ist doch ganz simpel - alles Verhaltensnormen, die uns als qualifizierter Unsinn erscheinen
Ne, das ist in der Tat zu simpel.
Egal ob Kühe, Briefe oder sonst etwas - diese Dinge haben in irgendeiner Weise einen Sinn. Wobei es natürlich subjektive Dinge sind.
Aber die Trinkgeldsituation hat keinen Sinn - und zwar objektiv (das ist der entscheidende Unterschied). Oder es erklärt jemand einleuchtend, welchen Sinn es hat, einem Kunden eine Handlung zu ermöglichen (kein Trinkgeld zu geben), die so sehr unerwünscht ist, dass sie sogar in bestimmten Fällen von vorneherein vermieden wird (beispielsweise bei größeren Personengruppen wird Trinkgeld obligat erhoben, oder wenn das Personal Deutsche erkennt, oder oder)? Das ist objektiv (und nicht subjektiv) sinnlos. Ganz konkret: wieso "darf" eine Fünfmann-Gruppe kein Trinkgeld geben, eine Sechsmann-Gruppe hingegen nicht?
P.S.: Genau genommen bedeuten diese Fälle, wo das Trinkgeld obligat erhoben wird, genau das, dass der Sinnlosigkeit des freiwilligen Zahlens vorgebeugt wird, also konkret die Amerikaner an ihrem eigenen System zweifeln. Sie tun damit zu 100% das, was "Davidc" einfordert und was hier versucht wird, als intolerant und verständnislos darzustellen - nämlich das Trinkgeld automatisch zu erheben. Also ist es zum einen "Sitte" (sinnvoll?), es nicht automatisch zu erheben, zum anderen aber wird es dann doch automatisch erhoben (dies wiederum uneinheitlich) - und somit ist es noch nicht einmal "Sitte in den USA", sondern Sitte "hier und da - kommt drauf an". Wobei man sich nur einig ist, dass man in jedem Fall Trinkgeld geben soll, egal ob obligat oder nicht. Noch viel sinnloser geht wohl kaum.