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Autor Thema: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?  (Gelesen 57295 mal)

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Wurzelsepp

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #60 am: 03.07.2015, 15:36 Uhr »
Glaubst du etwa, dass die Felder und Golfplaetze mit Trinkwasser bewaessert werden ?

Mit was werden denn die Golfplätze z.B. in der Gegend rund um Las Vegas denn sonst bewässert?

Wahrscheinlich mit eigenen Quellen = Grundwasser, aber nicht als Trinkwasser aufbereitet. Der uns am naechsten gelegene Golfplatz verwendet gereinigtes Brauchwasser (Badezimmer, Klos, Kuechen); wir uebrigens auch fuer den Rasen. Die Stadt reinigt das Brauchwasser und speist es in einer separaten Linie ein, die getrennt vom Trinkwasser laeuft.

Nein:
90% des Wassers holt Las Vegas aus dem Lake Mead. Das ist Trinkwasser.
70% des gesamten Wasserverbrauches wird für Grünflächen inkl. Golfplätze benötigt.


Somit kann man durchaus sagen, dass die Golfplätze dort zum grössten Teil mit Trinkwasser bewässert werden.

Palo

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #61 am: 03.07.2015, 21:38 Uhr »

Somit kann man durchaus sagen, dass die Golfplätze dort zum grössten Teil mit Trinkwasser bewässert werden.

Was du nicht alles weisst. Schon mal was von gray water gehoert?

Gruß

Palo

Wurzelsepp

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #62 am: 04.07.2015, 07:06 Uhr »

Somit kann man durchaus sagen, dass die Golfplätze dort zum grössten Teil mit Trinkwasser bewässert werden.

Was du nicht alles weisst. Schon mal was von gray water gehoert?



Ja, den Begriff Grauwasser gibt es auch in Deutschland. Wird aber in Las Vegas kaum benutzt, nämlich nur zu etwa 10%. Somit kann man immer noch sagen dass dort für die Golfplätze zum grössten Teil Trinkwasser verschwendet wird.


http://www.helpingwithmath.com/by_subject/percentages/per_calculating.htm

Palo

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #63 am: 04.07.2015, 07:54 Uhr »

Somit kann man durchaus sagen, dass die Golfplätze dort zum grössten Teil mit Trinkwasser bewässert werden.

Was du nicht alles weisst. Schon mal was von gray water gehoert?



Ja, den Begriff Grauwasser gibt es auch in Deutschland. Wird aber in Las Vegas kaum benutzt, nämlich nur zu etwa 10%. Somit kann man immer noch sagen dass dort für die Golfplätze zum grössten Teil Trinkwasser verschwendet wird.


http://www.helpingwithmath.com/by_subject/percentages/per_calculating.htm


Seit wann besteht der ganze Westen nur aus dem doofen Las Vegas?

Gruß

Palo

Palo

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #64 am: 04.07.2015, 08:06 Uhr »
Wieviel Wasser glaubst du wohl verfliegt taeglich alleine an den Bellagio Fontaenen? Rechne das mal prozentual aus.


Gruß

Palo

Wurzelsepp

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #65 am: 04.07.2015, 09:28 Uhr »
Was wolltest Du nochmal mit diesem Satz ausdrücken?

Glaubst du etwa, dass die Felder und Golfplaetze mit Trinkwasser bewaessert werden ?

Meine Antwort darauf war: in Las Vegas werden die Golfplätze mit Trinkwasser bewässert.

Da ich mich nur über Las Vegas informiert habe, kann ich auch nichts über den restlichen Westen sagen und werde das auch nicht tun.
Was kommt nun als nächstes von Dir: dass die USA nicht nur aus dem Westen besteht und deshalb alles gut ist?

Wieviel Wasser glaubst du wohl verfliegt taeglich alleine an den Bellagio Fontaenen? Rechne das mal prozentual aus.

Da 70% für Grünflächen inklusive Golfplätze gebraucht werden, spielen die Fontänen vom Bellagio keine Rolle mehr für die Aussage dass in Las Vegas die Golfplätze zum grossen Teil mit Trinkwasser bewässert werden. DIe Fontänen andern auch nichts am Wasserverbrauch der Golfplätze. Es ist nicht zielführend bei der Betrachtung des einen Problems welches einem nicht passt mit dem Finger auf ein vermeintlich anderes zu zeigen: die Hotels verbrauchen logischerweise <30%. Da in der Las Vegas Region aber auch mehr als 2Mio Menschen leben die mit Wasser versorgt werden müssen, liegt dieser Anteil noch deutlich darunter, nämlich bei <5%.


