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Autor Thema: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tieren a  (Gelesen 5879 mal)

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Cin

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Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tieren a
« am: 01.05.2004, 18:04 Uhr »
Hallihallo,
bitte lacht micht jetzt nicht aus, aber in der Hinsicht bin ich echt ein Angsthase. Habt ihr in den NP's schonmal Tiere getroffen, die man lieber nicht treffen möchte? Also sowas wie Bären, Schlangen, Skorpione... :bibber:
Wir wollen im September natürlich nicht nur im WOMO sitzen und uns die Landschaft von dort drinnen ansehen, sondern auch den ein oder anderen Trail gehen. Und speziell so im Yosemite oder auf dem Weg zur Wave könnte es doch sein, dass.....
Oder trampeln die Touris laut genug, dass sich alles "Viechzeug" sowieso lieber weit zurückzieht? :dafuer:
Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße
Cin

TheJerseyDevil

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #1 am: 01.05.2004, 18:14 Uhr »
Im Big Bend National Park kreuzte eine Klapperschlange unseren Weg, habe ich aus etwa 4 Metern fotografiert, was sie nicht gestört hat. Auf dem Campingplatz im Chisos Basin im Big Bend hatten wir Besuch von einem Javelina-Rudel... ich glaube, die kommen täglich dort vorbei. Und auf der Straße saß eine Tarantel. Wir sind ausgestiegen, Foto gemacht, fand sie auch nicht schlimm und ging ihrer Wege. Ich denke mal, viel ist von diesen Tieren nicht zu befürchten, wenn man nicht gerade darauf tritt (Schlange). Ach ja, im Guadalupe hatten wir nachts im Zelt Besuch von einem Stinktier. Zum Glück hat es kein Andenken hinterlassen... da hätten wir das neue Zelt wohl entsorgen dürfen  :D

Anette

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #2 am: 01.05.2004, 18:22 Uhr »
Tja Cin, ich weiß nicht so recht, was ich da jetzt schreiben soll  :D
Gehören all die Tiere nicht auch zu einem Urlaub dazu?
Im Yosemite gibt es hauptsächlich Schwarzbären und den einen oder anderen Braunbär. Zu diesem Thema kann ich nur schreiben: Bears are, where they found you!
Einige Grundregeln sind da schon einzuhalten. Wir sind schon sehr oft in Bärengelände gewesen (halt auch schon wo es schon viele Bären gibt, wie z.B. Alaska), ein Problem hatten wir bisher nie.
Spinnen, im Antelope Canyon gibt es z.B. Black Widows, aber die zu Gesicht zu bekommen bedarf schon einiger Anstrengung.
Skorpione haben wir in USA noch nie in "freier Wildbahn" gesehen.
Klapperschlangen, die gibt es schon recht häufig. Wir haben welche im Grand Canyon, auf dem Weg nach El Paso, im Bandelier NM gesehen und im Chiricahua bin ich mal fast auf eine kleine Schlange (es war keine rattle snake) getreten. Also bei Wanderungen laufen wir schon nicht mit Badeschuhen umher, sondern haben feste Wanderschuhe an.
Ob ich Dich nun beruhigt oder beunruhigt habe, weiß ich nicht  :D  :D
Anette

