Habe als Neuling gerade diesen Thread entdeckt.
Das Thema finde ich spannend.
Was mich betrifft, so habe ich eine solide Grundausbildung im Englisch-Unterricht genossen. Leider hatte ich sehr lange Zeit danach so gut wie keine Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse auszuprobieren bzw. zu verbessern. Amerikaner bzw. Engländer trifft man hier im Norden eher selten... Und mein erster Aufenthalt im englischsprachigen Ausland (England) danach fand erst 10 Jahre nach dem Abi statt. Aber mein Interesse an Sprache und Kultur haben mich bei der Stange gehalten und mich veranlaßt, auch nach der Schule am Ball zu bleiben und meine Sprachkenntnisse fit zu halten und auch zu verbessern.
Wie schon vielen anderen hier im Thread haben mir englischsprachige Literatur und Filme sehr geholfen, in den letzten Jahren auch der Zugang zu Sendern wie CNN. Das bringt schon eine ganze Menge. Verstehen kann ich mittlerweile das allermeiste, bei "Spezialsprachen" wie Wirtschafts- oder Wissenschaftsenglisch wird es aber oft sehr schwer.
Was mich immer kolossal nervt ist die Diskrepanz zwischen aktivem und passivem Wortschatz. Gerade das Alltags-Englisch (alltägliche Floskeln und
phrasals fehlen mir oft, die kann man sicher auch nur über häufiges aktives Verwenden wirklich im aktiven Wortschatz verankern) macht mir öfter Probleme, als es mir lieb wäre. Ich würde gerne auch die situations- und auch milieubezogenen "Zwischentöne" und das "Briefenglisch" beherrschen, Dinge, die eine Sprache erst so richtig ausmachen. Ich habe da allerdings auch einen gewissen Ehrgeiz und Anspruch an mich selbst, der mir sicher auch manchmal im Weg steht, aber ich liebe die Sprache einfach und ärgere mich häufig, wenn meine tatsächlichen Fähigkeiten hinter meinem Wunsch zurückbleiben. Aber um diesen Grad an Perfektion zu erreichen, müßte man wohl wirklich jahrelang unter
native speakers leben....
Auch was die Aussprache anbetrifft, möchte ich gerne so "echt" wie möglich klingen. Über die Jahre habe ich mir (weiß gar nicht so recht, wie) einen eher amerikanischen Akzent angewöhnt, irgendwie fällt der meiner Zunge leichter."Hochenglisch", "Oxford-Style" etc. fällt mir dagegen schwer; wenn ich den versuche, klingt es immer irgendwie "deutsch", finde ich.
Das hat dazu geführt, daß ich in England eher gehemmt bin, weil ich unterschwellig immer Angst habe, daß mein Akzent dort entweder primitiv klingt (obwohl es auch primitive britische Akzente gibt...) oder ein "der hat's wohl nötig"- Gefühl hervorruft.
Als ich vor vier Jahren in den USA war, fiel mir das Sprechen jedenfalls um ein Vielfaches leichter.
Aber wie dem auch sei, ich liebe diese Sprache einfach und hoffe, sie immer besser sprechen und verstehen zu können.
Ach ja: Meinen mit wichtigsten "Lehrer" hätte ich fast vergessen:
Musik!sprich. LPs und CDs. Um es mit
Bruce Springsteen auf den Punkt zu bringen:
"We learned more from a three-minute-record than we ever learned in school" ("No Surrender", vom
"Born In The U.S.A."-Album 1984)
.
So, das war mein Beitrag zum Topic
Grüße,
Andreas
The Preacherman