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Umfrage

Würdest Du freiwillig einen Klimaschutzaufschlag beim Flugpreis bezahlen

Ja
9 (23.1%)
Nein
30 (76.9%)

Stimmen insgesamt: 38

Autor Thema: Freiwilliger Klimaschutz  (Gelesen 5375 mal)

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NickMUC

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #15 am: 26.02.2007, 10:18 Uhr »
Solange das Fliegen an sich so billig ist - ZU BILLIG hat man keine Chance. Man müsste wieder "normalere" Preise verlangen. Das wäre ein Ansatz. Alles andere ist nett gemeint aber wirkungslos.

Jau, sehe ich ähnlich. Ein paar Euro drauf zu zahlen, hat eher einen kontraproduktiven Effekt: man kauft sich da für 60 Euro ein gutes Gewissen.
Die 19-Euro-Fliegerei ist übrigens nur scheinbar der Missetäter. Denn die Kisten fliegen sowieso - ob da dann ein paar Plätze für 19.- oder 399.- verkauft werden,
ändert an der Öko-Bilanz gar nichts. Es ist ja nicht so, dass aufgrund der Billigtickets mehr Maschinen eingesetzt werden, es werden lediglich leere Plätze gefüllt.

Mir ist nach wie vor schleierhaft, warum Flugbenzin nicht besteuert wird. Wenn dann die daraus entstehenden Steuereinnahmen auch noch zielgerichtet für
resourcenschonende Projekte eingesetzt würden, wäre eine Menge erreicht.
Grüße,
Nick
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Justinian

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #16 am: 26.02.2007, 11:59 Uhr »
Nicht umbedingt. Durch die Billigflieger wir ein neuer Markt geschaffen. Natürlich wird ein bestimmter Prozentsatz dafür nicht in den "normalen" Airlines sitzen, ein Großteil fliegt aber erst, weil es dieses Angebot gibt. Dadurch wird Nachfrage generiert und daher fliegen Maschinen, die sonst nicht fliegen würden. Die gilt insbesondere für reine LCC, wenn die Lufthansa ein Ticket billig verkauft nicht in dem Maße. Ich persönlich glaube aber auch nicht den Vorwurf der Bahn, dass die Billigflieger in direktem Wettbewerb mit ihr stehen. Dennoch ist Bahnfahren einfach im Vergleich zu teuer, ich kann immer wieder das Beispiel von Frankfurt/Main nach Berlin anführen. Zeitlich gewinnt man nicht wirklich, finanziell hingegen ist das Fliegen durchaus interessant.

Die Besteuerung von Kerosin sehe ich differenziert. Als Gegenargument sicherlich die Bahn, die vom Staate das Wegenetz bekommen hat (bzw. sehr große Zuschüsse bekommt), in der Luftfahrtbranche geht es mit deutlich weniger Subventionen (natürlich gibt es genügend Gegenbeispiele). Außerdem denke ich, dass es mit einer bundes- oder europaweiten Regelung nicht getan wäre, da (zumindest auf manchen Strecken und mit manchen Typen) auch dort getankt werden kann, wo es steuerfrei wäre. Außerdem zeigt unser Staat, dass die Steuereinnahmen i.d.R. eben nicht zielgerichtet eingesetzt werden. Endlich haben wir ja mal die Debatte um die Kfz-Steuer, die zukünftig nicht mehr den Hubraum, sondern den Schadstoffausstoß besteuern soll. Aber warum gehen wir nicht noch weiter: gar keine Kfz-Steuer, dafür eine entsprechend höhere Mineralölsteuer und eine Autobahn-Vignette. Dann kann jeder für sich entscheiden! Wer viel fahren (muss) handelt für die Umwelt schädlich. Daher muss er auch viel bezahlen. Wenn sein Auto weniger verbraucht spart er wieder. Unnötiges Fahren würde man so sicherlich am Besten verhindern...



NickMUC

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #17 am: 26.02.2007, 13:56 Uhr »
Nicht umbedingt. Durch die Billigflieger wir ein neuer Markt geschaffen. Natürlich wird ein bestimmter Prozentsatz dafür nicht in den "normalen" Airlines sitzen, ein Großteil fliegt aber erst, weil es dieses Angebot gibt. Dadurch wird Nachfrage generiert und daher fliegen Maschinen, die sonst nicht fliegen würden...