Andre

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #3 am: 01.05.2004, 19:03 Uhr »
Wirkliche Wildtiere bemerken sehr fruehzeitig, wenn Menschen sich naehern und gehen instinktiv jeder Konfrontation aus dem Weg. Natuerlich ist es aber auch hier moeglich, dass Tiere im Schlaf oder bei der Kinderbetreuung ueberrascht werden. In dem Fall kann es sein, dass sich das verantwortliche Tier durchaus aggressiv gebaehrdet weil es sich in die Enge gedrueckt fuehlt. Man sollte dann dem Verteidiger durch defensiven Rueckzug signalisieren, dass man kein Interesse an einer Auseinandersetzung hat.
Anders mag es bei Tieren sein, die Touristenstroeme bereits gewoehnt sind, von Urlaubern gefuettert werden und nach und nach Ihr natuerliches Verhalten verlieren und in der Wildnis dann nicht mehr ueberlebensfaehig sind. Als kleines Beispiel kann man die Hirschrudel von 8 und mehr Tieren (Whitetail Deer) anfuehren. An dieser Rudelbildung erkennt man bereits, dass sie Ihre natuerliche Verhaltensweisen abgelegt haben.
Bei Insekten verhaelt es sich meist etwas anders. Die lassen sich durch gemaessigten Besucherverkehr nicht so leicht vertreiben. Dennoch geht von Insekten kaum eine wirkliche Gefahr aus, da der Mensch nicht unbedingt auf dessen Speisekarte steht und Stiche oder Bisse eigentlich nur aus Selbstverteidungsmotiven resultieren. Hinzu kommt, dass die Zahl der wirklich schadenverursachend giftigen Insekten aeusserst gering ist. Mir faellt auf Anhieb eigentlich nur die Brown Recluse und die Black Widow ein.

Zitat von: TheJerseyDevil
Auf dem Campingplatz im Chisos Basin im Big Bend hatten wir Besuch von einem Javelina-Rudel... ich glaube, die kommen täglich dort vorbei.


Vorsicht bei Javelina (collared peccari)! Ich persoenlich halte sie fuer die gefaehrlichsten Tiere in Nordamerika. Sie haben eine sehr niedrige Reizschwelle. Normalerweise gehen sie auch jedem Kontakt aus dem Weg, aber sie koennen Rudel bis zu 50 Tieren bilden und lassen sich in solch einer Formation nur sehr ungern von jemandem stoeren. Mit ihren bis zu 8 inch langen Eckzaehnen, ihrer Agilitaet und Aggressivitaet koennen Sie in kurzer Zeit jede Menge Schaden anrichten.

TheJerseyDevil

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #4 am: 01.05.2004, 19:08 Uhr »
Zitat von: Andre


Zitat von: TheJerseyDevil
Auf dem Campingplatz im Chisos Basin im Big Bend hatten wir Besuch von einem Javelina-Rudel... ich glaube, die kommen täglich dort vorbei.


Vorsicht bei Javelina (collared peccari)! Ich persoenlich halte sie fuer die gefaehrlichsten Tiere in Nordamerika. Sie haben eine sehr niedrige Reizschwelle. Normalerweise gehen sie auch jedem Kontakt aus dem Weg, aber sie koennen Rudel bis zu 50 Tieren bilden und lassen sich in solch einer Formation nur sehr ungern von jemandem stoeren. Mit ihren bis zu 8 inch langen Eckzaehnen, ihrer Agilitaet und Aggressivitaet koennen Sie in kurzer Zeit jede Menge Schaden anrichten.


Ja, das habe ich auch schon gehört. Die Stoßzähne sehen auch wirklich alles andere als vertrauenserweckend aus.

AZcowboy

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #5 am: 02.05.2004, 07:42 Uhr »
Gleich mal vorweg, auch wenn es überspitzt klingen mag: die wildesten und gefährlichsten Tiere, denen man begegnen kann, sind wir - die Menschen.

Aber ich verstehe natürlich schon die eigentliche Richtung, in die die Frage geht.

Mir hat mal jemand gesagt: 'Die größte Gefahr ist die, die man nicht erwartet'. Daran halte ich mich auch bei meinen Wanderungen und Ausritten in Arizona. Oder anders gesagt, wenn man weiß, was einen erwarten kann, dann wird man sich darauf vorbereiten bzw. entsprechend verhalten.

Einfach wird dies in offiziellen Parks gemacht, dort hat man z.B. Rangers, die man über mögliche Gefahren und aktuelle Informationen fragen kann.
In anderen Wandergebieten wird es etwas schwieriger zu Infos zu kommen, aber keinesfalls unmöglich. Gerade uns Internet-Fans ist es mit dem richtigen Suchbegriff leicht möglich entsprechende Info zu erhalten.

