Als Verursacher dieses thread kann ich sagen, dass es bisher viele interessante Aspekte gab (mit Ausnahme der persönlichen Anmache
).
Ich bin regelmäßig beruflich so 6-8 mal im Jahr in den USA. Im Laufe der Zeit hat sich mein Bild total gewandelt:
Erst dachte ich - oh Gott ist hier alles reglementiert, so, als ob man keine Luft bekommt. Der erste Eindruck ist ja oft sehr prägend, und ich hatte beim ersten Mal ein
- Typ an der Immigration erwischt, und das nach fast einer Stunde anstehen.
So hatten die ersten Besuche oft etwas Beklemmendes und ich fand vieles zwar interessant, aber unverständlich.
Je öfter ich jedoch drüben war (inzwischen 22 Mal), umso befreiender empfand ich meine Aufenthalte - inzwischen finde ich vieles großartig.
Es wurden im thread viele Beispiele genannt, die zutreffend sind. Nehmen wir mal diese Frömmigkeit und den Puritanismus aus dem 19. Jahrhundert. Für Europäer kaum nachvollziehbar. Allerdings: man muss ja nix mitmachen, man kann halt auch anders glauben. Für alles und jenes gibt es Kirchen unterschiedlichster Colour. Oder eben gar nicht.
Ein gutes Beispiel für amerikanischen Wahn ist die bereits genannte Tatsache, dass man zwaz schon sehr früh Krieg spielen darf (ob in Afghanistan, im Irak oder sonstwo), aber nichts trinken darf. Jedoch - man muss ja nicht zum Militär (we want you!!! aber wir nehmen doch nicht jeden...).
Vieles bleibt einem frei, einige Verbote und auch damit angezeigte Bestrafungen sind schon ziemlich verrückt.
Aber: man kommt drüben prima klar. Wie hier übrigens auch.
Zur Ausgangsthese: ich glaube nicht, dass diese zutrifft. Es gibt hier und da andere Gewichtungen, was m.E. damit zusammenhängt, dass sich die Gesellschaften in Amerika und Europa freiheitlich selbstbewußt und unabhängig voneinander entwickelt haben. Vieles von dem was in Europa erlaubt oder verboten ist erzeugt bei Amerikanern genauso ein ungläubiges, vielleicht augenzwinkerndes Kopfschütteln wie auch umgekehrt. Trotzdem kommen wir miteinander aus, und das ist doch das Wichtigste.