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Autor Thema: Trinkgeld in Restaurants  (Gelesen 60157 mal)

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atecki

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #105 am: 28.06.2006, 15:43 Uhr »
Zitat von: ratlady
Haette doch den Vorteil, dass die Speisekarte auf einmal sehr "billig" erscheint...


Wenn denn das Essen in den USA wenigstens billig wäre, ich finde Essen gehen in den USA eigentlich recht teuer. Die Kartenpreise in den USA inkl. Tax sind absolut vergleichbar - wenn nicht sogar teurer - mit den Preisen hier bei uns (und Kitzbühel ist ja keine billige Ecke). Nur in den USA kommt dann noch das obligatorische Tipp mit 15 - 20 % dazu, hier gibt man 5 - 10 % - aber freiwillig.

Aus meiner Sicht (ohne die genaue Kostenstruktur der US-Gastronomie zu kennen, da mag sich durchaus ein guter Grund verbergen), sind die Kartenpreise im Vergleich zu Europa in den meisten Restaurants überhöht. Die Preise bei uns sind meist gleich oder niederer, dafür ist unseren Preisen der Service mit wesentlich höheren Sozialleistungen inkludiert!!

Viele Grüße

Axel

ratlady

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #106 am: 28.06.2006, 15:45 Uhr »
Zitat von: golds


Wenn ich bei 500$ Rechnung 100$ Trinkgeld gebe, dann ist das mehr als der gute Kerl an einem Tag verdient; das passt nicht zusammen!!!

Da kommt sich dann jeder andere Normalverdienende doof vor!

Jedi


Wenn Du fuer 500$ essen gehst, ist das mehr, als mancher "Normalverdienende" in einer Woche (oder mehr!) an Einkommen hat - das scheint Dich aber dabei nicht weiter zu stoeren, wie's aussieht...?!  :?  

Wer soviel Geld fuer ein Essen uebrig hat, von dem wird eher ERWARTET, dann auch entsprechend beim Trinkgeld nicht zu geizen - oder umgekehrt, wenn Dir 100 Dollar Trinkgeld zuviel sind, geh halt einfach nicht derart teuer essen  :twisted:  Das einzige, was hier nicht "zusammenpasst", ist Deine Argumentation...  :roll:

Wenn ich 'ne Rechnung von 100 Dollar und guten Service habe, gebe ich auch gerne 20 Dollar (evtl. sogar mehr) an Tip - wo ist das Problem??

ratlady

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #107 am: 28.06.2006, 15:56 Uhr »
Zitat von: atecki
Wenn denn das Essen in den USA wenigstens billig wäre, ich finde Essen gehen in den USA eigentlich recht teuer. Die Kartenpreise in den USA inkl. Tax sind absolut vergleichbar - wenn nicht sogar teurer - mit den Preisen hier bei uns (und Kitzbühel ist ja keine billige Ecke).


Nach meiner Erfahrung/Eindruecken sind Lebensmittel generell in USA teurer - z.T. deutlich - als in Deutschland... denke mal, das schlaegt sich halt auch in der Gastronomie und deren Preisen nieder. Kann natuerlich auch andere Gruende haben... damit kenn ich mich aber nicht weiter aus.

Ich finde uebrigens umgekehrt die Kartenpreise fuer Essen in Deutschland eher teuer (relativiert sich natuerlich, wenn man Tip bedenkt)... :wink: Kommt aber vermutlich auch drauf an, wie und wo man vergleicht.

Andre

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #108 am: 28.06.2006, 15:58 Uhr »
Im Grunde genommen geht's doch gar nicht um Service, Essenspreise oder Lokale.
Wenn man das alles mal wegkuerzt, bleibt eigentlich nur noch die eigene Knauserigkeit bzw. das Suchen nach Moeglichkeiten, billig davon zu kommen.
Und mit "billig" meine ich in dem Fall auch billig.
Wem diese Bedienungsgeldregeln nicht passen, der sollte die Bedienung nicht in Anspruch nehmen. So einfach ist das.
Man laesst sich zuhause auch nicht eine Steckdose vom Elektriker installieren und zahlt dem Meister dann nur den Materialpreis.

