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Autor Thema: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?  (Gelesen 2698 mal)

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bigsur1997

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #15 am: 26.03.2009, 23:33 Uhr »
dazu kann ich nur sagen:

...  nach mir die Sintflut


viele grüße

nordlicht

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #16 am: 27.03.2009, 00:53 Uhr »
Schon erstaunlich, wie wirkungsvoll die "Schlechtes-Gewissen-produzierende" Meinungsindustrie z. T. ist. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben: Soooo extrem sind die Schnäppchen nun auch wieder nicht, schon gar nicht die Error-Fares (die heißen ja nicht umsonst so).

Aber wenn es Dein Gewissen beruhigt: Angesichts einer Menge von weit über 2 Mrd Menschen (China und Indien), die sich in den nächsten Jahren rapide und immer mehr motorisieren werden, wird die von Dir anteilig produzierte Menge an Schadstoffen bei einem Transatlantik-Flug keine wirkliche Rolle mehr spielen. Und so lange diejenigen, die versuchen, uns als Verbraucher ein "schlechtes Umwelt-Gewissen" einzureden, mit einer Luxuslimousine à la S-Klasse, 7er oder A8 vom Chauffeur zur Arbeit gefahren werden (während ich aus Kostengründen als Teil einer Vierer-Fahrgemeinschaft in einem Durchschnittswagen fahre), werde ich mein Konsumverhalten in Sachen Flugreisen auch nicht ändern. Basta.  8)

Das ist mal ein schöner Kommentar, den kann ich so voll und ganz unterschreiben :)

Wenn die Inder und Chinesen erst mal in Massen ihren Tata Nano oder sonst was kaufen, dann ist ein USA-Flug nur noch ein Klacks.

Ich kann mich ueber Stefans Kommentar nur wundern. Wer soll den bitte die luxuslimousinenfahrende Meinungsindustrie sein?? Die meisten Leute die ich kenne, die sich in der Thematik engagieren sind entweder Klimaforscher oder Leute mit einem alternativen Touch. Nur wenige Forscher koennen sich einen grossen Benz leisten und die Oekos fahren Rad.

Ich brauche auch keine "Meinungsindustrie" um ein schlechtes Gewissen bei meinen Fluegen ueber den grossen Teich haben. Dazu reichen mir ein paar Kenntnisse in Naturwissenschaft und offene Augen fuer Veraenderungen in der Natur in den letzten Jahren aus
Es geht mir wie Petra, ich weiss, das es besser waere, ich wuerde auf den FLug ueber den Teich verzichten, aber das will ich dann auch wieder nicht. Da versuche dann an anderen Ecken meinen Lebenswandel zu aendern. Das ist natuerlich inkonsequent von mir, ich weiss! Aber zumindest steh ich dazu und such ich mir keine "Meinungsindustire" oder Inder und Chinesen als Ausrede.

EDVM96

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #17 am: 27.03.2009, 02:04 Uhr »
Wer soll den bitte die luxuslimousinenfahrende Meinungsindustrie sein?? Die meisten Leute die ich kenne, die sich in der Thematik engagieren sind entweder Klimaforscher oder Leute mit einem alternativen Touch.
Die Rede war ja eigentlich vom "schlechten Umwelt-Gewissen einreden bzw. produzieren":
Es gibt eben Leute wie Al Gore. Sein Film 'Eine unbequeme Wahrheit' ist voll von Worst Case Szenarien, er schießt weit über das Ziel hinaus.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Eine_unbequeme_Wahrheit#Kritik

"Kritiker werfen Gore auch ungenügende Konsequenz bei der Anpassung des eigenen Lebensstils an die von ihm propagierten Ideale vor. Beispielsweise wird Gore im Film mehrfach in einem Flugzeug gezeigt. Al Gore verwende also selbst auch umweltschädliche Fortbewegungsmittel. [...] Al Gore gleicht jedoch jeden Flug und den übrigen von ihm unvermeidlich verursachten Kohlendioxid-Ausstoß durch eine entsprechende Verminderung an anderer Stelle aus, indem er – ähnlich wie bei der deutschen Variante atmosfair – für entsprechende Treibhausgas-Reduktionsmaßnahmen Geld spendet."

