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Allgemeines => Foto & Video => Thema gestartet von: Flicka am 17.02.2013, 19:16 Uhr

Titel: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 17.02.2013, 19:16 Uhr
Gehts euch auch manchmal so?

Ihr wisst grundsätzlich, wie man mit Zeit, Blende und Brennweiten ein Bild gestalten kann, habt vielleicht mal mit HDR rumexperimentiert, nennt ein paar Filter und ein Stativ euer eigen und kommt auch mit eurem Bildbearbeitungsprogramm zurecht.

Für den örtlichen VHS-Kurs ("Voraussetzung: Sie haben eine Kamera und wissen, wie man sie einschaltet"  :wink: ) fühlt ihr euch schon etwas zu überqualifiziert, auf der Suche nach Fotoclubs in eurer Nähe habt ihr Bilder von pfeifenrauchenden Herren gefunden (zu denen ihr euch nicht wirklich hingezogen fühlt  :wink: ) und alles was euch in eurer Hobbyfotografenkarriere weiterbringt sind inspirierende Bilder und Informationsbrocken, über die ihr zufällig im Internet stolpert.

Eigentlich wünscht ihr euch, dass euch ab und zu mal jemand im echten Leben über die Schulter schaut und euch Tipps gibt, aber im echten Leben trefft ihr vor allem auf Leute, die nicht verstehen können, dass ihr gerade 200 Euro für ein Stativ ausgegeben habt, obwohl man für das Geld doch schon eine Kamera bekommt.

Also: Gehts euch auch so? Oder gehts auch anders?

Was macht ihr, um fototechnisch dazu zu lernen?

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 17.02.2013, 19:19 Uhr
Internet (spezielle fotografische Webseiten), Workshops, mit Bekannten fotografieren gehen und Erfahrungen austauschen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 17.02.2013, 19:21 Uhr
Was macht ihr, um fototechnisch dazu zu lernen?

fremde - gute! - Bilder ansehen und so oft wie möglich rausgehen und fotografieren!
Bringt - imho - mehr als dicke Bücher über Fotografie zu wälzen. Natürlich sollte man wissen, was Blenden und Belichtungszeiten mit einem Bild machen. Aber entscheidender ist der richtige Blick, das Auge für eine gute Bildkomposition. Und das kann man sich ganz gut abgucken bei denen, die es wirklich gut können. Ein gutes Bild entsteht viel mehr durch das Motiv als durch technische Details. Gerad bei Landschaftsaufnahmen kommts zudem fast mehr darauf an, sich mit der Landschaft zu beschäftigen (Tageszeiten, Perspektive, Jahreszeiten, Wetter) als mit den Schaltern und Menüpunkten der Kamera.
Vermutlich wird das Fotografieren als Hobby auch unattraktiv, wenn man nichts mehr lernen kann. Bis dahin dauerts aber noch..... lange ;)

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Soulfinger am 17.02.2013, 19:31 Uhr
Gar nicht, leider keine zeit mehr für jegliche Bildbearbeitung. Schade . . .
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 17.02.2013, 19:49 Uhr
Ein gutes Bild entsteht viel mehr durch das Motiv als durch technische Details. Gerad bei Landschaftsaufnahmen kommts zudem fast mehr darauf an, sich mit der Landschaft zu beschäftigen (Tageszeiten, Perspektive, Jahreszeiten, Wetter) als mit den Schaltern und Menüpunkten der Kamera.

...und anstatt das 10.000 Bild von Landschaft XY.... be creative  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 17.02.2013, 21:58 Uhr
Ein gutes Bild entsteht viel mehr durch das Motiv als durch technische Details. Gerad bei Landschaftsaufnahmen kommts zudem fast mehr darauf an, sich mit der Landschaft zu beschäftigen (Tageszeiten, Perspektive, Jahreszeiten, Wetter) als mit den Schaltern und Menüpunkten der Kamera.

...und anstatt das 10.000 Bild von Landschaft XY.... be creative  :wink:


Kreativ sein ist ja gut und schön, aber eine solide handwerkliche Basis sollte es schon haben.  :wink:

Ich meine damit: Ich will nicht das Rad neu erfinden. Wenn vor mir schon hunderttausende Fotografen die Erfahrung gemacht haben, dass man in bestimmten Situationen am besten mit bestimmten Einstellungen (Blenden, Belichtungszeiten) fotografiert, dann greife ich darauf doch gerne zurück, statt mich erst mal mit stundenlangen Versuchen ranzutasten. Und oft hat man ja gar nicht so viele Gelegenheiten oder so viel Zeit, alles mögliche durchzuprobieren, z.B. wenn man bestimmte Lichtstimmungen einfangen will.

Ich fände es halt schade, irgendwo unterwegs ein tolles Motiv zu finden, es von der Bildaufteilung her hübsch in Szene zu setzen und dann handwerkliche Fehler zu machen, die sich nicht mehr ausbessern lassen.



...so oft wie möglich rausgehen und fotografieren!


Okay, das sollte ich tatsächlich öfter tun als in letzter Zeit. Nach dem letzten Urlaub hatte ich die Kamera drei Monate lang nicht mehr in der Hand - das wird sich künftig ändern!

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 17.02.2013, 22:19 Uhr
Ich meine damit: Ich will nicht das Rad neu erfinden. Wenn vor mir schon hunderttausende Fotografen die Erfahrung gemacht haben, dass man in bestimmten Situationen am besten mit bestimmten Einstellungen (Blenden, Belichtungszeiten) fotografiert, dann greife ich darauf doch gerne zurück, statt mich erst mal mit stundenlangen Versuchen ranzutasten. Und oft hat man ja gar nicht so viele Gelegenheiten oder so viel Zeit, alles mögliche durchzuprobieren, z.B. wenn man bestimmte Lichtstimmungen einfangen will.

Jede Kamera/Linse hat andere technische Voraussetzungen... und es braucht keine DSLR um kreative Fotos zu machen, siehe http://1x.com/photo/57367/portfolio/231029 (keine Montage)

Mit unzähligen Einstellungen lassen sich die unterschiedlichsten Bildstimmungen einfangen... von daher ist vielleicht ein wenig experimentieren angesagt. Technisch perfekte Bilder können langweilig sein, genauso wie andersherum.

 
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 17.02.2013, 22:26 Uhr
Ich meine damit: Ich will nicht das Rad neu erfinden. Wenn vor mir schon hunderttausende Fotografen die Erfahrung gemacht haben, dass man in bestimmten Situationen am besten mit bestimmten Einstellungen (Blenden, Belichtungszeiten) fotografiert, dann greife ich darauf doch gerne zurück, statt mich erst mal mit stundenlangen Versuchen ranzutasten.

Ehrlich? Das tue ich sicherlich gar nicht. Die Frage, die sich da stellt: fotografiert man seinen Urlaub, oder macht man Urlaub, um zu fotografieren?

Ich gehöre definitiv zur ersten Variante, ich mache Urlaub und fotografiere dort, wo und wann ich bin. Ich lasse mir nicht von Motiven und Lichtverhältnissen vorschreiben, wann und wo ich meine Urlaubszeit verbringen muss.

Womit ich zur Kernfrage komme: wieso fotografiert man überhaupt so viel? Wie ja schon angedeutet, es gibt sicher jedes Motiv schon in hunderttausendfacher Anfertigung. Somit muss ich also wirklich entweder ein neues Motiv finden, oder ich gehöre zur grauen Masse, die das Motiv zum x-tausendsten Mal ablichtet. Und zurück zur Frage: wozu überhaupt?

Hand aufs Herz (wird hier wohl kaum jemand zugeben, ich stehe aber dazu): wer macht wirklich Fotos, um nachher auch irgendetwas kreatives anzufangen? Oder ist es in den meisten Fällen nicht so, dass man natürlich eine große Freude empfindet, ein bestimmtes Foto zu machen ("Jäger und Sammler"), aber wenn der Urlaub vorbei ist und wir sind alle wieder zu Hause - dann füllen die Fotos allenfalls noch einen erklecklichen Anteil Festplattenplatz - aber zu viel mehr reicht es allermeistens nicht. Vielleicht einmal im Jahr für einen Fotowettbewerb, oder den USA Jahreskalender - aber das war es dann auch schon.

Bevor ich jetzt ermordet werde für diese unglaublich böse Sicht - ich finde es gar nicht böse, ich (für mich) stehe dazu, dass es mir einfach Spaß macht "abzudrücken"; aber ob ich zur rechten Zeit das rechte Licht am rechten Ort habe - nein, das ist für mich nicht wichtig. Es ist auch nicht unwichtig, um es jetzt nicht zu übertreiben, aber es ist nicht so wichtig, als dass ich meine generelle Planung dafür über den Haufen werfe, resp. danach ausrichte.

Und zu Hause fliegen die Fotos auf die Festplatte und harren der Dinge, die da (vielleicht) kommen...

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 17.02.2013, 22:45 Uhr
Photoshop bietet die Möglichkeit... so "kreativ" zu sein, wie es zur Zeiten der Dunkelkammer nicht möglich war. Daher schaue ich mir gerne die kreativen Auswüchse diverser Fotografen an.

Dance of Leaves: http://1x.com/photo/56466/category/creative-edit/latest-additions/dance-of-leaves

Mehr "Kunstwerke": http://1x.com/photos/creative-edit/latest-additions/5
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: bigsur1997 am 17.02.2013, 23:19 Uhr
Hallo,

Ein "dazulernen" kommt durch mehr Erfahrung, kreative Gedanken vor der Aufnahme ( Standort, Zeitpunkt, Kameraposition, Licht ), ansehen von anderen Bildern und sich dabei fragen: warum gefällt mir das Bild und wie hat er/sie das gemacht ?

Sich mal eine halbe Stunde vor das Motiv setzen und nur ansehen (Charakteristika suchen );
bei Tieraufnahmen auch mal nur beobachten ( Verhaltensweisen studieren ) -
und immer daran denken : Profis betreiben einen ganz anderen (  finanziellen / zeitlichen ) Aufwand um ihre Bilder gewinnbringend zu vermarkten.


@ Jack Black:

meine / unsere Reisen plane ich fotografischen Gesichtspunkten:  Fahrtrichtung, an bestimmten Punkten zum Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang da zu sein, eine 2. /3. Reise zu bestimmten Zielen zu anderen Jahreszeiten, usw.
Zu Hause werden die Bilder dann in Fotobücher ( großformatiger Bildband, Reisetagebuch ), Dia-Show ( 1 x für private Zwecke, 1 x für Vorträge ), Wettbewerbe und Ausstellungen verwertet.
Sooo richtig Urlaub ist das nicht - aber mir gefällt es.

viele grüße



 


Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: stephan65 am 17.02.2013, 23:29 Uhr
Ich bin Naturtalent. Naja, hab mit 19 oder 20 mal ein Buch gelesen und die erste SLR gekauft.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka als Gast am 18.02.2013, 10:53 Uhr
Die Frage, ob man Urlaub macht, um zu fotografieren oder ob man seinen Urlaub fotografiert, ist durchaus reizvoll, wäre aber in einem eigenen Thread besser aufgehoben. Ich versuche, da einen Mittelweg zu finden, aber letztlich will ich Urlaub machen und nicht Sklave meiner Kamera sein.

Zum eigentlichen Thema:
Mir geht es mit meiner Frage tatsächlich eher um die Verwendung der "Hardware" als um den besonderen fotografischen Blick. Der ist natürlich mindestens genau so wichtig oder vielleicht sogar wichtiger als die verwendete Kamera, aber was nützt mir die beste Idee, wenn ich nicht in der Lage bin, sie technisch umzusetzen? Manche Sachen kann man hinterher noch am PC korrigieren, andere eben nicht oder nur mit nicht mehr vertretbarem Aufwand. Dann wäre es ja schön zu wissen, ob und wie man die Fehler bei der Aufnahme hätte vermeiden können. Ich werde heute abend mal ein Beispielbild hochladen, um zu zeigen, was ich meine.



und immer daran denken : Profis betreiben einen ganz anderen (  finanziellen / zeitlichen ) Aufwand um ihre Bilder gewinnbringend zu vermarkten.


Stimmt, daran sollte man immer denken. Das Fotografieren soll Spaß machen und Hobby bleiben!
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 18.02.2013, 11:14 Uhr
Ich lasse mir nicht von Motiven und Lichtverhältnissen vorschreiben, wann und wo ich meine Urlaubszeit verbringen muss.

Ich fahre zu den interessanten Punkten (das sind auch die interessanten Motive) dann, wenn es dort am schönsten ist (das ist auch die Zeit, um dort zu fotografieren). Ein Mesa Arch sieht nun mal tagsüber bei weitem nicht so schön aus, wie bei Sonnenaufgang, ob man ihn nun knipst oder nicht. Ich sehe an Orten wie dem Mesa Arch immer wieder Menschen ohne Kamera, die einfach nur dort sind, um s die Szenerie und die Stimmung zu genießen.

