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Autor Thema: Streikgefahr am LH-Himmel  (Gelesen 364176 mal)

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DocHoliday

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #600 am: 08.10.2014, 15:57 Uhr »
Ich würde es ja eher als Polemik auffassen, wenn man die Forderungen der Piloten als "Luxusproblem" abtut, aber gut.  :zuck:
Gruß
Dirk

djohannw

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #601 am: 08.10.2014, 16:59 Uhr »
Jürgen sagt zwar etwas von -20% bei Jump-Strecken, da ich kA habe was er damit meint,
habe ich nachgefragt.

Jump ist neben Worldwings eine der Ideen des LH-Vorstands, mit dem auf der Langstrecke Sekundärziele ab Frankfurt bedient werden sollen. Während Jump weiter unter LH-Flagge mit 14 "abgeschiebenen" A343 operieren soll, die 16C/19Y+/261Y bestuhlt sind und Ziele wie bspw. SEA, PHL, LAS, CPT oder MRU bedienen soll (gem. Investor-Relations) wird Worldwings mit geleasten A333 an den Start gehen und in noch höherer Dichte bestuhlt sein, um Tertiärziele wie z.B. TPA, RSW oder MSY anzufliegen.

Viele Grüße - Dirk

reh

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #602 am: 08.10.2014, 18:38 Uhr »
Zitat
Vor allem überrascht mich, wie viele User hier gegen die Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber argumentieren. Das überrascht mich insofern, dass ich selbständig und damit Arbeitgeber bin und die Forderungen der LH-Piloten gut nachvollziehen kann (in Bezug auf die Altersversorgung).

Mich auch und ich bin auch Arbeitgeber. Würde ich meine Mitarbeiter, wie die LH ihre behandlen, könnte ich nicht mehr in ihre Augen schauen. Aber ich sitze auch nicht in einem Elfenbeiturm des Managements, sondern gleich nebenan.

Und DocHoliday bringt es weiter unten auch auf den Punkt: Die Sparmaßnahmen sind für die Aktionäre und weniger aus der Notwendigkeit heraus im globalen Wettbewerb bestehen zu müssen. Das Argument, man sei kein staatliches Unternehmen ist, wird schon mit dem Unterton gebraucht, als ob die LH früher ein VEB gewesen wäre.
Das war die LH nie, nur war früher die Marktwirtschaft noch nicht so enthemmt, wie heute.

Und über die Darstellung der Medien kann ich nur sagen: Egal ob Spiegel, Welt, oder Handelsblatt - sie klingen alle gleich, als ob sie voneinander abschreiben würden. Das ist alles 1:1 die Stimme der LH. Es wird nichts recherchiert, nichts hinterfragt. Die LH hat gesagt, dass.... und damit hats sich.

Die Arbeitgeber lachen sich vermutlich schlapp, wenn sie sehen, wieviele Arbeitnehmer schon die Pauschalargumente vom globalen Wettbewerb verinnerlicht haben. Arbeitnehmern hierzulande mangelt es mittlerweile an einem Mindestmaß an Klassenbewußtsein. So ist es kein Wunder, wenn sie sich mit anderen Arbeitnehmern nicht solidarisch zeigen un der Lobby der Arbeitgeber nichts entgegenzusetzen haben.
Und ihre vermeintliche Loyalität wird auch nicht belohnt. Bei der nächsten Welle werden ihre Arbeitsplätze wegrationalisiert, oder die Gehälter, Zulagen gekürzt. Gewinnoptimierung kennt keine Loyalität und ist weiß Gott auch nicht sentimental.

Mic


Genauso ist es.
Shareholder Value über alles und die AN haben es zu schlucken - und jahrelange "Gehirnwäsche" in Politik a la Neoliberalismus haben das ihre getan.

Ich glaube auch nicht unbedingt, dass es der globale Wettbewerb ist, der LH zum Sparen nötigt. Bisher fliegt mich kein Emiratesjet in die USA und ich würde einen Teufel tun via Dubai in die USA zu fliegen.

Alles hat nur ein Ziel, die Aktionäre freudig zu stimmen, damit das Management noch mehr Boni bekommt. Und bekommt es die nicht genügend, müssen halt wieder ein paar Tausend Arbeitsplätze dran glauben.


freddykr

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #603 am: 08.10.2014, 19:15 Uhr »
Ich glaube auch nicht unbedingt, dass es der globale Wettbewerb ist, der LH zum Sparen nötigt. Bisher fliegt mich kein Emiratesjet in die USA und ich würde einen Teufel tun via Dubai in die USA zu fliegen.
Für uns Europäer sind die Araber sicher keine Konkurrenz nach Nordamerika. Aber sie greifen viel aber in Richtung Asien, Afrika und Ozeanien. Dazu kommen z.B. die Inder, die nach USA wollen. Da fliegen auch sehr viele via Europa; oder jetzt auch der Wüste.
Aber nicht nur diese machen einem das Leben schwer. Auch z.B. die US-Airlines, die sich durch Chapter 11 "gesund" schrumpfen konnten.

