Bin zwar "nur" Analog- Spiegelreflexer, aber zumindest kann ich mal versuchen zu erklären, was ein "gutes" Objektiv ist und woran man es als Laie m.E. erkennen kann.
Die Hauptkriterien für ein gutes Objektiv sind Lichtstärke, Abbildungsleistung (Schärfe/Brillanz), Verzeichnung und Randabdunkelung (Vignettierung).
Während man die letzten drei Kriterien in der Regel nur mittels Testbericht oder zum Teil auch aus den technischen Datenblatt ableiten kann, ist zumindest die Lichtstärke des Objektivs auch für Laien leicht zu überprüfen. Bei Festbrennweiten steht diese hinter der Brennweite als minimale Blendenzahl (Bsp.: 50mm/1.4)
Demgegenüber stehen die auch bei den Digis beliebten Zoom-Objektive. Da Zoomobjektive i.d.R immer lichtschwächer werden, je länger die Brennweite wird (nur Top-SLR-Zooms haben eine gleichgute Lichtstärke über den gesamten Brennweitenbereich), müssen hier zwei Blendenzahl-Werte angegeben werden. Diese beziehen sich jeweils auf die kürzeste und längste Brennweite (z.B. 28-105mm/3.5-5.6). Die ist zugleich ein wichtiges Kriterium für die Güte eines Zoomobjektvs, denn je stärker die Lichtstärke im Zoombereich abfällt, desto optisch schwächer ist i.d.R. das Objektiv. So gibt es an vielen Billig-Kameras Lichststärken im Telebereich von weit über 10. Da sollte man dann nicht mehr viel erwarten. Objektive mit solch schwachen Lichtstärken gehen dann meistens einher mit einer starken Randabdunkelung und schwachen Abbildungsleistungen.
Da man das Thema noch stundenlang ausweiten könnte, hier abschließend noch ein paar Tipps:
1. Nicht von den Megapixeln blenden lassen! Die Optik ist weitaus wichtiger.
2. Nicht von einem x-fachen Digitalzoom blenden lassen. Ist nix weiter als ne "Verarschung", denn dies bedeutet nichts anderes, als das das Foto digital vergrößert wird, wodurch natürlich die Körnung zunimmt. Entscheidend ist einzig der optische Zoom (@andre: sofern dieser natürlich vorhanden ist)
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3. "Hyper-Monster- Zoombereiche" an einer Minidigi sind Schwachsinn, da man dabei optisch immer an die Grenzen des Machbaren stößt. Dies geht immer einher mit schwachen Abbildungsleistungen und Lichtstärken des Objektivs im Zoombereich.
4. Bei zwei gleichteuren Kameras ist in der Regel diejenige vorzuziehen, die weniger Gimmicks und elektronische Spielereien (Video, etc.) hat, denn dann wurde das Geld meistens in eine gute Optik investiert.
5. Wenn irgend möglich, vor dem Kauf Testberichte, Infos etc. über die Kamera einholen.
Karsten