Schon klar. Aber trotzdem gilt: die 19-EuroTickets sind reine Mini-Deckungsbeiträge für nicht ausgelastete Flieger. Wirtschaftlich ist das nur unter dem Aspekt: halbleer fliegen oder die Hälfte der Plätze verschleudern. Wegen dieser Billigtickets hebt nicht ein einziges Flugzeug mehr ab als sonst. Würde ein Maschine mit 200 Gästen à 19 Euro fliegen, dann würde man mit den 3.800 Euro nicht mal einen Bruchteil der entstehenden Kosten decken können.

Was die Bahn betrifft: das ist ein heikles Thema. Was Meister Mehdorn da gerade veranstalten will, finde ich völlig absurd. Aber da haben wir natürlich (da gebe ich Dir recht) ohnehin
eine Wettberwerbsverzerrung. Aber das spricht für mich nicht gegen eine Flugbenzin-Besteuerung, die ja beiläufig auch für irgendwelche Nasen mit Privatjets gilt.

Anyway... it's starting to be off topic...
Grüße,
Nick
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Justinian

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #18 am: 26.02.2007, 18:07 Uhr »
Aber trotzdem gilt: die 19-EuroTickets sind reine Mini-Deckungsbeiträge für nicht ausgelastete Flieger. Wirtschaftlich ist das nur unter dem Aspekt: halbleer fliegen oder die Hälfte der Plätze verschleudern. Wegen dieser Billigtickets hebt nicht ein einziges Flugzeug mehr ab als sonst. Würde ein Maschine mit 200 Gästen à 19 Euro fliegen, dann würde man mit den 3.800 Euro nicht mal einen Bruchteil der entstehenden Kosten decken können.
Wir reden etwas aneinander vorbei und ich denke das ganze hat doch etwas mit dem Klimaschutz zu tun...

Ich denke Du machst den Fehler, dass Du nur die Superschnäppchen siehst. Wer fliegt den für 19 €. Im Verhältnis sehr wenige. Bei "normalen" Airlines sind Billigtickets natürlich primär dafür gedacht, zu schwach ausgelasteten Zeiten noch ein paar Paxe in die Flugzeuge zu bekommen. Bei Billigfliegern sollen die 19 € primär animieren überhaupt zu fliegen und - dieser Punkt erscheint mir der wichtiger - im Schnitt fliegt man bei einem Billigflieger deutlich billiger als bei einem herkömmlichen Carrier. Vergleiche doch mal ein "teures" Ticket zwischen LCC und z.B. Lufthansa. Das ist der Punkt, die "Normalpreise". Nicht die absoluten Schnäppchen. Und da ist die entscheidende Frage, ob die billigen Preise der LCC (also auch deren "Normalpreise") Menschen animieren zum reinen Pläsier ins Flugzeug zu steigen, was sie zu einem "Lufthansa"-Preis nicht täten. Denn dann heben sehr wohl mehr Flugzeuge ab. Und meine Theorie bestätigen doch die Verkehrszahlen der Billigflieger...?!

Um es klar zu stellen, ich bin kein Feind der LCC, im Gegenteil, ich betreibe Forum, in dem es auch um Aviation geht (u.a. eine Liste von allen Billigfliegern - weltweit!), dennoch versuche ich immer wieder auch zu ein wenig Nachdenken über die Gesamtsituation anzuregen, wohlwissend dass eine Vielzahl der Paxe NUR der Preis interessiert...

thorsti

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #19 am: 26.02.2007, 19:37 Uhr »
Das mit der freiwilligen Klimaschutzabgabe ist ein zweischneidiges Schwert.
Natürlich ist Fliegen zu billig, damit meine ich nicht nur die LCCs sondern auch die normalen Fluglinien bei Langstrecke. Ich bin vor 2 Jahren nach Neuseeland geflogen. Das Ticket (hin und zurück) hat mit Emirates (die ja nicht die Schlechtesten sind), schlappe 1130 € gekostet und das für einen Flug der ja von der Distanz her fast einer Erdumrundung entspricht!!!