Kaum zu glauben, aber der Strip ist nur indirekt für die Wasserverschwendung in Las Vegas verantwortlich.




Wolfgang

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #66 am: 04.07.2015, 09:28 Uhr »
Das sind etwa 0,005% dessen, was täglich vom Lake Mead verdunstet.

Trotzdem ist es schon heftig, was aus dem Bellagio See so täglich verdunstet. In Deutschland verdunsten im August pro Quadratmeter rund 4 Liter Wasser von einem Gewässer. Rechnet man für Las Vegas rund 6 Liter, verdunsten im Sommer aus dem Bellagio See täglich etwa 180.000 Liter oder 180m³ Wasser (30.000 Quadratmeter x 6 Liter).

Aber im Verhältnis zum Lake Mead ist das so gut wie gar nichts. Dort verdunsten am Tag, bei einer Größe von 640km², etwa 3.800.000m³ (3,8 Millionen) oder 3.800.000.000 Liter (3,8 Milliarden) Wasser.
Gruß

Wolfgang

Wurzelsepp

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #67 am: 04.07.2015, 09:38 Uhr »

Aber im Verhältnis zum Lake Mead ist das so gut wie gar nichts. Dort verdunsten am Tag, bei einer Größe von 640km², etwa 3.800.000m³ (3,8 Millionen) oder 3.800.000.000 Liter (3,8 Milliarden) Wasser.

Lösung: beauftragt den Christo dass der da einfach ein Dach drüber baut. Dann ist das ganze sogar noch Kunst und bringt zusätzliche Einnahmen :wink:

dschlei

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #68 am: 05.07.2015, 06:20 Uhr »
Las Vegas ist eine Stadt, die ich nicht sonderlich gerne habe, aber ich bin auch absolut kein Spieler.  Da aber Las Vegas zu fast 100% vom Tourismus lebt, und diese Touristen auch teilweise wegen der wasserverschwendenden Anlagen die Stadt besuchen, gibt es ja fuer Las Vegas kaum eine Alternative, als weiter und mehr Wasser in die Luft zu spruehen.  
Da es dort recht viele Golfplaetze gibt, bedeutet das auch, dass recht viele Besucher diese Plaetze benutzen (ich bin keiner davon, weil ich auch nicht Golf spiele).  Die Charakteristik von guten Golfplaetzen ist nun einmal die Qualitaet des Rasens dort, und guter Rasen braucht viel Wasser.  Welche Alternative haben die Betreiber dieser Plaetze nun?  Entweder Wasser zu verbrauchen, oder die Anlagen zu schliessen.  Wenn die Anlagen geschlossen werden (inklusive der Wasserspiele auf dem Strip), werden eine Menge von Touristen ausbleiben, und viele der 2,2 Millionen Einwohner wuerden ihre Arbeit verlieren (ich erinnere mich noch an meinen ersten Vegas besuch, da hatte die Stadt knapp ueber 400 k Einwohner), waere das eine tragbare Alternative?  
Es ist leicht etwas anzuprangern, und diese Anklage einfach in der Luft schweben zu lassen, aber es ist sehr schwer, fuer solche Sachen eine befriedigende Loesung zu finden
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Wurzelsepp

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #69 am: 05.07.2015, 08:39 Uhr »
Es ist leicht etwas anzuprangern, und diese Anklage einfach in der Luft schweben zu lassen, aber es ist sehr schwer, fuer solche Sachen eine befriedigende Loesung zu finden

Sicher. Im Wesentlichen wollte ich aber nicht anklagen, sondern nur die Aussage von Palo korrigieren dass sehr wohl Trinkwasser für Golfplätze benutzt wird. Man kann natürlich mit Scheuklappen rumlaufen und versuchen Probleme zu ignorieren, besser wird davon aber sicher auch nichts.
Die Anzahl der Golfspieler im Vergleich zu den restlichen Touristen ist eher gering, darauf könnte Las Vegas verzichten ohne Existenzprobleme zu bekommen.
Angeblich 750.000 Golfer auf 37.000.000 Besucher pro Jahr: http://www.golfdigest.com/golf-courses/golf-travel/buddies/2011-12/las-vegas-travel


Für manches gibt es keine wirkliche Lösung. Vielleicht ist es aber besser schrittweise mehrere kleine schmerzhafte Einschnitte durchzuführen als auf den grossen Knall zu warten.

