Kostenpflichtige WC-Gänge?

[BigDADDY]

Ihr Lieben,

neulich in einem Einkaufszentrum in Potsdam: Familien-Besuch des WCs mit Zahlteller, in dem das Klimpergeld landen soll. Vorher psychologische "Kriegsführung": freundliche Begrüßung, Reinigungsdame sitzt neben den Tellern und beobachtet...
Jetzt nichts dagegen, Toiletten sind sauber, aber dass in einem Einkaufszentrum vom Kunden für den Toilettengang nochmals Geld erwartet wird ist zumindest grenzwertig.
Nun habe ich mal überlegt, ob ich in den USA überhaupt schon Mal zur Kasse gebeten worden bin? Natürlich in der Stadt an einem Toilettenhäuschen, im Planet Hollywood in San Francisco gab's auch mal so Anwandlungen aber grundsätzlich doch immer kostenfrei oder irre ich?

[carovette]

Wir haben in den bisherigen USA-Urlauben noch kein einziges Mal irgendwo einen Zahlteller gesehen, Toilettendamen allerdings schon. Und die waren auch ohne Zahlteller um einiges freundlicher als unsere deutschen WC-Tanten. (und die Klos sauberer) Wäre da ein Teller gestanden, hätte ich aber schon aus Gewohnheit Geld reingeworfen.

lg caro 

[magnum]

Willkommen in Deutschland.....

Wir wurden 'drüben' auch noch nie genötigt, irgendwem etwas dafür zu geben, daß er sich mit den Toiletten beschäftigt. Im Gegenteil, das dortige Reinigungspersonal macht im Gegensatz zu Deutschland auch das wofür sie bezahlt werden: Toiletten sauber halten.

[ilnyc]

Hier in München gibts ein Einkaufszentrum (Riem-Arkaden; mall-ähnlich), da hängt sogar ein Schild, das den "freiwilligen" Betrag beziffert. Finde ich auch merkwürdig.

Aber nicht nur, dass man hier zuhause meist zahlen soll/muss. Das Risiko, ein defektes oder verdrecktes WC vorzufinden, ist - nach meinen nicht repräsentativen Studien  - deutlich größer als in Nordamerika. Selbst in verlassensten Gegenden finden sich Toilettenhäuschen, die tip-top in Ordnung sind und ganz offensichtlich regelmäßig gepflegt werden. Gleichfalls nervt es, dass es in Deutschland in so vielen Läden (z. B. Supermärkte) nur ganz selten Kundentoiletten gibt. In den USA gibt es das nicht nur überall, sondern auch noch behindertengerecht.

In Nordamerika bin ich in einem Hotel (in dem ich nicht selbst wohnte) oder einem Geschäft auch noch nie dumm angeschaut oder angesprochen worden, wenn ich die Toilette benutzte bzw. danach fragte.

Ich finde das immer wieder bemerkenswert und wundere mich dann hier wieder.

[magnum]

Wir haben in USA schon zahlreiche auch abgelegene Beach-Parks gesehen, auf denen die Toiletten eher benutzbar waren als in vielen deutschen Bahnhofs-Klos oder Klos von Autobahn-Raststätten.

In Deutschland hat es sich auch offensichtlich in den Geschäften mit Kundentoilette eingebürgert, daß man erst an der Information um den Schlüssel betteln muss, damit man seine Notdurft verrichten kann. Den Sinn dahinter verstehe ich beim besten Willen nicht.

[Inspired]

Ein einziges Mal habe ich es in den USA in einer Kneipe erlebt, dass dort jemand saß und einen Tip von den Klogästen bekam. Die allerdings saß auch nicht dort und grüßte nur, ohne sich um das Reinigen zu kümmern, sondern sie hatte eine ganze Menge Zeugs bis hin zu Tampons, Mundspülung, Deo und Haarspray dort aufgebaut und reichte mir nach dem Händewaschen sogar die Papierhandtücher an.

Den USD habe ich gerne gegeben!

[magnum]

sondern sie hatte eine ganze Menge Zeugs bis hin zu Tampons, Mundspülung, Deo und Haarspray dort aufgebaut

In welchen Kneipen verkehrst Du denn? 

[TheWurst]

sondern sie hatte eine ganze Menge Zeugs bis hin zu Tampons, Mundspülung, Deo und Haarspray dort aufgebaut

In welchen Kneipen verkehrst Du denn? 

