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Autor Thema: Race Across America (RAAM)  (Gelesen 5704 mal)

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rossi

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Race Across America (RAAM)
« am: 19.06.2014, 09:27 Uhr »


Gestern hat Christoph Strassser das heurige RAAM in neuer Rekordzeit geonnen.
Er fuhr die 3020 Meilen (fast 5000km) auf dem Rad von Oceansinde, CA nach Annapolis, MD in 7 Tagen 15h 56min und hat dabei nur 6 Stunden geschlafen.

Ich kenne 'straps' persönlich. Er ist vor allem ein toller, extrem zugänglicher Mensch ohne Allüren.
und habe größten Respekt vor ihm (und ziehe als Amateur-radler meinen Hut vor ihm) und bewundere seinen Indiviadalismus (wer fährt schon für ein Holzbrett und ein T-Shirt quer durch die USA ?)


Rekorde von Strasser beim RAAM

  •    Schnellstes RAAM: 7 Tage, 15 Stunden, 56 Minuten (2014)
  •    Schnellste je beim RAAM gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit: 26,4 km/h (2014)
  •    Dritter Sieg nach 2011 und 2013
  •    Erster Österreicher, der beim RAAM das Double geschafft hat
  •    Fünfter Fahrer, der das Double holte nach Ion Haldeman (USA), Bob Fourney (USA), Rob Kish (USA) und Jure Robic (SLO)
  •    Jüngster Sieger des RAAM (2011)
  •    Schnellste Anfangsgeschwindigkeit auf den ersten 900 Meilen: 32,2 km/h
  •    Schnellste ersten beiden Tage: 950 Meilen in 48 Stunden
  •    Erster Fahrer, der zweimal unter acht Tagen blieb


:respekt:

Wen es interessiert, hier findet Ihr eine Fotogalerie:
http://www.christophstrasser.at/raam_2014_live/


guard

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #1 am: 19.06.2014, 23:17 Uhr »
Zählt sowas noch als Sport oder ist das Wissenschaft?  :roll:

Da wird doch alles genutzt was die moderne Sportmedizin, Nahrungsergänzung usw hergibt.

Ich habe bei solchen Extrem "Sport" immer so meine Bedenken.  :kratz:









Wilder Löwe

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #2 am: 20.06.2014, 06:48 Uhr »
Ganz ehrlich: was soll das? Da erbringt jemand körperliche Höchstleistungen und schläft nur 6 Stunden in 7 Tagen. Das kann ohne irgendeine Form von Aufputschmitteln nicht funktionieren und Sinn macht es für mich schon gar nicht.
Viele Grüße
Katrin

playmaker11

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #3 am: 20.06.2014, 07:03 Uhr »
Als "selbst" Radfahrer stehe ich dem Ganzen auch ein wenig mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Einerseits Respekt für die Leistung, andererseits weiß ich nicht, ob man das noch als Sport bezeichnen soll. Das ist m.E. ungesunde Schinderei, die zudem wenig Sinn macht, da dieses Rennen nicht von dem besten Radfahrer gewonnen wird, sondern von demjenigen, der es schafft am besten mit dem Schlafentzug umzugehen.
No retreat, no surrender !

rossi

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #4 am: 20.06.2014, 07:11 Uhr »
Ganz ehrlich: was soll das? Da erbringt jemand körperliche Höchstleistungen und schläft nur 6 Stunden in 7 Tagen. Das kann ohne irgendeine Form von Aufputschmitteln nicht funktionieren und Sinn macht es für mich schon gar nicht.

Falsch, diese Leistung lässt sich eben NUR OHNE Aufputzschmittel erbringen. Auf diese Distanz und Zeit helfen keine Aufputschmittel, da sie in Ihrer Wirkung zeitlich begrenzt sind und nach deren Aussetzen der Spotler (ja, es ist Sport) in ein noch viel tieferes Loch fällt.
Somit kann man sich auf diesen lange zeitraum NICHT Aufputschen.

