usa-reise.de Forum

Autor Thema: Wahre Geschichten  (Gelesen 5567 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Navajo

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 693
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #45 am: 10.05.2003, 01:10 Uhr »
Noch eine Story zum Thema ehrliche Amerikaner:

Vor ein paar Jahren, im Motel 6 in Flaggstaff. Wie immer nur eingecheckt, kurz die Klamotten aufs Zimmer gebracht und dann gleich wieder los, noch ein bißchen in der Shopping Mall rumbummeln und dann was essen.

Nach drei oder vier Stunden kommen wir zurück, und oh Schock, die Zimmertür ist nur angelehnt! Wir gucken uns an und eigentlich ist uns völlig klar: wenn wir die Tür jetzt aufstoßen, werden wir ein geplündertes Zimmer sehen, unsere Traveller Cheques, Tickets, Reisepässe werden futsch sein, unsere Koffer durchwühlt!

Als wir uns dann endlich trauen, die Tür richtig aufzumachen, sehen wir: unser Zimmer, so wie wir es verlassen hatten!

Die Tür war wohl nicht richtig eingerastet - da war so ein nachgerüsteter, vorgebauter Kasten für Schlüsselkarten dran, und wie wir dann auch gleich feststellten, schnappte die Tür zwar erst ein, sprang aber ein paar Sekunden später von selbst wieder auf.

Da hatte nun also unsere Zimmertür vier Stunden lang quasi offengestanden, ein Haufen Leute muß in der Zwischenzeit daran vorbeigekommen sein, und keiner hat mal einen Blick riskiert. Wir hatten allerdings auch eine der Lampen angelassen, also hätten wir theoretisch ja auch "zuhause" sein können - aber trotzdem!

Mann, waren wir erleichtert! Den Schreck werd ich bestimmt nicht vergessen, und seitdem prüfen wir beim Weggehen immer dreimal, ob die Tür auch wirklich zu ist...

Antje

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.627
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #46 am: 10.05.2003, 22:40 Uhr »
Hi,

ich hab auch ne nette wahre Geschichte:

Grand Canyon - heißer Tag. Brillenträgerin.... also ständiger Wechsel Sonnenbrille - normale Brille (Laden, Infostand etc.). In den park rein, geparkt, mit dem Shuttlebus gefahren, etwas gewandert. Abends wollte ich mich wegen dem Nachtprogramm erkundigen, rein in das Infocenter - Sonnenbrille runter - Mist - wo ist die normale Brille.

Zurück zum Auto - Auto abgesucht.  Zurück zum Parkplatz - alles abgesucht - nix. Infocenter - Funkspruch an alle Shuttlebusfahrer im park, ob eine Brille gefunden ist. Notiz an alle Ranger in den Postkasten. Nichts.

Ich sah mich schon zu meinem Optiker in Deutschland telegrafieren und ne Brille per Express ordern... oder für den Rest der Reise mit Sonnenbrille rumrennen. Völlig gefrustet und entnervt ins Hotel. Abends dann zum Sonnenunterganz nochmal in den Park - wieder zum Parkplatz, wo wir schon standen. Neben einem Baum (ich weiß 100 %, daß ich dort den Boden abgesucht hatte!) hatte jemand sorgfältig meine Brille deponiert.  OK, derjenige hätte sie lieber an der Info abgegeben - aber ich war sowas von erleichtert!

Erstmal haben wir uns dann an der Info für die Mühe bedankt (und seitdem besitze ich eine Ersatzbrille und Kontaktlinsen!)