Man kann sich via Net und Suchbegriff grundsätzlich informieren (z.B. "Arizona desert wildlife") oder örtlich eingeschränkter, spezieller (z.B. "Saguaro Park rattlesnake") und natürlich auf den grundsätzlich sehr guten offiziellen Seiten von Parks (wie die auf www.nps.gov ).

Grundsätzlich sollte man nicht vergessen, daß man sich eben in der Natur bewegt, dem Heim dieser Tiere - wir sind nur kurzzeitige Besucher dort.

Winke aus AZ  :wink:
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Astro

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #6 am: 02.05.2004, 12:19 Uhr »
Wir sind einmal mit einem Freund auf Truthahn-Jagd in Texas gewesen.  Man muß sich dabei sehr gut tarnen (auch im Gesicht). Mein Freund hatte Futterstellen an denen wir Ihnen aufgelauert haben. Man sieht diese Tiere in freier Wildbahn kaum. Wenn man auf der Jagd ist tauchen sie dann in einer Schaar von ca. 20-40 Tieren einfach aus dem nichts auf. Sie haben sehr scharfe Adleraugen und man darf sich nur ganz langsam bewegen.
Hat echt Spaß gemacht
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Hatchcanyon

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #7 am: 02.05.2004, 17:56 Uhr »
Zitat von: Cin
Hallihallo,
bitte lacht micht jetzt nicht aus, aber in der Hinsicht bin ich echt ein Angsthase. Habt ihr in den NP's schonmal Tiere getroffen, die man lieber nicht treffen möchte? Also sowas wie Bären, Schlangen, Skorpione... :bibber:


Hallo Cin,

wir haben schon "alles" zu Gesicht bekommen:
- Schwarzbären (sehr häufig)
- Grizzly (selten)
- Buffaloes (sprintstark!)
- Rattlesnakes (scheu)
- Black Widows (häufig)
- Scorpions (selten)
- Mountain Lion (sehr selten)
- usw.

Probleme hats nie gegeben, wenn man sich an die "Spielregeln" hält, ist das auch nicht so sehr wahrscheinlich.

Natürlich campt man nicht und hat Nahrungsmittel so gelagert, dass Bären sie riechen können (da können die ggf. sogar im geschlossenen Fahrzeug und wie sie das knacken wissen inzwischen auch einige der Petze).

Man greift halt auch nicht zwischen Steinen an Stellen, die man nicht einsehen kann. Scorpions und Rattlers sind eher scheu, aber wenn jemand unvermittelt draufgreift darf er sich nicht wundern, wenn ihm das Tier seine Meinung dazu schmerzlich mitteilt.

Und einer Buffaloherde zu nahe zu kommen um die niedlichen Kleinen abzulichten ist auch nicht gerade clever. Der Herr Papa kann in ca. 4 Sekunden von 0 auf 60 km/h beschleunigen und den hält dann der stärkste Arm nicht auf.

Einen Grizzly oder Mountain Lion überhaupt zu Gesicht zu bekommen ist allerdings schon eine Auszeichnung, so selten sind sie.

Für viel gefährlicher halte ich die niedlichen kleinen Nager, Squirrels oder Groundhawks gerufen. Die sind so süss und man kann (soll aber nicht!) sie füttern und sie verbreiten nachgewiesenermassen nur die Pest.

Alles in Allem: gesunder Menschenverstand hilft am einfachsten weiter und Furcht ist ein schlechter Ratgeber. Fragt Ranger, die sind kompetent.

Gruss

Rolf

Anette

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #8 am: 02.05.2004, 18:50 Uhr »
Mir ist noch was eingefallen. Bei einem Ausritt in der Nähe von Tucson haben wir bei einer kleinen Flußdurchquerung einen Schwarm von ziemlich aggressiven Bienen gestört. Die hatten es dann auf den vordersten in der Gruppe abgesehen. Da wurde mir schon etwas mulmig. Das war in meinen Augen die gefährlichste Situation mit Tieren die wir in USA hatten.
Anette

Kisimba

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #9 am: 03.05.2004, 07:21 Uhr »
Moin, moin,

das gefährlichste Tier, dem wir begegnet sind war eine Klapperschlange (in Südkalifornien), aber die warnt Einen ja netterweise bevor man drauf tritt.
Ansonsten, wie meine Vorredner schon betonten 'Vorsicht und Respekt', denn schließlich sind wir die Eindringlinge!

