Im vorletzten Spiegel war ein sehr interessanter Artikel über die derzeitige Befindlichkeit der Amerikaner.
Die (durchaus berechtigte) Angst vor dem wirtschaftlichen und damit auch sozialen Abstieg treibt viele in die Arme der Demagogen, die ihnen die Rückkehr in ihre heile Welt verheißen, in der alles möglich ist und der amerikanische Traum wieder auflebt, in dem es immer nur aufwärts geht.
Mich wundert es kein bisschen, dass die Tea Party Politiker im Aufwind sind. Ich habe im letzten Frühjahr auf meiner Fahrt von Chicago nach LA jede Menge Radio gehört. Selbst mir als Ausländerin ist aufgefallen, wie viele Kommentare, Stellungnahmen, ja ganze Reden über die Sender gingen, die nichts weiter als Brand- und Hassreden gegen den "Leftist" Obama Barack waren, der Amerika zugrunde richten wird, wenn er nicht gestoppt wird.
Hier ist es doch nicht anders.
Gutti, der bei einem Truppenbesuch in Afghanistan sein Haargel nicht vergisst und die Bundeswehr zur Modeschau macht, wird in Umfragen gefeiert.
Sarrazin, der Gene mit "gut oder schlecht für Deutschland" in Verbindung bringt, wird nicht als Nazischw... bezeichnet sondern sogar unter "normalen" Menschen ernsthaft diskutiert.
Und ein Freund von mir wählt eine Partei, die genau die Klientel bedient, die ihm als Handwerker durch Bankenranking und sonst was noch das Leben schwer machen.

Nein, mich wundert es nicht im geringsten, dass die Republikaner massiv gewonnen haben.

Grüße, Petra