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Autor Thema: Filmschnitt von AVCHD  (Gelesen 18085 mal)

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mannimanta

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #75 am: 29.01.2011, 12:54 Uhr »
Hi,
Ja ich habe Windows 7 64bit

Pinnacle unterstützt ja 64 bit noch nicht, während der Power Director das tut.

Aber das scheint nicht das Problem zu sein, denn auch beim Power Director
ist die CPU nicht höher beansprucht und trotzdem geht die Beabbeitung um ein vielfaches schneller.

Zitat von: Elsupremo
]Und wenn du nur zwei Szenen in die Timeline ziehst, und die sagen wir mal mit einer Blende verbindest und kürzt, dann mußt du auch schon warten und kannst nicht flüssig arbeiten? Bei mir dauert es zwar auch eine Zeit nach Programmstart bis alle m2ts files eingelesen sind, aber danach kann ich problemlos damit arbeiten.

Genauso arbeitet bei mir der Power Director, während ich bei Pinnacle (mit deinem Beispiel)
schon warten muss. In dieser Zeit rödelt die Festplatte ununterbrochen....


Also wie gesagt, ich werde mal bei einem Bekannten, der Intel Quad Core & Pinnacle 14 hat
eines meiner Projekte laden und sehen, was passiert.

Gruss,
Manni




USA_Björn

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #76 am: 29.01.2011, 13:22 Uhr »
Also mal ne Frage zwischendurch, wie gebt ihr euer Material aus, habt ihr kein Problem damit das ganze Projekt neu zu rendern, anstatt nur die geänderten Abschnitte? Also mir gefällt das nicht, ich lege sehr viel Wert darauf das nur geänderte Abschnitte neu gerendert werden, einmal aus dem Aspekt der Geschwindigkeit und das zweite mal aus dem Aspekt der Videoqualität. Ausgabeformat soll natürlich wie Eingabeformat sein, alles andere muß logischer weiße komplett gerendert werden, keine Frage. Für mich heißt das Zauberwort bei AVCHD "Smart Rendering", was bei DV Standard war, kann bei AVCHD ja auch nicht schlecht sein ;-)

Mein Fotoblog unter http://www.big-bt.de

Jack Black

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #77 am: 29.01.2011, 13:35 Uhr »
Pinnacle unterstützt ja 64 bit noch nicht, während der Power Director das tut.

Nicht nur das - PowerDirector nutzt auch alle vorhandenen Ressourcen, die von der GPU (Grafikkarte) angeboten werden, um damit zu rendern (und die CPU zu entlasten). Bei AMD weiß ich im Moment nicht auswendig, wie die diese Schnittstelle nennen (es gibt aber eine), bei NVIDIA ist das die CUDA Schnittstelle. PowerDirector unterstützt alles.

Aber das scheint nicht das Problem zu sein, denn auch beim Power Director
ist die CPU nicht höher beansprucht und trotzdem geht die Beabbeitung um ein vielfaches schneller.

Das könnte bereits auch an dieser o.g. Nutzung der Hardwareressourcen liegen.

Zitat von: Elsupremo
]Und wenn du nur zwei Szenen in die Timeline ziehst, und die sagen wir mal mit einer Blende verbindest und kürzt, dann mußt du auch schon warten und kannst nicht flüssig arbeiten? Bei mir dauert es zwar auch eine Zeit nach Programmstart bis alle m2ts files eingelesen sind, aber danach kann ich problemlos damit arbeiten.

Genauso arbeitet bei mir der Power Director, während ich bei Pinnacle (mit deinem Beispiel)
schon warten muss. In dieser Zeit rödelt die Festplatte ununterbrochen....

Das bestätigt meine zweiten Verdacht, dass ein wesentlicher Anteil des Bottlenecks Festplatten-IO ist. Die Ursache kann ich von hier schlecht beurteilen. Möglich wäre, weil Pinnacle nur 32bit adressiert, steht diesem Thread max. 2GB zur Verfügung (mehr stellt Windows nicht an 32bit Anwendung zur Verfügung, auch wenn theoretisch 4GB drin wären, aber 4GB ist die Obergrenze, was Windows 32 insgesamt adressieren kann). Das gilt auch für Anwendungen unter Windows 64bit. Möglicherweise benötigt Deine Anwendung aber mehr Speicherplatz und muss deswegen auslagern und das geht heftig auf den IO und damit auf die Performance.

