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Autor Thema: Schulden/falsche Rechnung in den USA  (Gelesen 5561 mal)

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Gärtner

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Schulden/falsche Rechnung in den USA
« am: 04.03.2011, 23:33 Uhr »
Hey, bin mir nicht sicher in welchen part des Forums das hier gehört..

Mein Cousin war vor einigen Monaten für eine Woche in den USA, hat sich die Schulter ausgekugelt und musste natürlich ins Krankenhaus(ER). Da er keine Kreditkarte hatte, hat man ihm gesagt, man würde ihm die Rechnung nach Hause nach Deutschland schicken. Das ist auch passiert, nur gibt es da ein Problem.. es ist eine Sache/Vorgang auf der Rechnung aufgelistet, die definitiv nicht geschehen ist. Die Rechnung beläuft sich glaube ich auf irgendwas zwischen 6000 und 7000 dollar, wobei diese eine Sache(Computertomographie) alleine mit über 2000 dollar berechnet ist... nur wurde eine solche CT wie gesagt nie gemacht. Ich weiss, dass der Arzt wohl vorgeschlagen hatte, eine CT zu machen, nur hat das mein Cousin abgelehnt und hat sich danach selbst aus dem Krankenhaus entlassen. Am Telefon sagt man ihm, es gäbe "documentation" über diesen Vorgang(die CT) und daher würde die CT nicht von der Rechnung genommen werden. Aber wie gesagt.. eine CT wurde definitiv NIE gemacht und zudem war dort auch noch die ganze Zeit ein Freund(US-Amerikaner) von ihm dabei, der das bestätigen kann. Solange diese Rechnung nicht bereinigt ist, zahlt er natuerlich nichts. Für mich hört sich das Ganze irgendwie so an, als würde man auf Seiten des Krankenhauses einfach mal versuchen, einen entsprechenden posten mit abzurechnen und auch weietrhin darauf zu beharren, dass das auch alles seine Richtigkeit hat... nur das hat es wie gesagt definitiv nicht.

Ich habe mich nun gefragt, ob das Krankenhaus eigentlich die Möglichkeit hätte, den Rechnungsbetrag in Deutschland einzutreiben?

EDVM96

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #1 am: 04.03.2011, 23:44 Uhr »
Für mich hört sich das Ganze irgendwie so an, als würde man auf Seiten des Krankenhauses einfach mal versuchen, einen entsprechenden posten mit abzurechnen und auch weietrhin darauf zu beharren, dass das auch alles seine Richtigkeit hat... nur das hat es wie gesagt definitiv nicht.
Sofern dein Cousin eine Reisekrankenversicherung hat, kann es ihm doch egal sein: In dem Fall würde ich lediglich die Versicherung über die überhöhte und unrichtige Abrechnung informieren. Aber das klingt ja fast so als hätte er keine gehabt?

Zitat
Ich habe mich nun gefragt, ob das Krankenhaus eigentlich die Möglichkeit hätte, den Rechnungsbetrag in Deutschland einzutreiben?
Gute Frage. Deutschland und die USA haben zumindest ein Rechtshilfeabkommen. Die Rechnung einfach nicht zu bezahlen halte ich für keine so gute Idee. Insbesondere dann nicht, wenn man jemals wieder vor hat, in die USA zu reisen.  :wink:



Gärtner

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #2 am: 05.03.2011, 00:06 Uhr »
Für mich hört sich das Ganze irgendwie so an, als würde man auf Seiten des Krankenhauses einfach mal versuchen, einen entsprechenden posten mit abzurechnen und auch weietrhin darauf zu beharren, dass das auch alles seine Richtigkeit hat... nur das hat es wie gesagt definitiv nicht.
Sofern dein Cousin eine Reisekrankenversicherung hat, kann es ihm doch egal sein: In dem Fall würde ich lediglich die Versicherung über die überhöhte und unrichtige Abrechnung informieren. Aber das klingt ja fast so als hätte er keine gehabt?

