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Autor Thema: Eingescannte Fotos - wie sind sie am besten?  (Gelesen 3169 mal)

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GreyWolf

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Eingescannte Fotos - wie sind sie am besten?
« am: 09.06.2007, 21:11 Uhr »
Hallo,

wie wahrscheinlich bekannt, habe ich mich in letzter Zeit darauf "spezialisiert", alte Reisen-Fotoalben auf meiner HP wieder zum Leben zu erwecken.
Dafür scanne ich die eingeklebten alten Fotos natürlich ab.

Jetzt habe ich mal ein paar typische Anfängerfragen:

Die alten Fotos sind üblicherweise recht klein, so ca. 8 x 6 cm. Wenn ich sie nun abscanne, werden sie aber zum Teil riesengroß, z.B. 4.000 mal 3.000 Pixel. Warum eigentlich?

Für meinen neuen Reisebericht werde ich nun - nachdem ich die entsprechende Funktion nun gefunden habe - die so gescannten Fotos auf ein normales Maß wieder verkleinern. Was wäre denn da die sinnvolle Größe, damit das Bild auf eine normale Seite passt? 1.000 Pixel in der Breite?

Wenn ich abscanne und speichere, gibt mir mein Programm etwa 20.000 ;-) verschiedene Dateiformate als Möglichkeiten, in denen ich speichern kann. Z.B. PSF oder JPG. Ich wähle JPG, weil ich das kenne (was der Bauer nicht kennt ..... ). Ist das so sinnvoll?
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Andreas

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Re: Eingescannte Fotos - wie sind sie am besten?
« Antwort #1 am: 10.06.2007, 00:16 Uhr »
Hallo,

kleines Rechenbeispiel:
Wenn Dein Scanner beispielsweise mit einer optischen Auflösung von 600dpi (Dots per Inch) scannt, dann wird ein 6x8cm Bild ca. 1400x1900 Pixel groß (6cm * 600 Pixel / 1 inch = 6*600/2,54 = 1400).
Viele Scanner interpolieren (=hochrechnen) die optische Auflösung auf 1200 oder gar 2400dpi, dann kommst Du auf die riesen Werte von zB 5600x7600 Pixel.

Wenn Du jetzt auf  einem Drucker mit 300dpi Auflösung ein 10cm breites Bild drucken willst, brauchst Du mindestens 10/2,54*300 = 1200 Pixel in der Breite.
Ein Bildschirm hat in der Regel eine Auflösung von 72dpi bis 100dpi (ein Monitor hat keine fixe Auflösung, man kann in einem relativ großen Bereich wählen, wieviele Pixel der Monitor auf der Bildschrimbreite darstellen soll), d.h. ein 30cm breiter Bildschirm hätte zB 1200 Pixel zur Verfügung.

Die Pixel eines Bildes sind also eine relative Größe und die tatsächliche Größe hängt vom Ausgabemedium (Druck, Monitor usw.) ab.

Bei Webseiten kann man mittlerweile von einer Mindestauflösung von 1024x768 Pixeln ausgehen, sodass ich Dir empfehlen würde eine Maximale Breite von 800 Pixel anzupeilen. Vermutlich reichen auch 640 und eventuell eine Klick-Vergrößung der Bilder.

JPG ist für diesen Zweck bestimmt eine gute Wahl, da bekommst Du kleine Dateigrößen bei passabler Qualität. Es gibt auch noch die Möglichkeit als progressives JPG zu speichern, dann wird das Bild vom Browser sofort in der gesamten Größe angezeigt. Es erscheint zuerst unscharf und wird beim Nachladen der Datei immer besser. Anderenfalls wird das Bild von oben nach unten aufgebaut.

Viele Grüße
Andreas

mrh400

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Re: Eingescannte Fotos - wie sind sie am besten?
« Antwort #2 am: 10.06.2007, 16:06 Uhr »
Hallo,
Andreas hat schon ein paar der wichtigsten Punkte aufgezeit, insbesondere die Relativität von dpi und Medium; dennoch halte ich ein paar ergänzende Gesichtspunkte für bedeutsam:
  • Was die Bildschirmanzeige angeht, so haben Flachbildschirme sehr wohl eine feste Auflösung, die sog. "native" Auflösung (bei einem 15er idR 1024*768, bei einem 17er idR 1280*1024). Jede andere Größe wird interpoliert mit entsprechenden Schärfeverlusten bei der Darstellung. Ein 1024*768-Bild wird aber auch bei einem 15er nur bei Vollbildanzeige ohne Interpolation dargestellt; jeder Darstellung in einem Fenster führt wieder zu Interpolationen. Das mag auf den ersten Blick nicht auffallen, kann man aber ganz einfach ausprobieren: Man öffnet ein Bild mit IrfanView und zoomt rauf oder runter bis man die Originalgröße erreicht hat (dann steht bei der Anzeige im Fensterrahmen nicht mehr die Bildgröße - und dann vergleicht man...
  • Was das Scannen betrifft, sollte man eine Größe wählen, die der Scanner physikalisch und nicht durch Interpolation scannt - sonst hat man nämlich ebenfalls Schärfeverluste - erst recht, wenn man die Bilder dann wieder verkleinern muß (das Scanprogramm rechnet so ungefähr passende Bildpunkte dazu, um die hohen Werte zu erreichen; beim Verkleinern werden wieder Bildpunkte "gestrichen" - und das sind nicht zwingend dieselben.
  • Wenn man Bilder verkleinern (oder vergrößern) will, sollte man nach Möglichkeit immer mit den Faktoren 2 - 4 - 8 usw arbeiten. Auch bei der Größenänderung wird nämlich interpoliert - und eine Halbierung von Bildpunkten ist rechnerisch einfacher als eine Drittelung oder gar eine Division durch z.B. 1,28 (von 1024 auf 800) oder 2,048 (von 1024 auf 500) usw (kann man ebenfalls schön beobachten, wenn man bei IrfanView durch die einzelnen Größen durchzoomt)
  • Dateiformat: die wichtigsten Formate, die die Scanner gemeinhin anbieten, sind TIFF und JPEG; TIFF ist (weitgehend) verlustfrei und führt zu Riesendateien (weil jeder Punkt einzeln abgespeichert wird); JPEG komprimiert (extrem vereinfacht werden z.B. die ersten 20.000 Bildpunkte mit gleich blauem Himmel als "20.000*blau" und nicht 20.000 mal als "blau" gespeichert); dabei kann man meist den Grad der Komprimierung einstellen. Wenn man "große Datei" oder "optimale Schärfe" (oder wie immer das im Einzelfall heißt) eingibt, hat man die wenigsten Qualitätsverluste und meist immer noch erträgliche Dateigrößen
Gruß
mrh400

AZcowboy

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Re: Eingescannte Fotos - wie sind sie am besten?
« Antwort #3 am: 11.06.2007, 09:31 Uhr »
Im Photoshop (es gibt natürlich auch andere Programme, auch günstiger) gibt es eine eigene Funktion "Foto für Webseite speichern...". Dabei kann man Fotos größenoptimieren. z.B. 4 Versionen direkt vergleichen, mit Angabe der Größen und Komprimierung, Voransicht (hier erkennt man sofort die neue Bildqualität und ob einem diese Qualität ausreicht).

Habe mir gerade ein Foto angesehen. Originalgröße ca 5 MB. Durch Photoshop optimiert auf unter 100 kb. Bei vielen gleichen Farbtönen (wie bereits erwähnt zB Himmel) kann man locker auf unter 50 kb runter kommen. Damit erspare ich mir riesigen Speicherplatz.

Winke
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