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Autor Thema: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV  (Gelesen 4851 mal)

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ArneH

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Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« am: 17.04.2006, 12:00 Uhr »
Ich bin gerade in Los Angeles mit ein paar Freunden aus Österreich.

Heute ist jemand in den "emergency room" gekommen, weil sie extreme Bauch- und Nierenschmerzen hatte.
Leider hat sich im nachhinein herausgestellt, dass sie nicht auslandskrankenversichert war.
Da ich leider auf dem Weg von Las Vegas zurück war und mein Handyakku leer war, konnte ich nicht eingreifen, bevor es zu spät war und eineRechung von 2800$ auf dem Tisch lag.

Welche Möglichkeiten hat sie? Ich kenne mich als Deutscher leider nicht mit dem österreichischem Krankensystem nicht aus.

Sie hat aber noch nichts bezahlt und keine Kreditkartennummer o.ä. angegeben. Dem Krankenhaus ist nur die österreichische Adresse bekannt.
Der Arzt meinte, sie soll morgen nocheinmal wiederkommen, vielleicht könnte man einen Discount einräumen.

Fragt mich nicht, warum sie keine AKV hat, sie hat es wohl im Vorbereitungsstreß vergessen gehabt.
Es ist zwar auch nicht korrekt, aber könnte die Rechnung in Ö. eingetrieben werden, falls sie nicht bezahlt?

Good night aus L.A.
Arne[/b]

cleetz

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #1 am: 17.04.2006, 12:14 Uhr »
Ist zwar blöd gelaufen wenn sie keine Auslandskrankenversicherung hat, zahlen wird wird sie das wohl müßen... Weiß nicht was passiert wenn sie nicht zahlt... Ich pers. finde sowas schmutzig, der Doc hat ihr evtl. das Leben gerettet und dann zahlt man dafür nicht...? Das sie keine Versicherung hat ist ja wohl ihre eigene Schuld, da kann ja das Krankenhaus nix für...
Gruß
Carsten

ArneH

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #2 am: 17.04.2006, 12:28 Uhr »
Normalerweise hast du Recht, bin leider nicht  dagewesen, um eingreifen zu können.
Es wurde eine in meinen Augen überflüssige radiologische Untersuchung gemacht, die 2400$ gekostet hat, obwohl bereits vorher in der Untersuchung schon eine Blasenentzündung festgestellt und ein Medikament verschrieben wurde. Kurze Zeit später kam ein 2. Arzt und verordnete die Untersuchung um ganz sicher zu gehen.
Das sofortige Angebot eines Discounts schmeckt mir persönlich nicht so ganz.

Leider ist der Arzt erst morgen früh wieder zu sprechen, ich werde mich morgen mit hinzusetzen.

Arne

Anonymous

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #3 am: 17.04.2006, 12:50 Uhr »
Sie hat Glück gehabt das sie überhaupt behandelt wurde, in vielen Krankenhäusern läuft das nach dem Motto "Zahle oder Verrecke..." ohne Kreditkarte oder reichlich Bargeld geht da gar nix...

AndyOne

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #4 am: 17.04.2006, 14:17 Uhr »
Zitat von: ArneH
Das sofortige Angebot eines Discounts schmeckt mir persönlich nicht so ganz.


Das sind wir halt nicht gewöhnt, über einen Arztbesuch einen Rabatt auszuhandeln. Für uns deutsche klingt das wie eine Ware oder Dienstleistung (was es ja auch ist) und darüber verhandeln wir nicht, weil die Rechnung an die Kasse geht.

Die angeordnete Untersuchung des 2. Arztes kann man jetzt auslegen wie man will, das kommt ja bei uns auch vor, das Untersuchungen gemacht werden die vielleicht gar nicht gebraucht werden, aber wir müssen dafür nichts extra bezahlen, solange es eine Kassenleistung ist.

Die Patientin kann doch froh sein, das sie bestens behandelt wurde und es ihr bald wieder gut geht. Dass sie ohne Versicherungsschutz ins Ausland reist ist fahrlässig, die Rechnung wird sie bezahlen müssen und ihr wird das nicht wieder passieren.
bye
Andy

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Andre

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #5 am: 17.04.2006, 16:38 Uhr »
Zitat von: ArneH
Es wurde eine in meinen Augen überflüssige radiologische Untersuchung gemacht, die 2400$ gekostet hat, obwohl bereits vorher in der Untersuchung schon eine Blasenentzündung festgestellt und ein Medikament verschrieben wurde.


Kannst du das wirklich aus der Ferne beurteilen? Vielleicht solltest du diese Art Behandlungen sowie die damit zusammenhängende Verantwortung übernehmen.
Da heißt es nur zahlen. Im Übrigen finde ich die $2800 durchaus erträglich, wenn es in einem echten Notfall um Leib und Leben geht. Oder hätte der Patient lieber auf Behandlung verzichtet, um Geld zu sparen?