Zitat
Ich habe mich nun gefragt, ob das Krankenhaus eigentlich die Möglichkeit hätte, den Rechnungsbetrag in Deutschland einzutreiben?
Gute Frage. Deutschland und die USA haben zumindest ein Rechtshilfeabkommen. Die Rechnung einfach nicht zu bezahlen halte ich für keine so gute Idee. Insbesondere dann nicht, wenn man jemals wieder vor hat, in die USA zu reisen.  :wink:




Doch, eine Versicherung hat er sogar, nur müsste er den Betrag eben erst einmal selbst bezahlen um ihn dann von der Versicherung erstattet zu bekommen. Das kann er aber nicht(ist halt nicht genug Kohle da). Aber davon abgesehen besteht eigentlich echt nur die Frage, obs ihm böse ausgedrückt am A**** vorbeigehen kann, weil das KH eh nichts machen kann oder ob es eben doch die Möglichkeit für das KH gibt, den betrag einzutreiben.. jetzt mal abgesehen davon, ob er nochmal in die USA reisen möchte(wovon ich aber mal ausgehen würde).

Jack Black

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #3 am: 05.03.2011, 00:08 Uhr »
Ich finde es eigentlich gar nicht so kompliziert.

Ich würde die Rechnung begleichen bis auf die vermeintliche CT. Und für die Abrechnung der CT würde ich um Übersendung der Abzüge bitten und um eine Kopie der unterschriebenen Einverständniserklärung.

atecki

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #4 am: 05.03.2011, 01:34 Uhr »
Hi,

Jack Blacks Vorschlag hört sich nicht schlecht an. Alternativ könnte man auch einen Anwalt zur Klärung der REchnung einschalten - evtl. mit der Krankenversicherung zusammen? Man muß ja nicht gleich klagen, aber es könnte über diesen Weg vielleicht leichter geklärt werden.

Nicht zahlen ist IMHO keine gute Variante...

Axel

dschlei

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #5 am: 05.03.2011, 01:47 Uhr »
Oder er koennte seinem Bekannten in den USA eine Vollmacht erteilen, damit dieser sich der Sache annimmt!
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brigi

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #6 am: 05.03.2011, 02:38 Uhr »
Hi,
meine Mutter benötigte einmal ärztliche Hilfe in USA. Nachdem sie sich umgehend mit der KV in Deutschland in Verbindung gesetzt hat, wurde sie sofort gefragt, ob sie eine direkte Kostenübernahme benötigt. In dem Fall war der Betrag nicht so hoch, sodaß man sie es erstmal vorstreckte. Aber ich schließe daraus, daß bei so hohen Kosten auch eine Übernahme/Abrechnung direkt mit der Versicherung möglich ist.

Oder irre ich mich da? Es dürfte ja öfters vorkommen, daß solch hohe Beträge den Kreditrahmen eine KK sprengen. Also ich würde mich auf jeden Fall erstmal mit der hiesigen Auslands-KV in Verbindung setzen.
liebe Grüsse Brigi
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Palo

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #7 am: 05.03.2011, 03:09 Uhr »
Die angeblich vorhandenen Unterlagen muss das Krankenhaus  deinem Cousin kostenlos zur Verfügung stellen. Er muss sie aber selber anfordern. Auch eine Disk (die Krankenhäuser haben das heute alles auf Disk) von dem CT würde ich anfordern, als Beweis und damit er das seinem Arzt zeigen kann.

Bis ich das alles in Händen hätte würde ich nichts bezahlen, dann könnt ihr weiter sehen.

So schnell fangen die nicht mit Eintreiben von Schulden an, das ist nämlich auch eine langwierige Sache.




Gruß

Palo

Canyoncrawler

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #8 am: 05.03.2011, 08:01 Uhr »
Ich finde es eigentlich gar nicht so kompliziert.

Ich würde die Rechnung begleichen bis auf die vermeintliche CT. Und für die Abrechnung der CT würde ich um Übersendung der Abzüge bitten und um eine Kopie der unterschriebenen Einverständniserklärung.