Das war wahrscheinlich keine Kneipe, sondern eine Filiale von Walgreens 

[NickMUC]

Was die Sauberkeit der öffentlichen Toiletten betrifft, sehe ich auch gewisse Vorteile in den USA.
Wer allerdings einmal mit einem dringenden Bedürfnis z.B. downtown LA unterwegs war, der sieht die Situation drüben nicht mehr so rosig: es gibt kaum (funktionierende) öffentliche Toiletten, an praktisch allen Restaurants steht an der Tür ein unmissverständliches "Restroom for customers only" und Lokalitäten, die sich zum unauffälligen Aufsuchen der Örtlichkeiten eigenen (wie McDonalds oder andere Fastfood-Läden) haben das Problem ganz pragmatisch gelöst: da gibt es gar keine Toiletten, weder für Kunden noch für Nicht-Kunden ("No restrooms!").
Meine Not-Ausweich-Stellen waren die Public Library und der Grand Central Market (letzterer mit Automaten, die erst nach Einwurf eines Quarters die Tür öffneten - vorsichtshalber überwacht von Sicherheitsleuten, damit nicht etwa ein Gehender einem Kommenden die Tür aufhält.

[Kidrock]

Die allerdings saß auch nicht dort und grüßte nur, ohne sich um das Reinigen zu kümmern, sondern sie hatte eine ganze Menge Zeugs bis hin zu Tampons, Mundspülung, Deo und Haarspray dort aufgebaut und reichte mir nach dem Händewaschen sogar die Papierhandtücher an.
Den USD habe ich gerne gegeben!

Das kenne ich auch.In Las Vegas gibt es diesen Service in dem ein oder anderen Club.Mir fällt Spontan Club 54 im MGM ein.

[mrh400]

Hallo,

In Deutschland hat es sich auch offensichtlich in den Geschäften mit Kundentoilette eingebürgert, daß man erst an der Information um den Schlüssel betteln muss, damit man seine Notdurft verrichten kann.

das allerdings ist mir bei manchen Tankstellen in den USA auch so widerfahren. Konkret erinnere ich mich an Mt Carmel Jct (die auf der der Thunderbird Lodge gegenüberliegenden Seite)

vorsichtshalber überwacht von Sicherheitsleuten, damit nicht etwa ein Gehender einem Kommenden die Tür aufhält.

...die sollen wohl eher verhindern, daß die Toiletten zu zweit benutzt werden (nein, nicht zum bieseln..)

[NickMUC]

Ein einziges Mal habe ich es in den USA in einer Kneipe erlebt, dass dort jemand saß und einen Tip von den Klogästen bekam. Die allerdings saß auch nicht dort und grüßte nur, ohne sich um das Reinigen zu kümmern, sondern sie hatte eine ganze Menge Zeugs bis hin zu Tampons, Mundspülung, Deo und Haarspray dort aufgebaut und reichte mir nach dem Händewaschen sogar die Papierhandtücher an.

Den USD habe ich gerne gegeben!

Das gibt es in vielen guten Clubs und Restaurants - teils mit richtig eldlen Eau de Colognes und flauschigen weißen Frottiertüchern, die einem dargereicht werden.
In Dallas war ich vor vielen Jahren mal im Starck-Club (einem von Phillip Starck designtem Club), wo der Vorraum der Toiletten Ballsaal-groß war und wo auf roten Sofas die Jeunesse d'Oré von Dallas - weiblich wie männlich - auf blitzeblanken Spiegelchen lustige weisse Kokslinien durch die Stupsnäschen zog. Très chic! Mittlerweile ist der Club wieder dicht...

[magnum]

Hallo,

In Deutschland hat es sich auch offensichtlich in den Geschäften mit Kundentoilette eingebürgert, daß man erst an der Information um den Schlüssel betteln muss, damit man seine Notdurft verrichten kann.

das allerdings ist mir bei manchen Tankstellen in den USA auch so widerfahren. Konkret erinnere ich mich an Mt Carmel Jct (die auf der der Thunderbird Lodge gegenüberliegenden Seite)

Bei deutschen Tankstellen ist das schon seit Jahren so. Ärgerlich, daß viele Geschäfte dieses Verfahren übernommen haben.

Ich verstehe den Sinn dahinter ehrlich gesagt nicht. Wenn ja wenigstens nach jedem Toilettengang der Zustand überprüft werden würde, um den 'Dreckspatz' dingfest zu machen, aber genau das passiert ja nicht. Der Schlüssel wird ausgegeben und wieder zurückgenommen, ohne irgendwas zu kontrollieren.

[Palo]

Im Westen kann man frei pinkeln

[NickMUC]

vorsichtshalber überwacht von Sicherheitsleuten, damit nicht etwa ein Gehender einem Kommenden die Tür aufhält.

...die sollen wohl eher verhindern, daß die Toiletten zu zweit benutzt werden (nein, nicht zum bieseln..)

Nope... die Automaten waren an der Tür zum Vorraum.