Tour de France

[EasyAmerica]

Hallo zusammen,
gerne würde ich mir nicht mehr diese dopingschwangere Tour de France ansehen. Aber ich schaffe es nicht.    Die Tour de France war für mich jahrzehntelang der Höhepunkt des Sportjahres. Die mentalen Leistungen bei den Abfahrten, die physischen Leistungen bei den Bergfahrten und die taktischen Leistungen bei den Spurtvorbereitungen finde ich absolut bewundernswert.

Aber auch ohne Fahrer würde ich wohl vor der Glotze sitzen und mir als Straßen- und Landschaftsfreak die zum großen Teil wunderschönen Gegenden und kulturellen Schätze reinziehen und auf diese Weise mitreisen.

Was macht ihr? Guckt ihr noch?

[magnum]

Ich habe früher regelmäßig geschaut, sofern ich Zeit bzw. Gelegenheit dazu hatte.

Aber angesichts der Vorfälle rund um das Thema Doping sind die ganzen Leistungen ja relativiert worden. Daher gucke ich jetzt nicht mehr. Ich nehme es abends bei den Nachrichten zur Kenntnis, das war es aber auch schon.

Die Leistungen haben mich früher immer fasziniert, wenn die Teilnehmer Steigungen hochjagen, die unsereins allenfalls motorisiert zurücklegen würde, auch die rasanten Abfahrten auf den zwei schmalen Reifen waren klasse anzusehen.

Gut, das hat sich heute nicht geändert, aber ehrlich gesagt glaube ich dort keinem mehr was.

[SEA2009]

Was macht ihr? Guckt ihr noch?

Jaaaaaaa!! Das Thema Doping ist zwar allgegenwärtig und ich weiss, dass die Tour noch lange nicht sauber ist. Aber dennoch kann ich mich der Faszination Tour nicht entziehen, erst recht seit Lance Armstrong wieder dabei ist. In den letzten 2-3 Jahren war ich weniger interessiert als zuvor, ich denke neben der Dopingwolke die über der Tour lastet, hat ihr vor allem ein Star und ein spannender Zweikampf gefehlt. Jetzt ist es wieder richtig spannend und macht Spass.
Und das allerbeste: Morgen gehts zum ersten Mal live zur Tour! Wir fahren nach Colmar und sehen uns eine Bergwertung und am Samstag den Start in Colmar an. Damit erfüllt sich ein Traum!

Mein Papa war selbst Radrennfahrer und hat mir den Sport näher gebracht (passiv...  ), ich habe einige Sommer neben ihm vor dem TV verbracht und er hat mir so vieles dazu erklärt und die Faszination an die ganze Familie weitergegeben. Den grössten Dopingskandal hat er nicht mehr miterlebt, er ist vor genau 2 Jahren gestorben. Aber jetzt geht morgen die ganze Familie nach Colmar und irgendwie ist das auch eine kleine Gedenktour für meinen Papa. Ihm würde das sicher gefallen!!

[leia]

Ich mag Radrennen (Straßenrennen) bzw. Rennräder auf der Straße nicht. Weder im Alltag noch als Sportevent. Deshalb läuft die Tour de France seit jeher ohne mich.

Wenn man es am Doping festmachen würde, dürfte man vermutlich kaum noch einen Sport verfolgen.

[Elsupremo]

Dieses Jahr habe ich von der Tour bislang kaum was gesehen, liegt hauptsächlich an der Rückkehr Armstrongs, den brauch ich echt nicht mehr zu sehen und ob jetzt einer seiner (ungedopten  ) Astana Kollegen gewinnt, ist mir auch egal, also sportlich total uninteressant.

Wobei für mich eh jeder Sportler, der in einer Ausdauerdisziplin die vorderen Plätze belegt gedopt ist, anders würde man heutzutage nur noch hinterherlaufen. Selbst Deutsche wie Pechstein scheinen dann ja wohl auch jahrelang nicht ohne Hilfsmittel ausgekommen zu sein. Was muß das für ein Leben sein - immer in der Gefahr erwischt zu werden, aber genau zu wissen, ohne kann ich nichts gewinnen also muß ich was nehmen wenn ich vorne sein will.

Also sind für mich alle gedopt und somit herscht wieder Chancengleichheit, dann kann man sich aufs rein sportliche konzentrieren. Ne andere Möglichkeit gäbe es eh nicht. Ist ja das selbe mit diesen neuen Schwimmanzügen. Könnte man natürlich auch verbieten aber dann würden sie sich das Zeug auf die Haut schmieren oder so was.

