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Autor Thema: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera  (Gelesen 6136 mal)

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Ganimede

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #45 am: 20.06.2008, 14:30 Uhr »
Ich sehe mich in 1 1/2 Monaten auf Malle schon mit der Kamera ewig vor einem Fotomotiv sitzen und probieren…..  :D

Genau so musst Du es machen. Ausprobieren!!!! Mit der digitalen Technik ja heute kein Problem mehr, da Du keinen Film "verschwendest".
Setze Dich mit der Kamera + Stativ an einem stark bewölkten Tag (dürfte ja nicht so schwer sein) vor einem Bach/Wasserfall und spiele mit den Zeiten/Blenden rum. Am besten einen festen Blendenwert vorgeben und die Zeit rauf und runter variieren.
Das macht Spaß und Du wirst feststellen, wie schnell Du es begreifst  :winke:

Gruß
Volker

Edit: Upps, habe gerade gelesen dass Du es ja schon versucht hast  :oops:

NickMUC

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #46 am: 20.06.2008, 15:09 Uhr »
Hallo Schneewie, kurz gesagt:

Bei der Zeitautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Blende passende Zeit.
Bei der Blendenautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Zeit passende Blende.
Bei der Programmautomatik bestimmt die Kamera eine Zeit-/Blendenkombination, die einen Kompromiss aus einer sicher zu haltenden Zeit und einer dazu passenden Blende darstellt.
Bei Abschalten jedweder Automatik machst Du selbst das gleiche wie die Programmautomatiik, nur dass Du im Gegensatz zu Deiner Kamera weisst, wo Deine Prioritäten liegen.

Beispiele:

Zeitautomatik: Du willst eine einzelne Blume scharf vor einem unscharfen Hintergrund fotografieren: Große Blendenöffnung (ist kleine Blendenzahl, z.B. 2,8) bedeutet: geringe Schärfentiefe, d.h. Du stellst auf die Blume scharf, knapp davor und knapp dahinter wird alles zunehmend unscharf (das stimmt um so mehr, je länger die verwendete Brennweite ist - da mangelt es z.B. bei den Kompaktknipsen häufig). Oder andersrum: Du willst den Kaktus im Vordergrund knackscharf haben, die Berge weit entfernt aber ebenso. Dazu brauchst Du eine kleine Blende (= große Blendenzahl, also z.B. 22), weil dann die Schärfentiefe am größten ist. Wenn Du nun zusätzlich eine möglichst kurze Brennweite (also Weitwinkelstellung) benutzt, dehnt sich die Schärfentiefe über das gesamte Bild.

Blendenautomatik: Du willst einen vorbeisausenden Motorradfahrer scharf aufs Bild kriegen: dazu brauchst Du eine möglichst kurze Zeit (z.B. eine 1/1000stel Sekunde). Die Kamera liefert automatisch die passende (große, also weit offene) Blende. Oder der Wasserfall: für eine verwischte, unscharfe Bewegungsdarstellung brauchst Du eine lange Zeit (z.B. eine halbe Sekunde) - dann steuert auch hier die Kamera die passende (entsprechend kleine) Blende dazu.

Beispiel Programmautomatik: Du willst das Treiben in der Großstadt möglichst spontan und unauffällig fotografieren. Die Programmautomatik sorgt dafür, dass Du Dich weder um Zeit noch um Blende kümmern musst, sondern einfach drauflos knipsen kannst. Sollte es zu dunkel oder zu hell werden, warnt Dich die Kamera.

Beispiel manuelle Einstellung, also ohne jede Automatik: Du willst  Deinen Göttergatten im Gegenlicht der tief stehenden Sonne ablichten. Dabei soll das Gesicht des Angetrauten richtig belichtet werden. Die Automatik Deiner Kamera sieht jetzt aber (dank Gegenlicht) eine große Lichtmenge, denkt sich "Manno ist das hell hier" und wählt eine kurze Zeit samt kleiner Blende. Ergebnis: ein richtig belichteter Himmel, vor dem sich der Schattenriss eines nicht identifizierbaren Menschen abzeichnet, der eigentlich erkennbar Dein Mann sein sollte. Hier hättest Du jetzt manuell gegensteuern und den Wert, den der Belichtungsmesser anzeigt, um zwei bis drei Blendenstufen in Richtung heller (also längere Zeit und/oder größere Blendenöffnung) korrigieren können.

