Hallo Günter,
bei uns waren das ja keine drei Wochen, sondern drei Jahre!
Das prägt!
Umso schwerer fällt es uns nun, Deutschland wieder als Zuhause zu empfinden! Es würde den Rahmen dieses Forums sprengen, wenn ich das alles aufzählte, was nun plötzlich doch (noch nicht) nicht mehr unser Zuhause ist, und warum wir auf die tausendmal gestellte Frage: "Na, habt Ihr Euch schon wieder eingelebt?" immer noch sehr oft mit "Nein" antworten.
Nur soviel, erst das Negative, von meiner Familie einige eingesammelte, ausgesprochene Satzteile:
"Hier ist es kalt; immerzu total verregnet; die Straßen sind zu eng; alles ist zu klein; mir ist es Abends zu schnell dunkel; die Leute im Kaufhaus sind muffig oder zu gestreßt; alle hetzen so, niemand hat Zeit; überhaupt sind alle so pessimistisch, ist ja geradezu eine Weltuntergangsstimmung hier....Benzin ist teuer ; meine Güte, wie geht man denn hier mit älteren Leuten um; ich hab Heimweh, will wieder nach Hause zurück ... ,
"
Das Positive:
" Unsere alten Freunde sind zwar weniger als vorher, weil Viele (und wir) sich/uns verändert haben in drei Jahren,aber wir haben sie wieder, das ist was Altvertrautes, Verwandte, besonders unsere Eltern sind froh, daß wir wieder da sind;
wir können wieder Müll sortieren;
, unsere Kinder können endlich in die Disco und offen Alkohol trinken;
der Spruch kam nicht von den Eltern
; wir können offener über Politiker schimpfen, müssen nicht fürchten, jemandem dabei auf den Schlips zu treten; Nahrungsmittel,Wein und Sekt sind preiswerter; das Umweltbewußtsein ist ausgeprägter hier; mehr Vorteile finden wir bestimmt noch----später!
Wir brauchen noch Zeit, sind noch mitten im Kulturschock.
Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, daß es so schwer sein würde nach drei Jahren, sich in seinem alten Zuhause wieder komplett wohl zu fühlen, es ist tatsächlich wieder ein Kulturschock, wir kamen als Fremde ins eigene Haus zurück!