aus der Financial Times Deutschland vom 21.1.05:
US Airways fürs Erste gerettet
Die bankrotte Fluggesellschaft US Airways ist vorerst vor dem endgültigen Aus bewahrt worden. Die Mechaniker stimmten einem Sanierungsplan und damit Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe zu.
Als letzte musste die Mechanikergewerkschaft dem Sanierungskonzept zustimmen, das die Entlassung von tausenden Mitarbeitern und Lohnkürzungen vorsieht. Im ruinösen Wettbewerb der Fluggesellschaften kann US Airways damit jährlich 1 Mrd. $ Lohnkosten einsparen, wie das Unternehmen in McLean im US-Staat Virginia mitteilte.
Der Präsident der Gewerkschaft, William Driscoll, sagte, es sei eine Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen. "Lasst ihre Entscheidung die Debatte darüber beenden, wie sehr unsere Mitglieder US Airways verbunden sind", fügte er hinzu. Die Gefahr eines Streiks dürfte mit dem Beschluss gebannt sein. Die Mechanikergewerkschaft vertritt 9000 Mitarbeiter vom Bodenpersonal. Ein Ausstand hätte nach Einschätzung von Beobachtern der Gesellschaft einen tödlichen Schlag versetzt. Bei den Mechanikern machen die jetzt vereinbarten Lohnabschläge zwischen 12 und 20 Prozent ihres Gehalts aus.
Airline-Chef und Hauptinvestor David Bronner bewertete die Lage nach der Einigung als "deutlich besser". Die siebtgrößte Fluggesellschaft der USA kämpft um ihr Überleben: Hohe Benzinpreise und scharfe Konkurrenz durch Billigairlines haben das Unternehmen unter Druck gesetzt. Im Juni soll das zweijährige Insolvenzverfahren beendet sein, dann will der Konzern eher wie eine Billigfluggesellschaft operieren.