Antje

Scooby Doo

  • Train Operator
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 13.001
  • Start with nothing you've got nothing to lose!
    • http://www.mk-urlaub.de
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #47 am: 12.05.2003, 12:58 Uhr »
@Navajo
Dasselbe ist mir auch mal in Phoenix passiert.
Zweites Hotel auf der Rundreise, ich mich zum Baden fertig gemacht, Wertsachen gut versteckt, Zimmertür geschlossen, einmal kurz gerüttelt, ob auch wirklich zu (denke ich zumindest), als ich zwei Stunden später vom Pool kam, war die Tür nur angelehnt. Ich - riesigen Schock - alle Wertsachen durchgesehen: es fehlte nichts.
Ich kann es mir bis heute nicht erklären, was passiert ist, denn ich war mir sicher, die Tür wirklich zugemacht zu haben.
Aber an dem Tag war es 45° heiß, vielleicht doch zu lange in der Sonne gewesen...  
Viele Grüße, Markus

http://www.historic-route66.de

Utah

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.477
  • All Good Things Come To An End.
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #48 am: 12.05.2003, 14:54 Uhr »
Hi !
Mir ist eine ähnliche Geschichte wie Navajo passiert.
Am Ende eine USA-Westreise kamen wir in SF an. Konnten noch nicht ins Zimmer und beschlossen daher zur Fishermans Wharf zu fahren. Dort stellten wir unser Auto im Parkhaus ab und gingen zum Shoppen. 3 Stunden später gings wieder zurück ins Parkhaus, und was sehen wir ? Alle Scheiben unseres Mercury Sable offen. Aber weder die Reisetaschen noch irgend etwas anderes fehlte. Ich wollte es nicht glauben, hatte ich doch vergessen abzuschließen. Und wirklich nichts geklaut. Ich war positiv überrascht !!!

Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

franketo

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 606
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #49 am: 12.05.2003, 16:20 Uhr »
Ich hab auch noch eine etwas andersartige..

Wir wollten am 13. 09.2001 in Vegas ( in der Kapelle wo Camaros Freunde es grad getan haben) heiraten. Alles war gebucht und bezahlt , inclusive der Suiten für die Gäste. Nun  mussten wir natürlich noch über den Teich kommen. Der Flug ging am 11.9. 2001 über Chicago nach Vegas.
Nun wissen ja alle was an diesem Tag in den USA los war.
Lange Rede kurzer Sinn, wir wurden kurz vor Chicago nach Montreal umgeleitet und saßen da erstmal fest.
Die Unterkunft war exquisit nur die Stimmung nicht nach Urlaub . Nun hatte sich durch die "Flugbegleiterinnen" unsere Story verbreitet und ein paar Amerikaner aus der Bizclass haben tatsächlich einen Priester aufgetan der uns in Canada trauen sollte. Wir waren natürlich völlig überfahren, haben aber trotzdem abgelehnt .
Nach dieser Erfahrung ist niemandem nach heiraten zu mute.
Nachdem wir unseren Flug nach Chicago beenden konnten( alles hatten wir bis dahin schon storniert). Hat sich die Story durch andere Fluggäste bis ins Hotel rumgesprochen. Wir wurden selten in unserem Leben so oft zu Drinks eingeladen wie in den 5 Tagen bis zum Rückflug nach Deutschland.

eine kleine Nebenepisode war die Landung in Chicago.
Wir waren die erste Unitedmaschine die nach der Sperrung des Luftraumes in den USA landete.
Der gesamet Flughafen hat uns einen Megaempfang bereitet. Alle Angestellten und Bodenpersonal standen auf dem Rollfeld und im Terminal und tobten wie bei einem Bulls spiel.
Das war Gänsehaut satt.

Gruss
franketo

Scottie

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 116
Re: Wahre Geschichten
« Antwort #50 am: 08.08.2005, 13:02 Uhr »
Ok, auch wenn hier seit längerer Zeit nichts mehr gepostet wurde und die eine oder andere Ausschließgeschichte schon erzählt wurde, hier noch eine von mir:

Während meines 9 wöchigen USA-Aufenthalts 1999 hatte ich einen Ausflug von Homestead aus in die Everglades geplant. Leider war gerade einer der größten und schnellsten Hurricanes auf dem Atlantik vor Florida und nahm den Sunshine State auch mächtig ins Visier. Als ich morgens in den Park einfuhr, wurde mir schon ein Flyer in die Hand gedrückt, der mich aufforderte, die Everglades bis 17:00 Uhr verlassen zu haben, da der Park wegen des bervorstehenden Hurricanes Floyd zu der Zeit gesperrt werden würde, damit eine handvoll Ranger noch letzte Sicherungsmaßnahmen vornehmen könnte.