Ansosnten kann ich mich nur Ganimede anschließen: probier rum! Möglichst nicht vor dem Wohnzimmerschrank, denn der bewegt sich (hoffentlich) nicht, sondern geh auf die Straße, und wenn gerade kein Bach oder Wasserfall greifbar ist, dann fotografier vorbei fahrende Autos oder auch Spaziergänger mit einer Tausendstel, einer Sechszigstel und einer Viertel Sekunde. Lass die Kamera die passende Blende dazu steuern und vergleich die Ergebnisse. In der Belichtung sollten sie alle drei gleich sein, aber die Schärfe der dargestellten Autos/Fußgänger dürfte höchst unterschiedlich ausfallen.

Dann nimm Dir einen Baum, eine Blume, ein Stoppschild.... irgendwas, was relativ nahe ist und wo in größerer Entfernung ein Berg, ein Gebäude...whatever... ist. Stell auf das Objekt im Vordergrund scharf und knipse es einmal mit Blende 2,8, einmal mit Blende 11 und einmal mit der kleinsten Blende, die die Kamera hat (vermutlich 22...). Auch hier sollten dann die Ergebnisse (bei Zeitautomatik) richtig und identisch belichtet sein, aber die scharfen Bereiche sollten sich deutlich unterscheiden. Nimm dabei eine nicht zu kurze Brennweite, also eher den Normal- bis Telebereich, da wird es deutlicher.

Viel Spaß...
Grüße,
Nick
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(Garry Winogrand)

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Schneewie

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #47 am: 20.06.2008, 15:17 Uhr »
@Magnum und MicMuc,

kommt Ihr im November zum Wochendevent?

Dann bekommt Ihr beide eine Tüte Gummibärchen von mir, für Eure Mühe und Geduld.  :D
Gruß Gabriele

McC

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #48 am: 20.06.2008, 15:52 Uhr »
...mit der Aktivierung des Fokusmessfeld kann man auch gestalterisch spielen.

Beispielbilder: Hintergrund/Vordergrund

Schneewie

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #49 am: 20.06.2008, 16:00 Uhr »
...mit der Aktivierung des Fokusmessfeld kann man auch gestalterisch spielen.

Beispielbilder: Hintergrund/Vordergrund

Danke, aber ich bin nun mal so frech zu sagen, gestalterisch bin ich gut und weiß, wie man ein gutes (Aufteilung, goldener Schnitt, nicht zu viel auf das Bild und was es da noch alles zu beachten gibt) Bild macht. Ich schaue ganz bewußt durch die Linse und gehe auch mal  1.. 2 Schritte zur Seite, ob es dann besser ist, oder lasse auch einfach mal ein Bild Bild sein, weil es einfach nichts aussagt.

Aber Dein Beispiel ist klasse.  :D
Gruß Gabriele

Schneewie

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #50 am: 20.06.2008, 16:01 Uhr »
Eure Erklärung:

Bei der Zeitautomatik gibst Du eine Blende vor (also die Öffnung im Objektiv) und die Kamera sucht sich die dazu passende Zeit. Bei der Blendenautomatik stellst Du die Zeit fest ein und die Kamera sucht sich die dazu passende Blende.

Bei der Zeitautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Blende passende Zeit.
Bei der Blendenautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Zeit passende Blende



Mensch, da war ich ja total auf dem Holzweg. Bei der Zeitautomatik bin ich immer davon ausgegangen, das ich hier die passende Blende suchen muss und nicht die Kamera nach meiner gewählten Blende die Zeit. Ist ja umgekehrt. Ebenso bei der Blendenautomatik. Da können die Bilder ja nichts werden, wenn ich falsch denke.

Kann man blöd sein…..  :oops:


Bei NicMuc´s Ausführung, das sich der Wohnzimmerschrank (hoffentlich) nicht bewegt, mußte ich richtig lachen.  :D  Mit den Beispielen werde ich nun mal "rumspielen" und mir die Ausdrucke mitnehmen, damit ich immer wieder lesen kann und dann es auch behalte. Gerades solche Beispiele sind super, dann ist das ganze nicht so theoretisch, sondern geht ins Praktische über.