Wenn Du bei Pinnacle bleiben willst, kämen zwei Workarounds in Betracht:

a) mit einem entsprechenden Tool die vorhandenen (ungenutzten) 8GB RAM teilweise auf eine RAMDISK auslagern (das war vor vielen Jahren recht populär, gewinnt jetzt durch genau dieses Scenario wieder an Bedeutung) und auf die RAMDISK den temporären Swap-Bereich von Windows anlegen.

b) du investierst noch einmal in neue Hardware und kaufst Dir eine gute SSD Festplatte, da würde eine 120GB Platte dicke ausreichen (Kostenpunkt ca. 180,-€). Diese Platten sind erheblich schneller als normale Festplatten, Du müßtest aber dafür entweder Windows neu installieren (auf diese SSD) oder zumindest den Swap-Bereich umkonfigurieren.

Insgesamt bin ich inzwischen davon überzeugt, dass allein nur schon Pinnacle der Engpass ist (es sei denn, Du findest noch eine Einstellung, die das Projekt rettet). Pinnacle kennt anscheinend kein "Smart Rendering" (das beherrscht Magix in der neuesten Version, das bedeutet, dass weitestgehend beim Schneidern und abschließenden Rendern Originaldaten übernommen werden), sondern scheint jedesmal alles neu zu rendern (zumindest das, was aktuell in der Timeline ist). Dass das Zeit kostet, erscheint sehr logisch, da kann auch diese kräftige CPU nicht dran rütteln.

Pinnacle scheint auch nicht die vorhandenen Hardwareressourcen (wie PowerDirector) nutzen zu können. Wobei auch da die Frage ist: ist das wirklich so, oder hast ein irgendwo ein Häkchen zu wenig gesetzt?

Wenn Du Dich pro PowerDirector entscheidest, gäbe es (allerdings wirklich jetzt erst brandneu) in der Tat die Überlegung, auf die allerneueste Generation von Intel CPUs umzusteigen ("Sandy Bridge"). Das würde allerdings auch bedeuten, dass Du ein neues Mainboard bräuchtest. In dieser neuesten Generation ist ein eigenständiger Hardware-Encoder untergebracht (die Technologie wird von Intel "Quick Sync" genannt), um sie nutzen zu können, sollte man ein Mainboard mit H67 Chipsatz einsetzen. Cyberlinks PowerDirector unterstützt bereits diese Quick Sync Technologie, und dieser Encoder hat so dermaßen Power, dass er 4 bis 10 mal so schnell h264-Codec generiert als die bislang schnellste i7 CPU!! In einem Test wurde ein HD-Video mit 1920x1080 Pixel auf iPod Format heruntergerechnet (640x480 o.ä.), das ganze geschah mit unglaublichen 323 fp/s (also 323 Bilder pro Sekunde)! Ein ganzer Spielfilm lag nach 7(!) Minuten umgewandelt auf der Platte. Nachzulesen in der aktuellen c't 3/2011.

Aber auch ohne diesen Wahnsinnsencoder muss Dein PC in der Lage sein, mit vertretbaren Wartezeiten ein HD-Video zu bearbeiten.

Jack Black

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #78 am: 29.01.2011, 13:50 Uhr »
Für mich heißt das Zauberwort bei AVCHD "Smart Rendering", was bei DV Standard war, kann bei AVCHD ja auch nicht schlecht sein ;-)

Aber das ist eben genau der Knackpunkt: DV war ein FullFrame Codec, sprich, jedes Bild war ein vollständiges Bild. Deswegen konnte man problemlos überall schneiden und aneinander pappen.

Als Mpeg2 zum ersten Mal auftauchte und geschnitten werden sollte, tauchten damit auch die Probleme auf, die mit diesen platzsparenden Algorithmen einherkommen: das SmartRendering geht verloren, denn bei diesem Codec ist NICHT jedes Bild ein Vollbild, und man kann nicht einfach irgendwo durchschneiden und aneinanderpappen.