Insofern hat die Planung, um welche Tageszeit ich gerne wo wäre nur bedingt mit der Fotografiererei zu tun sondern eher damit, die Landschaften zur besten Zeit zu sehen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 18.02.2013, 11:43 Uhr
Mir geht es mit meiner Frage tatsächlich eher um die Verwendung der "Hardware" als um den besonderen fotografischen Blick. Der ist natürlich mindestens genau so wichtig oder vielleicht sogar wichtiger als die verwendete Kamera, aber was nützt mir die beste Idee, wenn ich nicht in der Lage bin, sie technisch umzusetzen? Manche Sachen kann man hinterher noch am PC korrigieren, andere eben nicht oder nur mit nicht mehr vertretbarem Aufwand. Dann wäre es ja schön zu wissen, ob und wie man die Fehler bei der Aufnahme hätte vermeiden können.

Um besser auf deine Frage eingehen zu können, solltest Du mal schreiben, wie Du fotografierst. RAW o. JPEG, im Programm-, Blenden-, Zeitautomatik- oder manuellen Modus bzw. wie deine "Arbeitsweise" beim Fotografieren und Nachbearbeitung aussieht.

Die Hardware eher zweitrangig... sogar mit einem Smartphone gelingen schöne Bilder, wenn man das Auge dafür hat... #

http://www.ippawards.com/?project=2011-winners

http://digital-photography-school.com/10-of-the-best-iphone-photographers-by-photo-style-and-genre
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 18.02.2013, 11:55 Uhr
Zitat

Okay, das sollte ich tatsächlich öfter tun als in letzter Zeit. Nach dem letzten Urlaub hatte ich die Kamera drei Monate lang nicht mehr in der Hand - das wird sich künftig ändern!


Genau das kann aber zur Übersättigung führen und dazu, dass man noch mehr Bilder hat, die man in die virtuelle Rundablage wirft.
Ich gönne mir öfter mal ein halbes Jahr Pause um dann wieder mit neuem Schwung dran zu gehen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 18.02.2013, 13:33 Uhr
Ich fahre zu den interessanten Punkten (das sind auch die interessanten Motive) dann, wenn es dort am schönsten ist (das ist auch die Zeit, um dort zu fotografieren).

Das ist eben genau die Frage (wobei das Fotografieren an sich die Problematik eben auch manchmal verschärft). Viele Urlauber haben ja schon das Problem, ihre ohnehin viel zu knapp bemessene Zeit so aufzuteilen, dass sie einen halbwegs brauchbaren Eindruck mit nach Hause nehmen.

Es ist ja auch hier die ewig gleiche Diskussion, soll man wenige Dinge "richtig sehen" (und dazu gehört dann auch die Einstellung, dann dahin zu fahren, wenn es dort am schönsten ist), oder viele Dinge "halbrichtig sehen"?

Bei den meisten Planungen, die man hier liest, ist der Aspekt des schönsten Lichts und interessantesten Lichts oft gar nicht genannt, oder nur für die Extrembeispiele (wozu Mesa Arch sicher dazu gehört, wie beispielsweise auch Antelope Canyon, den man ja angebich nur zur Mittagszeit richtig sieht).

Wie weit ist der einzelne dazu bereit, seinen Urlaub diesem Aspekt anzupassen? Und da geht die Beobachtung ganz klar in die Richtung: je professioneller jemand die Fotografie betreibt, umso mehr wird er den Urlaub an die Gegebenheiten anpassen. Im Zweifelsfall wird ein Profi wochenlang morgens früh zum Mesa Arch fahren, um das beste Licht zu bekommen (und sei es nur, weil es an den anderen Tagen bewölkt war). Du würdest wahrscheinlich den Mittelweg gehen und vielleicht einen zweiten Versuch starten (vielleicht aber auch nicht - da hängt dann von der weiteren Planung ab).

Das Ideal, dass man jeden Tag am idealen Ort das ideale Licht hat, dürfte ein seltener Glücksfall sein. Und dann ist auch immer die Frage (das hängt auch vom Motiv an sich ab), muss es wirklich 100% sein, oder reichen auch 90%, weil das Licht nicht ganz so ist, wie man es sich wünscht?

Und das ist das, wie ich es meine betreibe: ich plane es gar nicht ein, weil es sowieso schon schwierig genug ist, eine Entscheidung zu treffen, wann es wo hingehen soll. Und wenn es nicht so Ausnahmemotive wie Mesa Arch sind, dann reichen für mich auch 90%, weil ich zu viel opfern müßte (denn Entscheidungen muss man zwangsläufig irgendwann treffen), um die 100% zu bekommen.

Vollprofis fahren an den gewünschten Ort und bleiben da so lange, bis das Motiv drin ist. Das ist im Zweifel teuer und zeitaufwändig, was "bigsur" zu Recht anmerkt. Ob das ganze Szenario unter "wie verbessere ich meine Fotografierkenntnisse" richtig einzuordnen ist, bezweilfe ich eigentlich, ich würde das eher einem "Brut Force" Verfahren gleichsetzen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka als Gast am 18.02.2013, 13:59 Uhr
Hm, was ihr schreibt, ihr interessant und richtig und wichtig, ABER:

Die Ausgangsfrage war doch, wie man sich allgemein fototechnisch fortbilden könnte. Ich würde mich über konkrete Tipps dazu freuen, also z.B. zu

- empfehlenswerter Lektüre (Bücher, Zeitschriften, gute Internetseiten) oder
 
- "persönlicher Betreuung" (Fotoreisen, falls es sowas gibt, Hinweise auf Fotokurse, Workshops o.ä. am Wochende in größeren Städten oder ähnliches, was man ja auch mal mit einem Kurzurlaub verbinden könnte)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 18.02.2013, 14:01 Uhr
90% aller Fotos die an Urlaubsorten gemacht wurden, gehen sowieso über einen Schnappschuss oder "NMZ"-Charakter nicht hinaus, wenn es nicht sogar noch mehr sind.

Da muss man mal selbst in sich gehen und überlegen, wieviel Zeit er im Urlaub dafür aufwendet, sein Foto in Bezug auf Komposition und Technik zu optimieren. Wie JB schon schrieb braucht ein gutes Foto eben seine Zeit, sofern es einem nicht grade vor die Optik läuft.
Und dann gehts wieder mit dem Aufwand los, im Urlaub ist die Zeit nunmal eher beschränkt.

Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Ich sehe mir zahlreiche Fotos in profewssioniellen/semi-professionellen Galerien an, da mir die Grundlagen der Fotografie bekannt sind. Daher bringt mich nur sehen und verstehen weiter.  Mein Favorit hier ist: http://1x.com/

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 18.02.2013, 14:47 Uhr
Fotografien ist hier für die meisten wohl nur dazu da um Erlebnisse festzuhalten... mal mehr oder weniger intensiv. Ich betrachte Fotografie allenfalls als ein Hobby, auch wenn die technischen Abläufe blind ablaufen. Die Lichtbedingungen während des Tages gehören nun mal zum Einmaleins der Fotografie und demnach richte ich auch den Tagesablauf aus, wenn die Urlaubspriorität u.a. auf Landschaft liegt. Wenn es sein muss, fahre ich das Ziel auch mehrfach an. Zum Beispiel bei 4 Tagen Seattle war Mount Hood wegen diesigen Wetters zwei Tage nicht sichtbar. Also habe ich es beim dritten Tag nochmals versucht und dann hat das Wetter auch mitgespielt. Bei meinem letzten Aufenthalt in San Francisco war zu Sonnenaufgang die Golden Gate immer im Nebel verschwunden. Am 5. Tag hat es dann geklappt... wenn man bereit ist diese Flexibilität mitzubringen.


Die Ausgangsfrage war doch, wie man sich allgemein fototechnisch fortbilden könnte. Ich würde mich über konkrete Tipps dazu freuen, also z.B. zu

- empfehlenswerter Lektüre (Bücher, Zeitschriften, gute Internetseiten) oder
 
- "persönlicher Betreuung" (Fotoreisen, falls es sowas gibt, Hinweise auf Fotokurse, Workshops o.ä. am Wochende in größeren Städten oder ähnliches, was man ja auch mal mit einem Kurzurlaub verbinden könnte)

Ich habe mit diesem Buch angefangen, als ich vor 5 Jahren auf die DSLR umgeschwenkt bin... http://www.digitalkamera.de/Buch/Martin_Zurmuehle/Digitale_Fotografie/751.aspx Sehr gut geschrieben und auch für den Laien leicht verständlich.

Einige professionelle Fotografen bieten Workshops an, die aber meistens sehr schnell ausgebucht sind, z.B. http://www.davidmuenchphotography.com/david_muench_events.htm oder http://www.jessleephotos.com/tipsandtrips.htm Zudem sollte es evtl. Workshops in deiner Umgebung geben, wo man mit Gleichgesinnten "lernen und fotografieren" kann.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Manwi72 am 18.02.2013, 15:14 Uhr
Ich selber habe eine Lumix Kompaktkamera, eine Canon DSRL mit 3 verschiedenen Objektiven und trotz Interesse, jahrelanger Übung und einem Fotokurs immer noch keinen Durchblick. Am liebsten bleibe ich bei meiner Lumix, die macht tolle Bilder in jeder Lebenslage ohne dass man groß Einstellungen vornehmen muss oder auf Lichtverhältnisse achten muss.

Gerade in der Fotografie rennt die Entwicklung, dazu kommen noch diverse Bildbearbeitungsmöglichkeiten..... ich fühle mich oft erschlagen von zuviel Technik.

Würde gerne mehr übers fotografieren und die Handhabung meiner DSRL wissen, aber ich komme trotzdem selten über den Automatikmodus hinaus....

Bildbearbeitung mache ich grundsätzlich nicht. Bei 1000 Fotos pro Urlaub fehlt mir die Zeit.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Soulfinger am 18.02.2013, 15:40 Uhr
Yo, ich sehe das ähnlich wie Manuela. Seit meinem 16. Lebenjahr permanent mit der Spieglereflex unterwegs. Im Laufe der Jahre wurde man immer besser und sicherer und irgendwann war mehr Geld in der Kasse und die Fotoausrüstung wurde immer besser/teurer.

Irgendwann merkte ich aber, dass ich gerade auf Reisen das Geschleppe der ganzen Objektive und des Zubehörs satt hatte und nur noch die kleine Hosentaschenknipse mitgenommen habe. Letztes Jahr habe ich daher meine komplette DSLR-Ausrüstung verkauft. Das schöne daran war, dass man für 1200 Euro Objektive nach 3 Jahren immer noch 1000 Euro bekommt - im Gegensatz der "Body" schon nach einem Jahr Elektroschrott ist. Daher war der Verlust mehr als überschaubar.

An Bildbearbeitung ist schon lange nicht mehr zu denken, da einfach keine Zeit da ist, 1000 Bilder schön zu machen. Ich bin mit dem zufrieden, was die Knipse von alleine abliefert.

Habe im Übrigen vor Weihnachten 2012 einen zweiten Versuch mit einer Videokamera gestartet, da die Dinger in den letzten 5 Jahren bezahlbar und auch leichter/kleiner geworden sind. Von meinem Florida Trip habe ich 2,5 Stunden Filmmaterial mitgebracht, die nun auf meinem Rechner vor sich hindümpeln - und dort dümpeln sie auch noch in 2 Jahren. Von daher: wer braucht ne gebrauchte - nur einmal benutze - HD-Videokamera?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Sedona am 18.02.2013, 15:44 Uhr
Ihr wisst grundsätzlich, wie man mit Zeit, Blende und Brennweiten ein Bild gestalten kann, habt vielleicht mal mit HDR rumexperimentiert, nennt ein paar Filter und ein Stativ euer eigen und kommt auch mit eurem Bildbearbeitungsprogramm zurecht.

und

Zitat von: Flicka
Der ist natürlich mindestens genau so wichtig oder vielleicht sogar wichtiger als die verwendete Kamera, aber was nützt mir die beste Idee, wenn ich nicht in der Lage bin, sie technisch umzusetzen?

Mit den beiden Aussagen widersprichst Du Dir fast ein wenig, denn wenn Du Erstere schon beherrscht, dann hilft eigentlich nur noch eines: Übung macht den Meister!
Dann verlierst Du mit der Zeit auch automatisch die Angst, dass Du im entscheidenden Moment irgendetwas falsch machen könntest. Und dass trotzdem manchmal "in der Hitze des Gefechts" noch Blödsinn passiert, das ist nur allzu menschlich. :wink:

Gerade beim Fotografieren bin ich der Meinung, dass man eigentlich nie wirklich "ausgeübt" hat!
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 18.02.2013, 15:53 Uhr
im Gegensatz der "Body" schon nach einem Jahr Elektroschrott ist.

Stimmt nicht ganz... wenn nicht jedes Jahr ein neues Modell erscheint, dann ist der Verlust nicht so groß. Natürlich nicht vergleichbar mit der Wertstabilität von Objektiven. Ich habe meine Nikon D700 letztes Jahr verkauft und gegen eine D800E eingetauscht. Der Verlust war gemessen am Originalpreis nicht hoch.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: blueswallow am 18.02.2013, 16:04 Uhr
Immer wieder neu Dinge probieren, egal ob an den Rädchen der Kamera drehen, diverse Filter testen,  oder auch EBV mäßig rumprobieren. Probieren und das Resultat analysieren. das ist wichtig, dann bekommt man schnell ein gutes Verständnis für die Technik, falls man diese noch nicht beherrschst.