Und über die Darstellung der Medien kann ich nur sagen: Egal ob Spiegel, Welt, oder Handelsblatt - sie klingen alle gleich, als ob sie voneinander abschreiben würden. Das ist alles 1:1 die Stimme der LH. Es wird nichts recherchiert, nichts hinterfragt. Die LH hat gesagt, dass.... und damit hats sich.
Vom wem wollen sie denn das Gegenteil erfahren? Die VC schweigt sich ja komplett aus. Da erfährt man hier von Jürgen ja schon mehr als die VC jemals gesagt hat. ;-)
Viele Grüße,
Danilo


reh

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #604 am: 08.10.2014, 19:20 Uhr »
Man muss aber auch sagen, dass es LH einem zunehmend schwer macht, die Liebe zu halten.

Eco wird mehr und mehr zum Abfallprodukt, wofür man sich schämen muss.
70 Euro p.P. Sitzplatzreservierungskosten Transatlantik statt vorher 0....
Früher 100% Meilen, dann 50% Meilen, jetzt 25% Meilen...
Immer schlechtere Gepäckregeln....

Die neue Eco Plus preislich jenseits von gut und böse....
Wird aber bald notwendig zu buchen sein, wenn man weiterhin den bisherigen LH-Standard haben will...




Davidc

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #605 am: 14.10.2014, 08:25 Uhr »
In den kommenden Tagen wird es vermutlich wieder zu LH-Streik kommen:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-streik-androhung-101.html

"Auch bei der Lufthansa schwelt der Tarifkonflikt weiter. Bei der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hieß es: "In den nächsten Tagen ist mit Streiks zu rechnen." Konkrete Termine nannte aber auch Cockpit nicht."

Davidc

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #606 am: 15.10.2014, 12:37 Uhr »

Davidc

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #607 am: 17.10.2014, 09:22 Uhr »
Da sind die Piloten ja Kindergarten dagegen:

STREIKS IM PERSONENVERKEHR AB SAMSTAGFRÜH
Die Lokführergewerkschaft GDL ruft ihre Mitglieder im Tarifstreit mit der Bahn zu neuen bundesweiten Streiks auf. Im Personenverkehr sollen die Lokführer am Samstag ab 2 Uhr die Arbeit niederlegen, im Güterverkehr bereits am Freitag ab 15 Uhr, teilt die GDL mit. Ende der Streiks ist Montagmorgen um 4 Uhr.

Das ist schon dreist, bald haben wir fanzösisch-italienische Verhältnisse.

Marterpfahl

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #608 am: 17.10.2014, 11:49 Uhr »

Wenn die Lokführer so weitermachen, würden die Lärmschutzwände überflüssig.    :grins:


LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

EDVM96

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #609 am: 19.10.2014, 13:15 Uhr »
Frankfurt – Die Piloten der Lufthansa streiken erneut.

Die Piloten wollen von Montag, 13.00 Uhr bis Dienstag, 23.59 Uhr die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mitteilte.
Betroffen seien deutschlandweit alle Passagier-Flüge mit Maschinen vom Typ Airbus 320-Family, Boeing 737 und Embraer.



STREIKS IM PERSONENVERKEHR AB SAMSTAGFRÜH
Gestern haben wir das Leben in vollen Zügen genossen.  :wink:
Im Ernst, die wenigen Züge die fuhren waren leerer als sonst. Auch am Hauptbahnhof Hannover war es recht entspannt und nicht so ein Gedränge wie sonst.
Von mir aus gerne wieder.  :lol:

usa2008

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #610 am: 19.10.2014, 14:08 Uhr »
Zitat
Vor allem überrascht mich, wie viele User hier gegen die Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber argumentieren.

Und nicht nur hier! Ich bin froh, dass ich noch mit Marx aufgewachsen bin: " Proletarier aller Länder....".  :wink:

Nein, aber im Ernst, ich verstehe einfach nicht, dass die Menschen - und leider vor allem auch die jungen Leute - nicht hinterfragen, was ihnen in den Medien vorgeschwatzt wird. Sicher kann ein Unternehmen auf Dauer nur existieren, wenn es Gewinn abwirft und diese Absicht ist auch legitim, aber genauso legitim ist die Forderung nach einer angemessenen Bezahlung und angemessenen Rahmenbedingungen. Die Mitarbeiter sind einer der wichtigsten Kriterien für den Erfolg eines Unternehmens, aber aus Angst um den Arbeitsplatz solidarisieren sich viele mit einer Firma, die sie ausbeutet bzw. den Erfolg in erster Linie mit den Aktionären teilt und die AN ignoriert, wenn sie sich nicht massiv bemerkbar machen.
Unternehmen fordern immer wieder Rücksicht auf die Wirtschaftslage, auf die Konkurrenzsituation und,und, und. Aber wird der AN auch berücksichtigt, wenn Gewinne eingefahren werden. Natürlich gibt es auch Firmen, die das tun, wie z.B. SMA, aber LH gehört da sicher nicht zu und DB sowieso nicht, haben die schon jemals Gewinne erzielt?

guard

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #611 am: 19.10.2014, 14:11 Uhr »
Ich habe mal eine Frage zum Thema Streiks, abseits der aktuellen Tarifkonflikte.

