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Autor Thema: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas  (Gelesen 3377 mal)

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Soulfinger

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #30 am: 14.10.2008, 16:01 Uhr »
die Dusseligkeit und Blauäugigkeit der Leute

Besser machen oder Schnauze halten! Viele Auswanderer in diesen Sendungen gehen wirklich etwas Blauäugig an die Sache heran - ich habe aber dennoch Respekt vor denen, die solch einen Schritt wagen - auch wenn es nicht klappen sollte. Ich bin selber von Österreich nach Deutschland und wieder zurück und nach Amerika und wieder nach Deutschland . . .
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

magnum

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #31 am: 14.10.2008, 16:06 Uhr »
die Dusseligkeit und Blauäugigkeit der Leute

Besser machen oder Schnauze halten! Viele Auswanderer in diesen Sendungen gehen wirklich etwas Blauäugig an die Sache heran - ich habe aber dennoch Respekt vor denen, die solch einen Schritt wagen - auch wenn es nicht klappen sollte. Ich bin selber von Österreich nach Deutschland und wieder zurück und nach Amerika und wieder nach Deutschland . . .
Nanana, das sind aber harte Worte.

Ich habe auch Respekt, wenn man den Schritt wagt, aber wenn ich dann sehe, wie das alles völlig aus dem Ruder läuft, dann darf die Frage schon gestellt werden, warum sich diese Leute nicht vorher ausreichend informiert haben. Ich lasse nämlich ein Vorhaben immer dann sein, wenn ich selbst feststelle, daß es sinnlos ist. Sowas ist nämlich dann unter 'verschwendete Zeit' einzuordnen.

Das kommt mir nämlich manchmal so vor wie ungesehen ein Auto zu kaufen und dann hinterher feststellen, daß man damit gar nicht klar kommt.

Bei den ganzen Auswanderer-Sendungen kommt mir diese Komponente nämlich viel zu kurz. Da wird dem mehr oder weniger ahnungslosen Zuschauer suggeriert, man könne mal eben so mit ein paar tausend Euro in der Tasche in jedes beliebige Land seiner Wahl auswandern, der Rest wird sich schon finden.

Wenn ich auswandern wollte, würde ich es definitiv besser machen. Ansonsten würde ich es nämlich gleich lassen.

Mich nerven z.B. noch viel mehr die Leute, die auswandern und der Meinung sind, dort das große Geld mit wenig Aufwand zu verdienen. Wenns nicht klappt, gehts zurück nach Deutschland, da sorgt ja Vater Staat dafür, daß man nicht untergeht.
Daß man in der neuen Heimat vielleicht noch mehr den Arsch heben muss als in Deutschland, scheinen einige dieser Zeitgenossen gerne zu vergessen.

Wie kann ich z.B. ohne jegliche Sprachkenntnisse in das neue Land auswandern? Die tun ja gerade so, als wenn der Entschluß zum Auswandern erst 14 Tage vor Abflug gereift ist. Sowas ist für mich absolut unverständlich. Ich würde mich da gewaltig auf den Hosenboden setzen und die neue Sprache erlernen.

kuschelwuschel

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #32 am: 14.10.2008, 16:08 Uhr »
Klar, findet es mittlerweile vielleicht nicht mehr so großen anklang wenn es reibungslos läuft. Aber es gibt auch wirklich grasse unterschiede. Manche habe evtl. einfach nur Pech weil etwas nicht funktioniert, eine Kleinigkeit vergessen wurde oder sie etwas nicht wussten oder bedacht hatten. Aber in meinem genannten Beispiel hatte der Typ ja überhaupt keine Plan. Zumindest kam diese bei mir aus dieser Sendung so rüber. Ich kann es immer noch nicht fassen *lach*. Alleine die Idee auszuwandern und noch nicht mal in dort (zumindest) Urlaub gemacht zu haben oder die einfachsten Infos eingeholt zu haben - ist komplette widersinnig.


Soulfinger

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #33 am: 14.10.2008, 17:10 Uhr »
@Magnum

Deine Aussagen kann ich voll und Ganz unterstreichen! Mich stört ebenfalls, dass in diesen Serien viel auf der Strecke bleibt. Dennoch gehört eine Menge Mut dazu, den Schritt zu wagen. Wer natürlich die Sprache nicht kann und sich vorher nicht ausführlich darüber informiert, sollte selbstverständlich zu Hause bleiben. Auch deine Aussage, mit dem schnellen Geld verdienen stimmt - diesen Fehler begehen die meisten Auswanderer. Vielen ist nicht bewusst, dass sie evtl. wieder unten anfangen müssen. Auch macht mich die Wahl der Auswanderziele oft stutzig. Viele gehen dorthin, wo es im Urlaub schön war/ist, weil ich dort schonmal war und es mir dort gefallen hat. Das ein - ich sag jetzt mal - Touristenort noch lange kein Auswanderziel sein muss sollte auch klar sein. In einer SEndung wanderte eine FAmilie nach Mallorca aus - schöne Insel, sicher. Dann haben sie sich gewundert, dass dort alles so teuer ist und es nur saisonale Jobs gibt. Auch die beiden mit ihrer Frittenbude am Gardasee: solange die Sonne scheint und Touris da sind brummt der Laden - aber was ist im Winter? Wenn mich ein Amerikaner oder ein Spanier fragen würde, wohin er nach Deutschland auswandern sollte, würde ich ihm bestimmt nicht Sylt, Garmisch oder Rügen nennen, sondern eine Gegend, in der es Arbeit gibt und wo die Lebensqualtiät hoch ist, wie z.B. Stuttgart (oder anderswo).

