Kann es sein, dass die (ohnehin immer nur subjektiv zu beantwortende Frage), ob nun PS besser als Gimp oder irgend eine Freeware ist oder nicht, völlig irrelevant ist?
Nicht im allergeringsten.
Fakt ist: PS ist im professionellen Bereich der Standard - ebenso wie QXP oder Indesign, Illustrator, Word, Acrobat etc. Und für einen Profianwender ist es relativ unerheblich, ob ein Programm ein paar Hundert Euro kostet (mehr ist es nämlich bei einem Paket wie CS4 nicht), sondern es geht darum, absolute Sicherheit zu haben: die Sicherheit, Dokumente ohne Abstriche mit Auftraggebern und Zulieferern austauschen zu können, die Sicherheit im Ernstfall Support zu haben, die Sicherheit der langfristigen Verfügbakeit und Weiterentwicklung. Und nicht zu vergessen: den Komfort, so ein über Jahr(zehnt)e weiter entwickeltes Tool zu beherrschen. Ich arbeite seit 20 Jahren mit PS und AI und fast genau so lange mit QXP - ich müsste ja komplett bescheuert sein, wenn ich jetzt umsteigen un umlernen würde, nur um ein Paar Euro für das nächste Update zu sparen.
Gebe ich Dir vollkommen Recht. Das ist so und das hat auch niemand abgestritten.
Aber es geht hier eben
nicht darum, welche Software (zum Teil* s.u.) den Industriestandard setzt (völlig unabhängig davon, ob sie "die Beste" ist oder nicht), insbesondere hat auch niemand danach gefragt, sondern es geht genau um das Gegenteil, nämlich für einen Privatanwender (hier: Horst) eine höchst funktionale Software zu empfehlen, die nicht nur kostenlos ist, sondern die über einen absolut professionellen Funktionsumfang verfügt, der sich in keiner Weise hinter dem Leistungsumfang des "Profiwerkzeugs" Photoshop verstecken muss und die im Zweifel wahrscheinlich sogar einfacheren Support bekommt (wie das bei OpenSoftware Produkten sehr gängig ist) als der teuer erkaufte "Profisupport".
Es ist doch geradezu verblendet, auf solche privaten Anfragen immer und immer wieder mit dem Schlagmichtot-Argument zu kommen, eine Software kann nur gut sein, wenn sie teuer ist und insbesondere im professionellen Bereich der Branchenführer ist (zumindest momentan). Das ist das exakte Gegenteil einer "Beratung", wie sie hier gefordert ist. Und wenn dann schon allein aus der strategischen Bedeutung von Photoshop pauschal auf den besseren Leistungsumfang versus Gimp geschlossen wird (was sehr schwer zu beurteilen ist), dann darf man solchen Platitüden selbstredend auch gerne mal auf den Zahn fühlen - das muss ein Profitool vertragen können und nicht mehr und auch nicht weniger geschieht in diesem Thread.
Last not least ist mit Sicherheit nie auszuschließen, dass sich selbst solche eingefahrenen Dinge nicht doch einmal ändern. Ich kenne heute schon Grafikstudios, die ihre Produkte nicht mehr grundsätzlich lizensieren, sondern auch mal "ein Auge zudrücken" und illegal Produkte einsetzen - da ist der Schritt nicht mehr weit bis zum Einsatz freier Software, wenn es das Firmenbudget einfach nicht her gibt, die Software zu bezahlen.
(*) Zum Teil deswegen, weil die CS-Suiten bei weitem(!) nicht das teuerste ist, was auf dem Markt existiert. Meine Frau arbeitet im PrePrint für Flexo- und Etikettendruck und da ist der quasi-Standard "ArtPro", welches in der Vollversion um Faktoren mehr kostet als InDesign/Illustrator/Acrobat. Ob's berechtigt ist?