Und mal ehrlich, wenn jemand für 500$ isst, muß er sich sicher keine Gedanken machen, was die Bedienung wegen 75$ Trinkgeld denkt
Also darueber wuerde ich mir eher Gedanken machen, wenn ich bei 500$ Rechnung 50$ oder weniger Tip gebe (solange der Service nicht wirklich megamaessig grottenschlecht war - was ich persoenlich aber wirklich noch NIE erlebt habe) - dann brauch ich mich in dem Laden naemlich bestimmt kein zweites Mal sehen lassen. Sowas gehoert uebrigens auch zu den "Geschichten, die die Runde machen" - nicht nur unterm Personal, sondern z.T. auch unter deren Stammgaesten. Wer also wirklich darum "besorgt" ist, was die Leute denken, sollte sich im Zweifelsfall lieber grosszuegig zeigen...
Ansonsten hat's Anoka SEHR schoen auf den Punkt gebracht - kann ich nur voll unterstreichen. Was "Unfreundlichkeit" etc. angeht - jeder hat mal 'nen schlechten Tag; wenn ich an meinem Arbeitsplatz mal schlecht drauf bin, krieg ich deswegen ja auch keine Gehaltskuerzung... Ausserdem muss man ja auch nicht alles einfach hinnehmen in dem Gedanken, am Ende ueber's Trinkgeld "abzurechnen" (und gleichzeitig zu sparen, natuerlich) - und "meckern" kann man auch durchaus "durch die Blume", ohne die Stimmung zu verderben o.ae. Solange es dann wenigstens eine einigermassen "nette" Entschuldigung bzw. Erklaerung gibt, wuerde ich wohl kaum am Trinkgeld kuerzen (sprich, weniger als 15% geben).
Ich glaube, das Problem liegt evtl. auch darin, dass man's halt einfach nicht "gewohnt" ist, die Bedienung "extra" zu bezahlen. Da hat man halt - insbesondere bei hoeheren Betraegen - schnell das Gefuehl, das waere "zuviel" - bzw. sucht evtl. auch schon mal nach "Ausreden", um den ureigenen "Spartrieb" zu befriedigen (will das nicht verallgemeinern, aber hab bei manchen Beitraegen hier durchaus diesen Eindruck).
Und wenn hier einige meinen, die USA sollten sich doch dem deutschen System "anpassen" - wie waere es denn, wenn sich das deutsche System mal aendern wuerde? Haette doch den Vorteil, dass die Speisekarte auf einmal sehr "billig" erscheint... oder waere das evtl. von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil wenn man den Deutschen die Leistung der Bedienung nach "eigenem Ermessen" bezahlen lassen wuerde, die resultierenden Loehne derart niedrig waeren, dass keiner mehr sowas machen wollte...?
Und wie hoch ist eigentlich der Betrag, der in Deutschland "eingerechnet" ist? Da fragt doch eigentlich auch keiner nach - solange man "gezwungen" wird, zu bezahlen, ist es anscheinend in Ordnung, ganz egal wie schlecht nun der Service war... nur wenn man die "Option" hat, zu sparen, das ist anscheinend doch sehr verlockend
Und was den Verdienst angeht - wir sitzen ja nun m.o.w. in einer "Touristenfalle" hier an der Golfkueste, wobei die meisten allerdings amerikanische Touristen sind - hab schon von verschiedenen Leuten in dem "Business" gehoert, dass die an einem guten Wochenende allein mit Tips mehr verdienen, als ich "regulaer" in zwei Wochen; dennoch, wenn ich mir ansehe, was die teilweise leisten muessen (und moeglichst immer laecheln dabei) - nee danke, da moecht ich echt nicht tauschen... und kann nur diejenigen bewundern, die sich das wirklich jahrelang "antun". Auch das eine Ueberlegung, die beim "tippen" mit reinspielt.