Ich kann die bisherigen Postings nur bestätigen. War im vergangenen November in Philadelphia und Las Vegas und dieses Jahr im Mai in New York und konnte keinerlei Feindseligkeit gegenüber Deutschen feststellen.
Selbst bei Bush-Unterstützern wird zwar die deutsche Haltung im Irak-Konflikt kritisiert aber das resultiert nicht in Ressentiments gegenüber den Deutschen allgemein (bei Frankreich sieht das z.T. schon anders aus). Zumindest in New York habe ich auch überraschend viele Anti-Kriegs-Plakate, -T-Shirts. etc. gesehen.
Es mag natürlich sein, dass das in weniger liberalen Gegenden wie Kleinstädten im mittleren Westen o.ä. anders aussieht.
In Las Vegas hatte ich zu diesem Thema ein besonderes Erlebnis. Ein Black Jack-Dealer fregte mich, nachdem er gehört hatte , dass ich Deutscher sei, ob ich Schröder gewählt hatte, und fing an mich wegen der deutschen Politik "anzumachen". In der sich daraus entwickelnden Diskussion legte er einige überaus reaktionäre Ansichten an den Tag, so nach dem Motto, Amerika wäre nun mal das mächtigste Land der Welt und alle anderen hätten sich gefälligst unterzuordnen sonst würde es Ihnen halt genauso gehen wie Irak oder Afghanistan, etc.. Zwei junge Amis, die mit am Tisch saßen, haben ihm sofort widersprochen und eher die europäische (deutsche und französische) Position unterstützt. Beide waren überraschend gut über die politische Situation und die Hintergründe in Europa und im vorderen Orient informiert.
Als wir uns nacher an der Bar noch etwas unterhalten haben stellte sich heraus, dass beide Marine Fighter Pilots waren, die einige Tage mit einem Flugzeugträger Richtung Irak auslaufen sollten! Schon wieder muss ich mich von einem Vorurteil (ungebildete und reaktionäre "Kampfmaschinen" bei den Marines) verabschieden.
Gruß
DocHoliday