Und wenn sowas im Auslandsurlaub in den USA passiert, dann trifft es doch in keinem Fall einen wirklich Bedürftigen.

chapter2

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #6 am: 17.04.2006, 17:45 Uhr »
ist sie vielleicht über kreditkarte versichert?

Wolfgang

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #7 am: 17.04.2006, 19:35 Uhr »
Zitat von: ArneH
Es ist zwar auch nicht korrekt, aber könnte die Rechnung in Ö. eingetrieben werden, falls sie nicht bezahlt?


Mehr als eine schriftliche Aufforderung zur Zahlung wird vom Krankenhaus nicht nach Österreich geschickt werden. Es wird wohl kaum der Versuch unternommen werden, den Betrag in Österreich einzuklagen. Der Aufwand wäre vermutlich zu hoch. Aber deine Bekannte, sollte sie tatsächlich nicht bezahlen, braucht sehr lange Zeit keinen Einreiseversuch in die USA zu unternehmen. Computer vergessen nicht und bei einer USA-Einreise werden dem Imigration Officer solche Dinge am PC angezeigt. Entweder dann wird bezahlt oder sie kann sich direkt wieder für den Rückflug einchecken. Oder der Officer ist ganz gemein und lässt sie zuerst bezahlen und schickt sie dennoch zurück.

Sie sollte einen guten Discount heraushandeln und die Krankenhausrechnung bezahlen. Dann ist für alle die Welt (fast) wieder in Ordnung und zukünftigen USA-Reisen steht nichts im Wege. Und AKV abschließen  :!:
Gruß

Wolfgang

Ernst

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #8 am: 17.04.2006, 23:25 Uhr »
also ich kann nur raten ,auf jeden Fall bezahlen!!!!!!!!!!! Haben es vor 2 Jahren erlebt, Freunde waren mit uns unterwegs,mußten auch einen Arzt in Anspruch nehmen ( Armbruch) Sind los ohne bezahlen, und am Flughafen wurde Sie verhaftet!!!!! Wie lange Sie in Haft geblieben wäre wissen wir nicht, aber er hat sofort die Rechnung bezahlt.
Gruß Ernst Heidemann

ArneH

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #9 am: 18.04.2006, 06:03 Uhr »
Wir waren heute im Medical Center und haben mit dem Cashier Counselor gesprochen.
Sie hat 300$ sofort bezahlt und hat eine Übereinkunft mit dem Krankenhaus getroffen, in dem die Kosten für den Scan höchstwahrscheinlich abgeschrieben werden, also nicht von ihr bezahlt werden müssen.
In der Krankenakte stand, dass jeder Posten über 1000$ erst mit der Patientin abgesprochen werden und Sie ihre Zustimmung geben muß.
Das ist aber laut Akte nicht erfolgt.
100%ige Sicherheit gibt es aber erst in 14 Tagen. So ist sie wohl noch mal mit einem blauen Auge davongekommen und wird hoffentlich beim nächsten Mal dran denken. Warum man sowieso nicht eine AuslandsKV hat, die automatisch weiterläuft, bleibt mir ein Rätsel, Frauen halt...

Arne

ratlady

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #10 am: 18.04.2006, 06:22 Uhr »
Zitat von: Anonymous
Sie hat Glück gehabt das sie überhaupt behandelt wurde, in vielen Krankenhäusern läuft das nach dem Motto "Zahle oder Verrecke..." ohne Kreditkarte oder reichlich Bargeld geht da gar nix...


Also wenn man schon "anonym" beitraegt, dann doch BITTE nicht solchen, ahm, "Schwachsinn"...

@ArneH - wenn sie so "glimpflich" davonkommt, sollte sie froh sein - "fair" ist es dennoch nicht... i.d.R. werden Behandlungskosten, die nicht "eingetrieben" werden koennen, entsprechend auf die "zahlenden" Patienten abgewaelzt... mit ein Grund, warum KKH (Behandlungs)-Kosten in USA derart hoch sind. Wundert mich in dem Zusammenhang auch ein wenig, dass eine derart teure Untersuchung (Radiologie) ohne vorherige Sicherstellung der "Zahlungsfaehigkeit" gemacht wurde, wenn sie denn TATSAECHLICH (und nicht nur angeblich!) "voellig ueberfluessig" war... Schliesse mich dahingehend Andre an.