Das macht man am besten in den Zeit zwischen den Urlauben.

Von Büchern halte ich in dem Bereich ich nicht so viel, eher mal ein Kurs oder mit Leuten fotografieren, die es anders machen, oder mal ein Video Tuturial ansehen.

Und immer wieder üben, üben, üben...

Und nicht mit anderen vergleichen oder versuchen andrere nachzuahmen, wenn du deinen eigenen  Stil hast dann ist das das BESTE!

Ich finde das auch gar nicht schlimm, wenn einer nur auf Automatik fotografiert, wenn die Bilder am Ende gefallen - who cares.. :D

Aber da habt ihr schon recht dann kann man auch ein Bridge oder kompakte hernehmen, die sind ja heutzutage alle nicht übel.

Natürlich nützt das beste Wissen um alles nicht, wenn das Auge für das Motiv oder die Kreativität fehlt. Denn ich finde Fotografie ist eher Kunst als Technik.



Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 18.02.2013, 16:40 Uhr
im Gegensatz der "Body" schon nach einem Jahr Elektroschrott ist.

Stimmt nicht ganz... wenn nicht jedes Jahr ein neues Modell erscheint, dann ist der Verlust nicht so groß. Natürlich nicht vergleichbar mit der Wertstabilität von Objektiven. Ich habe meine Nikon D700 letztes Jahr verkauft und gegen eine D800E eingetauscht. Der Verlust war gemessen am Originalpreis nicht hoch.
Zumal neuer Body nicht zwangsläufig "bessere" Bilder bedeutet.

Meine beiden Pentax-Bodies sind aus 2006 und 2007. Mit einer Super-Duper-Canon 6D würden meiner Bilder vermutlich keinen Deut besser werden.

Leider kaufen nicht wenige genau diese Super-Duper-Bodies, schrauben dann aber irgendwelche Colaflaschen-Böden als Linse drauf.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Soulfinger am 18.02.2013, 16:45 Uhr
im Gegensatz der "Body" schon nach einem Jahr Elektroschrott ist.

Stimmt nicht ganz... wenn nicht jedes Jahr ein neues Modell erscheint, dann ist der Verlust nicht so groß. Natürlich nicht vergleichbar mit der Wertstabilität von Objektiven. Ich habe meine Nikon D700 letztes Jahr verkauft und gegen eine D800E eingetauscht. Der Verlust war gemessen am Originalpreis nicht hoch.
Zumal neuer Body nicht zwangsläufig "bessere" Bilder bedeutet.

Meine beiden Pentax-Bodies sind aus 2006 und 2007. Mit einer Super-Duper-Canon 6D würden meiner Bilder vermutlich keinen Deut besser werden.

Leider kaufen nicht wenige genau diese Super-Duper-Bodies, schrauben dann aber irgendwelche Colaflaschen-Böden als Linse drauf.
die meisten sind eher der Meinung, teure Kamera macht bessere Bilder
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 18.02.2013, 16:54 Uhr
Zumal neuer Body nicht zwangsläufig "bessere" Bilder bedeutet.

Warum nicht? Meine erste DSLR war eine Nikon D80. Mit der D4 kann ich in Museen selbst in schummrigen Licht noch gute Bilder machen, ohne das nur noch Rauschen zu erkennen ist. Die Mittelklasse-DSLRs sind technisch besser als die ersten Profikameras von Canon und Nikon. Die Sensorentwicklung ist ja nicht stehen geblieben. Das die gesteigerte Auflösung die Linsen zunehmend überfordern, ist leider ein negativer Auswuchs dieser Entwicklung.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 18.02.2013, 16:59 Uhr
die meisten sind eher der Meinung, teure Kamera macht bessere Bilder

das stimmt ja auch.... bedingt. Eine teure Kamera macht TECHNISCH meist bessere Bilder.
Das allein sagt aber nichts darüber aus, ob das Bild "gut" ist. Man kann sich nun als "fortbilden" wenn man alle technischen Möglichkeiten seiner Kamera auslotet. Das führt sicher zu besseren Bildern als wenn man es nicht täte. Ich denke trotzdem, dass Bildgestaltung, Licht, Motiv und der "richtige" Blick das gute Bild machen, nicht die Herrschaft über alle Knöpfe, Tasten und Räder.

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 18.02.2013, 17:15 Uhr
Zumal neuer Body nicht zwangsläufig "bessere" Bilder bedeutet.

Warum nicht? Meine erste DSLR war eine Nikon D80. Mit der D4 kann ich in Museen selbst in schummrigen Licht noch gute Bilder machen, ohne das nur noch Rauschen zu erkennen ist. Die Mittelklasse-DSLRs sind technisch besser als die ersten Profikameras von Canon und Nikon. Die Sensorentwicklung ist ja nicht stehen geblieben. Das die gesteigerte Auflösung die Linsen zunehmend überfordern, ist leider ein negativer Auswuchs dieser Entwicklung.

Sie macht vielleicht die technisch besseren Bilder aufgrund der höheren Auflösung ,des besseren Rauschverhaltens und der Geschwindigkeit.

Aber wenn der Fotograf ein Motiv nicht umsetzen kann, kommt ein annäherndes Ergebnis raus wie bei einer Kompaktknipse.

Das meinte ich mit "besser"
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jochen am 18.02.2013, 17:24 Uhr
Die beste Fortbildung ist die Praxis. Die Technik ist dabei das kleinste Problem und das Unwichtigste an dem Ganzen. Man muss die vorhandene Technik blind bedienen können, sie ist nur das Werkzeug. Die "Motivklingel" muss geschult werden. Das Bild muss im Grundsatz schon beim Betrachen der Szene im Kopf entstehen, noch bevor man zur Kamera greift. Die Wahl der Perspektive und der passenden Brennweite erfolgt im Idealfall ohne Nachzudenken.
Es reicht meistens aber nicht, einfach nur zu knipsen. Es kann helfen die Bilder der "Meister" anzuschauen. Dann ist man auf ehrliches(!) Feedback anderer angewiesen. Dazu sollte man definitiv nicht seine Mutter fragen  :wink:
Die Teilnahme in guten Fotoforen kann helfen, der persönliche Kontakt zu anderen, besseren Fotografen ist noch besser und kann sich daraus ergeben. Den Schwätzer vom Könner zu unterscheiden ist für den Anfänger leider nicht immer einfach.


Manchmal fotografiere ich im Urlaub: wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin (die auch dann sehr geduldig ist).
Manchmal gehe ich in den Urlaub um zu fotografieren: wenn ich alleine unterwegs bin. Dann plane ich schon ziemlich intensiv zu Hause das "wann und wo". Das waren z.B. schon mal 1 Woche nur Arches National Park. Jeden Tag zu den besten Zeiten (1-2h nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang) unterwegs, sonst wenig fotografiert. Ich kann dann auch mal mehrere Stunden an einem Ort sein, die Szene geniessen, ohne viel zu fotografieren. Meistens sehe ich an vielen Orten viele Besucher kommen und gehen. Wenn das Licht mal nicht so wird, wie ich es mir erhofft habe, dann macht das auch nichts. Der Aufenthalt in der Natur ist mir dann wichtiger. Es gibt auch die Momente wo das Licht völlig unerwartet zum absoluten Knaller wird, das entschädigt dann wieder für vieles. An so einen Morgen im Arches, mit Nieselregen und Wolken, an dem dann die Sonne beim Aufgang durch den kleinen Spalt am Horizont für ein paar Minuten...hach, daran werde ich mich noch lange erinnern.
Wenn ich in einem Urlaub, pro Tag 1 Bild mitbringe, dass ich mir ohne zu Zögern an die Wand hängen würde, dann bin ich mehr als zufrieden.
Letztendlich mache ich dann das auch mit den Bildern: in Form eines Kalenders, oder eben mit passendem Rahmen in gross an die Wand. "Gross" heisst aktuell von A4 bis zum Panorama mit 150cm Breite. Ab und zu wird mal eines ausgetauscht. Ich stöbere auch öfters einfach so im Archiv, und erinnere mich an die eine oder andere Situation vor Ort.
Ich bin mittlerweile auch aus der Phase raus, in dem ich wahllos den Auslöser betätige und damit nur Datenmüll produziere. Normalerweise reichen mir "2 Filme" pro Tag aus. Und selbst da, wird zu Hause nach dem kopieren der Bilder auf die Platte zuerst mal grosszügig gelöscht ....
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 18.02.2013, 19:31 Uhr
Dann ist man auf ehrliches(!) Feedback anderer angewiesen. Dazu sollte man definitiv nicht seine Mutter fragen  :wink:

Ich wüsste nicht, wer gnadenloser ehrlich ist als meine Mutter.  :wink:

Ansonsten danke für deinen Beitrag, in dem ich vieles von mir wiederfinde.

Da hier so viel über Technik einerseits und Blick für das richtige Bild andererseits geschrieben wurde, möchte ich mal mit zwei Beispielbildern zeigen, was ich meine.

Grundsätzlich bin ich durchaus in der Lage, Nachtaufnahmen zu machen. Die hier zeigt, wie die meisten wohl erkennen, die Harbour Bridge und das Opernhaus in Sydney. Ich war noch rechtzeitig zur blauen Stunde da, habe ein Stativersatz aufgebaut, die Blendenöffnung klein gewählt usw.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/101417.jpg)


Der Bildausschnitt unten - es ist das obere rechte Viertel des ursprünglichen Bildes, leicht aufgehellt und ansonsten unbearbeitet -  stammt vom letzten Wochenende. Ich wollte einfach mal das neue Stativ ausprobieren, habe mich an einen Verkehrskreisel in der Nähe gestellt und ein paar 30-Sekunden-Belichtungen gemacht, um die Lichter von fahrenden Autos einzufangen. Daheim habe ich dann festgestellt, dass ich mir vor allem diese unschönen Flecken eingefangen habe und rätsele seitdem: Ist es Streulicht von einer Straßenlaterne neben mir oder gegenüber oder von den vorbeifahrenden Autos? Liegt es daran, das die Linse vorne so verstaubt ist? Würde eine Sonnenblende helfen?

Eins ist jedenfalls klar: Das Bild ist - unabhängig vom Motiv, der Bildgestaltung usw. - in technischer Hinsicht Schrott. Das Bild würde höchstens dann nicht in die Mülltonne gehören, wenn ein Ufo drauf wäre.  :wink:

Zum Glück war es diesmal nur der Verkehrskreisel in der Nähe und nicht die Harbour Bridge in Sydney.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/14622/IMG_6546.jpg)

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 18.02.2013, 19:54 Uhr
30 Sekunden belichtet? Viel zu lange.

Das ist z.B. ein 8 Sekunden Bild.... out of cam und nur geschärft.

(http://www.web-house.net/usa/gallery/12b/content/images/large/ca_17.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jochen am 18.02.2013, 20:00 Uhr
.... und rätsele seitdem: Ist es Streulicht von einer Straßenlaterne neben mir oder gegenüber oder von den vorbeifahrenden Autos? Liegt es daran, das die Linse vorne so verstaubt ist? Würde eine Sonnenblende helfen?

Es ist die Straßenlaterne und die verstaubte Linse. Die Sonnenblende hilft da nicht, da das verursachende Licht (ok, die eigentliche Ursache ist der Staub, nicht das Licht) von vorne kommt. Solche "Effekte" kann es auch durchaus mal bei Tagesaufnahmen geben, wenn man direktes Sonnenlicht von vorne bekommt.

In dem Fall hilft nur abstauben  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 18.02.2013, 20:08 Uhr
Danke. Dann muss ich den samstäglichen Putzplan jetzt auch um die Reinigung der Fotoausrüstung erweitern.  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 11:18 Uhr
Auch wenn es OT ist... der Ausdruck "Sklave meiner Kamera" zwingt mich dazu einen Aspekt hervorzuheben, welcher hier zumindest schon angeschnitten wurde:
Die Situation, die für Fotos gut ist (Ort, Tageszeit, Jahreszeit) ist auch für das Auge vor Ort gut. Da besteht ein direkter Zusammenhang.  8)
Übrigens geben mir auch meine nichtfotografierenden Mädels dabei recht, quälen sich aus dem Bett, usw...  :wink:
Ich muss innerlich fast weinen wenn ich Reiseberichte / Fotos vom Delicate Arch zur Mittagszeit sehe - was die armen Reisenden da bezogen auf den dortigen Sunset verpasst haben ist wirklich traurig.  :(
Und wenn sie dann selbst Fotos davon sehen... dann schieben sie auf Photoshop & Co.  :roll:
Meiner Meinung nach tut man auch als Nichtfotograf gut daran seine Reise nach fotografischen Aspekten zu planen.  :P

Aber gut... zurück zum Thema: Fortbildung.
Was technische Gesichtspunkte angeht habe ich mich durch diverse Foren "gebildet". Sehr viel gibt es da nicht zu wissen und insofern brauche ich da auch keine Forbildung mehr.
Was die Bildgestaltung (auch verbunden mit technischen Aspekten) angeht... da hilft es tatsächlich selbst zu probieren aber eben auch wie angeprochen fremde gute Bilder zu analysieren.
Was die pure (vollkommen untechnische) Bildkomposition angeht - da kann ich Der fotografische Blick (http://www.amazon.de/Der-fotografische-Blick-Bildkomposition-fotografieren/dp/3827242886) empfehlen. Allerdings ist das recht schwere Kost. Ich habe wenig Berührungsängste mit Theorie, aber das Buch zu lesen kann streckenweise wegen der Tiefe recht ermüdend sein. Was nicht bedeuten soll, dass das Buch langweilig geschrieben wäre...

