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Autor Thema: Kongresswahlen USA  (Gelesen 6304 mal)

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Kalifornier

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Kongresswahlen USA
« am: 06.11.2010, 19:46 Uhr »
Wundert mich nun wirklich das keiner dieses Thema hier angefangen hat.

Es war ein Blutbad der Demokraten, und das auf allen Ebenen.
Ganze 680 Demokraten sind nun rausgeschmissen worden und von Republicans ersetzt.

Wie kann das angehen?

Vor 2 Jahren standen die liberals mit Tränen in den Augen in Massen bei minus 20 Grad in Washington bei der Einweihung und riefen “YES WE CAN”!

Und nun sind die Wähler verärgert und wütend geworden.

Tea party Leute sind gewählt worden und die Republicans müssen diese nun irgendwie integrieren.
Ich sach Euch eines: Wenn das old establishment der  Rep. nun denken es ist “business as usual’ dann werden die bei der nächsten Wahl auch rausgeschmissen.

Die Wähler wollen change auch von den Republicans.



EDVM96

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #1 am: 06.11.2010, 19:56 Uhr »

dschlei

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #2 am: 06.11.2010, 19:58 Uhr »
Man darf natuerlich auch nicht vergessen, mit welchem gigantischen Aufwand viele Waehler bewusst falsch informiert wurden!  Es ist wieder mal das, mir nach ueber 30 Jahren Leben in den USA, unverstaendliche Phaenomen eingetreten, dass die Waehler 100% gegen ihre eingenes Interesse gewaehlt haben, nur weil ein paar hervorragende Demagogen ihnen staendig erzehlten, dass eine generelle Krankenversicherung "sozialistisch/kommunistisch" ist, und das es der Untergang der USA waere.  Und hier, wie auch ueberall ist das Waehlergedaechtnis so kurz, dass nun die gleichen Programme wieder gewaehlt wurden, die das Land an den wirtschaftlichen Abgrund brachten!

Es ist so, wie es immer war, sie haben kein Brot zum essen, aber hoffen auf den versprochenen Kuchen!

Die Leute wollen Change, wissen aber nicht was sie wollen.  Auf der einen Seite trauert man der Weltmacht langsam nach, will alles so schnell wie moeglich haben, will eine Traum-Infrastuktur, aber Steuern wollen sie dafuer nicht zahlen!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Kauschthaus

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #3 am: 06.11.2010, 20:24 Uhr »
Im vorletzten Spiegel war ein sehr interessanter Artikel über die derzeitige Befindlichkeit der Amerikaner.
Die (durchaus berechtigte) Angst vor dem wirtschaftlichen und damit auch sozialen Abstieg treibt viele in die Arme der Demagogen, die ihnen die Rückkehr in ihre heile Welt verheißen, in der alles möglich ist und der amerikanische Traum wieder auflebt, in dem es immer nur aufwärts geht.

Mich wundert es kein bisschen, dass die Tea Party Politiker im Aufwind sind. Ich habe im letzten Frühjahr auf meiner Fahrt von Chicago nach LA jede Menge Radio gehört. Selbst mir als Ausländerin ist aufgefallen, wie viele Kommentare, Stellungnahmen, ja ganze Reden über die Sender gingen, die nichts weiter als Brand- und Hassreden gegen den "Leftist" Obama Barack waren, der Amerika zugrunde richten wird, wenn er nicht gestoppt wird.

Hier ist es doch nicht anders.
Gutti, der bei einem Truppenbesuch in Afghanistan sein Haargel nicht vergisst und die Bundeswehr zur Modeschau macht, wird in Umfragen gefeiert.
Sarrazin, der Gene mit "gut oder schlecht für Deutschland" in Verbindung bringt, wird nicht als Nazischw... bezeichnet sondern sogar unter "normalen" Menschen ernsthaft diskutiert.
Und ein Freund von mir wählt eine Partei, die genau die Klientel bedient, die ihm als Handwerker durch Bankenranking und sonst was noch das Leben schwer machen.  :shock:

Nein, mich wundert es nicht im geringsten, dass die Republikaner massiv gewonnen haben.  :(