Sonst habe ich die Tour eigentlich gerne gesehen, hat immer so was von Roadmovie - die Landschaften und Städte zu sehen war schon schön.

[ilnyc]

Ich habe früher schon sehr, sehr selten geschaut und schaue seit ein paar Jahren eigentlich maximal mal für ein paar Minuten, wenn ich drüberzappe. Das ist mir alles zu langatmig, die körperliche Belastung der Sportler kaum vertretbar, dazu das ganze Dopingthema und die immer und immer wieder auftauchenden Beschönigungen, Versicherungen und Schwüre, die Monate später reumütig als Lüge gestanden werden, die scheinheilige ASO und dazu noch dieser selbstgefällige Armstrong... alles in allem mehr denn je verzichtbar für mich.

[mrh400]

Hallo,
ich habe mal nichts angeklickt, weil nichts so richtig paßt.
Sportlich ist für mich die Tour schon seit Tom Simpson erledigt. Dennoch habe ich immer wieder mal einen kurzen Blick (5 - 10 Minuten) reingeworfen, ohne daß das Begeisterung bei mir wecken könnte. Allein das fürchterliche Durcheinander von Teilnehmern und Begleitfahrzeugen aller Art finde ich grausam.

Eine Variante allerdings finde ich absolute Spitze: Les Triplettes de Belleville (Das große Rennen von Belleville), wo das ganze Drumherum ebenso grandios persifliert wird wie viele Lebensgewohnheiten in Nordamerika (womit ein wirklicher Bezug zum USA-Forum gegeben ist). Als ich den Film gesehen hatte, habe ich tatsächlich etliche Dinge recherchiert und so z. B. die Bedeutung der Voiture Balai ebenso erfahren wie die Tatsache, daß die Akkordeonspielerin auf dem Dach eines der Vorhutfahrzeuge ("Caravane") einer wirklichen Person nachempfunden ist, die in den 50er/60er-Jahren eine Art Maskottchen der Tour war (Yvette Horner - selbst die Fliegen auf den Zähnen von ihr im Trickfilm sind eine kleine Anspielung - irgendwann wurden die Fahrzeuge mit einem Schutzschild ausgerüstet, um sie vor Insekten zu bewahren, hier letztes Bild). Auch außerhalb der Tour gibt es wahnsinnig viele kleine Anspielungen, die man wahrsheinlich nie alle erkunden wird.

[pierremw]

Hi,

trotz der Dopingaffären (in Österreich gibt es ja mit dem letztjährigen Tour-Dritten Bernhard Kohl und dem WM-Achten Christian Pfannberger zwei aktuelle Dopingsünder) gebe ich gerne zu, dass ich Radrennen generell als faszinierend empfinde, vor allem Bergetappen.

(Obwohl selbst Rennradfahrer, meide ich nach Möglichkeit jede Steigung so wie der Teufel das Weihwasser! )

[NickMUC]

Mich hat die TdF im Grunde noch nie wirklich interessiert - die Doperei trägt das ihre dazu bei, dass ich gar nicht mehr zuschaue.

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich den immer stärker wirkenden Retro-Trend bei Rennrädern (die ja wirklich wunderschöne Fahrmaschinen sein können): Nicht nur die Renaissance von Single-Speed-Rennern (also Rädern ohne jegliche Schaltung), sondern sogar von Fixed-Gear-Rädern (also Bikes ohne Freilauf) ist spürbar. Ein Freund von mir baut auf der Basis klassischer Rennradrahmen aus den 50er bis 80er Jahren traumhaft schöne Räder wieder auf. Wenn ich mir nicht gerade ein neues Radl geleistet hätte, würde mich so etwas, zumindest optisch schon sehr reizen. Andererseits sind natürlich die Vorteile einer Schaltung und einer etwas aufrechteren Sitzpoition für einen älteren Herren schon bestechend...

[Easy Going]

Hallo Heinz,

habe früher gerne geguckt. Letztes und dieses Jahr noch nicht - verfolge aber die Ergebnisse im Web.

Vielleicht gucke ich mal bei den Bergetappen rein wenn es um die Pille .... äh um die Wurst geht.

In gewissen Sportarten halte ich alle Topathleten für "auf dem gleichen Level gedopt" - also herrscht Chancengleichheit.
Publikum und Sponsoren belohnen immer neue Höchstleistungen die ohne Doping nicht möglich sind. Der allgemeine Aufschrei und das an den Pranger stellen eines "Sünders" ist für mich scheinheilig.