Bei der Umsetzung in meine Praxis hapert's aber manchmal noch.  :mrgreen:

Gruß
Michael
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 11:30 Uhr
Was die Bildgestaltung (auch verbunden mit technischen Aspekten) angeht... da hilft es tatsächlich selbst zu probieren aber eben auch wie angeprochen fremde gute Bilder zu analysieren.

Aber Bilder nur nach der Drittel- o. Goldener Schnitt-Regel gestaltet, sind auf Dauer auch langweilig  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 19.02.2013, 11:51 Uhr
ganz gut zum lerne ist auch, sich im Netz umzuschauen, wie andere ein geplantes Fotoziel fotografiert haben. da kann man oft ganz gut sehen, was gut funktioniert und auch was nicht.
Seite wie fotocommunity.de oder 500px.com helfen da durchaus weiter.

Und da ein Bild in digitalen Zeiten nichts mehr kostet, kann man durchaus auch einfach probieren.

Das hier kennt fast jeder. Tausendmal fotografiert. Trotzdem fand ich es toll, das selber aufnehmen zu können.
(http://www.danielkaempf.com/travel/North%20America/USA/2011%20SOUTHWEST/slides/2011-04-27_06-52-15.jpg)

Die allgemein "ungebliebte" Ansicht am Nachmittag ist aber auch nicht uninteressant. Und viel weniger fotografiert.
Nur weil das nicht so populär ist heisst das nicht, dass man es nicht mal versuchen kann.
(http://www.danielkaempf.com/travel/North%20America/USA/2011%20SOUTHWEST/slides/2011-04-26_17-46-56.jpg)

Und tritt man zum Sonnenaufgang ein paar Schritte zurück kriegt man auch ein "Geschichte" ins Bild.
Von den an diesem Morgen anwesenden hat das keiner sonst getan.
(http://www.danielkaempf.com/travel/North%20America/USA/2011%20SOUTHWEST/slides/2011-04-27_06-39-49.jpg)

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 12:00 Uhr
Was die Bildgestaltung (auch verbunden mit technischen Aspekten) angeht... da hilft es tatsächlich selbst zu probieren aber eben auch wie angeprochen fremde gute Bilder zu analysieren.

Aber Bilder nur nach der Drittel- o. Goldener Schnitt-Regel gestaltet, sind auf Dauer auch langweilig  :wink:
Mal ganz davon abgesehen, dass die erwähnten Regeln für jeden Anfänger/Knipser Gold wert sind (da einfach zu verstehen und umzusetzen und trotzdem mit einer enormen Verbesserung verbunden)... verstehe ich nicht warum Du mich damit ansprichst und noch weniger warum Du gerade diesen Abschnitt zitierst.
Das man sich nicht unbedingt hier einen x-beliebigen Reisebericht dazu rausgreift (auch nicht meinen) sollte doch wohl hoffentlich klar sein.  :mrgreen:

Gruß
Michael
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 12:14 Uhr
Das hier kennt fast jeder. Tausendmal fotografiert. Trotzdem fand ich es toll, das selber aufnehmen zu können.

ditto... am Mesa Arch (2008) habe ich zum ersten Mal mit einer DSLR (Nikon D300) fotografiert. Zähle ich aber zu jenen Locations, die ich nicht noch einmal besuchen muss.

(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/053.jpg)

Auf dieser Reise wurde "experimentiert" und dementsprechend viel Ausschuss produziert, aber für die erste DSLR-Tour waren ganz ordentliche Bilder darunter  :wink:

(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/068.jpg)
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/099.jpg)
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/109.jpg)
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/133.jpg)
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/157.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 12:21 Uhr
Was die Bildgestaltung (auch verbunden mit technischen Aspekten) angeht... da hilft es tatsächlich selbst zu probieren aber eben auch wie angeprochen fremde gute Bilder zu analysieren.

Aber Bilder nur nach der Drittel- o. Goldener Schnitt-Regel gestaltet, sind auf Dauer auch langweilig  :wink:
Mal ganz davon abgesehen, dass die erwähnten Regeln für jeden Anfänger/Knipser Gold wert sind (da einfach zu verstehen und umzusetzen und trotzdem mit einer enormen Verbesserung verbunden)... verstehe ich nicht warum Du mich damit ansprichst und noch weniger warum Du gerade diesen Abschnitt zitierst.
Das man sich nicht unbedingt hier einen x-beliebigen Reisebericht dazu rausgreift (auch nicht meinen) sollte doch wohl hoffentlich klar sein.  :mrgreen:

Gruß
Michael
Und wieso sind die Gold wert? Wenn wirklich jeder Fotos nach dem Goldenen Schnitt macht, sehen bald alle gleich aus.

Ein Foto muss mich überraschen, inspirieren, zum Nachdenken anregen. Da ist es mir dann völlig egal, nach welchen Regeln es erstellt wurde (oder eben nicht).
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 12:58 Uhr
Diese Regeln sind doch nicht da um der Regeln willen.  :roll:

Diese Regeln sind das Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrung und wissenschaftlicher Untersuchungen und fassen zusammen was der typische menschliche Betrachter spannend und ästethisch findet. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.  :mrgreen:

In den wunderschönen Bildern von MacClaus wurden diese auch bewusst oder unterbewusst eingehalten - Ausnahme ist der lediglich der Crack, wobei das da überhaupt nicht störend auffällt (s.o.). Bis auf das HDR musste da imho auch nicht viel mit PS & Co. gemacht werden (ich vermute vor allem eine Tonwertkorrektur und etwas Sättigung/Dynamik) - ein weiteres Beispiel für das Thema "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort". Und das sah auch bestimmt ohne Sucher klasse aus.  :wink:

Ob jetzt jemand bewusst versucht sich nach diesen Gestaltungsregeln zu richten... oder das automatisch macht weil er/sie "das Auge" hat... spielt das eine Rolle?
Diese Regeln helfen untalentierten und/oder ungeübten Menschen (wie mir) etwas ansprechendes zu gestalten. Was meinst Du, was z.B. Architekten im Studium lernen?

Gruß
Michael
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 13:07 Uhr
Diese Regeln sind doch nicht da um der Regeln willen.  :roll:

Diese Regeln sind das Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrung und wissenschaftlicher Untersuchungen und fassen zusammen was der typische menschliche Betrachter spannend und ästethisch findet. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.  :mrgreen:

In den wunderschönen Bildern von MacClaus wurden diese auch bewusst oder unterbewusst eingehalten - Ausnahme ist der lediglich der Crack, wobei das da überhaupt nicht störend auffällt (s.o.). Bis auf das HDR musste da imho auch nicht viel mit PS & Co. gemacht werden (ich vermute vor allem eine Tonwertkorrektur und etwas Sättigung/Dynamik) - ein weiteres Beispiel für das Thema "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort". Und das sah auch bestimmt ohne Sucher klasse aus.  :wink:

Ob jetzt jemand bewusst versucht sich nach diesen Gestaltungsregeln zu richten... oder das automatisch macht weil er/sie "das Auge" hat... spielt das eine Rolle?
Diese Regeln helfen untalentierten und/oder ungeübten Menschen (wie mir) etwas ansprechendes zu gestalten. Was meinst Du, was z.B. Architekten im Studium lernen?

Gruß
Michael
Es spricht ja nichts dagegen, wenn diese "Regeln" unbewusst eingehalten werden. Aber Bewusst würde ich nicht danach handeln.

Und auf irgendwelche Studien und Untersuchungen gebe ich sowieso nichts. Und was Architekten lernen sieht man ja manchmal an den Ergebnissen  :lol:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 13:20 Uhr
Ich mache es stellenweise bewusst - weil ich mittlerweile die Wirkung verstanden/eingesehen habe.
Es wirkt i.d.R. einfach besser.  :P

Auf irgendwelche Studien gebe ich auch nichts... aber wenn schon Leonardo da Vinci danach gehandelt hat - ebenso wie Ansel Adams - dann maße ich mir nicht an das Quatsch abzutun.  :lol:

Bei den Architekten gebe ich Dir allerdings recht.  :mrgreen:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 13:22 Uhr
Ich mache es stellenweise bewusst - weil ich mittlerweile die Wirkung verstanden/eingesehen habe.
Es wirkt i.d.R. einfach besser.  :P

Auf irgendwelche Studien gebe ich auch nichts... aber wenn schon Leonardo da Vinci danach gehandelt hat - ebenso wie Ansel Adams - dann maße ich mir nicht an das Quatsch abzutun.  :lol:

Bei den Architekten gebe ich Dir allerdings recht.  :mrgreen:
Ich habe nicht gesagt, dass es Quatsch ist. Und da Vinci hat sicher auch nichts auf Regeln und Studien gegeben, sondern einfach drauflos gemalt. Das es nunmal intuitiv zum Auge des Betrachters passt, hat hinterher halt die Studie "ermittelt".

Wie gesagt, Studien bringen in der Regel nur dem was, der sie in Auftrag gegeben hat.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 19.02.2013, 13:32 Uhr
"Regeln" zu Bildgestaltung wie der goldene Schnitt oder die Drittelregel beruhen auf Erkenntnissen menschlicher Wahrnehmung und Sehgewohnheiten. Das hat sich niemand im stillen Zimmerlein ausgedacht. Das sind Erfahrungen aus Jahrhunderten von Kunstgeschichte seit mindestens der Renaissance. M.E. ist es sehr sinnvoll, sich damit zu beschäftigen und sich auch mal zu überlegen, warum einem das eine Bild gefällt, ein anderes vom selben Motiv einen demgegenüber einfach kalt lässt.
Andere solche "Regeln" sind, dass die natürliche Blickrichtung von Links nach Rechts geht (wie bei der Schrift) und dass es daher besser wirkt z.B. eine Straße von links nach rechts ins Bild laufen zu lassen als entgegengesetzt. Oder dass man bei Motiven, die eine "Blickrichtung" haben (das müssen nicht immer nur Menschen oder Tiere sein) mehr Platz in Blickrichtung lässt, erst recht wenn es sich um bewegte Objekte oder Subjekte handelt. Man lässt sie nicht gegen de Wand (den Bildrand) laufen.

Genau so ist es sinnvoll, sich anzuschauen, wie spannende Bilder eine Tiefe im Bild durch mehrere Bildebenen erzeugen. Eine tolle Aussicht wirkt mit einem interessanten Motiv im Vordergrund viel stärker als wenn man einfach nur "in die Gegend" knipst.
Auch die Frage,welche Linienführung in einem Bild am besten wirkt, kann sehr interessant sein. Diagonalen, kreuzende Diagonalen, Linien, die den Blick ins Bild oder aus dem Bild hinaus führen, etc. Dafür kann auch mal der Gang in ein Kunstmuseum hilfreich sein. In der Malerei gelten prinzipiell die selben "Regeln"

Erst wenn man diese "Regeln" oder Sehgewohnheiten kennt, kann man auch einmal bewusst dagegen verstoßen, um Spannung dadurch zu erzeugen, dass man ein Bild gegen die Gewohnheiten und Erwartungen komponiert. Nur wenn man weiß, was "wirkt" und was nicht kann man damit spielen und kreativ werden und sei es auch gerade dadurch, dass man bewusst alles anders macht.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 19.02.2013, 13:35 Uhr
Und da Vinci hat sicher auch nichts auf Regeln und Studien gegeben, sondern einfach drauflos gemalt. Das es nunmal intuitiv zum Auge des Betrachters passt, hat hinterher halt die Studie "ermittelt".

Gerade da Vinci hat mit Sicherheit nie "einfach drauf los gemalt". Gerade er hat sich wie kaum ein anderer mit diesen Regeln beschäftigt, hunderte von Studien angefertigt, um heraus zu finden, was funktioniert und was nicht. Diverse dieser "Regeln" gehen sogar auf ihn zurück.


Er war einer derjenigen, die den goldenen Schnitt in die Malerei eingeführt haben.

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/11/Uomo_Vitruviano.jpg/432px-Uomo_Vitruviano.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 13:38 Uhr
Du unterschätzt imho den wissenschaftlichen Anspruch vom lieben Leonardo gewaltig.  :D

Zitat
In Abhandlungen verschiedener Autoren im 19. Jahrhundert, insbesondere von dem Philosophen Adolf Zeising[19], wurden die beiden Schriften von Pacioli und da Vinci zu der These kombiniert, Pacioli habe in der „De Divina Proportione” in Zusammenarbeit mit Leonardo da Vinci einen Zusammenhang zwischen Kunst und Goldenem Schnitt hergestellt und damit seine Wiederentdeckung für die Malerei der Renaissance begründet. Zeising war überdies von der Existenz eines Naturgesetzes der Ästhetik überzeugt, dessen Basis der Goldene Schnitt sein müsse. Er suchte und fand den Goldenen Schnitt überall.
Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt)

Studien allgemein... da gebe ich Dir Recht. In dem Fall gilt das aber ganz sicher nicht.  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 13:41 Uhr
Da hat der Dirk ja schon alles geschrieben... kann ihm nur zustimmen.  :D

EDIT: Nur bei der Abbildung ging es primär um die Quadratur des Kreises. Dass die Verhältnisse dem goldenen Schnitt entsprechen war wohl eher eine spätere Entdeckung.