Genau so.
Wenn eine CT gemacht wurde, muss es entweder digital gespeicherte Daten geben oder Abzüge auf Röntgenfilm. Der behandelnde Arzt könnte die mal zur Weiterbehandlung anfordern.
Und eine Einverständniserklärung muss dafür auch vorliegen.

2000 USD für ein CT der Schulter ist schon heavy, Kostenpunkt für eine CT der Schulter in Deutschland nach der Gebührenordnung für Ärzte: 199 Euro bzw. 276 Euro wenn besondere Schwierigkeiten/Umstände vorliegen, zzgl. 46 Euro Digitalzuschlag.
Ich habe gelegentlich mit der "Übersetzung" von ausländischen Arztrechnungen in deutsches Honorar nach der Gebührenordnung für Ärzte zu tun. Dabei ist mir schon aufgefallen, dass besonders die Amerikaner ganz oft CT-Leistungen auf der Rechnung haben, die dann auch noch so teuer sind, dass bsp. den Beihilfeversicherten noch nicht mal 1/4 davon erstattet wird.
CTs vom Abdomen mit Kontrastmittelserien werden in den USA mit bis zu 5000 Dollar in Rechnung gestellt.

Daher finde ich, ist eine Reisekrankenversicherung so wichtig. In den USA werden utopisch hohe Arzthonorare verlangt (für 10,72 Euro was eine einfache Beratung in Deutschland kostet, machen die in den USA noch nicht mal die Tür zum Wartezimmer auf  :wink: ).
Gruss Kate
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Gabymarie

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #9 am: 05.03.2011, 10:08 Uhr »
Hi,

bei mir war es letztes Jahr so, dass die Rechnungen an unsere in Kalifornien lebende Tochter geschickt wurden, obwohl wir auch unsere Adresse angegeben hatten. Nachdem ich die Übernahme-Bescheinigung vom ADAC vorglegt hatte, fragte keiner mehr nach Geld oder Kreditkarte.
Die Rechnungen musste ich begleichen und der ADAC hat mir dann das Geld überwiesen. Der ADAC begleicht Rechnungen nur an den Versicherten, nicht an das Krankenhaus. Dadurch, dass ich mt Kreditkarte bezahlen konnte (funktionierte ganz praktisch über ein Formular auf der Krankenhaus-Website), kam das Geld vom ADAC bevor die KK abgerechnet war. Und 10 Euro habe ich auch noch durch den Wechselkurs gutgemacht :D.
Muss aber trotzdem nicht nochmal sein so ein doofer Unfall.....
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Grüssle
Gabymarie

ratlady

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #10 am: 05.03.2011, 11:44 Uhr »
Doch, eine Versicherung hat er sogar, nur müsste er den Betrag eben erst einmal selbst bezahlen um ihn dann von der Versicherung erstattet zu bekommen. Das kann er aber nicht (ist halt nicht genug Kohle da).

Dann hat er die falsche Versicherung - falls er denn wirklich eine hat.

Zitat
Aber davon abgesehen besteht eigentlich echt nur die Frage, obs ihm böse ausgedrückt am A**** vorbeigehen kann, weil das KH eh nichts machen kann oder ob es eben doch die Möglichkeit für das KH gibt, den betrag einzutreiben..

GANZ BÖSE ausgedrückt sind es genau A**** wie Du/Dein Freund/Dein Cousin/... die dafuer sorgen, dass KH-Rechnungen hier zum einen astronomisch ausfallen, und zum anderen z.T. sogar nicht erbrachte Leistungen beinhalten. Gibt's in D eigentlich immer noch den Begriff "Sozialschmarotzer"?

...aber klar, solange es im Ausland passiert, ist das natuerlich ganz was anderes und verdient allseitige Unterstuetzung...

