Ein Amerikaner ohne Auto wohnt höchstwahrscheinlich in NYC.
Es sind natürlich nur Momentaufnahmen, aber viele Momente ergeben ja bekanntlich schon ein Bild. Es ist wirklich manchmal schwierig (außer in Innenstädten), auch nur zu einem dem Motel gegenüberliegenden Restaurant zu kommen, z.B. wenn, wie uns passiert, dazwischen eine vierspurige Straße liegt. Auf jeder Seite der (Durchgangs)straße Reihen von Motels und Restaurants, aber zwischen den Fahrspuren ein Mäuerchen und die nächste Möglichkeit zu kreuzen ca. 2 km entfernt.
Wir sind dann jedenfalls gefahren ...
Trotzdem rübergehen, -klettern zu wollen wäre uns eher lebensgefährlich erschienen, vor allem mit Kindern.
In Boulder City waren die einzigen, die wir auf dem Gehweg gesehen haben, ein paar Touristen, die wie wir auch zum wenige hundert Meter entfernten Diner gelaufen sind. Sonst weit und breit niemand.Aber es war auch sehr heiß. So gesehen verständlich.
Man könnte jetzt endlos aufzählen, aber ich denke auch, dass selbst in Gebieten, wo es nicht zu weit, zu heiß oder sonstwas ist, etwas mehr gelaufen werden könnte, wenn es denn ginge ...
Verständnis habe ich aber auf jeden Fall, ich wäre hier in der Pampa ohne Auto auch völlig aufgeschmissen. Es ginge irgendwie mit Bussen ... wäre aber eine riesiger Zeitaufwand, vom Schleppen von manchen Sachen gar nicht zu reden.
Zum Thema USA Kritik:
Gerade hier im Forum sind ja die allermeisten deswegen in den USA/in Kanada unterwegs, weil sie Nordamerika Fans sind und die "schönste Zeit des Jahres", den Urlaub, dort verbringen wollen. Dass sich hier besonders tumbe Gesellen tummeln, die alles möglichst deutsch haben wollen, ist mir noch nicht aufgefallen ("Hen die koi Spätzle?"
)
Fragen, Kritik, andere Sichtweisen müssen erlaubt sein. Wo sonst bliebe denn dann die vielgerühmte Freiheit?
Sachliche Argumente oder auch mal eine möglichst humorvolle Spitze sind willkommen, aber man muss nicht - wie schon hier ausgeführt - jedem das Wort im Mund umdrehen oder auf die Feinunzen-Waage legen. Das gilt natürlich in beide Richtungen, von D nach USA und umgekehrt.
Im übrigen habe ich eher den Eindruck, dass der Wunsch, sich möglichst un-deutsch zu geben (was immer das heißen mag) und sich den Gegebenheiten in den USA anzupassen, größer ist als umgekehrt zu bashen. So verschieden sind die Wahrnehmungen ...
Viele Grüße, Petra