Er stellt den Körper schon tage zuvor auf Flüssignahrung um und nimmt die tägöich benötigten 15000 Kalorien flüssig zu sich.

Der Rest ist sehr hartes Training das ganze Jahr lang und eine extrem starke Psyche.

thorsti

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #5 am: 20.06.2014, 09:21 Uhr »
Ein Holzbrett?

Warum gibts keinen Fernseher mehr? Gabs früher für den Sieger nicht immer einen megagroßen Röhrenfernseher? Da haben sich die europäischen Gewinner immer mördermäßig gefreut :D

Habe das RAAM in den letztan Jahren aber nicht mehr verfolgt - ein Holzbrett ist ja auch was Schönes!

rossi

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #6 am: 20.06.2014, 09:41 Uhr »





Ein Holzbrett?

Warum gibts keinen Fernseher mehr? Gabs früher für den Sieger nicht immer einen megagroßen Röhrenfernseher? Da haben sich die europäischen Gewinner immer mördermäßig gefreut :D

Habe das RAAM in den letztan Jahren aber nicht mehr verfolgt - ein Holzbrett ist ja auch was Schönes!


Ja, inzwischen ist es ein 'Holzbrett' wie Christoph Strasser es liebevoll nennt:

guard

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #7 am: 20.06.2014, 20:21 Uhr »
Der Rest ist sehr hartes Training das ganze Jahr lang und eine extrem starke Psyche.

Das braucht auch jeder Bodybuilder und auch ein Lance Armstrong brauchte das. Für die Spitze und neue Rekorde wird dann aber auch gerne nachgeholfen.

Ob es beim RAAM etwas gibt, wissen nur die Teilnehmer und Betreuer. Ein normaler Doping Fander wüsste wahrscheinlich eh nicht wonach er suchen müsste.


miwunk

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #8 am: 20.06.2014, 20:28 Uhr »
Ganz ehrlich: was soll das? Da erbringt jemand körperliche Höchstleistungen und schläft nur 6 Stunden in 7 Tagen. Das kann ohne irgendeine Form von Aufputschmitteln nicht funktionieren und Sinn macht es für mich schon gar nicht.

Falsch, diese Leistung lässt sich eben NUR OHNE Aufputzschmittel erbringen. Auf diese Distanz und Zeit helfen keine Aufputschmittel, da sie in Ihrer Wirkung zeitlich begrenzt sind und nach deren Aussetzen der Spotler (ja, es ist Sport) in ein noch viel tieferes Loch fällt.
Somit kann man sich auf diesen lange zeitraum NICHT Aufputschen.

Er stellt den Körper schon tage zuvor auf Flüssignahrung um und nimmt die tägöich benötigten 15000 Kalorien flüssig zu sich.

Der Rest ist sehr hartes Training das ganze Jahr lang und eine extrem starke Psyche.

Gelobt sei Deine Gutgläubigkeit  :D

rossi

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #9 am: 21.06.2014, 08:42 Uhr »
Ganz ehrlich: was soll das? Da erbringt jemand körperliche Höchstleistungen und schläft nur 6 Stunden in 7 Tagen. Das kann ohne irgendeine Form von Aufputschmitteln nicht funktionieren und Sinn macht es für mich schon gar nicht.

Falsch, diese Leistung lässt sich eben NUR OHNE Aufputzschmittel erbringen. Auf diese Distanz und Zeit helfen keine Aufputschmittel, da sie in Ihrer Wirkung zeitlich begrenzt sind und nach deren Aussetzen der Spotler (ja, es ist Sport) in ein noch viel tieferes Loch fällt.
Somit kann man sich auf diesen lange zeitraum NICHT Aufputschen.

Er stellt den Körper schon tage zuvor auf Flüssignahrung um und nimmt die tägöich benötigten 15000 Kalorien flüssig zu sich.