Für die Betreiber der Golfhotels und -plätze: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_M%C3%A4usestrategie_f%C3%BCr_Manager

timberwolf

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #70 am: 05.07.2015, 14:02 Uhr »
Man darf halt nicht vergessen, dass der durchschnittliche Golf-Tourist meist wesentlich spendabler ist viele andere Gäste...auf die zu verzichten, wäre nicht unbedingt weise.
Kann mir gut vorstellen, dass einige Plätze auf kurz oder lang auf Kunstrasen umstellen, da gibt's schon ziemlich gute Lösungen.
Irgendwelche Alt-Puristen werden das zwar immer ablehnen, aber irgendwann wird's nicht mehr anders gehen.

mrh400

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #71 am: 05.07.2015, 16:30 Uhr »
Man darf halt nicht vergessen, dass der durchschnittliche Golf-Tourist meist wesentlich spendabler ist viele andere Gäste...
Ist das wirklich so? Ich habe (als Nicht-Golfer) bei diversen Aufenthalten in Golf-Hotels oder -Restaurants den Eindruck gewonnnen, daß Golfer in diesen Dingen eher sparsam bis sogar geizig sind (allerdings in Europa) - vielleicht weil der Sport an sich so teuer kommt :wink:
Gruß
mrh400

dschlei

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #72 am: 05.07.2015, 20:51 Uhr »
(allerdings in Europa) - vielleicht weil der Sport an sich so teuer kommt :wink:
Was im Allgemeinen in den USA nicht der Fall ist.  Hier kann sich fast jeder erlauben, Golf zu spielen, denn es gibt viele oeffentliche Golfplaetze.  Golf ist hier fast ein Volkssport.
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neoprenfisch

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #73 am: 06.07.2015, 08:25 Uhr »
Man darf halt nicht vergessen, dass der durchschnittliche Golf-Tourist meist wesentlich spendabler ist viele andere Gäste...
Ist das wirklich so? Ich habe (als Nicht-Golfer) bei diversen Aufenthalten in Golf-Hotels oder -Restaurants den Eindruck gewonnnen, daß Golfer in diesen Dingen eher sparsam bis sogar geizig sind (allerdings in Europa) - vielleicht weil der Sport an sich so teuer kommt :wink:

Dem ist wirklich nicht so! Es wird immer das Klischee hervor geholt: Golfen ist teuer, ergo hat der Golfer auch viel Geld. Das stimmt allerdings nicht (in den meisten Faellen). Frueher, als Golfen noch elitaerer war, da kam das sicherlich hin. Heute muss man (in D) in den meisten Golfclubs keine Aufnahmegebuehr mehr zahlen oder gar Anteile kaufen. Es ist derweil schon eher ein Sport fuer "Jedermann" geworden.

Und vollkommen richtig:
Was im Allgemeinen in den USA nicht der Fall ist.  Hier kann sich fast jeder erlauben, Golf zu spielen, denn es gibt viele oeffentliche Golfplaetze.  Golf ist hier fast ein Volkssport.


timberwolf

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Re: Wie schlimm ist die Trockenheit in Kalifornien wirklich?
« Antwort #74 am: 06.07.2015, 09:19 Uhr »
Dem ist wirklich nicht so! Es wird immer das Klischee hervor geholt: Golfen ist teuer, ergo hat der Golfer auch viel Geld. Das stimmt allerdings nicht (in den meisten Faellen). Frueher, als Golfen noch elitaerer war, da kam das sicherlich hin. Heute muss man (in D) in den meisten Golfclubs keine Aufnahmegebuehr mehr zahlen oder gar Anteile kaufen. Es ist derweil schon eher ein Sport fuer "Jedermann" geworden.

Naja, es sind aber nicht alle Plätze in LV für jedermann, die (selbsternannten) Top-Kurse wie Bali Hai oder Trump haben ja absurde Preise irgendwo jenseits der 300$. Ist übrigens auch in D (und AT) sehr beliebt, die Aufnahmegebühren zu reduzieren und dafür Fatansie-Greenfees um die 120€ am Wochenende zu nehmen.
Das Problem ist, dass viel Golf-Funktionäre nicht wollen, dass Golf ein Sport für "Jedermann" wird - wird er auch nicht, es fehlt derzeit ziemlich der Nachwuchs.

Hat aber alles nix mit der Trockenheit im Westen zu tun - wobei in LV die Trockenheit ja auch "nur" auf D1 (moderate drought) steht, schlimmer wird's ja weiter im Südwesten.