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Autor Thema: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?  (Gelesen 3523 mal)

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Fragemaus

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Es werden ja derzeit ungemein viele sehr günstige Flüge nach USA angeboten, insbesondere wenn man zeitlich etwas flexibel ist. Selbst die sonst so teuren Nonstop-Flüge sind sehr billig zu bekommen, z. B. mit der Lufthansa von München nach San Francisco oder Los Angeles und zurück für 476/482 EUR inkl. aller Gebühren. Den Oberhammer habe ich vor ein paar Tagen gesehen, für 198 EUR Endpreis hin und zurück mit der Delta Airlines - mit einem kurzen Zwischenstop in Atlanta - von München nach San Francisco. Die Flugzeiten waren völlig in Ordnung. Ich fand das so sensationell, dass ich im Internet gleich probehalber eine Buchung bis kurz vor der Bestätigung gemacht habe - und tatsächlich, er war buchbar! Einerseits finde ich das toll, das man so günstig in die Staaten fliegen kann und u. a. auch Mietwagen relativ billig sind, andererseits plagt mich mein Umweltgewissen. Wenn das mit den Flugpreisen so weitergeht, wird der Flugverkehr weiter zunehmen (und in Folge der Mietwagenverkehr), die Umwelt wird belastet, die knappen Ressourcen verbraucht und das Weltklima aufgeheizt. Ich bin da in einem Gewissenskonflikt. Wie seht ihr das?      

Andre

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #1 am: 26.03.2009, 17:00 Uhr »
Ich denke, diese Flugreisen sind nicht wirklich so billig wie sie momentan verkauft werden. Deswegen glaube ich, dass das nur eine temporaere Erscheinung zur Konsolidierung des Marktes ist.
Oder mit anderen Worten, Airlines und auch Anliegerbetriebe zahlen teilweise recht deutlich drauf. Das geht solange, bis der eine oder andere den Bach runtergeht. Ja mehr vom Markt verschwinden, desto weniger Konkurrenz ist da und desto stbiler werden die Preise wieder.

Palo

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #2 am: 26.03.2009, 17:03 Uhr »
Viele Fluege wurden gestrichen und die die noch uebrig sind sollen gefuellt werden, daher temporaer niedrigere Preise.

Gruß

Palo

ThomasRV

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #3 am: 26.03.2009, 17:10 Uhr »
Ja und wenn man die Preise wirklich mal mit "früher" vergleicht sind die Flüge eigentlich nicht
wirklich billiger geworden.
Als ich zwischen 1997 und 2000 die ersten Male die USA besuchte habe, konnte ich auch
damlas schon Flüge nach z.b. N.Y.C. für um die 600 DM ergatern, oder L.A. für um die
750,- DM.

Auch hier hat der T€uro meines Erachtens zuzgeschlagen und die Superspecials gab's damals
auch schon.

Grüße
Thomas
1997 - California+Southwest
1999 - N.Y.C.
2001 - Vancouver -> Frisco by Bike on US 101
2003 - Montreal - Canada
2004 - Südstaaten
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TheWurst

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #4 am: 26.03.2009, 17:14 Uhr »
Die Welt wird schon nicht untergehen, nur weil man mal in die USA fliegt... :roll:

ThomasRV

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #5 am: 26.03.2009, 17:16 Uhr »
Die Welt wird schon nicht untergehen, nur weil man mal in die USA fliegt... :roll:

Wie meinst du das ?   :?

Gruß
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TheWurst

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #6 am: 26.03.2009, 17:27 Uhr »
Wie meinst du das ?   :?

Ich bezog mich auf das "Weltuntergangsszenario" von "Fragemaus", bzw. die allgemeine Umwelt- und Klimahysterie. Ob ich in die USA fliege oder mit dem Fahrrad an den Baggersee fahre, dürfte dem Klima ziemlich Wurst sein ;)


Abgesehen davon hätte ich aber auch nix dagegen wenn`s hier ein bisschen wärmer wäre  :lol:

Elsupremo

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #7 am: 26.03.2009, 17:36 Uhr »
Ja und wenn man die Preise wirklich mal mit "früher" vergleicht sind die Flüge eigentlich nicht
wirklich billiger geworden.
Als ich zwischen 1997 und 2000 die ersten Male die USA besuchte habe, konnte ich auch
damlas schon Flüge nach z.b. N.Y.C. für um die 600 DM ergatern, oder L.A. für um die
750,- DM.