Ich wäre grundsätzlich bereit mehr für Flugtickets zu zahlen und den von Lufthansa vorgeschlagenen Betrag von 60 € für einen USA Flug finde ich nicht zu viel. Trotzdem würde ich es nicht freiwillig tun.

Warum?

Mit dieser Aktion will Lufthansa doch nur den Klimaschutz auf die Kunden abwälzen. Das ist ein Baustein um zu verhindern, dass die Politik die Fluglinien in puncto Klimaschutz in die Pflicht nimmt! Die Besteuerung des Flugbenzins wäre dabei ja nur der erste Schritt.

Klimaschutz geht uns alle an! Sowohl uns Privatleute als auch die Unternehmen. Da helfen auch keine Sprüche a la: "Ich mach nix, da sollen doch erstmal die Chinesen (oder auch andere Länder, Gruppen) anfangen, die sind viel schlimmer" nichts.

Freiwilligkeit hat bisher nur selten was gebracht (siehe Schadstoffautos von Autos) - hier müssen Gesetze her und wenn für den Klimaschutz dann die Tickets teurer werden, ist das für mich ok! Ich werde mich deshalb nicht beschweren!

EasyAmerica

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #20 am: 26.02.2007, 19:56 Uhr »
OT
..., wohlwissend dass eine Vielzahl der Paxe NUR der Preis interessiert...
Paxe , hört sich das schlimm an.  :o Ist das etwa Jargon der Luftfahrtgesellschaften für ihre Kunden oder wer benutzt dieses abfällige Wort?
Viele Grüße
Heinz

OWL

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #21 am: 26.02.2007, 20:20 Uhr »
Vielleicht Küchenlatein für "Die Friedlichen"? :wink:

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Justinian

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #22 am: 26.02.2007, 22:21 Uhr »
Paxe , hört sich das schlimm an.  :o Ist das etwa Jargon der Luftfahrtgesellschaften für ihre Kunden oder wer benutzt dieses abfällige Wort?
Pax ist  die Abkürzung für Persons approximately, was in Branchen, die mit Personenzahlen kalkulieren (Fluggesellschaften, Hotellerie usw.) verwendet wird. Für mich persönlich ist das nicht negativ gemeint...  :D

@thorsti:

Vernünftige Einstellung, finde ich. Man müsste den Gedanken weiterspinnen und diese 60-70 € auf jedes Ticket 'draufschlagen, vielleicht als eine Art Ökosteuer. Man müsste nur aufpassen, dass es zumindest eine europaweite Regelung wird und auch wirklich für den Umwelt-/Klimaschutz benutzt wird. Ansonsten hat man wieder genügend Sparfüchse, die ins benachbarte Ausland fahren um die 60 € zu sparen.

NickMUC

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #23 am: 27.02.2007, 00:51 Uhr »
Bei Billigfliegern sollen die 19 € primär animieren überhaupt zu fliegen und - dieser Punkt erscheint mir der wichtiger - im Schnitt fliegt man bei einem Billigflieger deutlich billiger als bei einem herkömmlichen Carrier. Vergleiche doch mal ein "teures" Ticket zwischen LCC und z.B. Lufthansa. Das ist der Punkt, die "Normalpreise". Nicht die absoluten Schnäppchen. Und da ist die entscheidende Frage, ob die billigen Preise der LCC (also auch deren "Normalpreise") Menschen animieren zum reinen Pläsier ins Flugzeug zu steigen, was sie zu einem "Lufthansa"-Preis nicht täten. Denn dann heben sehr wohl mehr Flugzeuge ab. Und meine Theorie bestätigen doch die Verkehrszahlen der Billigflieger...?!

