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Autor Thema: Was macht der Amerikaner ohne Auto?  (Gelesen 2873 mal)

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BigDADDY

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Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« am: 11.04.2007, 13:12 Uhr »
Moin.
Habe leider immer noch Jetleg, aber so langsam kann ich wieder eine Computer-Tastatur bedienen.
Bei meinem diesjährigen USA-Urlaub ist mir ganz besonders aufgefallen, welche Rolle das Auto in den USA spielt.
Alles ist auf das Auto abgestimmt, vom Essengehen im Drive-In, Einkaufen in den entsprechenden Zentren (die kleinen Märkte in den Wohngegenden kann man ja in der Regel vergessen), Besuch bei Freuden um die Ecke etc: Laufen ist verpönt, wer öffentliche Verkehrsmittel benutzt, der kann sich wohl kein Auto leisten!
Selbst wenn man laufen könnte, man sieht davon ab, Bewegung findet wenn, dann im Fitness-Studio statt. New York kann man diesbezüglich vielleicht als Ausnahme gelten lassen, aber sonst.
Die Amerikaner und ihr Auto und kostet die Gallone auch 5 Dollar 10...
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Scooby Doo

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #1 am: 11.04.2007, 13:29 Uhr »
Hallo BD,

willkommen zurück!

Zitat
Was macht der Amerikaner ohne Auto?

Ich könnte ja jetzt gemein sein und behaupten, er würde zur Couch-Kartoffel werden und das Haus nicht mehr verlassen, aber es stimmt schon, das Auto hat einen sehr hohen Stellenwert.

Ich habe selbst 1997 etwa eine Woche bei einer Gastfamilie in Ohio gelebt und durfte selbst miterleben, wie oft auf das Auto zurückgegriffen wurde. Einzige Ausnahme war, den Hund Gassi zu führen. Da musste sich jemand erbarmen und ein paar Schritte zu Fuß laufen. Ansonsten waren die Bürgersteige im Wohnviertel auch wie leer gefegt.

Selbst, als es darum ging, eine Fahrgemeinschaft zu bilden und noch einen der Nachbarn mit zur Schule zu bringen, wurde der Wagen gestartet, drei Häuser weiter in die Einfahrt gefahren um die betreffenden Personen abzuholen. Natürlich mussten die den langen Weg von 3 Häusern nicht zu uns herüberkommen.

Oder in der Mall: Zuerst den Geldautomaten angefahren, dann 100m am Supermarkt geparkt und spätter nochmal das Auto bewegt, um weitere Geschäfte zu erreichen.

Völlig auffallend war dagegen, dass wir zum Science Center nach Cleveland rein nicht mit dem Auto gefahren sind. Den Wagen haben wir auf einem Park and Ride Paltz abgestellt und sind mit der S-Bahn ins Zentrum gefahren, obwohl ich mir heute sicher bin, das Science Center hat sicher auch genügend Parkplätze. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Vater meines Gastschülers bei der dortigen Verkehrsgesellschaft Rabatte oder sogar eine Freifahrt bekommt (er arbeitete bei dem Verein) und deshalb sind wir damit gefahren.

Aber letzteres sind keine Verallgemeinerung, sondern lediglich persönliche Beobachtungen.
Viele Grüße, Markus

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GreyWolf

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #2 am: 11.04.2007, 14:21 Uhr »
Das stimmt schon. Man sieht es auch daran, dass das übliche Ausweispapier der Führerschein ist. Jeder normale Mensch hat einen und wer keinen hat, ist irgendwie verdächtig.

Man sollte dabei aber auch nicht vergessen, dass die Besiedlungsstrukturen in den USA einfach viel größer sind. Wo sich hier - schon wegen den oft noch erhaltenen mittelalterlichen Strukturen um einen Ortskern herum - in den Städten 100.000 Menschen auf wenigen Quadratkilometern drängen, ist in den USA einfach viel mehr Fläche. Und dann braucht man halt schnell ein Auto.

Öffentliche Verkehrsmittel - die angeblich auch besser sein sollen als ihr Ruf - sind natürlich in einem gewissen Teufelskreis. Warum den ÖPNV ausbauen, wenn ihn kaum jemand nutzt?