Egal wie - gerade Leonardo da Vinci ist ein super Beispiel wie analytisch große Künstler sein können. Imho sogar müssen - zumindest unterbewusst.  :D
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 13:41 Uhr
In den wunderschönen Bildern von MacClaus wurden diese auch bewusst oder unterbewusst eingehalten - Ausnahme ist der lediglich der Crack, wobei das da überhaupt nicht störend auffällt (s.o.). Bis auf das HDR musste da imho auch nicht viel mit PS & Co. gemacht werden (ich vermute vor allem eine Tonwertkorrektur und etwas Sättigung/Dynamik) - ein weiteres Beispiel für das Thema "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort". Und das sah auch bestimmt ohne Sucher klasse aus.  :wink:

Das Hotelzimmer ist HDR... ansonsten bei den restlichen Bildern nur die Sättigung angehoben und geschärft.

Bildkomposition über Drittel-Regel o. Goldener Schnitt kannte ich beim Umstieg auf DSLR nicht, aber mittlerweile habe mich daran angewöhnt.

Mittlerweile bietet PS beim Cropping-Tool die Möglichkeit verschiedene Regeln sich anzeigen zu lassen.

(http://www.web-house.net/bilder/Image_003.jpg)

Fototechnisch habe ich mich insofern weiterentwickelt, dass ich auf bewährte Techniken zurückgreife. Dynamikunterschiede gleiche ich mit zwei oder drei Ebenen aus und montiere das Bild via Ebenenmaske in Photoshop zusammen. Wenn ich das Tilt-Shift Objektiv nicht dabei habe und ich das Bild durchgehend scharf haben möchte... mache ich mehrere Bilder mit unterschiedlicher Fokusebene und verrechne die Ebenen dann in Helicon Focus, siehe den Clip:

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 19.02.2013, 13:48 Uhr
Ich habe das Fotografieren durch Praxiserfahrung und durch Vergleiche, insbesondere mit Fotos im Internet, gelernt. Absolute Grundlage ist das Wissen über den Zusammenhang zwischen Blende und Belichtungsdauer. Zusätzlich sollte man natürlich noch einen bestimmten "Blick" haben, wenn es um die Bildkompositionen geht. Ich bin mal so frei und behaupte, dass ich den schon als Kind hatte. Fehlt dieser, bringen vermutlich auch die besten Fotografie-Ratgeber nichts.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 13:55 Uhr
@Tinerfeño
Das siehst Du imho falsch - es gibt ein paar einfache Regeln & Tips zur Komposition, die JEDER beherzigen kann. Wenn er will. Ohne Talent wird's sicher nicht exzellent... aber nicht schlecht.

@MacClaus
Keine Tonwertkorrektur? Dann waren Lichtverhältnisse und Belichtung aber ideal.
Dass nur das Hotelzimmer HDR ist war schon klar...  :wink:
Den Beschnitt passe ich sehr häufig nachträglich in LR an. Da tatsächlich aber wirklich eher nach Gefühl.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 14:05 Uhr
"Regeln" zu Bildgestaltung wie der goldene Schnitt oder die Drittelregel beruhen auf Erkenntnissen menschlicher Wahrnehmung und Sehgewohnheiten. Das hat sich niemand im stillen Zimmerlein ausgedacht. Das sind Erfahrungen aus Jahrhunderten von Kunstgeschichte seit mindestens der Renaissance. M.E. ist es sehr sinnvoll, sich damit zu beschäftigen und sich auch mal zu überlegen, warum einem das eine Bild gefällt, ein anderes vom selben Motiv einen demgegenüber einfach kalt lässt.
Andere solche "Regeln" sind, dass die natürliche Blickrichtung von Links nach Rechts geht (wie bei der Schrift) und dass es daher besser wirkt z.B. eine Straße von links nach rechts ins Bild laufen zu lassen als entgegengesetzt. Oder dass man bei Motiven, die eine "Blickrichtung" haben (das müssen nicht immer nur Menschen oder Tiere sein) mehr Platz in Blickrichtung lässt, erst recht wenn es sich um bewegte Objekte oder Subjekte handelt. Man lässt sie nicht gegen de Wand (den Bildrand) laufen.

Genau so ist es sinnvoll, sich anzuschauen, wie spannende Bilder eine Tiefe im Bild durch mehrere Bildebenen erzeugen. Eine tolle Aussicht wirkt mit einem interessanten Motiv im Vordergrund viel stärker als wenn man einfach nur "in die Gegend" knipst.
Auch die Frage,welche Linienführung in einem Bild am besten wirkt, kann sehr interessant sein. Diagonalen, kreuzende Diagonalen, Linien, die den Blick ins Bild oder aus dem Bild hinaus führen, etc. Dafür kann auch mal der Gang in ein Kunstmuseum hilfreich sein. In der Malerei gelten prinzipiell die selben "Regeln"

Erst wenn man diese "Regeln" oder Sehgewohnheiten kennt, kann man auch einmal bewusst dagegen verstoßen, um Spannung dadurch zu erzeugen, dass man ein Bild gegen die Gewohnheiten und Erwartungen komponiert. Nur wenn man weiß, was "wirkt" und was nicht kann man damit spielen und kreativ werden und sei es auch gerade dadurch, dass man bewusst alles anders macht.
Ich sehe es ein klein wenig differenzierter. Gerade das "wirken" ist so eine Sache. Ein Bild kann auf jeden Betrachter anders wirken, oft assoziiert man mit einem Bild ja bestimmte Dinge.

Bestes Beispiel ist ja ein Urlaubsfoto. Der Fotograf und seine Begleitung sind "total begeistert", der Betrachter findet es vielleicht nur "naja". Hängt ganz einfach damit zusammen, weil der Fotograf das Erlebnis selbst hatte und das assoziiert, während der Betrachter da vielleicht noch nie war.

So gibts tausend Beispiele. Mir (und ggf. meiner Frau :) ) muss ein Bild gefallen. Was andere damit dann machen, ist für mich sehr begrenzt interessant. Ich kann und will keinem meinen Geschmack aufzwingen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 19.02.2013, 14:08 Uhr
Er war einer derjenigen, die den goldenen Schnitt in die Malerei eingeführt haben.

Und wo ist da nun der goldene Schnitt in dem Bildchen?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 14:18 Uhr
@magnum
Dieser Aspekt hat imho nichts mit der Diskussion zu tun. Hier ging es doch rein um ästhetische Aspekte. Der persönliche Aspekt bei Urlaubsfotos wird immer da sein und wird von "Fotografiertechniken" nicht beeinflusst...

Und ästhetisches Empfinden ist in grundlegenden Bereichen (und dazu gehört z.B. der Goldene Schnitt) erstaunlich universal.  :D

Ich behaupte: die Bilder, die Euch beiden gefallen befolgen diese Regeln - und wenn nicht, dann würden sie Euch dann sogar noch besser gefallen. Wie gesagt - Ausnahmen...  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 14:21 Uhr
@Jack Black
Das das bei dem Bild nicht im Fokus stand, hatte ich ja schon geschrieben. Trotzdem kann man ihn sehen bzw. eigentlich nachmessen:
Zitat
Das Verhältnis von Seite des den Menschen umgebenden Quadrats zu Radius des umgebenden Kreises – nicht das Verhältnis der Proportionen des Menschen selbst – in diesem berühmten Bild entspricht mit einer Abweichung von 1,7 % dem Goldenen Schnitt, der jedoch im zugehörigen Buch gar nicht erwähnt wird.

Mit Bildgestaltung hat das erstmal direkt nichts zu tun.  :D
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 14:29 Uhr
@MacClaus
Keine Tonwertkorrektur? Dann waren Lichtverhältnisse und Belichtung aber ideal.

Nein, keine Tonwertkorrektur. Ideal waren die Lichtverhältnisse nicht ganz, siehe der Dunstschleier im der Himmel.

Heute würde ich den Himmel korrigieren, aber das mache ich nicht mit Tonwertkorrektur, sondern mit der Farbbalance, wo ich Lichter, Mitteltöne und Lichter über die einzelnen RGB-Kanäle ändern kann. Sowie die Tiefen etwas aufhellen. Würde dann in etwa so aussehen...

Original
(http://www.web-house.net/usa/tour/08/bilder/109.jpg)

Korrigiert
(http://www.web-house.net/bilder/Image_004.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 19.02.2013, 14:33 Uhr
Puh - das wäre mir persönlich dann doch zu viel Verfälschung...  :D
Aber das muss wirklich jeder selbst wissen... Diskussionen darüber sind wirklich unnötig.  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka als Gast am 19.02.2013, 14:35 Uhr
Was die pure (vollkommen untechnische) Bildkomposition angeht - da kann ich Der fotografische Blick empfehlen.

Stimmt, das habe ich auch und finde es echt klasse. Es gibt viele Bilder und Beispiele, nach welchen Regeln man Bilder gestalten kann, angefangen von unterschiedlichen Formaten (Panorama bis Quadrat) und goldenem Schnitt bis zu kreisförmigen Verläufen, regelmäßigen Mustern usw. die in einem Motiv erkennbar sind. Es werden auch viele Situationen dargestellt, in denen mit Beispielen die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Bildausschnitten erläutert werden.

Kein Buch, das man liest und quasi auswendig lernt, aber ein Buch, das man immer wieder als Anregung zur Hand nehmen kann.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka als Gast am 19.02.2013, 14:41 Uhr
Wenn ich das Tilt-Shift Objektiv nicht dabei habe und ich das Bild durchgehend scharf haben möchte... mache ich mehrere Bilder mit unterschiedlicher Fokusebene und verrechne die Ebenen dann in Helicon Focus

Das sieht ja auch sehr interessant aus. Werde ich mir die nächsten Tage mal genauer anschauen. Danke für den Tipp!
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jochen am 19.02.2013, 16:40 Uhr
Die Regeln: diese können einem Anfänger sehr helfen, dass seine Bilder schnell einfach besser werden wenn er diese bewusst einsetzt. Wenn er sich dann weiterentwickelt, wird er seinen Stil finden, die Regeln am Anfang bewusst, dann unbewusst brechen und einfach nach Gefühl fotografieren.


Was haben nochmal der Anfänger und der Meister gemeinsam? Beide denken nicht ...
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 19.02.2013, 17:35 Uhr
Zitat
Das Verhältnis von Seite des den Menschen umgebenden Quadrats zu Radius des umgebenden Kreises – nicht das Verhältnis der Proportionen des Menschen selbst – in diesem berühmten Bild entspricht mit einer Abweichung von 1,7 % dem Goldenen Schnitt, der jedoch im zugehörigen Buch gar nicht erwähnt wird.

Das ist doch aber zugebenermaßen höchst unmathematisch. Da man den goldenen Schnitt auch genau konstruieren kann (und nicht bis auf 1,7% genau - da kann man auch gleich pi/2 nehmen, kommt auch ungefähr hin), finde ich das extrem an den Haaren herbeigezogen.

Vielleicht ist ja dann gar nicht der goldene Schnitt für unser Auge so schön, sondern pi/2?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 19.02.2013, 19:03 Uhr
@Tinerfeño
Das siehst Du imho falsch - es gibt ein paar einfache Regeln & Tips zur Komposition, die JEDER beherzigen kann. Wenn er will. Ohne Talent wird's sicher nicht exzellent... aber nicht schlecht.

Habe ich auch nicht behauptet, dass die Bilder dann schlecht werden. Wer aber einfach keinen Blick für Motive hat, hat ihn einfach nicht. Es gibt auch tolle Bücher, in denen steht, wie man Geige spielt. Trotzdem kann ich das einfach nicht, weil es einfach nicht meins ist.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 19.02.2013, 20:01 Uhr
Wer aber einfach keinen Blick für Motive hat, hat ihn einfach nicht. Es gibt auch tolle Bücher, in denen steht, wie man Geige spielt. Trotzdem kann ich das einfach nicht, weil es einfach nicht meins ist.

vollste Zustimmung.
Irgendwas mit einer gewissen "Grundbegabung" (nennen wir es "Talent") hat es sicher auch zu tun. Ich habe mal versucht, Gitarre spielen zu lernen. Absolut erfolglos. Im Grund wars klar, ich habe null musikalisches Talent. Damit lernt man zwar allerlei Griffe, kann aber nichts damit anfangen. Und so ähnlich ist es beim Fotografieren wohl auch: man kann alles mögliche technische lernen... und trotzdem keine guten Bilder machen. Tausende schlechte Bilder aus tollen Kameras beweisen das (und mehr als genug schlechte Gitarrenspieler beweisen das andere ;) ).
Es geht also - mal wieder - nicht nur um die Beherrschung eines technischen Gerätes.

