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Autor Thema: Trinkgeld in Restaurants  (Gelesen 60174 mal)

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Jack Black

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #210 am: 11.05.2009, 22:59 Uhr »
ist doch ganz simpel - alles Verhaltensnormen, die uns als qualifizierter Unsinn erscheinen

Ne, das ist in der Tat zu simpel.

Egal ob Kühe, Briefe oder sonst etwas - diese Dinge haben in irgendeiner Weise einen Sinn. Wobei es natürlich subjektive Dinge sind.

Aber die Trinkgeldsituation hat keinen Sinn - und zwar objektiv (das ist der entscheidende Unterschied). Oder es erklärt jemand einleuchtend, welchen Sinn es hat, einem Kunden eine Handlung zu ermöglichen (kein Trinkgeld zu geben), die so sehr unerwünscht ist, dass sie sogar in bestimmten Fällen von vorneherein vermieden wird (beispielsweise bei größeren Personengruppen wird Trinkgeld obligat erhoben, oder wenn das Personal Deutsche erkennt, oder oder)? Das ist objektiv (und nicht subjektiv) sinnlos. Ganz konkret: wieso "darf" eine Fünfmann-Gruppe kein Trinkgeld geben, eine Sechsmann-Gruppe hingegen nicht?

P.S.: Genau genommen bedeuten diese Fälle, wo das Trinkgeld obligat erhoben wird, genau das, dass der Sinnlosigkeit des freiwilligen Zahlens vorgebeugt wird, also konkret die Amerikaner an ihrem eigenen System zweifeln. Sie tun damit zu 100% das, was "Davidc" einfordert und was hier versucht wird, als intolerant und verständnislos darzustellen - nämlich das Trinkgeld automatisch zu erheben. Also ist es zum einen "Sitte" (sinnvoll?), es nicht automatisch zu erheben, zum anderen aber wird es dann doch automatisch erhoben (dies wiederum uneinheitlich) - und somit ist es noch nicht einmal "Sitte in den USA", sondern Sitte "hier und da - kommt drauf an". Wobei man sich nur einig ist, dass man in jedem Fall Trinkgeld geben soll, egal ob obligat oder nicht. Noch viel sinnloser geht wohl kaum.

Palo

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #211 am: 11.05.2009, 23:38 Uhr »
ist doch ganz simpel - alles Verhaltensnormen, die uns als qualifizierter Unsinn erscheinen

Ne, das ist in der Tat zu simpel.

Egal ob Kühe, Briefe oder sonst etwas - diese Dinge haben in irgendeiner Weise einen Sinn. Wobei es natürlich subjektive Dinge sind.


Nordlicht wollte ja mit den Beispielen nur illustrieren wie unterschiedlich die Kulturen und Sitten in anderen Laendern sind und man sich eben damit vertraut machen sollte und  akzeptieren sollte wenn man dort hin reisen will.


Aber die Trinkgeldsituation hat keinen Sinn - und zwar objektiv (das ist der entscheidende Unterschied). Oder es erklärt jemand einleuchtend, welchen Sinn es hat, einem Kunden eine Handlung zu ermöglichen (kein Trinkgeld zu geben), die so sehr unerwünscht ist, dass sie sogar in bestimmten Fällen von vorneherein vermieden wird

Viel Missverstaendnis kommt ja auch durch die Uebersetzung auf. Tips sind ja nicht nur Trinkgeld, sondern Bedienung und Trinkgeld zusammen.

Das haben wir uebrigens den Englaendern zu verdanken, dort hat mal vor etwa 100 Jahren ein Barbesitzer einen Napf aufgestellt mit der Aufschrift TIPS ( to insure proper service) andere haben das nachgemacht und es hat sich dann eingebuergert. Spaeter wurde es von Amerika uebernommen.

(beispielsweise bei größeren Personengruppen wird Trinkgeld obligat erhoben, oder wenn das Personal Deutsche erkennt, oder oder)? Das ist objektiv (und nicht subjektiv) sinnlos. Ganz konkret: wieso "darf" eine Fünfmann-Gruppe kein Trinkgeld geben, eine Sechsmann-Gruppe hingegen nicht?