Den gleichen Teufelskreis gibt es bei den Gehwegen. Warum Gehwege bauen, wenn 99 Prozent der Leute eh mit dem Auto unterwegs sind? 
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Palo

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #3 am: 11.04.2007, 14:41 Uhr »
Retirees taking NYC taxi to Arizona
Verena Dobnik
Associated Press Writer
Apr. 10, 2007 08:11 PM

NEW YORK - A New York couple and their two cats were preparing to pile into a yellow cab Tuesday for a trip into retirement - 2,500 miles away in Arizona.

Like many New Yorkers, Betty and Bob Matas don't drive, and they didn't want their cats to travel in an airliner cargo hold.

Their solution: "Taxi!" - one of the most-used words in the city.

The septuagenarians met 45-year-old driver Douglas Guldeniz about three months ago, when they hailed his cab in Manhattan after a shopping trip.

They got to talking about their upcoming move, and, "We said, 'Do you want to come?' " said Bob Matas, 72, a former audio and video engineer for advertising agencies. "And he said, Sure.' "

They were kidding at first, Matas said, but as they talked over the ensuing weeks the gag became reality. Betty Matas, especially, is adventurous, and they both like the idea of a road trip, taking pictures along the way.

The three, plus cats, planned to embark on their four-day journey to Sedona, Ariz., on Tuesday night from the couple's home in Queens' Forest Hills neighborhood. By mid-afternoon, an accompanying truck was packed full of cardboard boxes, but by evening departure had been delayed by at least a few hours to allow for a final flurry of packing.

Guldeniz will drive his canary-colored Ford SUV cab about 10 hours a day for $3,000 plus gas, meals and lodging. Since the SUV is a hybrid-electric vehicle, gas should cost about $300 one way.

As for the fare - it's a deal. The standard, metered fare would be about $5,000 each way, said David Pollack, executive director of the Committee for Taxi Safety, a drivers' group. But city Taxi and Limousine Commission rules direct drivers and passengers to negotiate a flat fare for trips outside the city and some suburbs.

It's also a good deal for Guldeniz.

"This job is not easy, and I want to do something different," said Guldeniz, who has been driving a taxi for two years. "I want to have some good memories."

The cats, Cleopatra and Pretty Face, will ride in the back in their travel cases. The taxi will follow the U-Haul truck transporting the family's belongings.

"It's a great way to see the country, see all the people, quickly," said Betty Matas, 71, a retired executive administrative assistant.

She added: "It's fun. We'll take pictures, relax, read, eat."

When they hit mountainous areas where cell phones don't work, they have walkie-talkies to communicate with the friend driving the truck.

The couple trust their driver, whom Bob Matas described as "a very honest, sincere man." Guldeniz, a native of the Turkish port city of Iskenderun, came to the United States in 1995.

"When people take my car, everybody is happy. They say it's clean, and good for pictures - you see well because it's higher than other cars and brighter inside," said the cabbie, who lives in Brooklyn with his wife, 17-year-old son and 15-year-old twins, a boy and a girl.

They plan to take Route 81 all the way to Little Rock, Ark., "and if the weather is good, we take Route 40," he said. "If the weather is bad, we'll take Route 10."

It should be a looooong conversation. Guldeniz is the real thing: a chatty New York cabbie.

AP-WS-04-10-07 2055EDT
Gruß

Palo

MoodyMare1

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #4 am: 11.04.2007, 16:13 Uhr »
Ein amerikaner ohne Auto ist meist (ausgenommen NYC) jemand der dem Fuehrschein abgenommen wurde und jetzt ohne ist und daher auch keine Arbeit findet und von Wellfare lebt  :wink:

Wenn du unsere grossen Distanzen zum Supermarkt, Arbeitsstelle und anderes betrachtest, ist es zeitlich zu aufwendig das Bussystem zu benutzen.
Selbst meine Mutter, eine grosse Anti USA person, musste zugeben als sie bei uns war, dass es ohne nicht geht, es sei denn man laeuft gerne 2 stunden zum supermarkt oder 5 stunden zur arbeit, one way  :roll:

BigDADDY

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #5 am: 11.04.2007, 16:30 Uhr »
Ja und gerade diese langen Wege zum Supermarkt finde ich als Berliner Pflanze seltsam, warum kommt der Supermarkt nicht zu euch?
Dirket vor meiner Haustüre machen sich ALDI, LIDL und Penny gegenseitig das Leben schwer, nicht irgendwo am Stadtrand...
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MoodyMare1