Fröhliche Grüße
Wiebke
... mein Herz ist da, wo meine Träume sind!
So, never give up dreaming ...

Anette

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #10 am: 03.05.2004, 07:26 Uhr »
@Hatchcanyon
wo hast Du einen mountain lion gesehen ?
Anette

alljogi

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #11 am: 03.05.2004, 12:01 Uhr »
Hallo Cin,

eine kleine Geschichte zu den wilden Tieren. Wir waren 1994 im Sequoia N.P. und haben dort in der Lodge übernachtet. Beim Einchecken hat man uns ganz eindringlich auf die Bärengefahr hingewiesen. Uns wurden Bilder gezeigt von aufgeriesenen Windschutzscheiben und aufgebrochenen WoMo. Uns wurde der gute Tip mit auf dem Weg gegeben, daß wir alles Eßbare mit aufs Zimmer nehmen sollen. Da wir sehr unerfahren waren, haben wir in dieser Nacht nicht sehr gut geschlafen. Meine Frau ist immer wieder aufgestanden und hat aus dem Fenster geschaut, ob Sie die Bären schon sieht. Und tatsächlich so um Mitternacht, war auf dem Parkplatz ein merkwürdiges kratzendes Geräusch zu hören, wir waren ziemlich aufgeregt und haben beide nach draußen gelauscht. Zu sehen war nicht viel. Plötzlich meinte meine Frau, da drüben am Auto würde Sie was sehen. Komischerweise machte der Bär kurz darauf seine Taschenlampe an. War nur ein Tourist, der wie wir beim Einchecken ziemlich verrückt gemacht wurde.

Ich fahre jetzt seit 89 regelmäßig in die USA. Ich gehe gerne wandern und u.a. auch campen. So richtig in Kontakt mit "wilden Tieren" bin ich noch nicht gekommen. Absehen von einigen deutschen Reisegruppen..... :D

Also wie bereits Hatchcanyon schon geschrieben hat, wer sich an gewisse Regeln hält wird keine Schwierigkeiten haben. Oder wie ein Indianer im Monument Valley mal zu uns gesagt hat. Es ist so heiß, die Schlangen kommen jetzt auf alle Fälle nicht raus.

Gruß alljogi
Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum!!!

Anonymous

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #12 am: 03.05.2004, 14:32 Uhr »
Vorsicht ist geboten, aber wenn man ein bisschen aufpasst, dann sollte nix passieren - das ist für mich die Zusammenfassung der bisherigen Beiträge.

Aber: was macht man eigentlich, wenn man von einer Klapperschlange gebissen wurde? Wie gefährlich sind die Schwarzen Witwen und Skorpione - was passiert bei Angriffen?

Andre

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #13 am: 03.05.2004, 15:30 Uhr »
Klapperschlange - sofort zum Notarzt, dir bleibt nicht sehr viel Zeit.
Schwarze Witwe - Arzt aufsuchen, im Normalfall nicht toedlich (wenn keine allergischen Reaktionen oder Hyperventilationen auftreten). Man sollte auch nach dem Arztbesucgh auf Veraenderungen um die Bisswunde achten. Eventuelle ist es spaeter notwendig, Haut- und Muskelgewebe um den Biss grosszuegig wegzuschneiden.
Skorpion - schmerzhaft, aber weitgehend ungaehrlich. (Das bezieht sich auf den "Sriped Bark Scorpion" -  ein anderer ist mir bisher nicht untergekommen.)

baumi

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Re: Wie siehts mit "Bekanntschaft" mit wilden Tier
« Antwort #14 am: 03.05.2004, 15:34 Uhr »
Zitat von: Andre
Klapperschlange - sofort zum Notarzt, dir bleibt nicht sehr viel Zeit.


Soll das heissen, dass der Biss tödlich ist?  :? Das wär mir neu...

Servus, BauMi