Mit AVCHD kommt ein noch weitaus komplexerer Codec, der noch schlechter zu bearbeiten ist, weil er nicht nur unvollständige Frames kennt, teilweise mit Forward und Backward Referenz, sondern auch noch Vektoren definieren kann (Verschiebungen konstanter Bildanteile) und das macht es noch viel schwerer, an einer beliebigen Stelle zu schneiden. Bei all diesen Codecs taucht aber immer wieder mal ein FullFrame auf (I-Frame genannt), manche nennen es auch Key-Frame. Das passiert aber nur alle x Bilder, nicht einmal regelmäßig und nur an diesen Stellen ist ein einfacher Videoschnitt mit Smart Rendering möglich. Das aber ist unbefriedigend, denn 30 Bilder (o.ä.) sind ja schon eine ganze Sekunden, und so ungenau wollen viele nicht schneiden. Und dieses Problem in den Griff zu kriegen, wie schneide ich zwischen den Key-Frames, das ist offensichtlich technisch sehr schwer.

AVCHD ist ein ganz schlechter Codec für die Videonachbearbeitung, er wurde entwickelt um möglichst platzsparend gespeichert zu werden. Für die Weiterverarbeitung ist es der schlechteste Codec von allen.

Deswegen ist beispielsweise der (aus meiner Sicht zu Unrecht unbeliebte) Codec MJPEG auch recht verbreitet: er ähnelt in der Grundstruktur sehr dem DV Codec und besteht ausschließlich aus FullFrames. Sprich: hier ist Videoschnitt so einfach wie es bei DV auch war. DV ist leider auf 720x576 beschränkt, MJPEG jedoch nicht. Dadurch verbraucht MJPEG natürlich mehr Platz als AVCHD, aber zur Nachbearbeitung ist er viel besser geeignet.

Elsupremo

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #79 am: 29.01.2011, 14:04 Uhr »
Hallo Manni,

hier ist eine sehr ausführliche Beschreibung von Studio 14 mit vielen Hardwaretips zur Beschleunigung usw. Vielleicht ist was für dich dabei:

http://www.hennek-homepage.de/video/pi-studio-14.htm

Viele Grüße,

Frank

Insgesamt bin ich inzwischen davon überzeugt, dass allein nur schon Pinnacle der Engpass ist (es sei denn, Du findest noch eine Einstellung, die das Projekt rettet). Pinnacle kennt anscheinend kein "Smart Rendering" (das beherrscht Magix in der neuesten Version, das bedeutet, dass weitestgehend beim Schneidern und abschließenden Rendern Originaldaten übernommen werden), sondern scheint jedesmal alles neu zu rendern (zumindest das, was aktuell in der Timeline ist). Dass das Zeit kostet, erscheint sehr logisch, da kann auch diese kräftige CPU nicht dran rütteln.
Pinnacle scheint auch nicht die vorhandenen Hardwareressourcen (wie PowerDirector) nutzen zu können. Wobei auch da die Frage ist: ist das wirklich so, oder hast ein irgendwo ein Häkchen zu wenig gesetzt?

Studio 14 müßte aber auf seinem PC problemlos laufen, sonst wäre das Programm eine totale Fehlkonstruktion und da glaube ich nicht dran. Andere schneiden damit auch AVCHD wohl problemlos. Irgendwo steckt da noch ein Fehler.

mannimanta

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #80 am: 29.01.2011, 14:08 Uhr »
Also mal ne Frage zwischendurch, wie gebt ihr euer Material aus, habt ihr kein Problem damit das ganze Projekt neu zu rendern, anstatt nur die geänderten Abschnitte?

Hi Björn,
also ich lege immer nach Themen oder eben Highlights sortierte Projekte an.
Im Prinzip die späteren Kapitel.

Als Beispiel:
Yellowstone Tag 1: original Material etwa 1Stunde
Diese Szenen packe ich in ein Projekt und schneide es auf 7min. zurecht.
Dann kommen Hintergrundmusik, Titel, Blenden, e.t.c. dazu.
Die Szenen werden dann noch möglist passend zur Musik "feingetunt"

Dieses Projekt rendere ich dann als m2ts Datei.

Qualitätsmäßig ist es aber kein Unterschied, ob ich nun 5min. rendere oder 1 Stunde am Stück.

Wenn alle Kapitel fertig sind, lade ich die gerenderten Clips in ein neues Projekt.
(Der Gesamte Film also)

Dann erfolgt die Menüerstellung, Trailer, Vor,-und Abspann.

Von diesemGesamt-Projekt lasse ich dann eine DVD, oder BluRay brennen, fertig.

Wobei, wie gesagt das pure rendern bei mir sehr schnell geht, kein Problem.

So mache ich es...

