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Autor Thema: Thema - keine Vorurteile: Was nervt Euch an den Amis? (nicht politisch, bitte!)  (Gelesen 18468 mal)

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Mr.Wings

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Als einer, der schon eine ganze Weile unter ihnen lebt, interessiert mich einmal, ob ich ich mich schon total angepasst habe, oder ob es immer noch etwas gibt, das einen an den Amis einfach nervt, wenn man es durch die europäische (deutsche) Brille betrachtet. - Sind Vorurteile und Pauschalierungen nicht einfach schön und zu menschlich, als daß wir es lassen könnten? -
Noch ein Hinweis: Ich möchte keine politische Diskussion lostreten, das kann man an anderer Stelle und in anderen Foren besser und passender diskutieren kann!
Ich meine vielmehr diese kleinen und unscheinbaren Dinge, die man so im täglichen Leben bemerkt, wenn man sie (die Amis) als Tourist besucht.
Ein Beispiel zum Thema: Freundlichkeit: Mich nervt es absolut, wenn im Restaurant nach Erhalt des Essens nacheinander zunächst der Server, dann dessen Supervisor, danach dessen Supervisor, danach der Manager und dann der Chefkoch superfreundlich fragen, wie denn das Essen so ist und ob sie noch etwas tun könnten, alles noch besser zu machen! Dann liegt es mir immer auf der Zunge zu brüllen:"Lasst mich verd... nochmal endlich in Ruhe essen! Dann kann ich Euch sagen , wie es geschmeckt hat!" - Übertriebene Freundlichkeit :knurrig: Geht nach wie vor auf die Nerven...

brigi

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Hallo Mr. Wings,

da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen!
Ferner nervt es, wenn von hintern der Server kommt, nachfrägt ob z.B. noch Kaffee gewünscht wird - verschwindet aber bevor man den Bissen im Mund hinuntergeschluckt hat. :wink:

Vielleicht ist es uns nur jetzt im Winter (frühe Dunkelheit) besonders aufgefallen -
bei fast der Hälfte der Ü fehlte, bzw. war eine Glühlampe defekt (Auch in Häusern wie MGM). Hat man nachgefragt, mußte immer erst der Manager konsultiert werden....

Ebenfalls nervernd - fehlende Aschenbecher in Raucherzimmern. Für die Suche danach nimmt sich das Personal ganz schön Zeit.

"Ordnung ist das halbe Leben", gilt wohl nicht in USA?
liebe Grüsse Brigi
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playmaker11

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Die Sache aus dem Restaurant erinnert mich sehr an die "Kalbshaxe Florida" von Loriot! :lol: :lol:

Ansonsten sind es diverse Kleinigkeiten die manchmal nerven, manchmal aber sehr schön sind (Service, Gelassenheit etc.).
No retreat, no surrender !

ratlady

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Was mich immer noch am meisten nervt, ist der voellig willkuerliche Gebrauch der Blinklichter. Mittlerweile bin ich der festen Ueberzeugung, dass die Dinger hier a) einzig und allein zur Verwirrung sonstiger Verkehrsteilnehmer da sind, und b) von daher besser ganz abgeschafft werden sollten, das waere deutlich weniger "Raterei"...  :twisted:

Doc Snyder

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Am Anfang einer USA-Reise ganz erfrischend, nach 3 Wochen ein wenig nervig: Der ständige Smalltalk.

Dass man sich im Musical-Theater mit seinem Nachbarn unterhält oder mit dem Taxifahrer finde ich nicht schlimm. Macht man hier ja auch und es sind oft recht nette Gespräche. Aber muss im Hotelfahrstuhl zum 32. Stock, der ganze 15 Sekunden braucht, und den man ca. 10 Mal am Tag benutzt wirklich jeder fragen, woher man kommt, und wo denn nun genau aus Deutschland und wie es einem in den USA gefällt? Und wenn ich dann noch in den Gesichtern lese, dass sie nicht ansatzweise wissen, wo "North Sea", "Baltic Sea" oder Deutschland überhaupt liegt, frage ich mich, was diese Fragerei soll.