Ich würde so etwas durchaus auch scheinheilig bzw. als Doppelmoral bezeichnen.

NickMUC

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #18 am: 27.03.2009, 08:53 Uhr »
Dank an WernerW, Kauschthaus und Nordlicht, die  das Gefühl vermitteln, es könnte auf der Erde doch intelligentes Leben geben.

Wenn ich mir den Tenor der ganzen Diskussion anschaue, dann scheint es ja nicht so, als wären die "Luxuslimousinenfahrende Meinungsindustrie" sonderlich erfolgreich.
Mal abgesehen davon, dass die einzig wirklich erfolgreiche Meinungsindustrie in D die ist, die Luxus- und andere Limousinen produziert...

Ich fliege auch - nicht sehr oft - aber ich fliege. Und ich fahre ein Auto, das mehr Sprit braucht als notwendig und dazu noch ein Motorrad - nur so zum Vergnügen.
Aber: ich versuche nicht, mir per Schuldzuweisung an andere (bevozugt an jene, deren Einfluss auf das Klima in den letzten 100 Jahren marginal war) einzureden, dass sei doch völlig in Ordnung und hätte keine negative Wirkung.

Grüße,
Nick
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Stefan M.

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #19 am: 27.03.2009, 15:30 Uhr »
Mit den Luxuslimousinen wollte ich eigentlich zuvorderst auf diejenigen anspielen, die in Berlin oder den Länderparlamenten sitzen, dem "kleinen deutschen Michel" Autos wie einen Toyota Prius oder VW Fox predigen und sich selbst mit ganz anderen "Wägelchen" chauffieren lassen. Nicht zuletzt übrigens auch die von der umweltschonenden Partei mit dem "ü". Ach ja: Manche davon sollen sogar sehr oft und dazu auch noch recht exklusiv fliegen - nämlich mit der BMVg Airline und als quasi einziger Passagier in dem Vogel, obwohl massig leere Sitze auf Linienflügen vorhanden gewesen wären.  :roll:

Aber gottlob leben wir in einem Land, in dem jeder seine eigene Meinung haben darf - auch gegen den Mainstream in der Gesellschaft. Deshalb darf ich mich auch weigern, mir beim Fliegen oder Motorradfahren ein schlechtes Gewissen einzureden - und lasse im Gegenzug aber auch denjenigen ihren Spass, die mit einem schlechten Gewissen mehr Entspannung im Urlaub oder auf dem Bike finden. Konsequenterweise empfehle ich denjenigen dann aber auch, vor dem Genuss eines Steaks oder eines Hamburgers eine CO2-Gedächtnis-Minute einzulegen und sich doch noch einmal zu überlegen, ob man stattdessen einen Salat nimmt - bei der Produktion von Rindfleisch entstehen nämlich auch horrende Mengen an Treibhausgasen; teilweise noch schädlichere als durchs Fliegen.  :wink:
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


faulpelz

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #20 am: 27.03.2009, 18:06 Uhr »
Die billigen Flugpreise über den Teich stimmen mich nicht so nachdenklich wie die billigen innereuropäischen Flüge, wo alternative Transportmöglichkeiten vorhanden sind. Ich arbeite an einem Bahnhof und verkaufe u.a. Bahnreisen. Es geht für mich nicht mehr auf, wenn das Fliegen billiger kommt als Reisen mit der Bahn. Ökologisch ist meiner Meinung nach Schwachsinn, Ziele, die in 5-6 h per Zug erreichbar sind, mit dem Flieger anzufliegen (zeitlich ist da auch kein grosser Vorteil zu gewinnen: Anreise Flughafen, Einchecken, Boarding, Flug, Auschecken, Fahrt ins Stadtzentrum etc.).

Ich persönlich fahre bei Wegstrecken bis ca. 8 h mit dem Zug (z.B. Zürich - Berlin), ab dann überlege ich mir, den Flieger zu nehmen. Und wenn halt die Zeit nicht reicht, um die Bahnreise einzukalkulieren, suche ich mir halt ein anderes Reiseziel oder verschiebe die Reise. Klar fliege ich auch nach Dublin, um Freunde zu besuchen oder Madrid, weil die Bahnverbindungen saumies sind und über 24h dauern.