Grüße, Petra

Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Kalifornier

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #4 am: 06.11.2010, 23:11 Uhr »
Habe gestern ein interview mit dem Rep. re-elect (zum dritten mal) Texas Governor Rick Perry gehört. Also Texas geht es wirtschaftlich wohl sehr gut, haben die meisten fortune 500 companies und keine staatlich Einkommensteuer. Er meinte zu Washington nun dieses:

Lasst uns Staaten Alleine machen. Ihr könnt uns die Post bringen & verteidigt unsere Grenze aber sonst lasst uns in Ruhe. Wir schaffen das sehr gut alleine klarzukommen.

dschlei

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #5 am: 07.11.2010, 03:43 Uhr »
Habe gestern ein interview mit dem Rep. re-elect (zum dritten mal) Texas Governor Rick Perry gehört. Also Texas geht es wirtschaftlich wohl sehr gut, haben die meisten fortune 500 companies und keine staatlich Einkommensteuer. Er meinte zu Washington nun dieses:

Lasst uns Staaten Alleine machen. Ihr könnt uns die Post bringen & verteidigt unsere Grenze aber sonst lasst uns in Ruhe. Wir schaffen das sehr gut alleine klarzukommen.

Na ja, Texas hat schon immer sein eigenes Sueppchen kochen wollen.  Seit ich hier lebe kommt von Texas sporadisch der Gedanke, sich von der Union zu loesen.

Texas hat diese Firmen auf dem Ruecken der Bevoelkerung dorthin gelockt (mein Arbeitgeber hat auch seinen 2. Hauptsitz dort.  Es wurden Grundstuecke praktisch fuer frei abgegeben, jede menge Jahre Steuerbefreiung gewaehrleistet, und noch jede Menge andere Sachen fuer die Unternehmen.  Was Texas, das in der High School-Bildung an letzter Stelle in den USA rankt, gut gemacht hat, ist seine Universitaet auf High Tech zu trimmen, und Schwerpunkte in Elektrotechnik, Elektronik, Datenverarbeitung usw. in den Universitaeten zu gestalten.

Dazu kommt natuerlich noch, dass Texas durch Oelvorkommen und Hauptsitz der grossen Oelkonzerne einen eigenen Reichtum hat.   Die Schwester meiner Frau lebt seit etwa 15 Jahren in Austin,und wir besuchen sie des Oefteren, aber sobald man etwas weiter aus der Stadt rauskommt, laesst die Infrasturktur doch sehr zu wuenschen uebrig.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Kalifornier

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #6 am: 07.11.2010, 17:21 Uhr »
Yup Mr. Schlei – auf  Oil zu sitzen ist bestimmt auch net schlecht.

Jedenfalls hat mich die Reaktion der Wähler überhaupt nicht gewundert.

Nicht so - sagten die meisten hier zu Obama.

Sein grösstes Problem war ‘heath care’ in dieser miserablen Wirschaftskrise zum Thema #1 zu machen und das dann so durchzuziehen obwohl viele nicht damit einverstanden waren.

Finanziell bestraft zu werden wenn Du später keine health care hast – Oh Jaaa…..that will go over really good here ;)

Aber vielleicht achten die Wähler doch auf, denn wenn die liberals hier von ‘diversity’ reden dann meinen sie nur Eines:

NO Republicans

Denn wenn mexican/americans Rep. zum Bürgermeister gewählt werden, oder Cuban/americ. zum Governor oder gar Schwarze zum Congress gewählt werden = dann wird das total ignoriert!

Das passt dann nicht in das Bild das sie so gerne laut & arrogant verbreiten  das die Republicans NUR weisse, reiche & geitzige Leute sind die die Unterschichten nur ausbeuten wollen!



dschlei

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #7 am: 07.11.2010, 18:28 Uhr »


Das passt dann nicht in das Bild das sie so gerne laut & arrogant verbreiten  das die Republicans NUR weisse, reiche & geitzige Leute sind die die Unterschichten nur ausbeuten wollen!



Leider scheint das hier aber der Fall zu sein.  Wenn ich mir die Frau Bachmann so ansehe, kann ich nur mit dem Kopf schuetteln, wie man so eine Person waehlen kann (eine Cousine meiner Frau war eine Klassenkameradin von Michelle, und kann so manche Story erzaehlen).  Ich lebe hier im meist Republican Ort in Wisconsin, und die reden die hier von einigen dieser Leute geschwungen werden, verbunden mit den Taten, die sie vorschlagen, lassen mir kalte Schauern ueber den Ruecken laufen!