Ich bin gegen Doping. Nicht weil es "ehrenrührig" ist - so was halte ich in unserer Gesellschaft angesichts anderer Vorgänge für einen Witz - sondern weil sich die Sportler damit schädigen.
Das tun allerdings auch die, die jeden Tag zu McDonalds gehen .......

[Route68]

Da ich selbs hobbymäßig fahre gehört "Le Tour" (mein französich ist seit Expedia etwas besser geworden  ) jedes Jahr dazu. Allerdings gucke ich weniger als sonst, warum? Weil ich die bei Eurosport gezeigte Werbung von der Brutto-Zeit abziehen muss.

Bei Doping sehe ich in der Berichterstattung Parallelen zu Schweinegrippe (wohl ein deutsches Problem).
Lass mir dadurch doch nicht den Radsport oder mein USA-Urlaub vermiesen.

Noch lieber als gucken fahre ich lieber selbst...

Grüsse

Rafael

[EasyAmerica]

In gewissen Sportarten halte ich alle Topathleten für "auf dem gleichen Level gedopt" - also herrscht Chancengleichheit.

Sehe ich auch so. Aber mir stinkt diese ganze Verlogenheit. Wann werden Rabobank und Co endlich durch Rennställe wie MEDIBlood oder EpoMEZIS abgelöst.

[playmaker11]

Ich bin einer der Wenigen, die noch genauso schaut wie früher.
Nach den Skandalen der letzten jahr und der Tatsache, daß auch ich mein Material und mein Training über die letzten Jahre verfeinert habe, muß ich leider sagen, daß ich davon ausgehe, daß ohne "Ergänzungsmittel" (legal) so etwas nicht im Ansatz möglich ist.
Spitzenleistungen wie Contador sie vollbringt sind überhaupt nicht möglich, auch nicht solchen Mitteln, da müssen schon härtere Sachen her (illegal = Doping). Letztlich stört es mich aber nicht, da eben leider viele dazu greifen und so eine gewisse Chancengleichheit hergestellt ist.
Und faszinieren tut mich trotzdem, amn muß sich aber eben sagen, daß da ein bisschen Pharma durchs Land rollt.
Und andererseits: andere Sportarten sind genauso verseucht, daher dürfte man eigentlich kaum mehr Kreisliga - Fußball schauen, was da mit Voltaren und anderen Mitteln "gedopt" wird.....
Oder die Leichtathletik- WM in Berlin 
Oder - gerade hier - der US- Sport Anabolika gehört da ja anscheinend zum guten Ton - auch der "Kontrolleure".

[magnum]

die letzten Tage habe ich das Geschehen auch wieder etwas mehr verfolgt. Allerdings bleibt immer der schale Beigeschmack. Ich befürchte, daß wir auch wieder im September erfahren müssen, daß der Tour-Sieger 2009 gedopt war, genauso wie xx seiner Mitfahrer.

Auch wenn Doping meintwegen zum 'guten Ton' gehört, muß ich das ja nicht gut finden. Mittlerweile ist es zwar fast überall an der Tagesordnung, aber muß man es deswegen hinnehmen? Da gucke ich mir lieber die Kickerei unserer Dorfmannschaft an. Vielleicht qualitativ nicht die Klasse eines FCB, aber wenigstens ungedopt.

Klar, theoretisch kann man wiederum sagen, wenn alle gedopt sind, dann passt es ja wieder. Nein, kann man eben nicht, weil sich die Spirale dadurch leider immer höher dreht. Ich warte nur auf den Tag wo einer deswegen tot vom Rad fällt.

Genauso bekloppt finde ich übrigens diesen Ehrenkodex, daß das gelbe Trikot auf der letzten Etappe nicht mehr angegriffen werden darf. Ja, warum denn nicht?

Dreht Sebastian Vettel seine letzte Runde auch mit angezogener Handbremse, wenn er drei Sekunden hinter dem Führenden herfährt und belässst es mit Platz 2? Oder spielt eine Fußballmannschaft die letzten 5 Minuten nur noch Synchron-Kicken, auch wenn sie 1:2 hinten liegt?

[Easy Going]

Ich befürchte, daß wir auch wieder im September erfahren müssen, daß der Tour-Sieger 2009 gedopt war

Ich finde das würde nicht einer gewissen Komik entbehren wenn gerade Armstrong nachträglich die Tour gewinnt weil man Contador des Dpoings überführt .....