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Autor Thema: Was Amerikaner unter Camping verstehen  (Gelesen 1672 mal)

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Anoka

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Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
« Antwort #15 am: 16.08.2004, 10:29 Uhr »
Ich wuerde sagen, Astro, Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort.  :wink:

Wie heiss und vor allem wie feucht war es in den Suedstaaten diesen Juli. Wurde man draussen nicht bei legendigem Leibe von den Moskitos verspeist?

Wer mit seinem Haus auf 4 Raedern zu dieser Jahreszeit im Sueden weilt wird sicherlich seine guten Gruende haben, aber ganz freiwillig ist das wohl nicht. Die Suedstaaten sind eine Winter- und Fruehlingsdestination und wer kann zieht im Sommer nordwaerts.

Wer bleibt, entflieht der Hitze, Feuchtigkeit und den Moskitos in die klimatisierten Raeume. Man hat bei diesem Klima sicherlich nicht das Beduerfnis draussen zu sein. Warum sollte man auch. Schliesslich hat man weitere 9 Monate im Jahr, wo das Wetter angenehm ist und auch die Sonne scheint.

Anders in Nordeuropa, wo sich die angenehme Reisezeit auf ein paar Wochen im Sommer beschraenkt und alles suedwaerts zieht. Egal zu welcher Tageszeit und wie heiss es ist, jede Minute Sonnenschein wird ausgekostet und richtig Sonne getankt. Verstaendlich, ist das Klima in Nordeuropa eher grau, nass und kalt. Nicht umsonst gibt es in Spanien ein Sprichwort das ungefaehr so geht: Um die Mittagszeit sind nur Hunde und Englaeder auf der Strasse.  :wink:

In den USA ist das Wetter selbst in den noerdlichsten Staaten besser als in Nordeuropa. Die Naturerlebnisse finden das ganze Jahr ueber statt. Im upper Midwest z. B. sind die Leute richtig Outdoor verrueckt. Viele besitzen einen Camper und ein Boot und es gibt wohl fuer viele Familien nichts Schoeneres als seine Freizeit draussen in der Natur zu erleben.

Aber eben alles zu seiner Zeit.  :wink:
LG Anoka

Minnesota
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Astro

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Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
« Antwort #16 am: 16.08.2004, 18:56 Uhr »
Naja, es war in den meisten Gebieten um die 30°C bei hoher Luftfeuchtigkeit, was vielleicht für einen Amerikaner "zu viel" war.
Aber wir sind ja auch nur Menschen, die sogar eher kühlere Temperaturen gewohnt sind. Das alles hat uns aber trotzdem nicht abgehalten draußen zu sitzen. Ein kühles Getränk und dann passt es schon. :prost:
Mir scheint, dass die auch von Jahr zu Jahr bequemer (und fetter) werden.
Auf einem Campingplatz in Myrtle Beach SC direkt am Strand fuhr jeder(!) mit einem Golfcart auf dem Platz umher. Der Verkehr war dermaßen stark, dass man aufpassen musste sicher über den Weg zu kommen und nicht übergekarrt zu werden
Kaum jemand ging zu Fuß oder fuhr Fahrrad.
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User1211

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Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
« Antwort #17 am: 17.08.2004, 09:32 Uhr »
Ich kann eigentlich nicht sagen, dass wir übermäßig viele Amis in ihren WoMo's gesehen haben. Im Gegenteil wir sorgten schon deshalb für Gesprächsstoff, weil wir aus einem zweitürigen Dodge ein Megazelt mit allem Zubehör zauberten und uns gemütlich einrichteten. So kamen direkt einige Amis an, die noch nie "such a wunderful tent" gesehen hatten und direkt wissen wollten, wo man das denn kaufen könne. Zum Berger nach Offenbach am Main wollten sie dann dafür aber nicht fahren/fliegen :P !!