Soweit so gut. Ich hatte den Park noch bei spitzen Wetter besichtigt, leider ohne Alligatoren zu sehen und war auf dem Rückweg, als ich feststellte, dass der von mir gemachte Knoten dem Blasendruck nicht mehr lang standhalten würde und so fuhr ich schnellstens auf den nächsten Besichtigungspunkt zu, um die Toilette zu benutzen. Ich ließ den Motor laufen und den Schlüssel stecken (außer mir war an diesem Ende des Parks zu dieser Zeit, etwa 16:00 Uhr, wohl kaum noch jemand hier), schmiss wegen der Mücken die Tür zu und plötzlich hörte ich nur noch ein leises "Klack". Ich betätigte den Türgriff, aber die scheiß Tür hatte sich verriegelt!! Was nun???? Erstmal Wasser lassen und dann eine Scheibe einschlagen!! Ich griff mir einen großen Stein, suchte mir das hintere kleine Türfenster aus und gab alles aber außer Kratzern war nichts passiert. Nach vielen immer verzweifelteren Versuchen gab ich genervt auf und stellte mich an die Straße, in der Hoffnung, dass noch irgendwer vorbeifahren würde.

Ich hatte Glück und ein französisches Pärchen kam vorbei und lies sich von mir auch noch anhalten. Mit Händen und Füssen machte ich ihnen klar, was passiert war und der Franzose meinte nur: "pas de problem"!! Er holte seinen Schlüssel zum Festziehen der Felgenmuttern raus und wir schlugen beide mit voller Kraft auf diese Scheibe ein. Wieder nichts!! Da es nun schon 16:30 Uhr war, entschieden wir uns, nach Flamingo zur nächsten Rangerstation zu fahren und dort Hilfe zu suchen. Dort angekommen wurde ersteinmal ein Ranger gesucht und dann nach elendig langer Zeit gefunden.

Dieser nahm mich nun in seinem Einsatzfahrzeug zurück zu meinem Auto, wo immer noch der Motor lief und die Tür nicht aufging. Er hatte spezielle Werkzeuge und eine Anleitung für verschiedene Fahrzeughersteller und -typen und versuchte es immer wieder und bekam die scheiß Tür auch erst nach mehrfachen Versuchen auf!!. Aber da war es, dieses erlösende Geräusch, das ich vor mehr als einer Stunde schon mal gehört hatte.

Man war ich froh!! Er verabschiedete mich mit den Worten: "Don't care about 17.00!! Go to the Anhinga Trail and see some aligators!! Don't worry you can leave the park later, all the Rangers are busy because of  Floyd!!" Ich machte ein Foto von meinem "Retter" und fuhr mit weit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Anhinga Trail, wo gem. Ranger jetzt Aligatoren zu sehen seien!! Und ich hatte nochmals mega Glück, denn ich bekam noch einige Aligatoren zu sehen, während langsam der Wind stärker wurde und es immer wieder regnete!!



Was wäre aber passiert, wenn ich da keinen mehr erwischt hätte?? Am nächsten morgen wurde ich nämlich um 4:30 Uhr in meiner Unterkunft (BOQ der Homestead Air Reserve Base) mit den Worten geweckt: "Sorry Sir, we've got to evacuate the base and we've made a reservation for you at the McDill AFB in Tampa!! Hurry up, Floyd is coming!!" Bei sehr starkem Wind und unvorstellbaren Wassermengen von oben fuhr (aquaplante) ich nach Tampa und erlebt dort den Vorbeizug des Monsters, dass Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 km/h hatte, letztlich in "sicherer" Entfernung, aber selbst dort (gut 200 Meilen vom Auge entfernt) war der Wind stärker als ich ihn als orkanerprobtes norddeutsches Küstenkind jemals erlebt hatte!!
Nobody said life would be easy!! Except my mom!!

If any letters are missing take them as a present!!

9 Wo Osten USA 1999; 9,5 Wo Osten USA 2000; 3 Wo Westen USA 2002; 3 Wo Westen USA 2005