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 20:08 Uhr
Die Frage ist nur... wie weit kann man sein fotografisches Talent über Jahre verbessern? Denn zwischen guten und herausragenden Bildern liegen m.E. Welten.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 19.02.2013, 20:14 Uhr
Denn zwischen guten und herausragenden Bildern liegen m.E. Welten.

ja, das stimmt. Aber es ist sicher nicht jedermanns Anspruch, herausragende Bilder zu machen. Schön wärs schon, aber mir reichen erstmal richtig gute. Und da gibts noch genug zu lernen(!). Die meisten von uns machen das ja immer noch als Hobby und weniger, um eines Tages berühmt zu werden oder neben Ansel Adams beerdigt zu werden.

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 21:17 Uhr
Die Frage ist nur... wie weit kann man sein fotografisches Talent über Jahre verbessern? Denn zwischen guten und herausragenden Bildern liegen m.E. Welten.
Zeig doch mal Beispiele, was für dich gute und was heraussragende Bilder sind.

Ich vermute, die Meinungen können hier nur selten identisch sein.

Vielleicht helfen Bilder bei der Diskussion mehr als Worte.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Marterpfahl am 19.02.2013, 21:23 Uhr
Die meisten von uns machen das ja immer noch als Hobby und weniger, um eines Tages berühmt zu werden oder neben Ansel Adams beerdigt zu werden.

Das möchte ich meinen Hinterbliebenen auch nicht zumuten.  Alleine schon die Anfahrt. Das verbleibt dann schnell.   :roll:


Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 21:36 Uhr
Zeig doch mal Beispiele, was für dich gute und was heraussragende Bilder sind.

Eine subjektive Einschätzung meinerseits...

Das Bild (Kevin McNeal) würde ich z.B. als sehr gut bezeichnen.

(http://pcdn.500px.net/5609899/adb96c97d48f7406f50d57b4c7ee3ddde5f70de8/4.jpg)

Das Bild (Floris van Breugel) finde ich nur gut... hier lenkt die symmetrische Bildaufteilung ab.

(http://pcdn.500px.net/6098857/111035538492f4c7fbfd4b12d7471c3c4d304583/4.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 21:43 Uhr
Mich würde das erste eher wegen des Bildformats ansprechen, unabhängig von Symmetrie.

Beim zweiten liegt der Schwerpunkt eindeutig im Zusammenspiel Sternenhimmel-Gelände. Beide für sich betrachtet sind sehr gut.
Aufgrund der unterschiedlichen Farben schwer zu vergleichen. Farbe liefert einen wesentlichen Beitrag zur Frage ob ein Bild "gut" ist oder nicht.

Wäre es s/w würde mir das zweite deutlich besser gefallen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 19.02.2013, 21:46 Uhr
Denn zwischen guten und herausragenden Bildern liegen m.E. Welten.

Und diese Welten liegen schon zwischen den Wahrnehmungen der Betrachter über ein und das gleiche Foto. So lehrt uns das zumindest der Kalender-Wettbewerb, wo quasi jedes Foto von 0 bis 5 Punkte jede Wertung bekommen hat.

Demnach gibt es gar kein objektiv gutes Foto oder schlechtes Foto, alles liegt im Auge des Betrachters und alles ist möglich. Fand ich damals mehr als eigenartig, aber jetzt nehme ich es hin und bringe es hier ein: wann ist ein Foto ein gutes Foto?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 21:51 Uhr

Demnach gibt es gar kein objektiv gutes Foto oder schlechtes Foto, alles liegt im Auge des Betrachters und alles ist möglich. Fand ich damals mehr als eigenartig, aber jetzt nehme ich es hin und bringe es hier ein: wann ist ein Foto ein gutes Foto?
Technisch bzw. objektiv gibt es durchaus schlechte Bilder. Beim Geschmack (subjektiv) kann es das nicht ausschließlich. Irgendwem wird ein "schlechtes" Bild immer gefallen und sei es nur dem Fotografen :)

Desweiteren hat das subjektive auch nichts mit Ausrüstung oder Aufwand zu tun. Der eine legt sich mit seiner EOS 1 wochenlang auf die Lauer, der andere macht den "lucky shot" innerhalb weniger Sekunden mit seinem iPhone.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 21:54 Uhr
S/W-Bilder gefallen mir sehr gut... aber weniger Landschaftsfotografieren, sondern eher Street. Zum Beispiel von Henri Bresson, Yousuf Karsh, Jacques Lartigue, Vivian Maier und noch einige andere.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 22:02 Uhr
S/W-Bilder gefallen mir sehr gut... aber weniger Landschaftsfotografieren, sondern eher Street. Zum Beispiel von Henri Bresson, Yousuf Karsh, Jacques Lartigue, Vivian Maier und noch einige andere.
Begrenzt stimme ich Dir zu. Aber das müssen dann Kracher sein, die auch nicht auf Farbe angewiesen sind. Ich bin ein Farben-Freak :)

Nette Auswahl: http://photo.tutsplus.com/articles/inspiration/100-awe-inspiring-black-white-photographs/
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 22:09 Uhr
Teils sehr schöne Bilder darunter!
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 22:19 Uhr
Was für mich gar nicht geht ist Color Key.

Auch HDR kann ich nur dann noch halbwegs was abgewinnen, wenn man es nur auf den zweiten (dritten, vierten) Blick sieht.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 19.02.2013, 22:19 Uhr
Was die beiden Bilder angeht, die MacClaus gepostet hat:

Ich finde, da leidet das zweite einfach darunter, dass zu viel ins Bild gepackt wurde: Viel Sternenhimmel, tolle Formation am Horizont und dann noch die Struktur am Boden. Dabei gibt es zwischen dem Himmel und dem Boden kein gemeinsames gestalterisches Merkmal, das beide miteinander verbindet.

Da hätte der Himmel eher die Bodenstruktur aufgreifen müssen, z.B. mit einer Langzeitbelichtung der Wolken, und die Formation am Horizont hätte so plaziert sein müssen, dass Boden und Himmel einen "Zoomeffekt" mit der Felsformation als Fluchtpunkt gebildet hätten. Diesen Punkt könnte ich mir dann auch als Bildmittelpunkt in einem quadratischen Format vorstellen.

Das erste Bild hat eine viel klarere Struktur und führt über die Bodenlinien direkt zu der Formation am Horizont. Mir gefällt es deshalb auch besser.

Na ja, das ist jedenfalls meine Meinung und mein höchst subjektiver Geschmack. Technisch hinkriegen würde ich das ohnehin nicht. :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 19.02.2013, 22:22 Uhr
Allein die Tatsache, dass wir über das Bild diskuieren zeigt doch schon, wie es sich mit der Objektivität bei der Bildbetrachtung verhält  :lol:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 19.02.2013, 22:39 Uhr
Mich würde das erste eher wegen des Bildformats ansprechen, unabhängig von Symmetrie.

Beim zweiten liegt der Schwerpunkt eindeutig im Zusammenspiel Sternenhimmel-Gelände. Beide für sich betrachtet sind sehr gut.
Aufgrund der unterschiedlichen Farben schwer zu vergleichen. Farbe liefert einen wesentlichen Beitrag zur Frage ob ein Bild "gut" ist oder nicht.

Wäre es s/w würde mir das zweite deutlich besser gefallen.

Was die geposteten Fotos von MacClaus angeht:

Das sind zwar sehr gute Aufnahmen und es gehört schon ein gewisses Können dazu, aber es ist eben auch der perfekte Zeitpunkt wichtig. Hier stimmt das Licht einfach und ich möchte nicht wissen, wie oft dieser Platz angefahren wurde, um dieses Ergebnis zu erzielen. Einen guten Fotografen macht allerdings nicht aus, dass er nur solche Fotos produziert. Ein guter Fotograf macht gut komponierte Fotos auch bei schlechten Lichtbedingungen. 
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 19.02.2013, 22:47 Uhr
Das sind zwar sehr gute Aufnahmen und es gehört schon ein gewisses Können dazu, aber es ist eben auch der perfekte Zeitpunkt wichtig. Hier stimmt das Licht einfach und ich möchte nicht wissen, wie oft dieser Platz angefahren wurde, um dieses Ergebnis zu erzielen. Einen guten Fotografen macht allerdings nicht aus, dass er nur solche Fotos produziert. Ein guter Fotograf macht gut komponierte Fotos auch bei schlechten Lichtbedingungen. 

Nun ja, zu Point of Arches läuft man nicht jeden Tag einfach so hin... da sollte das Licht und die Gezeiten schon mitspielen. Weil das Wetter so wechselhaft ist, findet man auch nur wenig wirklich gute Fotos aus dieser abgelegenen Ecke im Nordwesten Washingtons. Da muss wirklich alles zusammen passen...
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 19.02.2013, 23:27 Uhr
Shishi Beach und der Ppint of Arches sind sicher keine Locations, die man x-mal "anfährt". Da muss man schon hin wandern und dort campen.

Mir gefallen beide Bilder ganz gut.

Hier (http://www.rainer-grosskopf.de/travelogues/blog/point-of-the-arches.html) kann man nachlesen, was für ein Aufwand damit verbunden ist. Und Rainer ist kein Profi sondern auch "nur" ein fotoverrückter Amateur.

Dieses ebenfalls "ganz nette" Bild ist von ihm.

(http://www.rainer-grosskopf.de/bigimages/NW/WA/olympic/shi-shi-beach/RG_2011_6277.jpg)

Objektivität bei der Beurteilung von Kunst kann es m.E. gar nicht geben. Bei der Beurteilung spielen immer auch ganz sunjektive Faktoren und auch Emotionen mit rain.
Man kann ja auch Künstler nicht in eine Rangliste bringen. Sind Leonardos Bilder "besser" als Picassos? Ist der David von Michelangelo hochwertiger als der Denker von Rodin?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 14:12 Uhr
(http://www.rainer-grosskopf.de/bigimages/NW/WA/olympic/shi-shi-beach/RG_2011_6277.jpg)

Dieses Bild gehört eher in die Kategorie "Durchschnittlich"... und wenn man es genau nimmt, künstlerisch anspruchsvolle Bilder findet man im Forum sicherlich nicht. Egal ob Golden Gate oder auf Schnappschuss-Safari Bilder :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 20.02.2013, 14:30 Uhr
Wenn Du mit "künstlerisch" extreme Bildbearbeitung meinst, gebe ich Dir recht.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 14:34 Uhr
Nöö, meine ich nicht. Sondern Emotionen (eine meiner Lieblingsbilder) vermitteln, like this...

(http://www.vivianmaier.com/media/gallery/home/56-623.jpg)

oder

(http://iconicphotos.files.wordpress.com/2009/10/vanity_gloriaswanson.jpg?w=700)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 20.02.2013, 14:42 Uhr
Ich bezog mich damit eher auf die beiden Point of Arches-Bilder, insbesondere auf das erste.

Edit: Auch mit der Aussage, dass man im Forum keine künstlerischen Bilder findet, wäre ich vorsichtig.

Dieser Fotograf (http://nick-hermanns-photography.de/) ist auch Mitglied in diesem Forum und seine Arbeiten würde ich durchaus als künstlerisch bezeichnen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 14:48 Uhr
Das ist doch harmlos... siehe die Bilder zweier bekannter/erfolgreicher LS-Fotografen, die Fotografie und Photoshop sehr gut beherrschen.

https://www.google.de/search?q=marc+adamus&hl=de&safe=off&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=3dMkUY34JeKo4gS_2YGgDw&ved=0CAoQ_AUoAQ&biw=1625&bih=1029

https://www.google.de/search?q=peter+lik&hl=de&safe=off&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=rtMkUaXgM_CN4gT2x4GABg&ved=0CAoQ_AUoAQ&biw=1625&bih=1029
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 20.02.2013, 14:51 Uhr
Wer's mag :zuck:

Ich kann damit überwiegend nicht so viel anfangen aber offensichtlich genug andere. Peter Lik dürfte wohl zur Zeit einer der kommerziell erfolgreichsten Landschaftsfotografen überhaupt sein.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 14:53 Uhr
Kunst ist... wenn Jemand für diese Fotografie 1 Mio hinblättert  :wink:

http://www.lik.com/news/newsarticle13/
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Anti am 20.02.2013, 15:37 Uhr
Zitat
Dieses Bild gehört eher in die Kategorie "Durchschnittlich"... und wenn man es genau nimmt, künstlerisch anspruchsvolle Bilder findet man im Forum sicherlich nicht. Egal ob Golden Gate oder auf Schnappschuss-Safari Bilder :wink:

Es gibt durchaus erfolgreiche Fotografen hier im Forum. Oder ist z.B. Steffen Synnatschke keiner?  :wink:

Ich halte ich es für gut, wenn jemand ehrlich seine Meinung zu einem Foto sagt. (@Flicka: Meine Mutter wäre da auch sehr ehrlich, aber sie hat von Fotografie keine Ahnung. :lol:) Es macht dann natürlich Sinn jemanden mit Erfahrung zu fragen, der einem sagt: "Ja, der Blickwinkel ist nicht schlecht. Aber du hättest hier noch ein paar Minuten auf besseres Licht warten sollen (oder es war schon zu spät)" oder "Der Ast hätte weiter nach links gemusst" oder so... Und es ist schön, wenn man jemanden kennt, den man mal fragen kann, wie denn ein bestimmtes Bild entstanden ist. Dann geht man los und probiert es selbst.