Das wirst du nur in Gegenden finden wo viel Touristen unterwegs sind  denn es kommt oft vor dass fuer weniger ein Tip gegeben wird obwohl die Bedienung fuer 6 oder mehr Leute rennen muss, Kaffee nachschuetten usw.

Mir ist es auch schon vorgekommen, als ich mit einer Gruppe Deutschen in ein Restaurant gekommen bin von vorne herein gefragt wurde ob sie den Tip sofort mit auf die Rechnung schreiben duerften. Ich habe zugesagt und der Gruppe angekuendigt, dass sie nicht obendrein nochmal einen Tip liegen lassen sollen.



Gruß

Palo

Nanook

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #212 am: 12.05.2009, 07:49 Uhr »
Puh, da hab ich ja eine Diskussion losgetreten  :shock: :shock:
Danke jedenfalls für die Antworten, also haben wir es wenigstens nicht falsch gemacht mit dem Eintragen.

Irgendwo in diesem Thread hab ich die Faustregel gelesen, bis 6$ einen Dollar Trinkgeld, bis 12$ zwei Dollar, bis 18$ drei Dollar usw. Daran werde ich mich halten, da kann man dann wohl nicht viel falsch machen...

Danke nochmals für die vielen Infos, die man hier im Forum findet - ihr seid echt super!  :D

LG Nanook
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wilma61

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #213 am: 12.05.2009, 10:29 Uhr »
Das haben wir uebrigens den Englaendern zu verdanken, dort hat mal vor etwa 100 Jahren ein Barbesitzer einen Napf aufgestellt mit der Aufschrift TIPS ( to insure proper service) andere haben das nachgemacht und es hat sich dann eingebuergert. Spaeter wurde es von Amerika uebernommen.

Na, wenn das mal nicht eine urbane Legende ist.... :lol:

http://en.wikipedia.org/wiki/Tip

Und hier, Tipping in allen Lebenslagen:

http://www.findalink.net/tippingetiquette.php

Und ganz wichtig:

Zitat
You do not tip a funeral director.

Willi

Davidc

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #214 am: 12.05.2009, 10:32 Uhr »
ist doch ganz simpel - alles Verhaltensnormen, die uns als qualifizierter Unsinn erscheinen

Ne, das ist in der Tat zu simpel.

Egal ob Kühe, Briefe oder sonst etwas - diese Dinge haben in irgendeiner Weise einen Sinn. Wobei es natürlich subjektive Dinge sind.

Aber die Trinkgeldsituation hat keinen Sinn - und zwar objektiv (das ist der entscheidende Unterschied). Oder es erklärt jemand einleuchtend, welchen Sinn es hat, einem Kunden eine Handlung zu ermöglichen (kein Trinkgeld zu geben), die so sehr unerwünscht ist, dass sie sogar in bestimmten Fällen von vorneherein vermieden wird (beispielsweise bei größeren Personengruppen wird Trinkgeld obligat erhoben, oder wenn das Personal Deutsche erkennt, oder oder)? Das ist objektiv (und nicht subjektiv) sinnlos. Ganz konkret: wieso "darf" eine Fünfmann-Gruppe kein Trinkgeld geben, eine Sechsmann-Gruppe hingegen nicht?

P.S.: Genau genommen bedeuten diese Fälle, wo das Trinkgeld obligat erhoben wird, genau das, dass der Sinnlosigkeit des freiwilligen Zahlens vorgebeugt wird, also konkret die Amerikaner an ihrem eigenen System zweifeln. Sie tun damit zu 100% das, was "Davidc" einfordert und was hier versucht wird, als intolerant und verständnislos darzustellen - nämlich das Trinkgeld automatisch zu erheben. Also ist es zum einen "Sitte" (sinnvoll?), es nicht automatisch zu erheben, zum anderen aber wird es dann doch automatisch erhoben (dies wiederum uneinheitlich) - und somit ist es noch nicht einmal "Sitte in den USA", sondern Sitte "hier und da - kommt drauf an". Wobei man sich nur einig ist, dass man in jedem Fall Trinkgeld geben soll, egal ob obligat oder nicht. Noch viel sinnloser geht wohl kaum.