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #6 am: 11.04.2007, 16:33 Uhr »
Weil es bestimmte Zoning regelungen gibt und ein Supermarktkette nicht einfach einmal so 200 Laeden in jedem Kaff aufmachen kann  :wink: Es ist nunmal nicht Dland hier  :roll:

Ausserdem laeuft es sich auch etwas schwer mit einem Grosseinkauf, warum muss die Welt immer so wie Dland sein?  :roll:

Scooby Doo

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #7 am: 11.04.2007, 16:37 Uhr »
@BD
so ist es doch auch in den am. Großstädten. Da brauche ich vom Hotel zum Supermarkt auch nicht weit, z.B. in SF, Chicago oder New York. Aber fahr auch hier in D mal auf's Land und du wirst sehen, dass die Supermärkte auch nicht mehr an jeder Straßenecke zu finden sind. Wenn man Glück hat, dann gibt's noch einen Gemischtwarenladen ("Tante Emma"), der sich noch behaupten kann, aber für den Großeinkauf muss man auch shcon wieder weiter fahren.

Beispiel Zell an der Mosel. Nette Städtchen, aber der nächste große Supermarkt befindet sich auf der anderen Seite der Mosel in Barl oben auf dem Berg. Da hätte ich auch keinen Bock, zu Fuß hochzulaufen. Ja, auch in D wird das Auto in ländlicheren Regionen wohl langsam nicht mehr weg zu denken sein.
Viele Grüße, Markus

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BigDADDY

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #8 am: 11.04.2007, 16:42 Uhr »
Ausserdem laeuft es sich auch etwas schwer mit einem Grosseinkauf, warum muss die Welt immer so wie Dland sein?  :roll:

Ja, Ihr habt schon Recht, die Großstädte sind gesondert zu betrachten und nicht falsch verstehen:

ich bin froh, dass es nicht so ist wie in Deutschland (was sich selbstverständlich nicht auf alles bezieht)!
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MoodyMare1

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #9 am: 11.04.2007, 16:43 Uhr »
Ich bin sehr froh dass es nicht so ist wie in Dland, egal was  :D

Dafuer haben wir ja unsere Deutschen, damit sie uns schoen missionieren koennen *g

lurvig

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #10 am: 11.04.2007, 17:23 Uhr »
oh ja, in Amerika ist alles Gold, was glänzt. Absolut alles. Und was nicht glänzt ist auch Gold, klar.
Zu diesem Schluss könnte man zumindest bei den Aussagen einiger Forenmitglieder kommen.

Das musste ich jetzt einfach mal loswerden. Nehmts nicht all zu ernst!

 :twisted:

und nun zurück zum Thema...

Lurvig

MoodyMare1

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #11 am: 11.04.2007, 17:24 Uhr »
oh ja, in Amerika ist alles Gold, was glänzt. Absolut alles. Und was nicht glänzt ist auch Gold, klar.

Natuerlich, was glaubst du denn? Aber in Dland ist halt alles Platinum was glaenzt gell?  :D

Daniel

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #12 am: 11.04.2007, 17:29 Uhr »
Schade, dass du keinerlei Kritik an den USA und den Dingen dort ertragen kannst, MoodyMare1.


NickMUC

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #13 am: 11.04.2007, 17:36 Uhr »

Bei meinem diesjährigen USA-Urlaub ist mir ganz besonders aufgefallen, welche Rolle das Auto in den USA spielt.


Mir auch... nachdem ich mich nächtens wie ein Wilderer durch's Unterholz schleichen musste, um von meinem Motel zum etwa 200 Meter entfernten Restaurant
zu gelangen, um dem allseits gehörten "Don't drink and drive" Genüge zu tun.
Grüße,
Nick
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(Garry Winogrand)

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Stephan

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Re: Was macht der Amerikaner ohne Auto?
« Antwort #14 am: 11.04.2007, 17:43 Uhr »
Zitat
Schade, dass du keinerlei Kritik an den USA und den Dingen dort ertragen kannst, MoodyMare1.

Ich glaube ja eher das es Ironie ist. Und man muss zugeben, dass viele Deutsche eine sehr eingeschraenkte
Sichtweise auf die USA haben. Dabei habe ich selten einen solchen Pluralismus erlebt wie dort.
Grüsse aus Bonn
Stephan