Aber vielleicht liegt unsere Ami-WoMo-Erfahrung auch daran, dass wir außer in Moab (KAO) immer in den NPs oder SPs gezeltet haben. Über mangelnden Kontakt konnten wir uns da nicht beschweren. Im Gegenteil, manchmal waren die Amis regelrecht penetrant und haben sich "den Reißverschluss" (mangels Klinke am Zelt  :wink: ) in die Hand gegeben.

Die zu Beginn dieses Themas geschilderete Beobachtung können wir also nicht bestätigen.
Gruß
Thorsten


Anoka

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Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
« Antwort #18 am: 17.08.2004, 11:10 Uhr »
Zitat von: Astro
Naja, es war in den meisten Gebieten um die 30°C bei hoher Luftfeuchtigkeit, was vielleicht für einen Amerikaner "zu viel" war.
Aber wir sind ja auch nur Menschen, die sogar eher kühlere Temperaturen gewohnt sind. Das alles hat uns aber trotzdem nicht abgehalten draußen zu sitzen. Ein kühles Getränk und dann passt es schon. :prost:
Mir scheint, dass die auch von Jahr zu Jahr bequemer (und fetter) werden.
Auf einem Campingplatz in Myrtle Beach SC direkt am Strand fuhr jeder(!) mit einem Golfcart auf dem Platz umher. Der Verkehr war dermaßen stark, dass man aufpassen musste sicher über den Weg zu kommen und nicht übergekarrt zu werden
Kaum jemand ging zu Fuß oder fuhr Fahrrad.


Ob 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit zu viel ist, muss jeder selber wissen. Aber da es ja Dein Urlaub ist, kannst Du diesen Gedanken gar nicht aufkommen lassen, weil es Dir sonst Deine schoensten 4 Wochen des Jahres verderben wuerde. Gerade weil sie kuehlere Temperaturen gewohnt sind, sind Nordeuropaer sonnen- und waermehungrig. So wie Du es ungewoehnlich findest, dass sich sonnenverwoehnte Menschen bei hoher Hitze drinnen aufhalten, genauso finden sie es verrueckt im Hochsommer draussen irgendwas zu unternehmen. Es ist alles eine Frage der Perspektive.

Ja, es ist statistisch bewiesen, dass die Amerikaner immer dicker werden. Aber wir sind ihnen dicht auf dem Fersen. Irgendwann wird sich das wieder legen und die amerikanischen Taillen werden wieder schlanker. Bei uns wird dann aber die Tendenz immer noch steigend sein.

Mach Dir bewusst, dass in den USA 293 Mio Menschen leben, Zuwanderer aus aller Welt. Es ist eine sehr heterogene Gesellschaft und nicht mit Deutschland vergleichbar, wo fast alle der gleichen Kultur entspringen. Ich finde auch, dass es in den USA viel mehr bequeme Menschen zu sehen gibt als in Europa. Aber so wie Du Dir Gedanken darueber machst, genau so machen sich auch Amerikaner Gedanken und es gibt auch viele, die das grotesk finden fuer jeden Schritt irgend ein Gefaehrt zu benuetzen.

Nur ist das eben jedem seine Sache und darauf wird in den USA viel Wert gelegt. Die Amerikaner lassen sich nur schlecht schubladisieren. Aus ein paar Beobachtungen sollten keine voreiligen Schluesse gezogen werden. Was machst Du zu Hause, wenn Dir dort Leute negativ auffallen? Ziehst Du hier auch den Schluss, dass das typisch deutsches Benehmen ist?
LG Anoka

Minnesota
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Astro

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Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
« Antwort #19 am: 17.08.2004, 19:13 Uhr »
Ich ziehe auf keinen Fall voreilige Schlüsse und stecke auch niemanden in eine Schublade.
Mich halten sicher auch viele Amerikaner für verrückt, wenn ich in der Wüste bei 40-50°C wandere oder Fahrrad fahre.
Jeder soll das machen wozu er Lust hat. Unbedingt!
Es ist mir halt nur aufgefallen, dass sich viele Menschen so verhalten.
Darüber habe ich nur berichtet und mir oder Euch "laut" einige Fragen gestellt.
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