Hallo
Daß es keine „panische“ Reaktion hier im Forum gibt, mag daran liegen, daß viele schon seit langer zeit in die USA reisen und in Erinnerung haben, daß mehrere US-Gesellschaften lange unter Chapter 11 geflogen sind und das durchaus zu ihrem Vorteil.
Einer der Kritikpunkte an Chapter 11 im Vergleich z.B. zu hiesigem Insolvenzrecht ist der, daß die Gesellschafte die Altschulden (also auch Investitionsschulden Flugzeugkäufen!) nicht mehr bedienen müssen. Die Einnahmen enthalten somit viel mehr „Marge“:
Siehe Wikipedia:
Wenn ein oder mehrere marktbeherrschende Unternehmen unter Chapter 11 Insolvenz anmelden, dann kann es zu erheblichen Überkapazitäten in dem betroffenen Marktsegment kommen.
Das meistzitierte aktuelle Beispiel dazu sind die US-Fluglinien. Die Hälfte der 2006 angebotenen Sitzkapazität wurde von Fluglinien angeboten, die ihren Betrieb unter Chapter 11 weiterführten. Diese Fluglinien mussten ihre Altschulden nicht mehr bedienen, hatten Finanzmittel, um ihr Streckennetz auszubauen und führten einen aggressiven Preiskampf gegen ihre Mitbewerber. Das alles erfolgte mit Zustimmung des Insolvenzgerichtes. Wichtig ist dabei zu wissen, dass eine Fluglinie normalerweise hohe Fixkosten (fixed capital costs) für ihre Flugzeuge und die darauf liegenden Schulden hat.
Oft erobern diese Gesellschaften sich sogar mit Dumpingpreisen zusätzliche Passagiere.
Unter Chapter 11 waren schon:
UAL (United Airlines)
Delta Airlines
Northwest Airlines
Frontier Airlines
Continental (die waren z.B. 5 Jahre unter Chapter 11)
Hier ist ein ganz interessanter Artikel darüber:
http://www.moneyweek.com/investment-advice/us-airlines-hit-turbulence---againAntje