Hast natürlich recht - da haben wir aneinander vorbei geredet. Ich meinte die 19.- und 29.- Euro-Flüge, Du die knapp, aber betriebswirtschaftlich kalkulierten Billigflieger.
Und die sind (im Sinne des Umweltschutzes) tatsächlich zu billig.
Wenn ich - wie letzlich im November - von München nach Köln fliege, weil das 98 Euro kostet, die Bahn aber 212 Euro gekostet hätte, dann ist der Wurm drin.
Und wenn in den 98 Euro noch jeweils ein kleines Frühstück, Freigetränke, die aktuellen Tageszeitungen und ein garantierter Sitzplatz drin ist, ich in der Bahn aber - mit ein bisschen Pech - von München bis Köln stehen muss (und ich da für ein Paar lauwarme Wiener 5.80 zahle)... dann ist die Versuchung, zu fliegen eben groß. Die Zeitersparnis ist aber marginal.
Sowas ließe sich nur über die Preise korrigieren: Flieger rauf, Bahn runter. Und dann kommt man schnell zu der Frage, ob nicht im Interesse des Klimaschutzes eine subventionierte (staatliche) Bahn einer betriebswirtschaftlich orientierten Bahn-AG vozuziehen wäre.
Grüße,
Nick
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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #24 am: 27.02.2007, 07:28 Uhr »
Ich habe mit Nein gestimmt.
Ich bin gern bereit was für den Klimaschutz zu tun und verhalte mich auch schon seit Jahren entsprechend (ich fahre z.B. mit der Bahn zur Arbeit, obwohl man da starr an Zeiten gebunden ist, sich mit Horden anderer rumärgern muß und "Die Bahn" an sich schon ein Ärgernis ist, ich trenne Müll, ich gehe viel zu Fuß und und und) verhalte.
Und wie es immer so ist, scheren sich einige Große, die zig mal mehr CO2 ausstoßen oder andere Immissionen rausblasen einen scheiß darum (ich möchte nur unser aller Schorsch Double V und seine Jungs aus Texas nennen).
Die Kleinen werden belastet, Klimaabgabe, höhere Steuern etc. - was aber nur dazu führt, daß solche Großverpester sich sagen: ".... wenn die schon einsparen, dann kann ich ja noch mehr rauspusten....".

Irgenwann ist einfach mal Schluß, nicht immer nur die Kleinen (nach dem Motto "die Masse machts"), hier müssen die Großen mal deutlich vorangehen - ohne hat die Erde keine Chance mehr.
Und noch etwas: meine Generation wird immer dafür in Anspruch genommen, daß seit jahrzehnten Mißwirtschaft betrieben wurde, jetzt muß man einfach auch über Jahrzehnte sehen, daß man es ausbügelt und nicht nur jetzt und ad hoc und immer zu Lasten derjenigen, die jetzt zw. 20-45 sind.......

Dem PS-Motto schließ ich mich gern an - ist eben meineMeinung.
No retreat, no surrender !

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #25 am: 27.02.2007, 08:28 Uhr »
Ich habe mit "Nein" geantwortet, obwohl ich auch ein klares "Jein" anbringen könnte. Irgendwie geht mir diese Diskussion schon wieder in Richtung "Sommerloch" füllen und das mitten im Winter, aber was heißt schon Winter in diesen Tagen.

Ich habe letzte Woche im neuen Focus eine interessante Statistik gelesen über die größten C02-Sünder. Jetzt schätzt mal zu wieviel Prozent der PKW-Verkehr an diesen Emissionen beteiligt ist. Wenn man die Medien verfolgt und unsere Politiker reden hört, könnte man glauben zu mindestens 50%. Aber weit gefehlt, der PKW-Verkehr ist gerade einmal mit 6,3% an den C02-Emissionen beteiligt.

Nicht das ich das jetzt herunterspielen möchte, aber die Diskussionen zum Klimaschutz sind geleitet von ideologischen Ansichten. An der Realität orientieren sie sich nicht. Ähnlich läuft das auch im Bereich Flugverkehr ab. Natürlich hat auch der Flugverkehr seinen Anteil, aber eben nicht in diesem Maße wie das einem die Politik andienen will.

Übrigens der Hauptverursacher für das C02  ist die Energieerzeugung. Hier ist vor allem die Braunkohle der größte Umweltkiller. Letztendlich sitzen wir also wieder alle in einem Boot, weil Energie benötigt jeder von uns. Hier können und müssen die wirklichen Einsparungen getroffen werden um unser Weltklima zu retten. Alternative Energien müssen gefördert werden und nicht wie jetzt erst geschehen beim Thema "Pflanzenöl" mit zusätzlichen Steuern belastet werden. In diesem Zusammenhang ist leider auch die Energieerzeugung durch Atomkraft nicht mehr außen vor.

