich nur in nahezu allen Ländern der Welt in der Form wie bei uns einfach nicht, weil man nicht per Definition drin ist. Aber hier und auf die Folgen der Säkularisation einzugehen (über Sinn und Unsinn der derzeitigen Regelung) macht glaub ich hier im Forum wirklich keinen Sinn - schieben wir die derzeitige Situation einfach mal Napoleon in die Schuhe - da ist es gut aufgehoben!
Antje