Wir haben zum Beispiel von jemandem hier aus dem Forum viele Tipps bekommen, damit die Fotos einer Hochzeit gelingen. Da gibt es nicht nur technisch viel zu bedenken, sondern auch: Wie isoliere ich das Brautpaar? Was für Motive kann man da auswählen? Was mache ich bei Regen? Ohne seine Hilfe wären sicher nicht ganz so viele schöne Bilder dabei heraus gekommen. Dem Brautpaar haben sie jedenfalls gefallen  :D
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 15:43 Uhr
Es gibt durchaus erfolgreiche Fotografen hier im Forum. Oder ist z.B. Steffen Synnatschke keiner?  :wink:

Wenn er seinen Lebensunterhalt davon bestreiten kann, dann ist er ein erfolgreicher Fotograf :wink:

... davon gibt es tausend ähnliche Bilder auf diversen Bildportalen a la 1x.com, fotocommunity.de, 500px, Flickr etc.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 20.02.2013, 17:43 Uhr

Dieses Bild gehört eher in die Kategorie "Durchschnittlich"...


Wenn das durchschnittlich ist, dann hätte ich ehrlich gesagt gerne viele solcher "durchschnittlichen" Bilder.

Aber da ist schon die Frage, wo man den Durchschnitt überhaupt ansetzt: Der Durchschnitt aller Menschen, die Fotos machen? Der Durchschnitt aller Bilder auf einem Foto-Portal im Internet? Der Durchschnitt aller kommerziellen Bilder?

Irgendwo hier im Thread wurde mal der Vergleich zu Musikinstrumenten gezogen. Natürlich wird niemand, der ein Instrument hobbymäßig spielt, das Niveau eines Berufsmusikers oder gar eines Weltstars erreichen. Aber sollte er deshalb den Spaß am Musizieren verlieren, nicht mehr mit seinem Musikensemble auftreten usw? Ähnlich wie der Hobbyfotograf die einmillionste mehr oder weniger gelungene Aufnahme eines bestimmten Motivs macht, ist auch der Hobbymusiker der einmillionste, der ein bestimmtes Stück zum besten gibt. Sollte er sein Instrument einmotten, weil alles, was er spielt, von anderen Musikern schon vielfach besser dargeboten wurde? Oder "darf" er nur weiterüben mit dem Ziel, ein Stück auf eine besondere, noch nicht dagewesene Weise zu interpretieren?

Wenn jetzt jemand meint, dass der Unterschied zwischen fotografieren und musizieren darin liegt, dass man beim Fotografieren etwas "herstellt", während es beim Musizieren um das Musizieren selbst geht, der verkennt, dass niemand, der hobbymäßig fotografiert, das nur wegen der Freude am Endprodukt tut. Da geht es eher um die Freude am Entstehungsprozess.



Wir haben zum Beispiel von jemandem hier aus dem Forum viele Tipps bekommen, damit die Fotos einer Hochzeit gelingen. Da gibt es nicht nur technisch viel zu bedenken, sondern auch: Wie isoliere ich das Brautpaar? Was für Motive kann man da auswählen? Was mache ich bei Regen? Ohne seine Hilfe wären sicher nicht ganz so viele schöne Bilder dabei heraus gekommen. Dem Brautpaar haben sie jedenfalls gefallen  :D

Da ist echt ein tolles Beispiel für das, was ich mit meiner Ausgangsfrage eigentlich meine. Wer bei so einem Ereignis fotografiert, für den ist es doch Gold wert, wenn er vorab ein paar Tipps bekommt, wie man in bestimmten Situationen am besten fotografiert, welche "Posen" gut funktionieren, worauf man besonders achten muss usw. Auch wenn dabei keine Aufnahmen rauskommen, die in einer Galerie landen werden, sondern nur "Hochzeitsdurchschnitt". ;-)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 17:55 Uhr
Irgendwo hier im Thread wurde mal der Vergleich zu Musikinstrumenten gezogen. Natürlich wird niemand, der ein Instrument hobbymäßig spielt, das Niveau eines Berufsmusikers oder gar eines Weltstars erreichen. Aber sollte er deshalb den Spaß am Musizieren verlieren, nicht mehr mit seinem Musikensemble auftreten usw? Ähnlich wie der Hobbyfotograf die einmillionste mehr oder weniger gelungene Aufnahme eines bestimmten Motivs macht, ist auch der Hobbymusiker der einmillionste, der ein bestimmtes Stück zum besten gibt. Sollte er sein Instrument einmotten, weil alles, was er spielt, von anderen Musikern schon vielfach besser dargeboten wurde? Oder "darf" er nur weiterüben mit dem Ziel, ein Stück auf eine besondere, noch nicht dagewesene Weise zu interpretieren?

Wenn jetzt jemand meint, dass der Unterschied zwischen fotografieren und musizieren darin liegt, dass man beim Fotografieren etwas "herstellt", während es beim Musizieren um das Musizieren selbst geht, der verkennt, dass niemand, der hobbymäßig fotografiert, das nur wegen der Freude am Endprodukt tut. Da geht es eher um die Freude am Entstehungsprozess.

Nun ja... es gibt viele Amateurmusiker, die besser spielen können als Weltstars, aber eben nicht berühmt sind. Deren Werke o. Können findet man dann auf youtube. Einige schaffen dadaurch Aufmerksamkeit und werden dann sogar berühmt  :wink:

Und Musiker produzieren... wenn sie ins Studio gehen und irgendeinen Song oder Platte aufnehmen. Der Fotograf arbeitet an seiner Bildkomposition... der Musiker an einem Song.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 20.02.2013, 18:14 Uhr

Nun ja... es gibt viele Amateurmusiker, die besser spielen können als Weltstars, aber eben nicht berühmt sind. Deren Werke o. Können findet man dann auf youtube. Einige schaffen dadaurch Aufmerksamkeit und werden dann sogar berühmt  :wink:


Okay, es gibt sicher Amateure, die z.B. besser singen und Gitarre spielen können als so mancher "Star". Und? Das ändert doch nichts daran, dass man sein Hobby auch dann mit Spaß weiterbetreiben sollte, wenn man keine Ambitionen und Fähigkeiten hat, zu den Weltstars aufzurücken. Von daher verstehe ich deine Bemerkung nicht.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Marterpfahl am 20.02.2013, 18:42 Uhr
Nachdem ich die letzten Beiträge gelesen habe, habe ich den Verdacht, dass es
möglicherweise bald bei RTL & Co. eine Sendung geben wird à la:
Deutschland sucht den "Super Fotografen".  DSDF  :shock:

Ich selber halte es so:  Viel fotografieren, die Ergebnisse dahingehend betrachten, warum gefällt mir das Foto, bzw.
warum gefällt es nicht. Andere Fotos ansehen, gleiche Betrachtungsweise und versuchen, die Erkenntnisse so
umsetzen, dass man den eigenen Stil mögllichst beibehält.

Luft nach oben bleibt immer!



Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 19:13 Uhr
Zumind. habe ich mir angewöhnt, dass ich mir die Festplatten nicht zumülle... z.B. mache ich im Urlaub keine Trail o. Doku-Fotos mehr. Vom letzten USA-Trip habe ich ca. 3300 Bilder gemacht. Mittlerweile sind nur noch 250 übrig geblieben und davon wurden 8 Bilder bei meinem Fotodienstleister http://www.wolf-photomedia.de belichtet und anschließend gerahmt. Mein Ziel... weniger Bilder machen und dafür mehr Qualität.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 20.02.2013, 19:23 Uhr
Die schrägste Aussage des ganzen Threads ist und bleibt jedoch diese:

Meiner Meinung nach tut man auch als Nichtfotograf gut daran seine Reise nach fotografischen Aspekten zu planen.  :P

Wie kann man auf die total kaputte und unendlich einseitige Idee kommen, der ganzen Welt und allen Urlaubern in allen Urlauben ihres Lebens (es ist ja nicht die geringste Einschränkung genannt) zu empfehlen, "seine Reise nach fotografischen Aspekten zu planen"? Grausam.

Also da muss man schon wirklich sehr nachdrücklich die Bodenhaftung verloren haben, um so ein fürchterliches Statement vom Stapel zu lassen. Um es mit wenigst möglichen Worten zu sagen: es gibt auch andere Dinge im Leben als zu fotografieren. Und sei es Essen, trinken, Fernsehen gucken, lesen, Schach spielen, Musik hören, Musik machen, Sandburgen bauen, Schneemänner rollen, Schlitten fahren ... da könnte ich jetzt ungefähr ein zweihundert Seiten starkes Buch schreiben.

Fragt mal Stevie Wonder, was er von der Idee hält, den Urlaub nach fotografischen Aspekten zu planen...
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Flicka am 20.02.2013, 19:38 Uhr
Die schrägste Aussage des ganzen Threads ist und bleibt jedoch diese:

Meiner Meinung nach tut man auch als Nichtfotograf gut daran seine Reise nach fotografischen Aspekten zu planen.  :P

Wie kann man auf die total kaputte und unendlich einseitige Idee kommen, der ganzen Welt und allen Urlaubern in allen Urlauben ihres Lebens (es ist ja nicht die geringste Einschränkung genannt) zu empfehlen, "seine Reise nach fotografischen Aspekten zu planen"? Grausam.


Na ja, ein wenig aus dem Gesamtzusammenhang gerissen ist das Zitat ja schon. Die Grundaussage ist doch, dass ein Motiv auch für den Nichtfotografen möglicherweise zu den selben Tageszeiten oder aus denselben Blickwinkeln am attraktivsten wirkt wie zu den Tageszeiten oder aus den Blickwinkeln, aus denen man es am schönsten fotografieren kann. Und wer z.B. zum Delicate Arch wandert, der tut das, weil ihm der Blick auf den Arch so gut gefällt und er sich für rote Steine begeistern kann, und nicht, weil er dort Sandburgen bauen oder Schach spielen will.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Marterpfahl am 20.02.2013, 19:38 Uhr
Anfangs sollte man schon mehr fotografieren, um Erfahrung zu sammeln. Danach wird es mit der Anzahl der Fotos automatisch weniger.
Ich habe bei unserem letzten USA-Urlaub knapp 2.000 Aufnahmen gemacht. Die Hälfte davon wird in irgendeiner Form  (DVD/Fotobuch/Rahmung)
weiter verwendet.

Ich fotografiere gerne, aber die Reiseroute und zeitliche Planung wurde nach anderen Gesichtspunkten durchgeführt. Ansonsten
hätten wir noch nicht einmal die Hälfte unserer Rundreise machen können.

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 19:53 Uhr
Die Grundaussage ist doch, dass ein Motiv auch für den Nichtfotografen möglicherweise zu den selben Tageszeiten oder aus denselben Blickwinkeln am attraktivsten wirkt wie zu den Tageszeiten oder aus den Blickwinkeln, aus denen man es am schönsten fotografieren kann.

ditto... ich würde selbst OHNE Kamera nicht auf Idee kommen den Delicate Arch zur Mittagszeit anzusehen... es gibt einige Urlaubsziele (z.B. Mono Lake) zu Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang am schönsten sind. Ergo würde ich sie mir zu dieser Zeit ansehen... ob mit oder ohne Kamera.

Beispielbilder... Convict Lake zu Sonnenaufgang
(http://medias.photodeck.com/8770a41e-7876-11e1-a8a4-9fc3deb6d485/Convict_Lake_Sunrise_xlarge.jpg)

zur Mittagszeit
(http://www.lonewolfephotos.com/TheEasternSierraandOwensValley/Fall-Colors-and-Snow-in-the/i-k3bs6gc/0/S/October%208%202012%20Convict%20Lake1-S.jpg)


und am Glacier Point schaut zur Mittagszeit einfach langweilig aus... ganz anders zu Sunset.

(http://fc00.deviantart.net/fs70/i/2012/301/8/a/fire_on_half_dome_by_mac_wiz-d5j8sdq.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Jack Black am 20.02.2013, 20:26 Uhr
Na ja, ein wenig aus dem Gesamtzusammenhang gerissen ist das Zitat ja schon.

Finde ich gar nicht, insbesondere wo ja auch explizit "Nichtfotografen" genannt werden.

Die Grundaussage ist doch, dass ein Motiv auch für den Nichtfotografen möglicherweise zu den selben Tageszeiten oder aus denselben Blickwinkeln am attraktivsten wirkt wie zu den Tageszeiten oder aus den Blickwinkeln, aus denen man es am schönsten fotografieren kann.

Was ja schon unterstellt, dass jeder Urlaub nur darin besteht, schöne Motive zu gucken. Außerdem stimme ich da im Grundsatz nicht einmal zu, denn unser Auge nimmt Motive erheblich anders wahr, als es ein (vergleichsweise) limitierter Sensor tut. Wenn wir beispielsweise auch nicht mit der Sonne im Rücken ein Motiv anschauen, empfinden wir den Himmel als blau. Auf dem Foto erscheint er dann weiß, weswegen ja dann die Anfänger fragen, wie das denn sein kann, das sah doch ganz anders aus.