Übrigens ich fliege in 11 Tagen nach Las Vegas und mein Klimaschutzgewissen lasse ich zuhause  :oops:. Dafür fahre ich mit Pflanzenöl und habe Sonnenkollektoren auf meinem Dach und heize mit Holz. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? :shock:

Grüß Gott aus dem Allgäu
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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #26 am: 05.03.2007, 08:34 Uhr »
Ich muss das Thema noch einmal nach oben holen, aber es macht mir im Moment doch etwas zu schaffen. Nicht das ich deswegen nicht mehr fliegen möchte, sondern weil ich einen Punkt nicht verstehe. Vielleicht kann dieser hier beantwortet werden, am besten so als wäre ich erst 6 Jahre alt.

Auf verschiedenen Internetseiten kann man den CO2 Ausstoß eines Fluges, sagen wir einmal von Frankfurt nach Las Vegas berrechnen lassen. (http://www.studiosus-foundation.org/emissionsrechner.php). Dieser berrechnet mir einen CO2 Ausstoß von 5186 kg. Eine Bahnreise über 110333km produziere die gleiche Menge. Es gibt noch andere Seiten die zu ähnlichen Ergebnissen kommen und dann auch Vergleiche zu Emmission eines Kühlschrankes ziehen, der nur 100 kg im Jahr verbrauchen würde.

Wird aber dabei nicht übersehen, dass nicht nur ein Passagier im Flugzeug sitzt, sondern sagen wir einmal ca. 250 und ist dann der CO2 Ausstoß pro Passagier nicht "nur" 20 kg? Dies wird aber auf keiner Seite erwähnt, die ich bisher besucht habe. Sondern es wird einfach darauf hingewiesen, dass man fliegen unterlassen sollte.

Warum wird im Moment von den Politikern nur Flug- und Autoverkehr diskuttiert, die doch nur zu 3% bzw. 6,3% am gesamten beteiligt sind. Warum diskuttiert niemand über die Energieerzeugung an sich, die doch zu mehr als 60% am gesamten beteiligt ist? Kann mir dies einer erklären? Ich wäre sehr dankbar, weil ich habe das Gefühl die Politiker nehmen ihr Volk irgendwie nicht ernst. Ich weiß dies ist kein politisches Forum, aber diese ewigen Forderungen nach Urlaub in Deutschland haben mir heute morgen so ein klein wenig den Spaß verdorben. Ich habe das Gefühl die DDR steht wieder auf. Man soll im Land bleiben. Wenn man das weiter spinnt, kommt irgendwann das Verbot von Flügen nach Übersee usw. Wo soll das enden?

ein verwirrter Gruß aus dem Allgäu
alljogi
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Susan26

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #27 am: 07.03.2007, 12:20 Uhr »
Da es in der Presse ja überhaupt kein Ende nimmt, will ich doch auch noch meinen Senf dazugeben ...

Langsam nervt mich diese ganze Diskussion - man fühlt sich als USA-Urlauber ja schon richtig angegriffen. Dabei kann ich das immer weniger verstehen, dass ich zum Umweltsünder gemacht werden soll:
1. ich fahre das ganze Jahr über entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad
2. bisher habe ich immer Urlaub gemacht, ohne zu fliegen (Auto, Fähre) - nun mache ich meine zweite Fernreise

.... ich denke, dass man da an ganz anderen Stellen anfangen müsste bevor man hier die normalen Touris "angreift"

Sorry, mich nervt es einfach. Ich bin auch für Umweltschutz und tue auch, was in meinen Möglichkeiten steht, aber man kann sich doch der Entwicklung nicht vollkommen verschließen - sollen wir jetzt alle wieder mit einer Pferdekutsche verreisen?!  :wink:

Susan
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lurvig

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #28 am: 07.03.2007, 12:29 Uhr »

.... ich denke, dass man da an ganz anderen Stellen anfangen müsste bevor man hier die normalen Touris "angreift"


so ist es. Die Damen und Herren Politiker rügen jetzt den kleinen Mann, der einmal im Jahr nach Mallorca fliegt und machen ihn für die kommende Klimakatastrophe verantwortlich. Und nachdem sie das gesagt haben, fliegen sie - wie jeden Abend - von Berlin nach hause nach Bonn. Tolle Sache!