Stephan_

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #109 am: 28.06.2006, 16:21 Uhr »
Zitat von: Andre
Im Grunde genommen geht's doch gar nicht um Service, Essenspreise oder Lokale.
Wenn man das alles mal wegkuerzt, bleibt eigentlich nur noch die eigene Knauserigkeit bzw. das Suchen nach Moeglichkeiten, billig davon zu kommen.


Hallo Andre,

das mag in einigen Fällen so sein. Ich erkenne eher eine gewisse Unsicherheit, wie ich es halt auch "richtig" mache.

Als Gast in einem Land möchte ich weder als prassender Touri und auch nicht als knickriger Touri  auffallen und mich halt an die landesüblichen Sitten anpassen.

Davon abgesehen habe ich die subjektive Beobachtung gemacht, dass in den USA in family restaurants immer weniger Trinkgeld gegeben wird und auch oft vergessen wird (vielleicht zahlen die ja beim Kassierer?).

stephan
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas

Anoka

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #110 am: 28.06.2006, 16:49 Uhr »
Zitat von: ratlady
Zitat von: atecki
Wenn denn das Essen in den USA wenigstens billig wäre, ich finde Essen gehen in den USA eigentlich recht teuer. Die Kartenpreise in den USA inkl. Tax sind absolut vergleichbar - wenn nicht sogar teurer - mit den Preisen hier bei uns (und Kitzbühel ist ja keine billige Ecke).


Nach meiner Erfahrung/Eindruecken sind Lebensmittel generell in USA teurer - z.T. deutlich - als in Deutschland... denke mal, das schlaegt sich halt auch in der Gastronomie und deren Preisen nieder. Kann natuerlich auch andere Gruende haben... damit kenn ich mich aber nicht weiter aus.

Ich finde uebrigens umgekehrt die Kartenpreise fuer Essen in Deutschland eher teuer (relativiert sich natuerlich, wenn man Tip bedenkt)... :wink: Kommt aber vermutlich auch drauf an, wie und wo man vergleicht.


Laendervergleiche bringen eigentlich nichts, dafuer sind die Systeme zu unterschiedlich und da haengt ja oft ein ganzer Rattenschwanz an Ueberlegungen dahinter. Diesen Fruehling gab es eine Liste ueber den Eurowert in europ. Laendern. In Deutschland ist es innerhalb der EU am guenstigsten was Essen und Lebensmittelpreise angeht. Nur schon im restlichen Europa ist es fuer Deutsche teurer, also selbst in Spanien, Italien, Portugal usw.  

Fuer Amerikaner ist aber in Restaurants essen gehen nicht teuer, da es ja preislich auch eine grosse Auswahl gibt. Fuer mich wiederum an Schweizer Preise gewoehnt, sind die USA fuer Restaurantbesuche ein Paradies.
Zitat

 Davon abgesehen habe ich die subjektive Beobachtung gemacht, dass in den USA in family restaurants immer weniger Trinkgeld gegeben wird und auch oft vergessen wird (vielleicht zahlen die ja beim Kassierer?).


Ja, man nimmt das Trinkgeld gerne auf die Kreditkarte. Es ist ein Ammenmaerchen, dass der Bedienung dieses Geld unterschlagen wird.

Es kommt oft auch darauf an, wer in diesem family restaurant verkehrt. Wird das Restaurant vor allem von Familien frequentiert, dann sieht man kaum Trinkgeld auf den Tischen liegen. In Diners in Industriegebieten hingegen wirst Du oft noch Trinkgeld auf den Tischen liegen sehen. Fuer ein Grand Slam Fruehstueck oder einen Burger reichen ja $ 1 - 2 Trinkgeld. Da zahlt ja auch jeder fuer sich, so hat man das Trinkgeld wohl auch eher passend dabei und kann es hinlegen.

Du kannst also schon davon ausgehen, dass Amerikaner Trinkgeld geben, ob es nun auf dem Tisch liegt oder nicht.
LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

DocHoliday

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #111 am: 28.06.2006, 18:43 Uhr »
Na da hat sich ja eine interessante Diskussion entwickelt. Mein Senf dazu: Bei angemessener Qualität des Service (je teurer der Laden, desto besser sollte er sein) gebe ich gerne meine 15% Tip. Das gilt auch für 500$ (also 75$ Tip). Wenn wie in meiner Anekdote 6 Leute essen und einzeln bezahlen, hätte ja auch keiner ein größeres Problem damit 12,50 $ zu geben. Warum soll also der Kellner darunter leiden, dass ich die Rechnung für alle bezahle (auslege)?