Wie plant man/Ihr jetzt seine/Eure USA Reise 2015? LH/Bahn meiden? Puffertage einplanen? Spät buchen?

Oder gibt es evt. sogar eine Website/Forum die sich mit den Tarifverträgen (und der Streikgefahr) im Personenverkehr beschäftigt?

Die aktuelle Tarifkonflikte werden im Juni/September 2015 wahrscheinlich vorbei sein, aber es gibt ja genug Arbeitnehmer Gruppen die einem einen Strich durch die Rechnung machen können. (Goverment shutdown 2015?)

Bandito1011

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #612 am: 19.10.2014, 14:37 Uhr »
Zitat
Vor allem überrascht mich, wie viele User hier gegen die Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber argumentieren.

Und nicht nur hier! Ich bin froh, dass ich noch mit Marx aufgewachsen bin: " Proletarier aller Länder....".  :wink:

Nein, aber im Ernst, ich verstehe einfach nicht, dass die Menschen - und leider vor allem auch die jungen Leute - nicht hinterfragen, was ihnen in den Medien vorgeschwatzt wird. Sicher kann ein Unternehmen auf Dauer nur existieren, wenn es Gewinn abwirft und diese Absicht ist auch legitim, aber genauso legitim ist die Forderung nach einer angemessenen Bezahlung und angemessenen Rahmenbedingungen. Die Mitarbeiter sind einer der wichtigsten Kriterien für den Erfolg eines Unternehmens, aber aus Angst um den Arbeitsplatz solidarisieren sich viele mit einer Firma, die sie ausbeutet bzw. den Erfolg in erster Linie mit den Aktionären teilt und die AN ignoriert, wenn sie sich nicht massiv bemerkbar machen.
Unternehmen fordern immer wieder Rücksicht auf die Wirtschaftslage, auf die Konkurrenzsituation und,und, und. Aber wird der AN auch berücksichtigt, wenn Gewinne eingefahren werden. Natürlich gibt es auch Firmen, die das tun, wie z.B. SMA, aber LH gehört da sicher nicht zu und DB sowieso nicht, haben die schon jemals Gewinne erzielt?


Dein Beitrag würde prima passen wenn es um Friseure, Kassierer, Zusteller oder Call Center Mitarbeiter gehen würde. Hier geht es aber um Piloten der Lufthansa. Hab noch nie gehört das die ausgebeutet werden. Die wollen eine gute Situation aufrecht erhalten, absolut legitim. Und wir reden hier nur darüber, weil sie zur Durchsetzung ihrer Forderung ein gewaltiges Druckmittel mit den Streiks in der Hand haben.

Finde es überhaupt befremdlich das man es kritisiert für den Arbeitgeber zu argumentieren. Man kann doch nicht pauschal in jeder Branche solidarisch für den Arbeitnehmer sein. Jeder Streik muss individuell betrachtet werden, ansonsten ist man ein Lemming. Wenn ihr so an Lohngerechtigkeit interessiert seid, wäre es sinnvoller euch für den Arbeiter in der Textilindustrie einzusetzen als für Piloten der Lufthansa.

In der heutigen Welt wird jeder der sich krampfhaft an die Vergangenheit klammert untergehen. Nur die Piloten der LH nicht, dank des wirksamen Druckmittels. Das ist nun wirklich ein Arbeitskampf auf ganz hohem Niveau. Dem normalen Arbeiter sicherlich überhaupt nicht nachvollziehbar zu vermitteln.

Ganz zu schweigen übrigens von dem Bodenpersonal der Flughäfen, die durch SUB Zeitarbeitsfirmen tatsächlich ausgebeutet werden. Das sollten eigentlich auch schon Piloten registriert haben. Die können doch auch mal für ihre Kollegen streiken, wenn wir schon bei Marx sind.

sarge

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #613 am: 19.10.2014, 15:10 Uhr »
und DB sowieso nicht, haben die schon jemals Gewinne erzielt?

von 2004 bis 2013 hat die Deutsche Bahn in jedem Jahr Gewinn erzielt (Schwankung von 180 Mio bis 1700 Mio)

usa2008

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #614 am: 19.10.2014, 15:18 Uhr »
Bedeutet also, dass nur die streiken dürfen, deren Lohnniveau niedrig ist  :zuberge: und die Arbeitnehmer mit höherem Lohnniveau weder um Anpassung ihrer Löhne noch um Anpassung der Rahmenbedingungen kämpfen dürfen, da sie eh´ mehr verdienen als
ein Friseur, merkwürdige Logik. Ich unterstütze den Arbeitskampf auch wenn die Streikenden mehr verdienen als ich, wenn ich der Meinung bin, dass die Forderungen gerechtfertigt sind und ich sehe auch keinen Grund, warum ich einen Beitrag zur Unterstützung der Textilarbeiter schreiben soll in einem Thread, in dem es um die Streiks bei LH geht.