Natürlich verursacht fliegen CO2 und natürlich ist das Thema ernst. Aber Autofahren erzeugt auch CO2 und das tun (fast) alle täglich. Ein CO2-Aufschlag auf ein Flugticket wäre grundsätzlich ok, wenn das Geld kontrolliert in Klimaschutzprojekte fliessen würde. Aber wer soll das wie kontrollieren? Und durch die Zahlung eines Aufschlages kommt ja nicht weniger CO2 aus dem Triebwerk!

Ich fahre zuhause nur selten Auto (mein letzter Tankstellenbesuch war am 28.12.2006) und zur Arbeit meist mit Bahn oder Fahrrad.
Damit darf ich mir dann auch 2 Langstreckenflüge und ein paar Kurzstrecken im Jahr erlauben.
So, Gewissen beruhigt! Ganz so einfach ist es natürlich nicht.

Letztlich ist es eben auch eine Preisfrage! Ich muss demnächst dienstlich nach Stuttgart, und das Flugzeug ist in diesem Fall das billigste Verkehrsmittel. Also fliege ich. Und ob mein PKW oder die Bahn auf dieser Strecke weniger CO2 produzieren würden, sei mal dahingestellt.

Lurvig

Justinian

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Re: Freiwilliger Klimaschutz
« Antwort #29 am: 07.03.2007, 13:56 Uhr »
Wird aber dabei nicht übersehen, dass nicht nur ein Passagier im Flugzeug sitzt, sondern sagen wir einmal ca. 250 und ist dann der CO2 Ausstoß pro Passagier nicht "nur" 20 kg? Dies wird aber auf keiner Seite erwähnt, die ich bisher besucht habe. Sondern es wird einfach darauf hingewiesen, dass man fliegen unterlassen sollte.
Wenn ich nicht irre, dann werden das immer pro Person angezeigt. Natürlich kann das nie 100 % genau sein, denn es spielen ja viele Faktoren eine Rolle.

Das die (ohne Zeifel wichtige) Diskussion einseitig geführt wird, stört mich persönlich auch. Solange es keine ernst zu nehmenden Alternativen gibt, solange wird sich nichts ändern. Wenn die Bahn stellenweise doppelt so teuer ist wie das Flugzeug und selbiges auch billiger als der PKW, dann wird man niemanden vom fliegen abhalten, auch wenn es keinen Zeitgewinn bringt (was wohl für sehr viele innerdeutsche Strecken gilt, z.B. Frankfurt-Berlin).

Meiner Meinung nach muss man an vielen Stellen ansetzen:

Zunächst mal muss man jede unsinnige Fahrt oder Flug vermeiden. Der Bäcker um die Ecke ist auch zu Fuß zu erreichen. Auch muss man verhindern, dass Menschen (insb. junge Menschen) nur zum Spass für 19 € durch Europa fliegen (nur der Statistik wegen). Man muss gleichzeitig aber auch Alternativen schaffen, z.B. den ÖPNV attraktiver gestalten, d.h. weniger Schmuddel und geringere Tarife - dann würden mehr Menschen freiwillig Bahn fahren.
Des Weiteren muss man Energiesparer belohnen und Energievergeuder bestrafen (ich hatte weiter oben ja dazu schon einen Vorschlag gemacht).
Zuletzt muss man sich selbst "bremsen". Es spricht nichts gegen eine Fernreise mit dem Flugzeug, jeder Mensch soll fremde Kulturen kennenlernen können oder auch mal in der Sonne seine Waschbärbauch grillen. Die Frage ist, muss man dies mehrmals im Jahr machen? Würde nicht eine Fernreise im Jahr ausreichen (und sei es im Sinne des Klimaschutzes)? Machen wir uns nichts vor, vor einigen Jahren waren Reisen in die USA deutlich exotischer, weil teurer. Nun ist es relativ billig, was natürlich dazu animiert häufiger zu reisen...
Außerdem, es gibt wunderschöne Ziele in Europa, in Deutschland, in Österreich, der Schweiz... (also unserer Heimat). Nicht nur, dass man dort auch super Urlaub machen kann (okay, es ist nicht so cool, wenn man sagt, ich war an der Ostsee, wenn man auch sagen kann, ich war in Florida) - zudem hilft man der eingenen Wirtschaft (was einem indirekt wieder zugute kommt).