Schlechten Service (im Sinne von nachlässig) kann ich problemlos übersehen. Nur wenn dann auch noch Unverschämtheit und Arroganz dazukommen (ja, das kommt auch in den USA mal vor), reichts mir und es gibt halt keinen Tip.

Zitat von: Andre
Im Grunde genommen geht's doch gar nicht um Service, Essenspreise oder Lokale.
Wenn man das alles mal wegkuerzt, bleibt eigentlich nur noch die eigene Knauserigkeit bzw. das Suchen nach Moeglichkeiten, billig davon zu kommen.

Mag ja bei Dir so sein.

Ich zahle gerne für guten Service aber nicht für schlechten, der dann noch mit Unverschämtheiten gewürzt wird.
Gruß
Dirk

atecki

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #112 am: 28.06.2006, 18:56 Uhr »
Zitat von: DocHoliday

Zitat von: Andre
Im Grunde genommen geht's doch gar nicht um Service, Essenspreise oder Lokale.
Wenn man das alles mal wegkuerzt, bleibt eigentlich nur noch die eigene Knauserigkeit bzw. das Suchen nach Moeglichkeiten, billig davon zu kommen.

Mag ja bei Dir so sein.

Ich zahle gerne für guten Service aber nicht für schlechten, der dann noch mit Unverschämtheiten gewürzt wird.


Da stimme ich Dir voll zu, Doc Holiday.

Kauschthaus

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #113 am: 28.06.2006, 23:36 Uhr »
Das Problem ist wohl, dass es in unserem Sprachgebrauch Trinkgeld und nicht obligatorischer Service Aufschlag o.ä. genannt wird.

Wenn man einkauft, stehen auf dem Preisschild ja auch Netto-Preise und man weiß, dass fast immer noch die sales tax auf die Rechnung kommt.
Wenn man also wissen will, was der Einkauf wirklich kosten wird, rechnet man automatisch mit einem bestimmten Prozentsatz mehr.

Nun wird beim essen gehen nur manchmal ein Service Aufschlag automatisch auf die Rechnung gesetzt. Meistens muss man das selber machen und dann wird das für uns Europäer mit unseren "Bräuchen" halt zum Trinkgeld. Und das ist es eben nicht in dem Sinne, in dem wir das kennen.

Es ist eine zwingend zu addierende Service-Gebühr und ich denke, daran sollte man sich halten. Umgekehrt würde ja auch niemand auf die Idee kommen, bei "incl. Service" den Rechnungsbetrag zu kürzen, wenn man nicht zufrieden war. Und wenn ich in USA/Kanada kein den üblichen Gepflogenheiten entsprechendes Trinkgeld gebe, ist das nichts anderes als ein Kürzen des Rechnungsbetrages.

Und mal ehrlich, wo ist eigentlich das Problem? Ist das gebräuchliche Tippen wirklich ein so großer Batzen im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Urlaubes?

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

ratlady

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #114 am: 29.06.2006, 00:59 Uhr »
Kann auch Petra nur voll zustimmen...

Zitat von: DocHoliday

Ich zahle gerne für guten Service aber nicht für schlechten, der dann noch mit Unverschämtheiten gewürzt wird.


Waere aber der Service-Anteil - wie hier z.T. "vorgeschlagen" - gleich im Gesamtbetrag inbegriffen (wie's ja z.T. auch in USA der Fall ist, z.B. haufig bei groesseren Personengruppen meist 15%), wuerde man ihn doch auch anstandslos zahlen... genauso doch auch in D, ganz egal wie frech und unter-aller-Sau das nun war oder nicht. Komischerweise ist DAS System aber allgemein akzeptiert - und wird offensichtlich sogar als "nachahmenswert" angesehen! Irgendwie kapier ich da die Logik nicht so ganz... :kratzen: Ob die 10-15)% nun gleich eingerechnet werden oder ich die extra drauflege, macht doch fuer den Endbetrag ueberhaupt keinen Unterschied... ganz egal, wie gut oder schlecht der Service. Wobei bei gutem Service natuerlich entsprechend zugelegt werden sollte - und zwar hueben wie drueben.

