Ich denke, es macht sich an 5 Dingen fest, ob und wie gut man Englisch spricht:
a) in welchem Maße wurden Grundkenntnisse in der Schulzeit gebildet?
Sowohl hinsichtlich Intensivität im Lehrplan als auch tatsächlich erzielter persönlicher sprachlicher Erfolge. Ich erinnere mich, dass wir in der Schule ein großes Gefälle hatten. Da gab es Schüler, die trotz 6 Jahren Pflicht-Englischkurs kaum einen Satz zustande brachten und andere schrieben mühelos englische Aufsätze.
b) Wie liegen mir Fremdsprachen bzw. Englisch im Speziellen?
c) Welche Anwendungsmöglichkeiten habe ich seit der Schulzeit?
d) Bin ich voreingenommen gegenüber allem Englischen (z. B. Anglizismen im dt. Alltag)? Dann dürfte weder die Motivation zum Lernen/Verbessern der Sprachkenntnisse fehlen.
e) Angst, Fehler zu machen.
Manche Menschen bekommen regelrecht Panik, wenn sie Englisch sprechen sollen. In München sind ja viele Touris unterwegs. Ich bekomme immer wieder mal Situationen mit, wo ein wirklich freundlicher/höflicher Touri in Englisch nach etwas wirklich einfachem fragt (Weg zur S-Bahn etc.) und die Gefragten dann den Kopf schütteln, schnell weggucken und das Weite suchen. Selbst ein "Sorry, I don't know/don't speak Englisch" bringen nur wenige raus.
In meinem Umfeld sprechen wirklich gut eigentlich nur jene Menschen, die ich als weltoffen bezeichnen würde und die Englisch relativ oft hören/lesen/schreiben/sprechen - sei es im Beruf, TV, Reisen, Literatur, Internet. Alle anderen wurschteln sich eher mühsam durch und lassen - wenn man zu Mehreren unterwegs ist - gern jenen den Vortritt, die besser sprechen/verstehen.