Wo würdest du hin auswandern? Ich schätze dich als Clever genug ein, und suchst dir bestimmt einen Ort aus, an dem es sich gut leben lässt. Will heissen, dass man einen Job bekommt und für sein verdientes Geld einen hohen Gegenwert bekommt . . .
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TheWurst

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #34 am: 14.10.2008, 17:24 Uhr »
Dennoch gehört eine Menge Mut dazu, den Schritt zu wagen.
Manchmal reicht es auch ein bisschen dusselig und blauäugig zu sein ;) Sorry, aber jemand der in die USA "auswandert" und sich dann darüber wundert dass er mit seinem Touristenvisum kein Haus mieten kann, ist für mich ein Vollidiot :roll:

Soulfinger

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #35 am: 14.10.2008, 18:38 Uhr »
jemand der in die USA "auswandert" und sich dann darüber wundert dass er mit seinem Touristenvisum kein Haus mieten kann, ist für mich ein Vollidiot :roll:

Absolut - kein Thema. Aber auch diejenigen, die sich entsprechend und angemessen auf eine Auswanderung vorbereiten, sollten ,,Eier" haben.
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magnum

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #36 am: 14.10.2008, 21:22 Uhr »
Zitat
Wo würdest du hin auswandern? Ich schätze dich als Clever genug ein, und suchst dir bestimmt einen Ort aus, an dem es sich gut leben lässt. Will heissen, dass man einen Job bekommt und für sein verdientes Geld einen hohen Gegenwert bekommt . . .
Absolut richtig.

Wenn ich auswandern würde, dann würde ich davon eine entsprechende Lebensqualität erwarten, sonst würde ich es gleich lassen. Und ohne festen Job würde ich sowieso nicht auswandern. Und dieser Job sollte in der Lage sein, unseren Lebensunterhalt ganzjährig so zu gestalten, daß es uns an nichts fehlt und daß er uns mindestens den Lebensstandard und die Lebensqualität sichert, den wir hier auch haben (nur eben ohne die ganzen Nerv-Faktoren, die mich hier in Deutschland stören).

Kann ich das nicht für uns selbst garantieren, müssen wir selbst überlegen, inwieweit wir welche Kompromisse dabei eingehen. Kommen wir zu keinem Ergebnis und handeln uns dabei möglicherweise mehr Nachteile ein, lassen wir es.

Desweiteren würden wir uns umfassend und frühzeitig mit allen Eventualitäten und Voraussetzungen beschäftigen, damit die geplante Auswanderung auch erfolgreich durchgeführt wird.

OK, wir wären daher für die einschlägigen Auswanderersendungen eher langweilige Kandidaten ;)

Du hast absolut recht. Viele wollen dahin auswandern, wo sie schonmal im Urlaub waren und wo es für sie selbst schön ist. Die meisten vergesen dabei, daß Urlaub und daily business zwei völlig verschiedene Dinge sind.

Allein die Tatsache, daß viele Amerikaner zu Zweit- und sogar Drittjobs greifen, um über die Runden zu kommen, würde mich als potentiellen Auswanderer hellhörig machen. Desweiteren würde ich mir mal den Jobmarkt über die einschlägigen Jobbörsen ansehen. Gleiches gilt für den Wohnungsmarkt und für die sonstigen Kosten der Lebenshaltung.
Das sollte alles dank Internet heute überhaupt kein Problem mehr sein.

Wenn ich sehe, wie in den Sendungen Leute gezeigt werden, die im Supermarkt oder bei der Wohnungsbesichtigung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, dann habe ich mit diesen Leuten keinerlei Mitleid. Das hätte man alles vorher sondieren können.

Wer bei einer Auswanderung nur die Vorteile sieht, die Nachteile aber nicht berücksichtigt (dazu gehört z.B. auch das Zurücklassen der Familie und ggf. auftretendes Heimweh), der sollte lieber gleich hier bleiben.

playmaker11

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #37 am: 15.10.2008, 07:48 Uhr »
Daß dazu Mut gehört finde ich nicht (per se), denn wen man die meisten sieht, die haben hier nichts und gehen weg, wenns nicht klappt hinterlassen sie dort auch eine Menge Schulden und kommen wieder zurück um unser - ach so beschissenes - Sozialsystem zu nutzen.
Zu verlieren haben die nichts, denn schlimmer als Hartz IV wird eben nicht.