Und solltest Du wirklich derart unzufrieden bzw. schlecht behandelt worden sein, gibt es hier wie dort immer noch die Moeglichkeit, nach dem Manager bzw. Vorgesetzten zu fragen...  :!: Wer stattdessen lieber die Moeglichkeit ergreift, am Tip zu sparen, ist - wie Andre schon sagte - irgendwie schon ziemlich "billig".

@Stephan_:
Zitat
Als Gast in einem Land möchte ich weder als prassender Touri und auch nicht als knickriger Touri auffallen und mich halt an die landesüblichen Sitten anpassen.


Das ist verstaendlich - allerdings, die Gefahr als "prassender Touri" aufzufallen ist gerade beim Tip wesentlich geringer, als durch "Knickerigkeit" bemerkt zu werden... persoenlich wuerde ich grundsaetzlich um die 15% geben, bei gutem Service - und/oder im Stammlokal  :wink: - darf's auch schon mal 20% oder mehr sein. 10% waere (fuer mich) ziemlich die Untergrenze, wenn's halt wirklich mal extrem schlecht war (und man voraussichtlich auch nicht wiederkommt  8)  )... vergleichbar etwa mit Null Trinkgeld in Deutschland.

Im Zweifelsfall hilft evtl., mal auf die Karte zu gucken - oftmals steht irgendwo sowas wie "gratuity of X% added with parties of X or more"... diese X% sollten dann auch allgemein (also bei kleinerer Gruppengroesse) mind. gegeben werden, mit entsprechend ("freiwillig") Aufrundung oder Zuschlag (sowas wie extra 5%), wenn man wirklich zufrieden war.

DocHoliday

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #115 am: 29.06.2006, 03:25 Uhr »
@Kauschthaus und ratlady:
Da habt Ihr nicht ganz unrecht. Auf die Idee, bei uns den Preis zu kürzen, wenn der Service lausig ist, bin ich noch nicht gekommen. Wenn ich so darüber nachdenke, wäre das vielleicht sogar mal eine Überlegung wert ;) (Achtung: Ironie)

Jetzt mal zu meinem Verständnis der Situation:
Ich war bisher davon ausgegangen, dass auch in den USA das Servicepersonal nicht ausschließlich vom Tip lebt, sondern zumindest den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Deshalb habe ich es für mich so gesehen, dass das hin- und hertragen von Gläsern und Tellern in die Preise bereits einkalkuliert ist und ein Tip somit nur für etwas fällig ist, das den Namen Servive wenigstens im weitesten Sinne verdient.

So viel mehr als den amerikanischen Mindestlohn (soweit ich weiß etwas über 5$/h) verdienen viele Kellner(innen) bei uns ja auch nicht (besonders Aushilfs- und Saisonpersonal). Insofern müsste man dann auch hierzulande immer (egal wie unfreundlich man behandelt wurde) ein Mindesttrinkgeld von vielleicht 5% geben. Tut Ihr das alle?

Wenn meine Annahmen völlig falsch sind, war es tatsächlich falsch gar kein Trinkgeld zu geben.

Gegen die Unterstellung, ich hätte nur Geld sparen wollen ("billig") wehre ich mich aber trotzdem. Ich war vielleicht blöd (=uninformiert) aber nicht billig.
Gruß
Dirk

cleetz

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #116 am: 29.06.2006, 03:54 Uhr »
Zitat von: ratlady
Und solltest Du wirklich derart unzufrieden bzw. schlecht behandelt worden sein, gibt es hier wie dort immer noch die Moeglichkeit, nach dem Manager bzw. Vorgesetzten zu fragen...  :!: Wer stattdessen lieber die Moeglichkeit ergreift, am Tip zu sparen, ist - wie Andre schon sagte - irgendwie schon ziemlich "billig"...


Ich pers. habe einfach mal keinen Bock drauf mich im Urlaub mit irgend einem Manager "rumzuschlagen". Da gibts halt nix und fertig! Ist sicher die einfachere Lösung, für mich aber auch streßfreier und Streß will ich im Urlaub ganz sicher nicht  :wink:

Es geht mir sicher nicht darum Tip zu sparen, wenn der Service gut ist gibt es auch Tip und ne Putzfrau bekommt im Normalfall von mir mehr wie den hier sehr oft "empfohlenen einen $ pro Zimmer/Nacht..."
Gruß
Carsten

ratlady

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #117 am: 29.06.2006, 05:11 Uhr »
Zitat von: DocHoliday
Jetzt mal zu meinem Verständnis der Situation:
Ich war bisher davon ausgegangen, dass auch in den USA das Servicepersonal nicht ausschließlich vom Tip lebt, sondern zumindest den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Deshalb habe ich es für mich so gesehen, dass das hin- und hertragen von Gläsern und Tellern in die Preise bereits einkalkuliert ist und ein Tip somit nur für etwas fällig ist, das den Namen Servive wenigstens im weitesten Sinne verdient.