Der Rest ist sehr hartes Training das ganze Jahr lang und eine extrem starke Psyche.

Gelobt sei Deine Gutgläubigkeit  :D


Klar, man kann alles hinterfragen oder anzweifeln.
Leider haben schon viele, viele Beispiele im Sport bewiesen, dass man Höchstleitungen hinterfragen muß.

Aber allein schon die Tatsache, daß es bei dem Rennen genau NICHTS zu gewinnen gibt, verringer die Motivation des Dopings.
Ausserdem ist es TATSACHE, dass sich auf diese Ultra-Distanzen kein Doping auszahlt, weil dein Körper irgendwann nimmer mitmacht und du wahrscheinlich tot vom Rad fällst.

Man kann sich nicht über 8 Tage permanent puschen.


Wilder Löwe

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #10 am: 21.06.2014, 09:12 Uhr »
Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man 7 Tage ohne Schlaf bei körperlicher Höchstleistung durchhalten kann, ohne irgend ein Aufputschmittel zu nehmen. Außerdem halte ich solche Aktionen insgesamt für komplett sinnbefreit. Warum macht man so etwas? Hätte auch gereicht, wenn er in 4 Wochen durch die USA geradelt wäre, das wäre schon eine tolle Leistung, mir tut nämlich nach spätestens 50km Rad fahren der Hintern höllisch weh, da will ich gar nicht über 5000 km nachdenken.
Viele Grüße
Katrin

rossi

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #11 am: 22.06.2014, 20:38 Uhr »
Tja, Katrin, ohne Menschen die Grenzen des Machbaren nicht nur Ausloten, sondern auch immer weiterschieben, hätten wir wahrscheinlich noch nicht diesen Standard, den wir jetzt auf dieser Welt haben.
Es sind doch oft die Menschen, die scheinbar unmögliches möglich machen, die uns oft weiterbringen.
Ob im ganz kleinen wie Strasser, im etwas größeren, wenn man in 39 km Höhe aus einer Kapsel springt oder im Grossen wie einst Benjamin Franklin.

Ich jedenfalls finde die erbrachte Leistung eher faszinierend als sinnbefreit

Wilder Löwe

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #12 am: 22.06.2014, 21:29 Uhr »
Natürlich müssen Menschen an ihre Grenzen gehen um sich weiter zu entwickeln, sonst würden wir ja noch alle keuleschwingend im Bärenfeld durch den Wald ziehen. Allerdings sehe ich in einem jährlich stattfindenden RENNEN dieser Art nunmal keinen Sinn. Einmal machen, um zu sehen, ob Menschen so etwas aushalten, ok. Aber als Sport?

In dem einmaligen Sprung aus 38km Höhe sehe ich noch einen gewissen Sinn, weil damit bewiesen wurde, dass es machbar ist und man ggf. Erkenntnisse für Rettungsmaßnahmen im Weltraum erzielen kann. Wenn es aber nun zur Mode würde und jedes Jahr ein Wettbewerb stattfinden würde, wer am schnellsten die 38km überwindet, dann wäre das für mich genauso sinnbefreit.




Viele Grüße
Katrin

McC

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #13 am: 22.06.2014, 21:36 Uhr »
Ich finde das toll und ist genauso wenig sinnbefreit, wie z.B. jährliche Triathlons um die Laufzeit immer weiter nach unten zu drücken.

Palo

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Re: Race Across America (RAAM)
« Antwort #14 am: 23.06.2014, 02:28 Uhr »
Na ja, jedenfalls ist so etwas nuetzlich um in die lokale Presse zu kommen.

In der amerikanischen Presse habe ich nichts darueber gesehen, kann natuerlch sein, dass ich es uebersehen habe weil es irgendwo auf Seite 84 oder so stand.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2664595/Pippa-Middleton-brother-James-complete-epic-charity-bike-ride-America-thanks-plenty-saddle-cream.html

Gruß

Palo