Anders eben die, die hier einen Job etc. aufgeben, wobei ich die unglaublich blauäugig finde, so daß ich das nicht mutig, sondern eher todesmutig nennen würde.....
No retreat, no surrender !

magnum

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #38 am: 15.10.2008, 09:09 Uhr »
Wenn man es richtig macht, gehört schon eine gewisse Portion Mut dazu. Immerhin beginnt man ja mehr oder weniger ein neues Leben.

Die Leute, die Du beschreibst machen sich darüber natürlich keine Gedanken, sondern denken "Na, das wird schon klappen".

Ich bewundere die, die es planen, machen und auch geschafft haben. Für die von  Dir beschriebenen 'Auswanderer' habe ich noch nicht mal Mitleid.

Ich würde hier auch meinen Job aufgeben, aber nur unter der Voraussetzung, daß ich im neuen Land auch schon einen entsprechenden Job sicher habe. Alles andere ist Blödsinn, sofern man nicht einen hohen 6-stelligen Betrag zur Verfügung hat. Aber selbst der ist irgendwann mal alle.

dschlei

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #39 am: 15.10.2008, 17:02 Uhr »

Anders eben die, die hier einen Job etc. aufgeben, wobei ich die unglaublich blauäugig finde, so daß ich das nicht mutig, sondern eher todesmutig nennen würde.....
Was ist denn daran todesmutig?  Ich hab das vor 30 Jahren so gemacht udn bin immer noch nicht zu tode gekommen.  allerdings hatte ich auch vorher meine "Hausarbeiten" gemacht.

Vor einiger Zeit wurde in einem US Forum nach deutschen Auswandern fuer eine deutsche Fernsehserie gesucht,, die ueber Auswanderer berichten solle, die schon laenger in den USA leben.  Ich hatte mich da auch gemeldet, udn nach einem Telefoninterview sagte mir die Dame am anderen Ende, dass ich wohl nicht der geeignete Kandidat sei, da bei mir alles glatt verlaufen waere und auch noch verlaeuft, und die Zuschauer demnach nicht das noetige Drame vorgesetzt bekommen koennen!

Es scheint daher alos klar zu sein, dass die Sendungen echt nach Fehlern suchen, damit die Zuschauer sich mal wieder wundern oder aufregen koennen.

Was mir immer wieder bei Auswanderungswilligen auffaelltist die Tatscahe, dass fuer viel die USA scheinbar nur aus Kalifornien, Florida oder New York bestehen.  Und das sind auch noch die Ecken, wo das Leben am teuersten ist, und es die wenigsten gut bezahlten Jobs gibt.  Da glauben die potentiellen Auswanderer, dass man dort seinleben den ganzen Tag am Strand verbringen kann (und es auch tut, wie man ja im Fernsehen zu sehen bekommt).  Meine Frau hat verschieden Verwandte, die in Kalifornien leben, zu einigen haben wir enge Kontakte, und besuchen sie des oefteren.  Da koennen wir dann feststellen, dass sie so gut wie nie zur Beach gehen, weil sie dazu nicht genuegend Zeit haben (im uebrigen lebt ja auch nicht jeder Kalifornier nahe genug am Strant umd da staendig hin zu gehen).
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Soulfinger

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #40 am: 15.10.2008, 18:45 Uhr »
Auch macht mich die Wahl der Auswanderziele oft stutzig. Viele gehen dorthin, wo es im Urlaub schön war/ist, weil ich dort schonmal war und es mir dort gefallen hat. Das ein - ich sag jetzt mal - Touristenort noch lange kein Auswanderziel sein muss sollte auch klar sein. In einer SEndung wanderte eine FAmilie nach Mallorca aus - schöne Insel, sicher. Dann haben sie sich gewundert, dass dort alles so teuer ist und es nur saisonale Jobs gibt. Auch die beiden mit ihrer Frittenbude am Gardasee: solange die Sonne scheint und Touris da sind brummt der Laden - aber was ist im Winter? Wenn mich ein Amerikaner oder ein Spanier fragen würde, wohin er nach Deutschland auswandern sollte, würde ich ihm bestimmt nicht Sylt, Garmisch oder Rügen nennen, sondern eine Gegend, in der es Arbeit gibt und wo die Lebensqualtiät hoch ist, wie z.B. Stuttgart (oder anderswo).

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Genau meine Worte! :groove: :applaus: Sehe ich genau so!
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Floriana

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Re: Mein neues Leben - gestern / Las Vegas
« Antwort #41 am: 18.10.2008, 03:03 Uhr »
Hallo,

Allein die Tatsache, daß viele Amerikaner zu Zweit- und sogar Drittjobs greifen, um über die Runden zu kommen, würde mich als potentiellen Auswanderer hellhörig machen.

ich würde sagen, "viele" ist relativ. Laut dem BLS haben 5,3 % der Erwerbstätigen in den USA mehr als einen Job (Stand: Sept. 2008). Ich weiß nicht, wie die aktuellen Vergleichszahlen für Deutschland aussehen. Die Zahlen, die ich gefunden habe (Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland mit zwei oder mehr Jobs = 3,7 %) stammen aus dem Jahr 2007.

Ich kenne hier übrigens niemanden, der mehr als einen Job hat - aber das muss natürlich nichts heißen.

Floriana