So viel mehr als den amerikanischen Mindestlohn (soweit ich weiß etwas über 5$/h) verdienen viele Kellner(innen) bei uns ja auch nicht (besonders Aushilfs- und Saisonpersonal). Insofern müsste man dann auch hierzulande immer (egal wie unfreundlich man behandelt wurde) ein Mindesttrinkgeld von vielleicht 5% geben. Tut Ihr das alle?

Wenn meine Annahmen völlig falsch sind, war es tatsächlich falsch gar kein Trinkgeld zu geben.


 :idea:

jetzt, wo Du's sagst... warum bin ich darauf eigentlich nicht eher gekommen  :platsch:

Wollte Dir keinesfalls persoenlich zu nahe treten; war eher allgemein gemeint - allerdings laesst mich Deine Anmerkung vermuten, dass hier vielleicht auch ein allgemeines "Missverstaendnis" vorliegt (Kauschthaus hatte es oben ja sogar in gewisser Weise auch schon mal angesprochen...  :oops: ). Evtl. haette man diesen Sachverhalt ("Tip gehoert zur Bezahlung des Servicepersonals" bzw. "Nicht-tippen waere vergleichbar mit Rechnungskuerzung in Deutschland") halt noch etwas eindeutiger/klarer darstellen sollen in Bezug auf den tatsaechlichen Lohn bzw. Mindestlohn... wohl auch meine Schuld.  :oops:

Ich weiss es persoenlich zwar nur von einer Bekannten, die sich mal dazu geaeussert hat (verdiente weniger als 3$/h ohne Tips), hab aber grad mal ein paar offizielle Texte dazu ausgegraben, dass es nicht NUR auf Hoerensagen beruht (sorry, Seiten der US-Regierung und von daher in Englisch):

Auszug aus "Special Wage Rate Schedules" (also Spezialfaellen bei der Gehaltsbestimmung):

Zitat
(2) “Tipped employee” means an employee who customarily and regularly receives more than $30 a month in tips.
(3) Tip offset.(a) Tip offset is the amount of money by which an employer, in meeting the legal minimum wage standard, may reduce a tipped employee's wage in consideration of the receipt of tips. The Small Business Job Protection Act of 1996 requires a fixed dollar tip offset. A minimum cash amount of $2.13 per hour should be paid to tipped employees. If tips actually received are not sufficient, when added to $2.13, to total the minimum wage of $4.75 (as of October 1, 1996) or $5.15 (as of September 1, 1997), the employer must also pay the additional difference to the tipped employee

http://www.opm.gov/oca/wage/nafnew/PDF/SUBCHAPTER_S11.pdf

D.h. der AG kann den zu zahlenden Mindestlohn um die zu erwartenden Tips reduzieren, muss aber mind. 2.13$/h zahlen bzw. soviel wie noetig, um einschliesslich Tips auf den gesetzlichen Mindestlohn zu kommen. Ein Angestellter einer Fast Food Kette - wo kaum Tips zu erwarten sind - z.B. wird zumindest vom "regulaeren" Stundenlohn deutlich mehr verdienen, als ein Kellner in einem gutgehenden Restaurant... von daher ist es dann natuerlich auch voellig in Ordnung, bei McD & Co. kein Trinkgeld dazulassen (wer will, kann natuerlich trotzdem).

