Zu Elena: Das mit den Indern würde ich genau andersherum sehen; mir schienen sie bisher immer die Freundlichsten.
Man sieht, dass das einfach persönliche Erfahrungen sind. Ohne im mindesten "politisch korrekt" zu sein, halte ich es daher für problematisch, es (nur) an der Herkunft festzumachen. Obwohl ich persönlich auch so eine Abstufung nach Herkunft mache, die ich aber hier nicht verrate, da man sich mit sowas nur unbeliebt macht.
Und zu dem Beitrag von Curly: Manchmal ist es tatsächlich nicht leicht, zwischen oberflächlicher Freundlichkeit und ernsthaftem Interesse zu unterscheiden. Das liegt schon daran, dass das Wort "friend" in Amerika praktisch für jeden gebraucht wird, den man auch nur entfernt kennt. Wunder Dich also nicht, wenn man Dich als "friend" oder sogar "close friend" bezeichnet und Dich direkt danach fragt, wie Du eigentlich nochmal heißt.
Einladungen der Art: "Wir müssen unbedingt mal essen gehen" sind mit größter Skepsis aufzunehmen. Einladungen sind nur dann echt als Einladung gemeint, wenn Tag und Uhrzeit festgelegt sind. Auch die oft verwendete Floskel "Ruf mich nicht an, ich rufe Dich an" bedeutet nicht selten einfach: Nerv mich nicht mit Deinen Anrufen.
Wenn Du mal jemand Nettes kennenlernst und Du mit ihm/ihr eine Beziehung (im Sinne von Liebesbeziehung) vorstellen kannst, gibt es ein eingeschliffenes Ritual: Man fragt denjenigen, ob man seine/ihre Privat-Telefonnummer bekommt. Gibt er/sie Dir, ist er/sie auch nicht ganz abgeneigt. Danach ist es dann wichtig, wann der telefonische Kontakt hergestellt wird, schon am nächsten Tag oder später. Je früher, desto größer ist das Interesse des Anrufenden.
Insgesamt sollte man (wie in Deutschland) eher davon ausgehen, dass die Leute halt mal gerne ein Schwätzchen machen, aber es zu einer Freundschaft schon etwas mehr bedarf.