Wolfgang01

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #11 am: 18.04.2006, 10:36 Uhr »
@ratlady

in welcher Scheinwelt lebst Du denn? Es ist gängige Praxis das vor der Behandlung im Ausland kassiert wird und ohne finanzielle Mittel der Betroffene noch nicht mal einen Arzt zu sehen bekommt. Einem Arbeitskollegen wurde in Schweden vor Jahren schon die Behandlung erstmal verweigert als er mit starken Schmerzen ins Krankenhaus ist. Die haben den erstmal zum Geldholen wieder weggeschickt und als er mit Geld wiedergekommen ist wurde er erst behandelt/untersucht.

Ich selber mußte auch schon mal in den USA zum Doc, Kreditkarte und Reisepass war das erste was die haben wollten. Auch ein Bekannter von mir mußte damals in den USA erstmal 600$ auf den Tisch legen und wurde dann erst behandelt!

Soviel zum Thema "Schwachsinn"!

Auch in D wird diese Praxis gängiger, da durch Hartz 4 immer mehr Leute nicht mehr krankenversichert sind weil sie die Krankenversicherung selber tragen müßten und dies nicht können.

Wir haben hier 2 Arztpraxen wo man 50 Euro Kaution hinterlegen muß wenn man ohne Versicherungskarte in die Praxis kommt und behandelt werden möchte. Wenn man die Versicherungskarte nachreicht gibt es das Geld zurück. Eine der Praxen ist eine Unfallpraxis, ohne Geld oder Krankenversicherungskarte hast Du da die berühmte Arsc*karte!

Mittlerweile wird man hier auch nicht mehr behandelt wenn man die 10 Euro Praxisgebühr oder einen Überweisungsschein nicht dabei hat! Ausnahmen evtl. der Hausarzt der einen schon seit Jahren kennt!

Andre

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #12 am: 18.04.2006, 14:37 Uhr »
@Wolfgang01
Sorry, aber das ist nun wieder Unsinn.

Sicher werden vor Behandlung (falls dies zeitlich möglich ist) in jedem Land der Welt die Patientendaten aufgenommen und auch die Zahlweise geklärt.
Genauso sicher ist aber auch, dass in den USA, wie auch in D, oeffentliche Krankenhaeuser in einem Notfall kein Recht haben, einen leidenden Patienten abzuweisen, weil nicht klar ist, wie der Patient zahlen soll.

Ich denke, das wuerde nicht nur dem hippokratischen Eid widersprechen, sondern waere auch grob rechtswidrig, zumindest bei Institutionen, die teilweise aus oeffentlichen Geldern finanziert werden.

Wolfgang01

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #13 am: 18.04.2006, 15:14 Uhr »
Das kommt dann wohl drauf an wie man "Notfall" definiert. In der oben angesprochenen Unfallpraxis habe ich es selber erlebt wie jemand mit einem warscheinlich gebrochenen Finger wieder weggeschickt wurde weil er keine Versicherungskarte und auch diese 50 Euro nicht dabei hatte. Ein gebrochener Finger ist sicher nicht lebensbedrohlich, aber doch wohl schnellstens behandlungsbedürftig.

Fakt ist auch, dass Leute aus meinem Bekanntenkreis schon weggeschickt wurden weil sie die Praxisgebühr von 10 Euro nicht dabei hatten. War auch kein Notfall im lebensbedrohlichen Sinn, Behandlung wurde aber abgelehnt und wieder weggeschickt.

Als ich damals ins Krankenhaus in den USA bin wollte man von mir vor der Behandlung die Kreditkarte. War ja kein Problem da ich die dabei hatte, ich weiß nicht was passiert wäre wenn ich denen gesagt hätte das ich (erstmal) nicht zahlen kann. Ich denke mal das grade bei Touris doch eher auf eine gesicherte Zahlung geachtet wird weil späteres  Einklagen sicher schwerer ist. Ob das nun eine staatliche Klinik oder eine private Klinik war weiß ich nicht mehr, ist einige Jahre her. Ist für einen außenstehenden sicher auch schwer zu erkennen.

Andre

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Re: Dringend: Behandlung in USA ohne Auslands-KV
« Antwort #14 am: 18.04.2006, 15:26 Uhr »
"Notfall" definiert sich in diesem Fall durch den Ausspruch "Zahle oder verrecke...", der selbst bei sehr viel Toleranz mit dem Attribut "Schwachsinn" durchaus korrekt charakterisiert wird.

Ich will mir gar nicht vorstellen, was es fuer ein Theater gaebe, wenn ein Notfallpatient in den USA oder in D von einem Krankenhaus wegen nicht erbrachter Zahlungsfaehigkeit abgewiesen werden wuerde. Wenn sowas publik wuerde, koennte nach kuerzester Zeit das Krankenhaus dicht machen oder die Fuehrungsetage ihren Hut nehmen.