Was - zumindest laut Regierungsstatistik - tatsaechlich verdient wird:

Zitat
In May 2004, median hourly earnings (including tips) of waiters and waitresses were $6.75. The middle 50 percent earned between $6.04 and $8.34. The lowest 10 percent earned less than $5.60, and the highest 10 percent earned more than $11.27 an hour. For most waiters and waitresses, higher earnings are primarily the result of receiving more in tips rather than higher hourly wages. Tips usually average between 10 and 20 percent of guests’ checks; waiters and waitresses working in busy, expensive restaurants earn the most.


http://www.bls.gov/oco/ocos162.htm

Uebrigens noch eine Anmerkung dazu - z.T. gibt es in Restaurants eine "policy", dass alle erhaltenen Tips zusammengeschmissen und unter die "anspruchsberechtigten" Leute verteilt werden. D.h., wer denkt, nur seinen "waiter/waitress" zu "bestrafen", trifft u.U. auch alle anderen... und dem Restaurant selbst sieht man das meist eher weniger an, wie die das handhaben (ausser natuerlich, man fragt).

@cleetz -
Du MUSST ja auch gar kein "Theater" machen (wuerd ich vermutlich auch nicht, insbesondere im Urlaub  :wink: )... nur den Tip solltest Du halt nicht einfach deswegen einbehalten  :!:

playmaker11

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #118 am: 29.06.2006, 07:03 Uhr »
Zitat von: Doreen & Andreas

Ich denke, das ist wohl der springende Punkt.
Und mal ehrlich, wenn jemand für 500$ isst, muß er sich sicher keine Gedanken machen, was die Bedienung wegen 75$ Trinkgeld denkt  :shock:  
Wenn Du in Deutschland mit einer ganzen Gesellschaft essen gehst und dafür mehrere hundert Euro zahlen mußt, gibst Du doch (hoffentlich) auch nicht bloß 5€ Trinkgeld, oder? Sonst könnte die Bedienung auch maulen, daß doch bitte jeder selbst zahlen soll  :lol:


Nein, daß denke ich nicht.
Das ist zwar richtig, daß es dem der bezahlt (meistens) nicht weh tut, aber es geht um die Relation. Rechne mal hoch wieviel dieser Kellner am Abend an Trinkgeldern einnimmt und reche dann auch noch seinen Festlohn drauf (der bei solchen Läden auch nicht bei 5$ liegen dürfte) und dann rechne mal gegen, was bsp. ein Facharbeiter bei VW verdient (zudem noch die Frage nach Brutto-Netto). Da kann man bei Kellner kaum von unterbezahlten Job sprechen und dann dürften solche Summen von Trinkgeldern mit dem benutzten Argument (die sind darauf angewiesen) kaum berechtigt sein.
No retreat, no surrender !

playmaker11

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #119 am: 29.06.2006, 07:15 Uhr »
Zitat von: ratlady
Zitat von: atecki
Wenn denn das Essen in den USA wenigstens billig wäre, ich finde Essen gehen in den USA eigentlich recht teuer. Die Kartenpreise in den USA inkl. Tax sind absolut vergleichbar - wenn nicht sogar teurer - mit den Preisen hier bei uns (und Kitzbühel ist ja keine billige Ecke).


Nach meiner Erfahrung/Eindruecken sind Lebensmittel generell in USA teurer - z.T. deutlich - als in Deutschland... denke mal, das schlaegt sich halt auch in der Gastronomie und deren Preisen nieder. Kann natuerlich auch andere Gruende haben... damit kenn ich mich aber nicht weiter aus.

Ich finde uebrigens umgekehrt die Kartenpreise fuer Essen in Deutschland eher teuer (relativiert sich natuerlich, wenn man Tip bedenkt)... :wink: Kommt aber vermutlich auch drauf an, wie und wo man vergleicht.


Kann ich so nicht stehen lassen - bzw. kann es so bestätigen (wobei es immer darauf ankommt was man vergleicht, ich nehme mal eine Art Bistro mit Burgern etc.):
1) Bison- Bacon- Cheese- Burger mit Pommes und Cola (free refill) $7,95 0 ca. 6,40 EUR
Dementsprechend hier: 8,90 EUR (ohne Getränk = ca. 2,- EUR = 11,- EUR)
2) ca. 1l Powerade 0,99$ = ca. 0,80 EUR
Dementsprechend 0,5l Powerade = 0,98 EUR = 1l = 1,96 EUR
3) Whopper 2,40$ = ca. 1,92 EUR
Dementsprechend hier 2,80 EUR
4) 1 Donut 0,60$ = ca. 0,48 EUR
Dementsprechend hier: 0,65 EUR
Man könnte das noch beliebig fortführen. Natürlich wird es auch Beispiele in die andere Richtung geben, aber grds. meine ich, daß es in den USA billiger ist.
No retreat, no surrender !