Würde da nicht ein einfaches "Hi, how are you?" reichen?

McC

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Ist mir speziell in den Großstädten aufgefallen... die übertriebene "kalkulierte" Freundlichkeit, die einzig allein ein Teil des Big Business ist!

nypete

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...

wenn man an der Ampel steht, die schon 3 x auf grün geschaltet hat, und der erste in der Schlange es nicht mitbekommt. Da hupt aber niemand. That's live.
Gruß nypete


magnum

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Also wir können uns über die Freundlichkeit nicht aufregen.

Man darf nicht vergessen, daß viele nur ein kleines Grundgehalt bekommen und sich über das Trinkgeld finanzieren. Und mir ist ein freundlicher Kellner dreimal lieber, als die unfreundlichen Bedienungen, die man größtenteils in Deutschland vorfindet.

Da bin ich auch gerne bereit, etwas mehr Trinkgeld zu geben.

Allerdings ist uns noch nie mehr als eine Person mit der Frage nach dem Essen untergekommen.

Genervt waren wir nur von den amerikanischen Touristen auf der Road to Hana. Die meisten sind nur die breiten und gut ausgebauten amerikanischen High- und Freeways gewohnt und mit einem SUV auf dieser Straße völlig überfordert.

Kauschthaus

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Allerdings ist uns noch nie mehr als eine Person mit der Frage nach dem Essen untergekommen.

Uns auch nicht.  :wink: Bei uns mag es aber daran liegen, dass wir höchstens in ein Family Restaurant gehen.  :?
Auch im Fahrstuhl werden wir nicht ständig angesprochen. :zuck: Vielleicht liegt es ja an uns ...  :shock: :lol:

Was mich je nach Tagesform mal mehr, mal weniger nervt sind die ständigen Entschuldigungen im Supermarkt, wenn jemand auch nur auf 1-2 Meter nahe kommt. :roll: Hier in D murmele ich nur "Entschuldigung", wenn ich wirklich vor jemandem was aus dem Regal greife, also wenn jemand ziemlich direkt vor der von mir gewünschten Ware steht. In Amerika kommt es mir manchmal vor, als wenn das "Excuse me" schon aus dem Mund fällt, wenn überhaupt noch jemand anders im gleichen Gang ist.  :wink:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Wilder Löwe

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Genervt sind wir eigentlich nicht, wir staunen, wundern und amüsieren uns nur immer wieder. Denn nach drei Wochen spätestens ist der Zauber eh vorbei und alles läuft wieder seinen gewohnt deutschen Gang.

Genervt sind wir höchstens mal wegen der zu exakten Befolgung von Vorschriften. Die meisten Mitarbeiter in Geschäften und Hotels in den USA scheinen irgendwie verängstigt zu sein, gegen irgendwelche Vorschriften und Gesetze zu verstoßen. Prakmatisches und selbständiges Handeln ist daher oft nicht möglich und selbst wenn es totaler Schwachsinn ist, wird nach Vorschrift verfahren oder erst der Supervisor befragt.

Beispiel: Wir waren im letzten Sommer in einem Hotel, in dem es einen floating river mit Reifen gab. Mein Sohn hat kurz vor Schließung des Pools an einer ruhigen Stelle, wo kein Mensch war, ein paar tubes aufeinandergestapelt. Ich habe ihn dabei fotografiert. Nach kurzer Zeit kam ein Bademeister und sagte, die tubes dürfen nicht gestapelt werden. Ich habe dann gefragt, warum nicht? (Die Bademeister stapeln sie nämlich zu Ende der Badezeit eh auf). Antwort: I don't know, but it's a rule. Hallo? Kann man da nicht mal flexibel sein? Kein Mensch ist in der Nähe, das Kind ist unter elterlicher Aufsicht und fünf Minuten später werden die Reifen sowieso aufgestapelt, und zwar genau an dieser Stelle!