Hallo Jack Black,

Danke für diese Ausführungen, du hast die Sache sehr logisch und auf den sachlichen Kern reduziert beschrieben. Sehe ich genau so. Die Sache mit dem Trinkgeld ist schizophren: Man macht es nicht als Bedienungsgeld inklusive (Endpreis), aber gleichzeitig ist der moralisch im Keller, der keine 15-20 % drauflegt.

NickMUC

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #215 am: 12.05.2009, 10:52 Uhr »
Ich frage mich langsam wirklich, warum wir (Deutschen...?) ein derartiges Problem mit einem so simplen und keineswegs verwirrenden Sachverhalt haben: es gibt eine ganz klare Regel, die besagt, dass ich rund 15% der Rechnungssumme dem Waiter/der Waitress für ihre Arbeit bezahle. Im Gegensatz zu einer Regelung, bei der der Tipp bereits inkludiert ist, bleibt mir aber die Möglichkeit der Feinregulierung, indem ich besonders guten Service belohne (z.B. mit 20%) und besonders miesen bestrafe (z.B. durch 10%).

Im Grunde ist das bei uns ja nicht so viel anders: hier sind 10% (?) Bedienungsgeld inkludiert und die Feinregulierung nehme ich durch zusätzliches Trinkgeld vor: großzügig durch aufrunden oder eben als "Strafe": kein zusätzliches Trinkgeld. Ob die gesetzlichen 10% allerdings immer bei der Bedienung ankommen, weiss ich nicht...

Und es ist mir ehrlich gesagt komplett schnuppe, ob die amerikanische Regelung nun den strengen Maßstäben deutscher Korinthenkackerei entspricht oder nicht: sie ist nun mal so. Das Ausrechnen von 15% bekomme ich auch nach 4 Mojitos noch halbwegs hin; ich habe durch die Regelung keinerlei Nachteile, keine Probleme, keinen Ärger; es wird dadurch auch nicht teurer als bei der Tip-included-Version... wo ist also das Problem???

Es gibt durchaus "Sitten und Gebräuche" in anderen Ländern, die mich echt aufregen (auch in den USA) - aber doch bitte nicht solcher Pipifax wie Trinkgeld.
Grüße,
Nick
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Palo

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #216 am: 12.05.2009, 10:58 Uhr »
Na, wenn das mal nicht eine urbane Legende ist.... :lol:

http://en.wikipedia.org/wiki/Tip


und hier ist was die Deutschen dazu sagen ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Trinkgeld



Gruß

Palo

AdiW

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #217 am: 12.05.2009, 10:59 Uhr »
@NickMUC: volle Zustimmung, man kann sich ewig künstlich aufregen, schimpfen, besser wissen, sein Senf dazu geben... :bier:

frontloop33 als gast

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #218 am: 12.05.2009, 11:04 Uhr »
also ich hab weiterhin meine Probleme mit der %-Regelung.

Angenommen ich geh in ein Restaurant und trinke ein Cola und esse ein günstiges Gericht.
Dann lieg ich bei was-weiß-ich 10$, gebe also ca. 2 $ Trinkgeld.

Esse ich in dem selben Restaurant aber ein Steak für 25$ und trinke ein anderes Getränk und liege dann bei 30 $ soll ich plötzlich 6 $ Trinkgeld geben, um weiterhin bei 20% zu bleiben.

Die Bedienung hat allerdings keinerlei andere Leistung geliefert. Sie "macht" das günstige Gericht gut und macht das teure Gericht gut.
Warum soll sie dann unterschiedliches Trinkgeld bekommen bzw. quasi bestraft werden, weil ich nur was billiges esse??

Also geb ich doch lieber pauschal 4 - 6 $, egal wie hoch die Rechnung ist, bzw. variiere den Betrag jenachdem wieviel Arbeit die Bedienung gehabt hat.

Aaronp

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #219 am: 12.05.2009, 11:07 Uhr »
In D sind es meine ich 15%... und in den USA müssen die Kellner einen Teil weitergeben, nämlich
an den Tischabräumer etc... soweit ich weiß und auch von einer Amerikaniern mal gehört habe,
ist dieser Teil fix und muss auch bezahlt werden, wenn es weniger Trinkgeld gibt.

