"Aufgedeckt": Die Tricks von Air Berlin

[RainerS.]

Die Tricks von Air Berlin

Ein WDR-Reporter hat sich in eine Schulung für Air-Berlin-Mitarbeiter eingeschleust und hautnah erlebt,wie sich die Airline offenbar vor Zahlungen an ihre Kunden drückt. Ein Gespräch über Fluggastrechte und offensichtlich gewollte Inkompetenz.

http://www1.wdr.de/themen/wirtschaft/air-berlin-100.html

[exit]

Finde ich nicht unbedingt verwunderlich.
Bei anderen Unternehmen wird ja auch (im legalen Rahmen) möglichst versucht den Weg zu Entschädigungszahlungen nicht unbedingt einfach zu gestalten.
Das ist zwar ärgerlich, doch letztlich liegt es am Gesetzgeber wenn Schlupflöcher (oder Unzulänglichkeiten im System) vorhanden und dann natürlich auch genutzt werden.
Im konkreten Fall könnte man ja auch einfach per Gesetz die Airlines dazu verpflichten von sich aus die fällige Entschädigung zu veranlassen nachdem von z.B. einer unabhängigen Stelle festgestellt wurde, dass ein Entschädigungsfall vorliegt.
Das wäre viel einfach aber bei solchen Dingen leisten eben Lobbyisten ganze arbeit.

[Steven 1000]

Na ja habe gerade die Sendung über AirBerlin gesehen, sich in "legalen Rahmen um Zahlungen drücken" kann man dieses Verhalten ja nicht nennen.

Da wird bewußt gegen Recht verstossen, mich wundert halt nur das AirBerlin für diese Taktik keine Strafen zahlen muß, wie sie die Gewerbeaufsicht ja bei anderen Vergehen verhängt.

Meine Erfahrungen mit AirBerlin stammen von 2012, Damals hatte so weit gut funktioniert, d.h. der Flug war pünklich und das Gepäck hinterher vollständig und intakt. 

 

[playmaker11]

Ich weiß das einige Kollegen mit Air Berlin z.Zt. kämpfen, bei denen die Flüge kurzfristig (12h vor dem Abflug) von Hannover nach Köln verlegt wurden, der Flug am Dienstag ganz gestrichen wurde und erst Freitag ein Flug zur Verfügung stand, der Flug von hannover nach Hamburg verlegt wurde usw..
Die haben entweder nichts gehört oder einfach pauschal einen Betrag X bekommen, der sich nicht nachvollziehen läßt.
Daß es auch anders geht, zeigt SAS: wir hatten im Oktober von CPH nach PMI 3h Verspätung. Das Geld kam - ohne weiteren Kommentar - innerhalb von 4 Wochen nach dem Abflug.

[thorsti]

... doch letztlich liegt es am Gesetzgeber wenn Schlupflöcher (oder Unzulänglichkeiten im System) vorhanden und dann natürlich auch genutzt werden.
Im konkreten Fall könnte man ja auch einfach per Gesetz die Airlines dazu verpflichten von sich aus die fällige Entschädigung zu veranlassen nachdem von z.B. einer unabhängigen Stelle festgestellt wurde, dass ein Entschädigungsfall vorliegt.
Das wäre viel einfach aber bei solchen Dingen leisten eben Lobbyisten ganze arbeit.

Genau! Weil sich einige Airlines nicht an geltendes Recht halten, sind wieder mal die bösen Politiker schuld. Die sollten endlich mal ein Gesetz erlassen, dass sich jeder an bestehende Gesetze halten muss!
Das wäre ganz einfach aber bei solchen Dingen leisten eben Lobbyisten ganze Arbeit.

[Wurzelsepp]

Ja mei, das ist einfach so. "Man" versucht sich vor seinen Verpflichtungen zu drücken. Wenn man auf der anderen Seite steht, also Kunde ist, ist man natürlich genervt und verärgert.
[Ironie Ein]Aber natürlich würde man - würde man selbst auf der wieder anderen Seite Airline stehen - ganz selbstverständlich immer und sofort allen Kunden freiwillig auszahlen was ihnen zusteht. Und niemals würde hier jemand zu seinem Vorteil eine Gesetzeslücke ausnützen wenn er die Möglichkeit hat, nein, natürlich nicht.