Solche und ähnliche Dinge haben wir schon oft erlebt und die nerven manchmal.

Katrin
Viele Grüße
Katrin

wuender

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Die Freundlichkeit hat uns nie gestört - auch wenn sie manchmal aufgesetzt sein mag.

Was ich im Vergleich zu Deutschland etwas nervig finde ist, dass man im Restaurant mehr oder weniger sanft zum Gehen aufgefordert wird, sobald man mit dem Essen fertig ist (z.B. indem sofort die Rechnung gebracht wird). Es ist ja klar und nachvollziehbar, warum das gemacht wird, trotzdem bleibe ich halt gerne noch ein bisschen länger zum Smalltalken sitzen.

Schöne Grüße,
Dirk

Schneewie

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"Nerven" tun uns die vielen Plastiktüten im Supermarkt. Ein paar sind ja ganz nett, aber gleich 100  :shock:
Und man kann sich so schwer dagegen wehren  :D
Gruß Gabriele

wuender

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"Nerven" tun uns die vielen Plastiktüten im Supermarkt. Ein paar sind ja ganz nett, aber gleich 100  :shock:

Oh ja, das stimmt.

Hat aber den Vorteil, dass man sich daheim in Deutschland nie mehr Müllbeutel kaufen muss...  :D

Schöne Grüße,
Dirk

magnum

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"Nerven" tun uns die vielen Plastiktüten im Supermarkt. Ein paar sind ja ganz nett, aber gleich 100  :shock:
Und man kann sich so schwer dagegen wehren  :D
Mittlerweile haben das die Amerikaner aber eingesehen. Man kann die Tüte auch 'abwählen' und an den Eingängen der Supermärkte stehen große Container, wo man die Tüten des letzten Einkaufs entsorgen kann.

Als Mülltüte eignen sie sich nur begrenzt, weil sie in einen gewöhnlichen deutschen Hausmülleimer, die man in der Küche findet nicht passt ;)

Zitat
Was ich im Vergleich zu Deutschland etwas nervig finde ist, dass man im Restaurant mehr oder weniger sanft zum Gehen aufgefordert wird, sobald man mit dem Essen fertig ist (z.B. indem sofort die Rechnung gebracht wird). Es ist ja klar und nachvollziehbar, warum das gemacht wird, trotzdem bleibe ich halt gerne noch ein bisschen länger zum Smalltalken sitzen.
Damit haben wir überhaupt kein Problem. Es ist nicht mehr als fair, dass man wartende Gäste auch in den Genuss kommen lässt, eine Mahlzeit im Restaurant zu genießen.

Das würde sich in DE übrigens auch gut machen. Es gibt immer noch Zeitgenossen, die sich stundenlang an einem Bier festhalten können. Zum Smalltalken gibts genügend Bars und Pubs, wo man nicht rausgeworfen wird und sich auch prima unterhalten kann.

stephan65

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Zitat
Was ich im Vergleich zu Deutschland etwas nervig finde ist, dass man im Restaurant mehr oder weniger sanft zum Gehen aufgefordert wird, sobald man mit dem Essen fertig ist (z.B. indem sofort die Rechnung gebracht wird).

Grundsätzlich würde ich das auch so sehen. Da man aber sowieso kaum noch in Restaurants rauchen darf, kann ich damit leben, und ich spare Geld für weitere Getränke.

Die Freundlichkeit genieße ich, ich finde das super! Aufgesetzt? Ist sie das, wenn wir sie hier überhaupt mal erleben, denn nicht? Was ist eigentlich "nicht-aufgesetzte Freundlichkeit"?

Nein, mich nervt nichts menschlich, wenn ich dort im Urlaub bin, im Gegenteil. Dass ich mir besseren Kaffee und Butter wünschen würde, ist ja nichts persönliches. Und dass mir jegliche Religiösität zuwieder ist, merke ich als Tourist in den USA nicht und stört mich im mittleren Osten ja auch nicht.