Zitat
In USA ist es normal, dass die Trinkgelder nach einem festgelegten Schlüssel an alle Angestellten bis zur letzten Spülhilfe verteilt werden. Da ist das Trinkgeld ja auch integraler Gehalts bestandteil. In manchen Restaurants konnte man den Schlüssel sogar einsehen

Quelle: http://www.chefkoch.de/forum/2,49,441270/teilt-der-Service-das-Trinkgeld-mit-den-Koechen.html

Anscheinend ist das in D nicht ganz unbekannt...

Gruß
Aaronp

Palo

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #220 am: 12.05.2009, 11:14 Uhr »
In D sind es meine ich 15%... und in den USA müssen die Kellner einen Teil weitergeben, nämlich
an den Tischabräumer etc... soweit ich weiß und auch von einer Amerikaniern mal gehört habe,
ist dieser Teil fix und muss auch bezahlt werden, wenn es weniger Trinkgeld gibt.

Zitat
In USA ist es normal, dass die Trinkgelder nach einem festgelegten Schlüssel an alle Angestellten bis zur letzten Spülhilfe verteilt werden. Da ist das Trinkgeld ja auch integraler Gehalts bestandteil. In manchen Restaurants konnte man den Schlüssel sogar einsehen


Wenn die Bedienung  Getraenke von der Bar holt tipt sie auch den Bartender

Gruß

Palo

PhilippJFry

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #221 am: 12.05.2009, 11:19 Uhr »
@ NickMUC: vielen Dank, ich sehe das auch so und verstehe nicht, dass man da ewig lange Diskussionen führen muss.

@ frontloop: Das "Problem" hast Du aber nicht nur in Amerika, sondern in allen Ländern/bei allen Gelegenheiten, wo das Trinkgeld prozentual bemessen ist. Falls es, sagen wir, eine Tip-Flatrate von $5 geben würde, da möchte ich mal sehen, ob dann alle bei einer $10-Mahlzeit anstandslos 50% Tip geben würden. Da wäre das Geschrei sicher wieder groß.

Jack Black

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #222 am: 12.05.2009, 11:54 Uhr »
Im Gegensatz zu einer Regelung, bei der der Tip bereits inkludiert ist, bleibt mir aber die Möglichkeit der Feinregulierung, indem ich besonders guten Service belohne (z.B. mit 20%) und besonders miesen bestrafe (z.B. durch 10%).

Und wie machst Du das, wenn ein besonders mieser Kellner Euch bedient hat und der Tisch aber obligat Tip in der Rechnung stehen hat (sagen wir 18%, weil ihr zu sechts gegessen habt)? Streichst Du die Rechnung durch oder wie muss man sich das vorstellen?

Aaronp

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #223 am: 12.05.2009, 11:59 Uhr »
Genau das haben wir auf Key West schon gemacht... lange gewartet auf die Bedienung, dann ein
falsches Essen gebracht, versucht mir dieses aufzuschwatzen, dann nochmal auf das richtige Gericht
gewartet, meine Frau war zwischenzeitlich mit dem Essen fertig, keine Entschuldigung und kein Manager
angeblich vor Ort. Auf der Rechnung dann 20% Tip inkludiert (auf dem KK Beleg). Ich habe den Betrag
durchgestrichen, $5 eingetragen (waren ca. 8%). Abgebucht wurde auch nur der handschriftliche von mir
eingetragene Gesamtbetrag.

Gruß
Aaronp

wilma61

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Re: Trinkgeld in Restaurants
« Antwort #224 am: 12.05.2009, 12:00 Uhr »
Und wie machst Du das, wenn ein besonders mieser Kellner Euch bedient hat und der Tisch aber obligat Tip in der Rechnung stehen hat? Streichst Du die Rechnung durch oder wie muss man sich das vorstellen?

Die allgemeine Vorgehensweise ist, sich den Geschäftsführer kommen lassen und dann unter Angabe von Gründen das includierte Trinkgeld streichen lassen.

Willi