Ich denke die Preise für dieses Frühjahr sind schon extrem günstig, 300 Euro (600DM) für New York gab es zwar wirklich schon immer, aber dieses Jahr kommt man ja für 200 Euro dorthin. Das gab es glaube ich noch nie.

Allerdings wird das nur eine temporäre Erscheinung sein denn wirtschaftlich werden diese Preise für die Airlines nicht sein, eher Notverkäufe um die Maschinen noch irgendwie voll zu kriegen. Die schlechte Wirtschaftslage und vor allem der niedrige Ölpreis sind meines Erachtens hauptverantwortlich für diese niedrigen Preise. Erholt sich die Wirtschaft wird auch der Ölpreis wieder ordentlich anziehen und dann werden die Preise wieder schneller steigen als einem lieb ist. Also sollte man sich über die momentanen Schnäppchen eher freuen als sich da groß Gedanken zu machen.


Kidrock

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #8 am: 26.03.2009, 19:15 Uhr »
Hab grad mal NAchgeschaut,
im September 1995 habe ich für einen Flug mit BA von HAM über LHR nach LAX  650 Mark bezahlt.

Also "Schnäppchen" gab es auch damals schon.
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Smartmatze

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #9 am: 26.03.2009, 19:26 Uhr »
Wenn das mit den Flugpreisen so weitergeht, wird der Flugverkehr weiter zunehmen (und in Folge der Mietwagenverkehr), die Umwelt wird belastet, die knappen Ressourcen verbraucht und das Weltklima aufgeheizt.
Das ist so nicht richtig. Durch die günstigen Preise nimmt das Flugaufkommen NICHT zu.
Die Flugpreise sind nur deshalb so günstig, damit die Airlines Ihre Maschinen überhaupt voll bekommen und nicht sogar ihre Flugaktivitäten runterfahren müssen (was sie, wie man im "aktuelle news der Airlines"-Thread nachlesen kann, trotzdem schon tun).

Darüberhinaus war der Flug von Delta nach SFO ein "Error-Fare", der so nur 1 oder max. 2 Tage buchbar war. 2 Tage später kostete der Flug wieder 100 Euro, nochmal 2 Tage weitere 100 Euro mehr (d.h. dann waren wir wieder bei 400 Euro, was aber ja immer noch günstig ist).

2005 LV-SF-LA-GC-MV-LV www.janaundmatze.de
2007 SF, LV, Caymans und N.Y.
2008 FL und N.Y.
2010 Hawaii (Oahu, Kauai, Big Island)

Stefan M.

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #10 am: 26.03.2009, 19:48 Uhr »
Schon erstaunlich, wie wirkungsvoll die "Schlechtes-Gewissen-produzierende" Meinungsindustrie z. T. ist. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben: Soooo extrem sind die Schnäppchen nun auch wieder nicht, schon gar nicht die Error-Fares (die heißen ja nicht umsonst so).

Aber wenn es Dein Gewissen beruhigt: Angesichts einer Menge von weit über 2 Mrd Menschen (China und Indien), die sich in den nächsten Jahren rapide und immer mehr motorisieren werden, wird die von Dir anteilig produzierte Menge an Schadstoffen bei einem Transatlantik-Flug keine wirkliche Rolle mehr spielen. Und so lange diejenigen, die versuchen, uns als Verbraucher ein "schlechtes Umwelt-Gewissen" einzureden, mit einer Luxuslimousine à la S-Klasse, 7er oder A8 vom Chauffeur zur Arbeit gefahren werden (während ich aus Kostengründen als Teil einer Vierer-Fahrgemeinschaft in einem Durchschnittswagen fahre), werde ich mein Konsumverhalten in Sachen Flugreisen auch nicht ändern. Basta.  8)
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


wernerw

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #11 am: 26.03.2009, 20:14 Uhr »
Schon erstaunlich, wie wirkungsvoll die "Schlechtes-Gewissen-produzierende" Meinungsindustrie z. T. ist. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben: Soooo extrem sind die Schnäppchen nun auch wieder nicht, schon gar nicht die Error-Fares (die heißen ja nicht umsonst so).

