Wenn Ihr im Rentenalter nach USA wollt, ist Euer Haus schon recht alt. Ich gehe mal davon aus, dass Du maximal Mitte 30 bist, also noch rund 25-30 Jahre Zeit hast, bis Ihr Euch in den USA niederlassen könnt. Bis dahin ist Euer Haus auch mindestens 25 Jahre älter. Ihr solltet bedenken, dass die Bausubstanz in den USA anders ist als bei uns. In 25 Jahren ist Euer Haus dort ein absoluter Altbau und schwer verkäuflich, selbst wenn Ihr regelmässig Geld in die Instandhaltung steckt. D.h. mit einer Wertsteigerung ist nicht unbedingt zu rechnen. Ausser Ihr kauft Euch eine wirklich exquisite Immobilie in bester Lage.
Dass Euch eine Maklerin in den USA Hoffnung macht, kann ich nachvollziehen. Ihr seid die typischen Kunden, denen sie eines ihrer Problemobjekte verkaufen und eine nette Provision kassieren kann (die in den USA allerdings vom Verkäufer gezahlt wird).
Ohne Instandhaltung und Zinszahlungen musst Du in den USA mit rund monatliche 1000$ Nebenkosten für ein Objekt mittlerer Qualität rechnen. Das beinhaltet Grundsteuer, Betreuung, Gärtner, Termitenjäger, Versicherungen u.ä. Das heisst, Du musst das Haus wirklich sehr gut vermieten, um wenigstens auf +/- Null zu kommen. Wann willst Du denn dann eigentlich in das Haus? Wenn ich mich recht erinnere, hast Du Kinder und bist zumindest zukünftig an die Schulferien gebunden. Wenn Du vermietest, dann wollen Deine Mieter mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch in den Ferien rein. D.h. Du wirst das Haus nicht mal so regelmässig nutzen können, wie Du Dir das vielleicht vorstellst. Dazu kommt noch der Ärger mit Verwalter und Mietern, die Deine Immobilie nicht so behandeln, wie Du Dir das wünschst.
Eine Sache, die völlig unabwägbar ist, ist die zukünftige Entwicklung der Flugpreise. Wenn die Entwicklung so weitergeht wie im Moment, könnte ich mir vorstellen, dass eine Reise in die USA eine sehr teure Angelegenheit wird und wir alle, die wir hier so schreiben, uns freuen können, wenn wir alle fünf Jahre mal rüberfliegen können. Dann ist es sicher nicht hiflreich, wenn man immer Mal in den USA nach seinem Haus schauen muss.
Wenn man Geld für so ein teures Hobby übrig hat, ist das vielleicht eine nette Sache, aber als Altersvorsorge ist ein kleines Häuschen in Kalifornien sicher nicht geeignet.
Katrin