Woher weiss denn die Software welches Bild an welcher Stelle gemacht wurde ? Sprich wann genau ich auf den Auslöser gedrückt habe wenn die Wegstrecke beim Wandern und Fotographieren mehrere km beträgt ? Manchmal bleibe ich an einem Punkt mehrere Minuten stehen, manchmal nur ein paar Sekunden für ein Foto.
Wie soll die Software dass verarbeiten? Über die Uhrzeit?
genau. Über die Uhrzeit. Wichtig ist hierfür nur, dass die interne Uhr der Kamera und die des GPS gleich ticken. Also zum Begin der Reise die Kamera-Uhr mit der GPS-Uhr synchronisieren, mehr ist nicht nötig. Dabei müssen nichtmal die Zeitzonen stimmen, nur Minuten und möglichst Sekunden müssen eingermassen gleich ticken. Das GPS-Gerät zeichnet ein Track-Log auf, wobei man die Aufzeichnung verschieden einstellen kann. Am günstigsten für die spätere Verarbeitung der GPS-Daten mit Fotos ist es, das GPS Trackpunkte in einem festen Intervall aufzeichnen zu lassen, z.B. alle 5 oder 10 Sekunden (oder auch seltener). Nun geht man los, lässt das GPS einfach mitlaufen und macht fleissig Bilder. Zuhause nimmt man eine passende Software (z.B. GeoSetter) und lässt die auf die Bilder und GPS-Track (*.gpx Dateien) los. Und die Software tut nun folgendes: sie nimmt sich ein Bild, liesst den Aufnahmezeitpunkt des Bildes (steht in den EXIF-Daten, die in jedem Bild enthalten sind) und sucht im GPS-Log nach einem aufgezeichneten Wegpunkt, der zeitlich so nahe wie möglich am Aufnahmezeitpunkt des Bildes liegt. Dabei kann man meist noch einstellen, wie gross die Toleranz sein soll. Man wird kaum mal einen Punkt finden, der exakt zur gleichen Zeit wie das Bild aufgenommen wurde, das ist aber auch nicht nötig. In 5 oder 10 Sekunden legt man keine so gewaltige Strecke zurück, dass das ganze zu ungenau werden würde. Die zum Bild gefundenen GPS-Koordinaten werden dann von der Software ebenfalls in den EXIF-Daten des Bildes (also im Bild selber) gespeichert, wo sie mit entsprechender Software auch wieder ausgelesen werden können. Mehr ist es nicht. Und für den Benutzer dieser Software sind es nur ein paar Mausklicks.
Ein GPS-Empfänger, der direkt an der Kamera erzeugt eine genauere Zuordnung, da er immer dann einen Wegpunkt speichert (oder sofort ins Bild schreibt) wenn man den Auslöser drückt. Die Variante der Verrechnung von Bilddaten mit einem GPS-Log wird aber auch genauer, wenn man in möglichst kleinem Intervall GPS-Punkte aufnehmen lässt. Und selbst bei einem GPS-Intervall von vielleicht 15 Sekunden passt das in der Praxis noch ganz gut. Vor allem, wenn man zu Fuss unterwegs ist oder steht. Aus dem (schnell) fahrenden Auto fotografiert man ja so viel nicht.
Ich bevorzuge die Software-Variante, weil ich mein GPS eh immer mitlaufen habe, den GPS-Track also quasi zum Nulltarif bekomme. Dabei kann ein Garmin-GPS aber auch noch ne Menge mehr (nämlich Navigieren und Karten anzeigen) als ein "dummer" GPS-Empfänger, der auf der Kamera steckt.
Lurvig