Die Argumente, dass zuerst die andern sich ändern müssen, andere noch schlimmer sind oder dass es einem schlicht weg egal ist, wie sich das Klima verändert und wie sich das auf unsere Nachkommen auswirkt, sind mir zu egoistisch und zu simpel.

Auf Autoreisen in den USA verzichten will hier im Forum sicher niemand. Ich auch nicht. Doch ich bin überzeugt, wenn jeder sich mal bei der Nase nehmen würde und sich irgendwo in einem Bereich einschränkt, dass dies der Natur und uns spürbar zugute kommen würde (wenn auch nicht gerade unmittelbar). Und seien wir mal ehrlich, soviel Aufwand wäre das doch gar nicht.

pxl

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #21 am: 27.03.2009, 20:49 Uhr »
 :D Immer positiv denken, Leute  8)

Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen....   :wink: oder auch nicht....


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2004.New York & Westküste.Arizona.Utah.Nevada
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winki

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Re: Billig fliegen = Fehlentwicklung oder gute Entwicklung?
« Antwort #22 am: 28.03.2009, 10:38 Uhr »
Wenn man damit die Entwicklung bei inländische Kurzstrecken meint, kann man durchaus von einer Fehlentwicklung sprechen, dass sich aber eine solche bei Transatlantikflüge abzeichnet, davon kann wirklich nicht die Rede sein. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer im übertragenen Sinn. Es hat ja schon immer Lockangebote, Niedrigpreise für weltweite Flüge gegeben, sei es in verkehrsarmen Zeiten, werbewirksam etc. seine Flieger kostendeckend zu bewegen. Aber insgesamt dürften sich aber die Flugpreise eher nach oben bewegt haben und das bei leichtem Rückgang der Passagieraufkommen, das belegen die Passagier/ Flugbewegungskennzahlen von vielen Internationalen Flughäfen, für 2008.
Daran werden auch zukünftige A380 Großraumflieger nichts ändern, denn es ist ja deshalb nicht zu befürchten LA wird das erklärte Ziel von Malleanhänger, sondern damit wird eher unwirtschaftliches Fluggerät ausgemustert.
Mag durchaus dabei, der bittere Beigeschmack von Umweltbewusstsein eine Rolle spielen, so kann man leicht seine eigene CO² Bilanz einmal dagegen halten. Nämlich dann wenn man sein Kaufverhalten im Supermarkt überprüft, besonders wenn auf Produkte zurückgegriffen wird die zwar billiger, aber auch in Deutschland oder Europa zu bekommen wären (Beispiel etc: Rotwein aus Chile, Argentinien oder Südafrika). Dann wäre noch die unsinnigen Agrarsubventionen innerhalb der EU zu erwähnen, wobei, ein Holländischer Lkw, leere Dosen nach Spanien karrt um dann über Umwegen von Polen, deutschen Bohneneintopf an bekannte Lebensmitteldiscounter in Nord u. Süd Deutschland liefert.

Bisher haben die Regeln des Marktes immer funktioniert was bedeutet der Ölpreisschock ist ja nur aufgeschoben nicht aufgehoben, sobald die Heerscharen der Investmentbrocker das Öl wieder als lohnende Erwerbsquelle entdecken wird auch wieder darin investiert, die Auswirkungen sind ja allgemein bekannt...

Andernfalls werden garantiert die Millionen Asiaten schon dafür sorgen, die schon in den Startlöcher stehen endlich auch zu erschwinglichen Preisen ein Wägelchen zu erwerben, wer immer noch nicht weis was sich hinter einem Tata Nano verbirgt, sollte einmal googlen....   und sich schon mal über zukünftige CO² Bilanzen schlaflose Nächte machen.....

Aber keine Angst, Deutschlands 1,2% (82 Mio), Gesamtanteil der Erdbevölkerung kann natürlich die Globale Erderwärmung verhindern.....  auch auf den Verzicht und Verbot von Transatlantikflügen, wie letzten Jahres tatsächlich ein Grüner Abgeordneter ernsthaft vorschlug…….