Gruss,
Manni

mannimanta

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #81 am: 29.01.2011, 14:10 Uhr »
@Black Jack:

Boah, ich sehe schon, du bist ja'n richtiger Hardware Freak.
Respekt!

Schade, das wir nicht näher zusammen wohnen, dann würde ich bestimmt mal
mit meiner "Pinnnacle-Möhre" bei dir rumkommen...

Gruss,
Manni

Elsupremo

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #82 am: 29.01.2011, 14:25 Uhr »
Also nach dem was Hennek so schreibt müßte es eigentlich bei dir mit 6Core funktionieren, er hat zwar einen Intel i7 870, das sollte sich aber nicht viel nehmen.

Aus dem Test ergibt sich für die Praxis mit meinem PC bei zwei Videospuren:

    HDV-Material: Die Vorschau läuft mit zwei Videospuren auch bei voller Bildqualität flüssig.
    H.264-AVC/MOV: Die Vorschau läuft bei angepasster Bildqualität**** flüssig, bei voller Bildqualität dagegen nur nach Hintergrundrendering.

    **** Die Bildqualität ist immer noch ausreichend genug um bei großer Desktop-Vorschau das Videobild korrekt beurteilen zu können.

Mit einer Videospur läuft die Timeline mit allen getesteten Clip-Dateien flüssig auch ohne Hintergrundrendering!

Wichtige "Schalter" im Studio-Projektsetting "Video- und Audio-Einstellungen" zur Steuerung einer möglichst flüssigen Vorschau mit zwei Videospuren sind also:

      Hardwarebeschleunigung aktivieren
   
      Vorschau mit voller Auflösung
   
      Hintergrundrendering aktivieren
   
      Codec für Hintergrundrendern

Um im Falle des AVCHD- und  H.264-AVC/MOV Videomaterials nativ genauso flüssig wie mit HDV-Material arbeiten zu können, braucht man nach dem heutigen Stand der Technik einen PC mit brachialer CPU-Gewalt wenn man kein Hintergrundrendering verwendet, mehr RAM bringt wohl nichts!


Hast du das mit dem Hintergrundrendering aktivieren/deaktivieren mal probiert?

mannimanta

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #83 am: 29.01.2011, 14:25 Uhr »
http://www.hennek-homepage.de/video/pi-studio-14.htm

Danke, da steht einiges drin!



Zitat
Studio 14 müßte aber auf seinem PC problemlos laufen, sonst wäre das Programm eine totale Fehlkonstruktion und da glaube ich nicht dran. Andere schneiden damit auch AVCHD wohl problemlos. Irgendwo steckt da noch ein Fehler.

Das vermute ich auch, aber wo?

Hennek beschreibt einige Systemeinstellungen:
Zitat
Es ist sinnvoll in den Systemeigenschaften unter Erweitert/Leistung W7 auf "für optimale Leistung" einzustellen, d.h. ohne der Aero-Oberfläche den Videoschnitt machen bei schwächeren Systemen. Den virtuellen Speicher sollte man bezüglich der Wert für max/min identisch einstellen, die Auslagerungsdateien/Hilfsdateien habe ich von der Systemfestplatte weg auf eine andere Festplatte auslagert.

Wie komme ich bei Windows 7 auf "Systeneigenschaften?"

Das Hintergrundrendern ist bei mir aktiv, ich teste mal das abzustellen.

Gruss,
Manni

Elsupremo

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #84 am: 29.01.2011, 14:32 Uhr »
Wie komme ich bei Windows 7 auf "Systeneigenschaften?"


Start - Systemsteuerung - System und Sicherheit - System - erweiterte Systemeinstellungen

mannimanta

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Re: Filmschnitt von AVCHD
« Antwort #85 am: 29.01.2011, 15:50 Uhr »
Hi,
also etwas habe ich jetzt gefunden:
Bei der Datenfestplatte (wo alle original Clips liegen) war kein virtueller Speicher zugewiesen.
Ich habe jetzt mal Min. 600MB und Max. 12800MB eingestellt.

Bei der Hauptfestplatte war 8000MB eingestellt, empfolen war aber 12000MB
Habe ich geändert.

Zumindest bei neuen Projekten scheint das einiges gebracht zu haben.
Zusätzlich habe ich bei Pinnacle das Hintergrundrendern deaktiviert.
Hat auch was gebracht.
Aber der Brüller ist das immer noch nicht.

Gruss,
Manni