Nein, natürlich ist das nicht kundenfreundlich. Aber wer könnte von sich mit 100% behaupten dass er als Vorstandsmitglied einer Airline anders handeln würde? Wer?

Also: ärgern, informieren, Ellenbogen raus und sein Recht durchsetzen.

[Bandito1011]

Ja mei, das ist einfach so. "Man" versucht sich vor seinen Verpflichtungen zu drücken. Wenn man auf der anderen Seite steht, also Kunde ist, ist man natürlich genervt und verärgert.
[Ironie Ein]Aber natürlich würde man - würde man selbst auf der wieder anderen Seite Airline stehen - ganz selbstverständlich immer und sofort allen Kunden freiwillig auszahlen was ihnen zusteht. Und niemals würde hier jemand zu seinem Vorteil eine Gesetzeslücke ausnützen wenn er die Möglichkeit hat, nein, natürlich nicht.

Nein, natürlich ist das nicht kundenfreundlich. Aber wer könnte von sich mit 100% behaupten dass er als Vorstandsmitglied einer Airline anders handeln würde? Wer?

Also: ärgern, informieren, Ellenbogen raus und sein Recht durchsetzen.

Jemand der auf Kunden angewiesen ist, sollte das wenn überhaupt dann doch in gewissen Maßen machen. Zumindest nicht so offensichtlich, das extra eine Doku darüber entsteht und dem Unternehmen massiv schadet. Heutzutage muss man sich mehr denn je durch Service von der Konkurrenz abheben, da kommen abgezockte Kunden nicht so gut an. Deshalb selber Schuld.

[RainerS.]

Ich find's schon schlimm wie die Kunden abgezockt werden,
aber auch nicht weniger schlimm wie viele Kunden sich das so einfach gefallen lassen bzw. ihre Rechte nicht kennen.

Okay, zu 100% kenne ich ja auch nicht alles - aber wie sich manche so abspeisen lassen ....

Das sich eine Fluggesellschaft nicht hinstellt und am Gate den verspätet ankommenden Passagieren freiwillig Schecks in angemessener Höhe überreicht kann ich ja noch teilweise nachvollziehen, aber wenn versucht wird geltende Ansprüche als nichtig zu erklären wird's in meinen Augen kriminell ...

Besonders das Beispiel mit dem Storno fand ich extrem, sollte mir so was passieren würde ich mir den Namen des Mitarbeiter/der Mitarbeiterin geben lassen und ihn/sie persönlich wegen versuchten Betrugs (oder unter was so was auch immer fällt) anzeigen.

Allerdings bin ich auch davon überzeugt das Air Berlin nicht alleine solche Praktiken anwendet, es wird auch andere geben die sich erstmal drücken wenn es um Entschädigungen geht ...


@ playmaker11: Musstet ihr denn einen Antrag stellen oder sind die von alleine zu euch gekommen und haben euch informiert das ihr demnächst eine Entschädigung bekommt ?

[playmaker11]

@Rainer: Nein, das mußte ich selbst machen. Da hatte ich auf dem Flughafen in CPH ja auch schon genug Zeit mir nochmals die Regelungen der entsprechenden EU- Verordnung anzusehen....
Dort sind sie auf uns zugekommen mit Gutscheinen und an Bord gab es auch Essen & Trinken, was sonst nicht vorgesehen ist.

In diesem Sinne auch: was die Frage der Abzocke angeht, so ist man eben erstmal selbst am Zug, d.h. man muß seinen Anspruch anmelden. Wann "Abzocke" beginnt ist allenfalls am Einzelfall zu entscheiden. Denn eine Schablone nehmen und den Fall dort rein zu pressen verbietet sich.