@NickMuc
Wieso zum "Horrorszenario hochgerechnet". Sofern die Grundwerte stimmen sind die errechneten Zahlen doch Fakt...
Klar, wenn sie stimmen (ich zweifele allerdings immer noch daran, dass aus 1 Kilo Treibstoff 3,5 Kilo Schadstoff werden können),
dann sind sie Fakt. Nur: absolute Zahlen hochzurechnen, ist immer wenig hilfreich, weil sie imposant aussehen, in der Relation aber fast vernachlässigbar sind.
Wenn die angenommenen 300 Passagiere eines JumboJets jeweils 1 Kilo Gepäck zuhause lassen, dann verringert sich das geschätzte
Gewicht des Flugzeugs von ca. 350.000 Kilo auf ca. 349.700 Kilo - oder um rund 0,8 Promille.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass wir alle hier völlig "zweckfrei" und ohne Notwendigkeit ein- oder mehrmals im Jahr in die USA fliegen und dort viele Tausend Meilen
ebenso "unnötig" mit einem Leihwagen (bevorzugt einem fetten Geländewagen) die Luft verpesten, ist die Diskussion über das eine Kilo eben ein
ausgesprochener Nebenkriegsschauplatz.
Wenn wir's ernst meinen, dann müssen wir unser Reiseverhalten insgesamt überdenken. Nur alle 5 Jahre eine Flugreise wäre ein Anfang.
1 Kilo Gepäck zuhause zu lassen (bzw. drüben dieses Kilo nicht einzukaufen) ist bestenfalls eine edle Geste, die uns nicht das Gefühl geben sollte, irgendwas für
die Umwelt getan zu haben.
Und ob ich mir den 2-Kilo-Bildband nun im Reisegepäck mit nach Hause nehme oder ihn per Mailorder bestelle und er mir geschickt wird – auch das ändert nichts an der Ökobilanz.
Er kommt nämlich auch dann per Flieger, nur dass da noch die An- und Abfahrt zum Flughafen per Auto dazu kommt. So gesehen: noch schlechter.
Dass ich nicht Unnützes mit in den Urlaub nehme, ist sowieso klar - schon, weil ich's schleppen muss