Ich spreche recht gut Englisch, habe aber in England genauso meine Probleme, manchmal mehr alsin Amerika.
Ich glaube, hier gibt es ein kleines Missverständnis: nämlich, dass in England durch die Bank Oxford-English gesprochen wird. Genauso könnte man in Deutschland behaupten, dass nur Hochdeutsch gesprochen wird. Natürlich gibt es hier wie dort eine Vielzahl von lokalen Dialekten, die für den Ausländer (wie auch für die Inländer) sehr schwer zu verstehen sein können.
In Deutschland kann man ja einfach mal Bayerisch, Fränkisch und Schwäbisch ins Rennen werfen, die ein Ausländer selbst mit guten Deutschkenntnissen kaum auf Anhieb verstehen wird.
Und in England ist das genauso. Insbesondere im Norden Englands wie z.B. in Yorkshire gibt es Dialekte, die von Oxford-English meilenweit entfernt sind. "Up the hill" wird z.B. in Yorkshire als "ub de hil" ausgesprochen.
Noch schlimmer ist das schottische Englisch, wo z.B. teilweise in der Aussprache "ü" die "u" ersetzt. "Are you türing" fragt also nicht, ob man aus Thüringen kommt, sondern ob man umher fährt, also "touring". Gerade das Englísch der Glasgow-Schotten ist praktisch unverständlich.
Zurück nach London:
London ist DAS Zentrum von Großbritannien. Insofern findet man dort Menschen aus allen Gegenden des Landes und auch aus dem Commonwealth. Von diversen sonstigen Einwanderern ganz abgesehen (Südeuropa. Osteuropa etc.). Und je nachdem, an wen man gerät, kann man reinstes Oxford hören oder tiefsten Dialekt (bzw. Akzent). Es ist also ein reines Glücksspiel, ob man die Leute versteht oder nicht. Zumal man ja gerade im Servicebereich fast nur mit Migranten zu tun hat. In einem sehr guten Hotel in London war z.B. fast die gesamte Belegschaft aus Portugal.