Es ist normal das qualitativ hochwertige Optiken einen gerinen Brennweitenbereich haben, das liegt in der Sache, also Physik.
Nein. Das ist so eine typische Behauptung von Nicht-Physikern, so eine Art generelles Totschlagargument. Richtig ist, dass es kein physikalisches Modell gibt, wieso Zooms mit zunehmendem Brennweitenumfang schlechter werden.
Dass das auch nicht zwingend nicht so sein muss, beweist Canon u.a. mit dem herausragenden Canon 15-85mm USM IS, welches zwar nicht die Lichtstärke des 17-55mm bietet, in der Abbildungsqualität aber selbst bei Offenblende über den ganzen Zoombereich sehr gut ist (lediglich im WW treten verstärkt Vignettierungen auf, die allerdings im JPG Modus von der Kamerasoftware (EOS 7D, 60D und neuere Modelle) herausgerechnet werden.
Aber rein physikalische läßt sich das nicht begründen, das ist mechanisch und auch in den Kosten begründet, last not least könnte man auch (was Minolta schon gemacht hat) mehrere Festbrennweiten über eine Trommel o.ä. zu einem Zoom verbauen.
Deshalb sind Festbrennweiten auch Zooms bei gleicher Verarbeitung deutlich überlegen.
s.o. - man kann durchaus sehr gute Zooms bauen und "deutlich" überlegen würde ich das nicht nennen. Die Lichtstärke ist bei Festbrennweiten natürlich einfacher zu realisieren, ein Zoom wird da beliebig groß werden (und das 17-55 ist ein schönes Beispiel, das ist schon ziemlich groß, trotz Brennweite im Normalbereich).
Und zur Lichtstärke, die ist nicht ersetzbar und für Profis eines der wichtigsten Kriterien und hat auch im übrigen mit der Brennweite nix zu tun....
Aber Lichtstärke hat auch nicht nur mit der Blende zu tun, sondern im selben Maße mit den ISO Fähigkeiten einer Kamera. Kauft man für sehr viel Geld eine lichtstarkes Objektiv (wie beispielsweise dieses 17-55, welches ja wirklich heftig teuer ist), muss man sich die Frage stellen, ob nicht ggf. stattdessen ein neuer Body die gewünschte Lichtstärke auch liefert, in dem er beispielsweise bis ISO6400 wenig rauscht, während der alte bei ISO1600 schon genauso rauscht. Im letzteren Fall hat man dann nämlich alle Objektive (indirekt) "lichtstärker" gemacht.
So oder so stelle ich natürlich immer wieder die Frage: braucht man das? Wieviele Deiner Urlaubsfotos hast Du mit Blende f2.8 gemacht? Und bei welchen Brennweiten? Nimmt man als Vergleich das o.g. Canon 15-85mm, so hat dieses im Brennweitenbereich des 17-55mm die Offenblende f3.5 - f5. Im WW bedeutet das ca. eine halbe Blende schlechter als f2.8, im Zoom sind das dagegen knapp 2 Blenden. Dafür ist das andere Objektiv wesentlich umfangreicher im Brennweitenbereich, bietet vor allem im WW zwei deutlich sichtbare Millimeter mehr und günstiger ist es auch noch. Rein von der Abbildungsleistung nehmen sich die beiden Objektive wenig. Der Stabi beim 15-85 ist das neuere Release und dürfte wirkungsvoller sein. Kein voller Ersatz für fehlende Lichtstärke, aber ein "halber Ersatz", weil starre Motive dadurch länger belichtet werden können ohne Verwackelungsgefahr.
Ich würde jederzeit wieder das 15-85mm nehmen und wenn ich wirklich Lichtstärke und Bokeh brauche, dann nehme ich das 50mm f1.4 (wem das zu teuer ist, man kann auch das alte 50mm f1.8 nehmen, das kostet inzwischen unter 100,-€).
Aus dem Grund kann ich mich nämlich nicht so richtig mit den "lichtstarken" Zooms anfreunden, sie sind sauteuer, letztendlich sind sie dann doch nicht wirklich richtig lichtstark, mit einer einzigen gut gewählten Festbrennweite bin ich im Vorteil und in der freien Natur im Urlaub brauche ich überhaupt keine lichtstarken Objektive, da freue ich mich viel mehr über den genialen Zoombereich von 15-85 (äquivalent zu 24-135mm), der wirklich für die allermeisten Anforderungen ausreicht.