Finanziell macht es mir nichts aus, wenn die Reps oder die Dems regieren, aber man sollte doch noch ein wenig menschliches Gewissen haben, und das wird von den Reps eindeutig mit den Fuessen getreten!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

wolfi

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #8 am: 07.11.2010, 18:45 Uhr »
Wir sollte die Diskussion hier lieber beenden!
 
Sobald das Wort "liberals" auftaucht, sehen viele Republikaner rot ...
 
Ich habe es weiter oben oder in einem anderen Thread schon geschrieben:
 
Bei den Republikanern sind zu viele  Leute, die eine allgemeine Krankenversicherung "kommunistisch" nennen und Obama einen Muslim, mit denen kann man nicht diskutieren ...
 
Es ist schade, dass es in diesem schönen Land solche Leute gibt, die in Europa höchstens in der NPD oder der englischen BNP oder der Partei von LePen gern gesehen wären ...

EasyAmerica

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #9 am: 08.11.2010, 00:07 Uhr »
Und hier, wie auch ueberall ist das Waehlergedaechtnis so kurz, dass nun die gleichen Programme wieder gewaehlt wurden, die das Land an den wirtschaftlichen Abgrund brachten!
Vielleicht sind es ja immer andere 30 %, die zur Wahl gehen.  :wink:
Viele Grüße
Heinz

Kauschthaus

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #10 am: 08.11.2010, 00:26 Uhr »
Und hier, wie auch ueberall ist das Waehlergedaechtnis so kurz, dass nun die gleichen Programme wieder gewaehlt wurden, die das Land an den wirtschaftlichen Abgrund brachten!
Vielleicht sind es ja immer andere 30 %, die zur Wahl gehen.  :wink:

Nö, es liegt an der Physik. Denn die hohe Kunst der Volksverdummung ist es, das Volk so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die entstehende Reibungswärme als Nestwärme empfunden wird.  8) :nixwieweg:

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

EDVM96

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #11 am: 08.11.2010, 00:31 Uhr »
Denn die hohe Kunst der Volksverdummung ist es, das Volk so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die entstehende Reibungswärme als Nestwärme empfunden wird. 
Willst du damit sagen, das der gemeine US Wähler eher dumm ist?  :lachen07: :wink:

Kauschthaus

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #12 am: 08.11.2010, 00:36 Uhr »
Denn die hohe Kunst der Volksverdummung ist es, das Volk so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die entstehende Reibungswärme als Nestwärme empfunden wird. 
Willst du damit sagen, das der gemeine US Wähler eher dumm ist?  :lachen07: :wink:

Nein, aber auch nicht klüger.  :lol:

Grüße, Petra
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EasyAmerica

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #13 am: 08.11.2010, 10:10 Uhr »
Denn die hohe Kunst der Volksverdummung ist es, das Volk so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die entstehende Reibungswärme als Nestwärme empfunden wird.
Willst du damit sagen, das der gemeine US Wähler eher dumm ist?  :lachen07: :wink:

Nein, aber auch nicht klüger.  :lol:

Grüße, Petra
Mir scheint, Bürger sind immer klüger als Politiker.  :) Seltsam nur, dass so kluge Bürger immer so dumme Politiker wählen.  :think: Denke ich zu einfach oder zu kompliziert.  :zuck:
Viele Grüße
Heinz

Kalifornier

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Re: Kongresswahlen USA
« Antwort #14 am: 08.11.2010, 21:37 Uhr »
Ja genau, so einfach kann mann es sich machen. Die gleichen Wähler die vor 2 Jahren unseren neuen Heiland gewählt haben  - sind nun plötzlich ganz schnell ver-doofed und sind sich gar nicht bewusst & wissen überhaupt nicht was sie nun am letzten Dienstag gewählt haben.

Leute – es war keine election – es war eine ‘restraining order’ gegen Obama!

Und er versteht das immer noch nicht. Obama sagte das er sich nicht richtig erklärt und ausgedrückt hat.

Mr. President, Dein Volk will eine totale Veränderung der direction der administration.

So Demokraten…Euer President ist 9000 Meilen von D.C. Ihr habt die Möglichkeit was zu verändern …. change the locks in the oval office, verriegelt das Weisse Haus…Do something….YES YOU CAN….!!!!  :D