Wir sind in diesem Jahr zum ersten mal die Cottonwood Canyon Road gefahren - von Cannonville in Richtung Page.
Da die Fahrt nicht ganz ohne Abenteuer verlief, wollte ich Euch an dieser Stelle einfach mal davon berichten.
Zunächst überlegten wir, ob wir das Wagnis überhaupt eingehen sollten, denn der Himmel verhieß nichts Gutes.
Wir taten es dann aber doch, denn der lokale Wetterbericht hatte erst für den späten Abend leichte Regenfälle angekündigt und uns kam auch das ein oder andere Auto entgegen.
Die Fahrt in der wunderschönen Natur war wirklich spaßig und zahlreiche Waschbretter und Dips sorgten dafür, dass sich unserer Frühstück mehrmals um die eigene Achse drehte. Alles in allem aber wirklich harmlos. Unser 4WD-SUV wurde fast nie richtig gefordert, bis wir an diese Stelle kamen ...
Mitten auf der Fahrbahn stand auf einmal ein Truck-Hänger und blockierte die komplette Fahrspur. Ich frag mich bis heute, wie der bis dahin gekommen ist. In der Ferne konnten wir ein Fahrzeug entdecken, das nicht mehr von der Stelle kam. Daneben eine junge Frau, die uns wild zu winkte und anscheinend Hilfe brauchte.
Gedanklich stellten wir uns also schon auf eine Rettungsaktion ein, als der Wagen - es war ein Sebring Cabriolet - plötzlich frei kam. Das Geräusch dabei klang danach, als wenn sich der Fahrer den kompletten Unterboden aufgerissen hätte. Die Frau sprang ins Auto und die beiden brausten davon. Nun lag die Strecke noch vor uns. Wirklich schwierig war sie Dank der erhöhten Bodenfreiheit des SUVs nicht, auch wenn der rechte Vorderreifen das ein oder andere mal den Kontakt zum Boden verlor.
Die nächsten Meilen verliefen ohne Probleme - mal abgesehen von plötzlichen Regentropfen auf unserer Windschutzscheibe, die aber zum Glück nach kurzer Zeit wieder verschwanden.
Laut Navi waren es nur noch 2 Meilen, bis wir auf die US-89 treffen sollten, als wir plötzlich ein lautes Geräusch aus dem Heckbereich unseres Autos vernahmen. Ich stoppte sofort und ahnte nicht Gutes, als ich die Fahrertür öffnete. Das laute Zischen, das ich hörte deutete auf einen Platten hin. Und so war es dann auch.
Im hinteren rechten Reifen steckte ein riesiger Eisennagel und ließ rapide die Luft entweichen.
Super - jetzt war also Reifenwechseln angesagt und das mitten in der Pampa.
Mal abgesehen von dem Wagenheber, der sich nur widerwillig aus dem Heck des Toyotas befreien ließ ging der Reifenwechsel recht zügig von statten und wir kamen ohne weitere Zwischenfälle nach Page.
Das Folgende hat zwar nichts mehr mit der CCR zu tun, hilft aber vielleicht mal dem ein oder anderen, der rund um Page einen Platten hat.
Angekommen in Page telefonierten wir erstmal mit Alamo. Die rieten uns, den Reifen reparieren zu lassen oder bei der nächsten Alamo-Mietstation den kompletten Wagen zu tauschen. Da wir aber noch 3 Tage in Page vor uns hatten und nicht ohne Ersatzrad durch die Gegend fahren wollten, entschieden wir uns für die Reparatur. Durch einen Tipp unseres Motelbesitzers "Bashful Bob" fanden wir den Weg zu einer Reifenreparaturwerkstatt in Page. Dort wurde der Reifen abmontiert, der Schaden begutachtet und innerhalb von 20 Minuten gefllickt.
Der Werkstattbesitzer war ungemein freundlich und zuvorkommend und so erfuhren wir während der Reparaturdauer in einem sehr netten Gespräch den ein oder anderen Schwank aus seinem Leben und ein wenig über Page.
Erstaunt waren wir, als es ums Bezahlen ging. Lächerliche 8 Dollar sollte die Reparatur kosten - wir hatten mit einem vielfachen gerechnet. Daher gaben wir ihm auch ein üppiges Trinkgeld. Er stellte uns noch eine Rechnung aus und wir verließen die Werkstatt.
Und so neigte sich ein ereignisreicher Tag dem Ende zu und als sollte es ein Zeichen sein, zwinkerte uns zum Abschluss noch die Sonne zu.
Die Kosten für die Reifenreparatur haben wir übrigens am Ende unserer Reise anstandslos von Alamo ersetzt bekommen.
Viele Grüße
Marc
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