Sorry fuer Aggressivitaet und Non-Konstruktivitaet... aber sowas geht bei mir gerade gar nicht.  :twisted:

atecki

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #11 am: 05.03.2011, 12:01 Uhr »
aber sowas geht bei mir gerade gar nicht.  :twisted:

Hi Ratlady,

sollte das KH wirklich eine CT mit rund 2000 $ verrechnen, die gar nicht gemacht wurde, geht das aber bei gerade auch nicht. Das ist ja schlicht und ergreifend Betrug. Aber mit Ausländern kann man es ja machen ;-)

...aber klar, solange es im Ausland passiert, ist das natuerlich ganz was anderes und verdient allseitige Unterstuetzung...

Unterstützung für das Nicht-bezahlen der ganzen Rechnungssumme sehe ich hier nicht. Eine Rechnung nur zum Teil überweisen (also den fraglichen Betrag offen halten) ist eine ganz normale Vorgehensweise im Geschäftsleben.

Grüße

Axel

mrh400

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #12 am: 05.03.2011, 12:39 Uhr »
Hallo,
Dann hat er die falsche Versicherung
mag sein - aber da haben unter dieser Definition wahrscheinlich viele von uns die falsche Versicherung, nämlich beim ADAC.

Vergangenes Jahr hat mir ein Krankenhaus (Canada - übrigens relativ billig) von sich aus angeboten, unmittelbar mit der Versicherung abzurechnen und dafür alle Versicherungsdaten notiert. Nur hat mir die ADAC-Versicherung anläßlich der Schadensmeldung erklärt, daß sie absolut nicht mit dem Arzt oder Krankenhaus sondern ausschließlich mit mir abrechnen und natürlich nur, wenn die Rechnung bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Das war eine ganz schöne Mailerei, bis ich die Rechnungstellung umgepolt hatte.
Gruß
mrh400

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #13 am: 05.03.2011, 14:11 Uhr »
Ich würde auch den unstreitigen Teil zahlen und mir für die angebliche CT Belege schicken lassen. Dann sollte sich ja ziemlich schnell rausstellen, dass es sich um eine (irrtümliche) Fehlberechnung handelt.

Ich habe mir mal in USA nach einem Katzenbiss meinen Tetanusschutz auffrischen lassen. Nachdem die Arzthelferin meine Daten aufgenommen hatte, fragte sie mich, ob ich darauf bestehen würde den Arzt zu sehen. Dann müsste ich mit Kosten von 500 - 600,- $ rechnen. Wenn sie mir die Spritze gibt, kostet es 70,- $. Ich habe mich dann für sie entschieden. Die HUK hat die Kosten anstandslos erstattet.



motorradsilke

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Re: Schulden/falsche Rechnung in den USA
« Antwort #14 am: 05.03.2011, 15:53 Uhr »
Hallo,
Dann hat er die falsche Versicherung
mag sein - aber da haben unter dieser Definition wahrscheinlich viele von uns die falsche Versicherung, nämlich beim ADAC.

Vergangenes Jahr hat mir ein Krankenhaus (Canada - übrigens relativ billig) von sich aus angeboten, unmittelbar mit der Versicherung abzurechnen und dafür alle Versicherungsdaten notiert. Nur hat mir die ADAC-Versicherung anläßlich der Schadensmeldung erklärt, daß sie absolut nicht mit dem Arzt oder Krankenhaus sondern ausschließlich mit mir abrechnen und natürlich nur, wenn die Rechnung bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Das war eine ganz schöne Mailerei, bis ich die Rechnungstellung umgepolt hatte.

Aber selbst dann kann man doch erst die Rechnung beim ADAC einreichen und erst wenn die bezahlt haben (was im Regelfall nur wenige Tage dauern sollte), die Rechnung selbst an das Krankenhaus bezahlen. Oder verlangt der ADAC auch einen Zahlungsnachweis? Dann ist es tatsächlich die falsche Versicherung. Denn was nützt mir eine Versicherung, bei der ich erst mal Tausende € verauslagen muss.

Silke