Aber wenn es Dein Gewissen beruhigt: Angesichts einer Menge von weit über 2 Mrd Menschen (China und Indien), die sich in den nächsten Jahren rapide und immer mehr motorisieren werden, wird die von Dir anteilig produzierte Menge an Schadstoffen bei einem Transatlantik-Flug keine wirkliche Rolle mehr spielen. Und so lange diejenigen, die versuchen, uns als Verbraucher ein "schlechtes Umwelt-Gewissen" einzureden, mit einer Luxuslimousine à la S-Klasse, 7er oder A8 vom Chauffeur zur Arbeit gefahren werden (während ich aus Kostengründen als Teil einer Vierer-Fahrgemeinschaft in einem Durchschnittswagen fahre), werde ich mein Konsumverhalten in Sachen Flugreisen auch nicht ändern. Basta.  8)

Ich fliege auch viel und hab kein schlechtes Gewissen dabei.

Was mich aber mächtig stört ist die Argumentation. Man kann doch nicht sagen (bei was auch immer): Solange die anderen es tun, habe ich auch kein schlechtes Gewissen dabei. Damit
- erlaubt man sich einfach jegliches Fehlverhalten, weil man immer noch "schlechtere" findet
- torpediert man jegliche Versuche, Verbesserungen zu erreichen.

Bald geht's wieder los. Leider nur kurz: 26.8. bis 27.9.

Davidc

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #12 am: 26.03.2009, 20:36 Uhr »
Schon erstaunlich, wie wirkungsvoll die "Schlechtes-Gewissen-produzierende" Meinungsindustrie z. T. ist. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben: Soooo extrem sind die Schnäppchen nun auch wieder nicht, schon gar nicht die Error-Fares (die heißen ja nicht umsonst so).

Aber wenn es Dein Gewissen beruhigt: Angesichts einer Menge von weit über 2 Mrd Menschen (China und Indien), die sich in den nächsten Jahren rapide und immer mehr motorisieren werden, wird die von Dir anteilig produzierte Menge an Schadstoffen bei einem Transatlantik-Flug keine wirkliche Rolle mehr spielen. Und so lange diejenigen, die versuchen, uns als Verbraucher ein "schlechtes Umwelt-Gewissen" einzureden, mit einer Luxuslimousine à la S-Klasse, 7er oder A8 vom Chauffeur zur Arbeit gefahren werden (während ich aus Kostengründen als Teil einer Vierer-Fahrgemeinschaft in einem Durchschnittswagen fahre), werde ich mein Konsumverhalten in Sachen Flugreisen auch nicht ändern. Basta.  8)

Das ist mal ein schöner Kommentar, den kann ich so voll und ganz unterschreiben :)

Wenn die Inder und Chinesen erst mal in Massen ihren Tata Nano oder sonst was kaufen, dann ist ein USA-Flug nur noch ein Klacks.

Kauschthaus

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #13 am: 26.03.2009, 22:53 Uhr »
Ich kann die Frage von Fragemaus gut verstehen. Ich war im Januar in NYC und unter anderem in einer sehr sehenswerten temporären Ausstellung im Naturkundemuseum. Das Thema? Global warming und climate change ...  8)

Da habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht, wie seltsam das ist, wenn man mal einfach nur so tausende Meilen geflogen ist, und dann diese Ausstellung anschaut.

Das Argument mit den Indern und Chinesen sehe ich gespalten. Einerseits ist es vermutlich leider nicht ganz falsch. Andererseits kann man (d.h. die jetzige "Industriewelt") viel mehr bewirken und vielleicht irgendwann auch einfordern, wenn man selbst mit gutem Beispiel vorangeht.
Ich selber bin wie sicher viele hier in der Frage völlig gespalten. Man sollte vermutlich nicht oder nicht so oft fliegen, aber man möchte halt ... und tut es dann auch.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

schnulli3

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #14 am: 26.03.2009, 23:10 Uhr »
und das Weltklima aufgeheizt.       

Davon merk ich aber nix, hier ist das Weltklima schon seit Monaten fast durchgängig unter null...
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