Freue mich jetzt noch mehr auf den Malle-Urlaub, wo ich hoffentlich die Muße habe, das auch mal auszuprobieren.
Wie Ganimede schon schrieb, ist ja digital kein Problem und ich habe genug Speicherkarten für die eine Woche.


Seit alle ganz fest umarmt!!!!
Gruß Gabriele

magnum

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #51 am: 20.06.2008, 22:08 Uhr »
NickMUC wollte bei seinem Beispiel nicht unbedingt auf den GS anspielen, sondern auf die Möglichkeiten der Tiefenschärfe bzw. Fokussierung.

Du kannst z.B auf den Hintergrund scharf stellen, den Auslöser halb drücken und dann die Kamera auf den Vordergrund ausrichten. Dadurch bleibt der Hintergrund unscharf und die Kamera fokussiert nicht neu. Das meinte er eher mit der Gestaltung

Zeitautomatik: Blende wählen, Kamera sucht sich die Zeit

Blendenautomatik: Zeit wählen, Kamera sucht sich die Blende

Deswegen heisst das übrigens Automatik. Aber jetzt nicht den Fehler machen und denken, dass sich bei Programmautomatik die Kamera automatisch ein schönes Programm sucht ;)


Aber ich wiederhole mich nochmal: Nimm die Kamera geh raus und mach Bilder, Bilder, Bilder. Am besten auch notieren, welche Aufnahmen Du mit welchen Einstellungen gemacht hast. Dann kommst Du sicher selbst drauf, was du falsch gemacht hast.

Ein wichtiger Aspekt ist übrigens auch der ISO-Wert, der ja weiter vorne schon erläutert wurde. Damit bist Du dann in der Lage auch bei schlechterem Licht noch gute Aufnahmen zu machen. Ums mal simpel auszudrücken: Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher der Sensor der Kamera. Je empfindlicher, desto weniger Licht braucht er. Das bedeutet, dass die Verschlusszeit kürzer werden kann oder dass man die Blende weiter schließen kann. Wie gesagt das ist erstmal simpel erläutert, aber auch das solltest Du üben. Einfach mal den ISO-Wert hochdrehen und die Kamera auf P stehen lassen.

Dann guckst du Dir die Aufnahmen zuhause an, dabei meine ich weniger das Bild, sondern die Aufnahmedaten, die ja in den EXIF des Bildes stehen. So bekommst Du ein Gespür dafür, was die Kamera wann macht.

Zum Thema Belichtungsreihen, Belichtungskorrektur sag ich erstmal noch nix, das solltest Du aber auch irgendwann mal in Angriff nehmen.

Sowas übt mehr als stundenlanges Handbuch lesen.

Karsten

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #52 am: 22.06.2008, 00:03 Uhr »
Am besten einen festen Blendenwert vorgeben und die Zeit rauf und runter variieren.
Gruß
Volker

Das wird aber so nicht klappen, denn dann bekommst Du garantiert Über- bzw. Unterbelichtungen!  :wink:
Du meinst sicherlich: "...die Zeit rauf und runter variieren" bei aktivierter Blendenautomatik.


Einen Graufilter (64x oder stärker) kann ich übrigens sehr empfehlen, da dieser nicht nur für "weiches" Wasser bei Sonnenschein hilfreich ist, sondern auch eine erhöhte Farbsättigung zur Folge hat.
Allerdings sind Aufnahmen mit starken Graufiltern i.d.R. mit viel Arbeit verbunden (Stativ, Fokussieren und Arretierung des AF vor dem Aufsetzen des Filters, manuelle Einstellung der Blende und Verschlusszeit, Fernauslöser für Verschlusszeiten größer 30sec, etc.pp)
IMO aber lohnend, da der Effekt eines Graufilters doch oftmals sehr interessant ist.

Karsten





McC

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Re: Filter für Digitale-Spiegelreflexkamera
« Antwort #53 am: 22.06.2008, 08:03 Uhr »
ein Filter der das Fotografieren erleichtert...  :wink:

http://www.f-8andbethere.com/tips/filters.htm