Hallo,
nachdem hier ja hin und wieder über das Festfahren im losen Sand, insbesondere in der Gegend um White-Pocket, geredet wird, möchte ich hier mal einen kleinen Erfahrungsbericht loswerden.
Wir sind mittlerweile schon erfahrene Südwest-Reisende und waren schon einige Male in der Gegend um Page bei den South-Buttes und White Pocket, so dass uns besagte Tiefsandpisten eigentlich kein großes Problem mehr bereiten.
Wir hatten diesmal einen Jeep-Commander der sich als sehr geländetauglich erwies. Die "gefürchtete" Steinkante kurz hinter Paw-Hole klappte problemlos und selbst Stellen, wo man sonst beim Trailblazer schon mal ausgestiegen ist um vorher zu schauen, "überflog" der Jeep sehr gut.
Am 22.04.09 hatten wir Permits für die South-Buttes.
Der erste Weg verlief glatt.
Ein halber Tag in der Gegend sollte reichen und wir wollten weiter nach White-Pocket, aber nicht ohne vorher noch eine Pause zu machen.
Der "Parkplatz" bei den South-Buttes war allerdings von vielen Wespen bevölkert, so dass wir dem Weg etwa hundert Meter nach UNTEN folgten. Beim herunterfahren merkte ich schon dass der Sand hier besonders tief und lose war, denn ich musste bergab schon ordentlich Gas geben. Unsere Pause war vorbei und es sollte weitergehen. Das nach OBEN fahren stellte uns jetzt vor ein echtes Problem.
Ca. 20 m vor Erreichen der Waagerechten war beim ersten Versuch Schluss. Also mehr und schnellerer Anlauf. Es brachte uns 5 m weiter und reichte natürlich nicht.
Hier machte ich den verhängnisvollen Fehler.
Statt sofort in einem Rutsch wieder Rückwärts runter, legte ich "D" ein und ein kleiner Ruck genügte! Unser Jeep lag auf ganzer Länge komplett auf Sand und alle 4 Räder drehten frei durch !!!
Mein Klappspaten brachte hier gar nichts, denn der Sand rutschte von der Seite immer wieder nach.
Zum Glück war ein schweizer Paar auch vor Ort und als die beiden nach etwa 2 Stunden zu ihrem Auto kamen, was nurca. 50m von uns entfernt stand, versprachen sie uns Hilfe zu holen.
Selber helfen konnten sie uns nicht.
Wir hatten genügend Wasser, Essen und Schlafsäcke dabei, so dass wir die Nacht auch hätten draußen verbringen können, und wir hatten uns auch schon damit abgefunden.
Da tauchten 4 Cowboys auf. Wie im Film kamen sie den Hügel hinab und waren total motiviert uns zu helfen. Sie hatten alles dabei was man braucht, große Schaufeln und einen Buggy mit dem man problemlos über Sand fahren kann.
Das nette schweizer Paar hatte wohl genau die richtigen gefragt!
Die vier waren Camper die mit ihren Wohnwagen usw. unweit der Housrock-Valley-Road standen.
Kurz geschrieben, es dauerte etwa eine Stunde bis mit Hilfe des Wagenhebers, der Schaufeln, Holz zum Unterlegen, nem Abschleppseil, dem Buggy und dem „know-how“ der nicht mehr ganz jungen „Jungs“, der Wagen wieder rollen konnte.
Das war schon ein tolles Gefühl wieder beweglich zu sein!
Und das Dollste: Die vier wollten keinen Cent! Mit den Worten „ We are Americans“ wiesen sie jedes Angebot ab.
Wir hatten nämlich schon mit unserer Urlaubskasse abgeschlossen, denn eine Bergung kostet hier draußen wohl locker 1000 USD und mehr!
Ich will hier natürlich keine Angst schüren und letztlich war es eigene Dummheit was uns passiert ist. Wichtig ist aber sich im klaren zu sein das man ein Risiko eingeht und für evtl. Notfälle gerüstet ist! Ein Klappspaten ist nicht immer genug, und ein paar Kanthölzer die wir einen Tag vorher an einer „Rest-Area“ gefunden hatten und mit dem Gedanken „Kann man vielleicht mal gebrauchen“ mitnahmen, waren beim Gebrauch des Wagenhebers sehr hilfreich.
Wir werden trotzdem immer wieder in diese Gebiet fahren. Grade deswegen weil es nicht so einfach ist dort hinzukommen
Liebe Grüße
Andreas