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Autor Thema: Neue Zahlen zu Lake Powell  (Gelesen 1151 mal)

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AZcowboy

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Re: Neue Zahlen zu Lake Powell
« Antwort #15 am: 28.03.2004, 04:07 Uhr »
Zitat von: Eisi
Meiner Meinung nach liegt es eindeutig am verschwenderischen umgang mit Wasser. ...
...

Der Umgang mit Naturresourcen (nicht nur mit Wasser) in den USA ist ein nicht unbekanntes Problem, dem aber mehr als zögernd, wenn überhaupt merklich, nachgegangen wird.
Genauer möchte ich darauf gar nicht eingehen, weil dies zu einer (wirtschafts)politischen Diskussion führen würde.

Zitat von: Eisi
... Golfplätze mitten in der Wüste sind das beste Beispiel.
...

Dies stimmt nur bedingt, oder besser gesagt, wird dem heute schon stärker entgegengewirkt. Zum Beispiel wird der Rasen des Golfplatzes in Page mit wiederaufbereitetem Wasser versorgt.
Aber keine Frage, es gibt vieles, das mehr als nur verbesserungswürdig ist.

Winke  :wink:
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alfi

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Re: Neue Zahlen zu Lake Powell
« Antwort #16 am: 28.03.2004, 16:34 Uhr »
Hi,

die Funktion eines Wasserspeichers ist, Wasser für Trockenperioden zur Verfügung zu stellen  und genau diese Funktion erfüllt der Lake Powell (und andere Stauseen der Region) im Augenblick optimal. Stromerzeugung und Tourismus sind nur Synergieeffekte.
Gäbe es den Lake Powell nicht, dann wäre zwar nicht soviel Süßwasser in der Wüste verdunstet, es wäre einfach in den Golf von Mexiko gerauscht und in der ganzen Region gäbe es heute keine menschlichen Siedlungen mehr.
Nicht dass ich darüber traurig wäre, ganz im Gegenteil, aber für Einwohner von Las Vegas oder Phönix (es geht hier nicht nur um Page und den Lake Powell) sieht die Sache doch ganz anders aus.
Ich gehe davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten für eine mehrjährige Trockenperiode - wie wir sie gerade erleben -ausgelegt sind.
Es ist eine romantische Vorstellung, der Lake Powell könnte dauerhaft verschwinden, weil er zu klein dimensioniert wurde. Die für die Wasserversorgung der Millionenstädte Verantwortlichen werden schon Pläne wälzen für den Bau noch größerer Kapazitäten - sei es in Form neuer Speicher oder gigantischer Pipelines.

Noch eine kleine Anekdote zum Thema der Natur ihren Lauf lassen: Als der Paria River die dämliche Filmkulisse bei Old Paria endlich weggespült hatte, würde dieses nutzlose Ding unter dem Applaus von Touristen und Einheimischen mit starken Betonfundamenten wieder errichtet.

lg Alfons

Hatchcanyon

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Re: Neue Zahlen zu Lake Powell
« Antwort #17 am: 28.03.2004, 19:01 Uhr »
Zitat von: alfi
Gäbe es den Lake Powell nicht, dann wäre zwar nicht soviel Süßwasser in der Wüste verdunstet, es wäre einfach in den Golf von Mexiko gerauscht und in der ganzen Region gäbe es heute keine menschlichen Siedlungen mehr.


Hallo Alfons,

das stimmt so nicht ganz, auch vor der Errichtung des Glen Canyon Dams hat der Colorado River das Meer schon nicht mehr erreicht, da die Nachfrage das Angebot auch im nassen 20 Jh.deutlich überstieg. Nach der Errichtung war dann noch weniger zu verteilen. Die Funktion als Wasserspeicher erfüllt er - wie man aktuell sieht - eben nicht.

Zitat von: alfi
Ich gehe davon aus, dass die vorhandenen Kapazitäten für eine mehrjährige Trockenperiode - wie wir sie gerade erleben -ausgelegt sind.


Die Kapazitätsplanung orientiert sich an einer Feuchtperiode,obwohl zum Zeitpunkt der Planung/Errichtung schon sehr wohl bekannt war, dass es sich dabei vermutlich nur um eine Episode handeln würde. Das hat man ignoriert, obwohles genug historische Belege (Dedrochronologie) zu immer wiederkehrenden Trockenperioden in der Grössenordnung einiger Jahrzehnte gab. Dafür ist das System Lake Powell aber dramatisch unterdimensioniert. Sebst lang anhaltende Trockenperioden in diesem ansonsten feuchten Jahrhundert wie die von 1953-1965 wurden ignoriert.

Hinzu kommt der Sedimenteintrag,der in jedem Jahr ca 0,5-1% der Speicherkapazität vernichtet. Schon heute hat L.P. einen nicht unerheblichen Teil seiner Speicherkapazität verloren. Die Lebensdauer beträgt selbst in einer optimal feuchten Periode bestenfalls 100 Jahre.

Zitat von: alfi

Es ist eine romantische Vorstellung, der Lake Powell könnte dauerhaft verschwinden, weil er zu klein dimensioniert wurde. Die für die Wasserversorgung der Millionenstädte Verantwortlichen werden schon Pläne wälzen für den Bau noch größerer Kapazitäten - sei es in Form neuer Speicher oder gigantischer Pipelines.


Im Moment sieht es eher danach aus, als dass die Vernunft aufgrund des Drucks der Natur siegen könnte. Es gibt keine PLäne für irgendwelche grösseren Projekte im Südwesten. Wozu auch,das benötigte Wasser kann daher nicht kommen und dass Staudämme in solchen Ausmassen und in diesen Gebieten gigantische Wasservernichtungsanlagen sind hat ja Lake Powell hinlänglich bewiesen.

Gruss

Rolf