Ein weiteres ganz großes Problem besteht darin, dass Sonnenauf- und Untergang nur einen Bruchteil des Tages darstellen - soll man dann konsequenterweise am Großteil des Tages den Fotoapparat auslassen und (noch schlimmer) die Augen schließen?

Und das allergrößte Problem besteht darin, dass beileibe nicht jede Reise den Sinn hat, "schöne Motive" zu sehen. Das war für mich beispielsweise bis inkl. 1996 vollkommen gleichgültig (und das wird es auch für einen erheblichen Teil der Bevölkerung auch heute noch sein). Bis dahin wollte ich allenfalls ein schönes Ferienhaus gebucht haben, oder vielleicht einen gepflegten Campinplatz, wollte einen schönen sauberen Strand und ein ebenso schönes und sauberes Wasser zum schwimmen haben. Und zwar grundsätzlich schön, nicht mit "Spitzenschönzeiten" zum Sonnenaufgang oder Untergang.

Und abends wollte ich ein leckeres, möglichst lokales Essen haben, inkl. passendem Getränk. Nichtsdestotrotz habe ich nach Möglichkeit den Urlaub "fotografiert" - aber die Reise nach fotografischen Aspekten ausrichten (also beispielsweise erst zum Sonnenuntergang an den Strand gehen, weil da die Sonne so schön im Meer versinkt), ne, im Leben nicht. Das wurde allenfalls "nebenbei mitgenommen" und trifft damit genau das, wie ich es bis heute auch meine: ich mache das, was mir Freude macht und wenn ich es fotografiere, dann freue ich mich über schönes Licht und betreibe einen vertretbaren, aber schlecht bezifferbaren Aufwand, dieses Licht auch zu bekommen. Aber die ganze Reise nach fotografischen Aspekten ausrichten? Nie und nimmer. Das dürfen selbstverständlich die machen, denen das wichtiger ist als mir. Und denen gönne ich das auch. Aber man kann das doch wohl unmöglich als Generaldirektive herausgeben, wie man eine Reise zu planen hat?!

Dass beispielsweise teure Kreuzfahrten zusätzlich in ein von mir nicht beeinflussbares Korsett gezwängt werden, ist da allenfalls noch einmal ein Nebeneffekt. Dennoch gewinnt diese Form des Urlaubs immer mehr neue Freunde, obwohl dort noch schlechter als bei Individualreisen die Möglichkeit besteht, den idealen Zeitpunkt für das ideale Motiv zu erwischen, schlicht und ergreifend weil dann vielleicht schon längst das Boarding angefangen hat.

Vielleicht sollte man (wenn man schon so weit abgedriftet ist) versuchen zu verstehen, dass es auch andere Dinge im Leben (und insbesondere auch im Urlaub) gibt, als ein besönders schönes Motiv bei optimalen Lichtverhältnissen zu sehen und zu fotografieren. Für sehr viele Urlauber spielt dieser Aspekt nicht die allergeringste Rolle in der Urlaubsplanung. Und wenn ich beispielsweise an unseren letzten Urlaub (eine Woche zu Sylvester in unserem Ferienhaus in Holland) zurückdenke, dann weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es wirklich andere Dinge gibt, auf die es im Leben (und im Urlaub) ankommt.

Insofern (wie immer): leben und leben lassen - und nicht so plakative Parolen vertreten, wie "man" eine Reise zu planen habe.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 20.02.2013, 21:21 Uhr
Photoshop?

Das hat m.E. nur begrenzt was mit künstlerischer Bildgestaltung und Bildaufbau zu tun, sondern eher was mit dem Umgang mit einer Software.  Ich will damit nicht sagen, dass Photoshop und Konsorten keinen Sinn macht, aber gerade Amateure neigen dazu, hier zu übertreiben.

Aber auch Profis treiben es manchmal bunt: http://www.glennferon.com/portfolio1/index.html

Besonders erschreckend: http://www.glennferon.com/portfolio1/portfolio31.html und http://www.glennferon.com/portfolio1/portfolio30.html
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 20.02.2013, 21:27 Uhr
Das ist doch normal... besonders in der Werbeindustrie und bei Hochglanzmagazinen.

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 20.02.2013, 21:32 Uhr
Das ist doch normal... besonders in der Werbeindustrie und bei Hochglanzmagazinen.


Wozu überhaupt noch fotografieren?



;)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 21.02.2013, 09:14 Uhr
Ich will damit nicht sagen, dass Photoshop und Konsorten keinen Sinn macht, aber gerade Amateure neigen dazu, hier zu übertreiben.

Richtig. Sieht man häufig bei Facebook. Da werden irgendwelchen billigen Knipserfotos einmal mit nem Filter (z. B. S/W oder Aquarell) unterlegt und schon hat man 200 "Gefällt Mir" mehr.

In Photoshop mache ich auch nur minimale Anpassungen. Tonwertkorrektur, Schärfe, Kontrast, Tiefen/Lichter, Rauschfilter sind in der Regel völlig ausreichend.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Frieder am 21.02.2013, 10:03 Uhr
Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Bei mir läuft das primär durch das Prinzip learning by doing. Ich bin allerdings auch kein großer Knipser, der immer ne Kamera dabei hat, sondern halt nur ab und an. Meist probiere ich dann an einem motiv einfach verschiedene Einstellungen aus, und so werden mir dann die Unterschiede bzw. die einzelnen Funktionen klar. Zur Not schau ich auch mal in die Gebrauchsanweisung, aber das passiert selten. 
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.02.2013, 10:48 Uhr
Habe in der Kamera meine persönlichen Settings für RAW, JPEG, ISO, AF-Messfeldsteuerung, Landschaft, Action & Sport etc, die je nach Bedarf aufgerufen werden. An der Kamera wird dann nur noch zwischen Blenden/Zeitautomatik oder manuell gewählt. Belichtungssteuerung meist Spot und manuelle Fokusmessfeldauswahl.

...und die Bilder fotografiere ich dann so, wie es mir (!!!) gefällt.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 21.02.2013, 11:44 Uhr
Ich will damit nicht sagen, dass Photoshop und Konsorten keinen Sinn macht, aber gerade Amateure neigen dazu, hier zu übertreiben.

Richtig. Sieht man häufig bei Facebook. Da werden irgendwelchen billigen Knipserfotos einmal mit nem Filter (z. B. S/W oder Aquarell) unterlegt und schon hat man 200 "Gefällt Mir" mehr.

In Photoshop mache ich auch nur minimale Anpassungen. Tonwertkorrektur, Schärfe, Kontrast, Tiefen/Lichter, Rauschfilter sind in der Regel völlig ausreichend.
Ditto

In bestimmten Gegenden vertut sich die Kamera gerne mal mit dem Weißabgleich, da muss man eben korrigieren. Gleiches gilt für die Tiefen/Mitten/Lichter, man gibt den Bildern einfach mehr Brillianz dadurch. Gelegentlich helfe ich den Farben noch auf die Sprünge bzw. dunkle Bereiche ab oder helle auf. Schärfe und Rauschen ist soweit klar, letzteres aber auch nur sehr moderat, oft leiden ja Details darunter.

Und für das alles brauchts eigentlich gar kein PS :)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: lurvig am 21.02.2013, 12:29 Uhr
Sieht man häufig bei Facebook.

Facebook ist ja nun auch keine Messlatte für gute Fotos. Ehr für schlechte ;)

Lurvig
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.02.2013, 12:32 Uhr
In Photoshop mache ich auch nur minimale Anpassungen. Tonwertkorrektur, Schärfe, Kontrast, Tiefen/Lichter, Rauschfilter sind in der Regel völlig ausreichend.

Bestimmt mit dem Kontrast-Werkzeug, oder? Viel bessere Resultate erziele ich mit dem Hochpassfilter...

Beispiel wie man den Hochpassfilter extrem einsetzen kann... http://www.glennmeling.com/ unter Portfolios... Places. Dieser Retroeffekt wird nicht jeden gefallen, wird aber sehr oft in der Werbefotografie eingesetzt. Glenn Melings Bilder sind keine HDRs, sondern nur effektvoller Einsatz des Hochpassfilter.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.02.2013, 12:57 Uhr
Ein Tutorial...
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Brazoragh am 21.02.2013, 13:44 Uhr
@Jack Black
Das Zitat war wirklich völlig aus dem Zusammenhang gerissen.  :shock:
Mittlerweile hast Du ja dank Flicka offensichtlich verstanden, dass es mir gerade mit dieser Aussage nicht ums Fotografieren ging.

Fakt ist: Upper Antelope zur Mittagszeit oder Delicate Arch bei Sunset sind wirklich besondere Erlebnisse, welche zu anderen Tageszeiten einfach deutlich weniger beeindruckend sind. Insofern kann es für (von mir aus fast) keinen Reisenden schaden, sowas auf dem Schirm zu haben. Das bedeutet doch nicht, dass man nur zur Golden Hour unterwegs ist und sonst schläft?!?
Allerdings kann es nicht schaden, das Shopping nicht zu dieser Zeit einzulegen, sondern vielleicht wirklich eher mittags. Und vielleicht nach oder vor dem Sunset essen zu gehen. Vielleicht auch die Zeitverschiebung nutzen und sich gar nicht erst anzugewöhnen wieder erst um 9 aufzustehen.

Natürlich sollte man sich nicht gängeln lassen... das behauptet ja auch keiner.

Und das schöne Aussichten nicht einen Urlaub alleine ausmachen habe ich nie geschrieben - und wer meine Reiseberichte schonmal gelesen hat weiß, dass z.B. gerade das Essen bei uns sehr wichtig ist. Auch Shopping, Land & Leute, usw...
Aber ganz ehrlich: ich behaupte dass solche Motive bei typischen USA-Reisen einen größeren Aspekt spielen als bei vielen anderen Reisezielen. Und ich wüsste nicht was diese Frage überhaupt mit dem Tip zu tun hat, sich nach gutem Licht usw. zu richten.  :wink:

Gruß
Michael
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 21.02.2013, 13:49 Uhr
In Photoshop mache ich auch nur minimale Anpassungen. Tonwertkorrektur, Schärfe, Kontrast, Tiefen/Lichter, Rauschfilter sind in der Regel völlig ausreichend.

Bestimmt mit dem Kontrast-Werkzeug, oder? Viel bessere Resultate erziele ich mit dem Hochpassfilter...


Es hängt vom Bild ab, was ich verwende.

Ich habe auch noch eine Handvoll Plugins, die die Arbeit erleichtern, aber die setze ich nur sehr gezielt und limitiert ein. Die gehen vom Komfort und Ergebnis auch oft über die PS built-in Funktionen hinaus.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.02.2013, 13:54 Uhr
Das ist ja das schöne an Photoshop... viele Wege führen zum Ziel.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: magnum am 21.02.2013, 13:56 Uhr
Das ist ja das schöne an Photoshop... viele Wege führen zum Ziel.
Aber auch zu Zielen, zu denen man gar nicht wollte :)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 21.02.2013, 20:04 Uhr
Sieht man häufig bei Facebook.

Facebook ist ja nun auch keine Messlatte für gute Fotos. Ehr für schlechte ;)

Lurvig

So ist es. Daher habe ich das als Beispiel genannt  :lol:

In Photoshop mache ich auch nur minimale Anpassungen. Tonwertkorrektur, Schärfe, Kontrast, Tiefen/Lichter, Rauschfilter sind in der Regel völlig ausreichend.

Bestimmt mit dem Kontrast-Werkzeug, oder? Viel bessere Resultate erziele ich mit dem Hochpassfilter...

Beispiel wie man den Hochpassfilter extrem einsetzen kann... http://www.glennmeling.com/ unter Portfolios... Places. Dieser Retroeffekt wird nicht jeden gefallen, wird aber sehr oft in der Werbefotografie eingesetzt. Glenn Melings Bilder sind keine HDRs, sondern nur effektvoller Einsatz des Hochpassfilter.

Werde ich mir mal anschauen. Man lernt eben doch nie aus - womit wir direkt beim Thema wären ;)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 21.02.2013, 21:26 Uhr
Eigentlich gibt es bei Facebook eine Welt hervorragender Fotos zu entdecken. Viele viele hervorragende professionelle und nicht professionelle Fotografen haben eine Facebookseite. Einmal auf gefällt mir geklickt und man bekommt regelmäßig tolle Bilder "geliefert". Auf meiner "Gefällt mir-Liste" stehen Fotografen wie Art Wolfe, Nick Brandt, David Muench, Joshau Holko, Sandra Bartocha, Michael Martin Michael Politza, Tom Till, et., et., um nur mal ein paar Landschafts- und Naturfotografen zu nennen. Und ich muss nicht mal hingehen und ihre Webseiten aufrufen sondern kirege alles frei Haus geliefert.

Ist wie eine riesige Galerie, bei der ich zu jeder Ausstellungseröffnung eingeladen bin.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.03.2013, 12:44 Uhr
Wie man sich fototechnisch weiterbilden kann... Bildkomposition mit nur einer Festbrennweite.

Ich habe mir heute spontan eine Fuji X100S (16.3 MP APS-C Sensor) mitgenommen...

http://www.fujifilm.eu/de/produkte/digitalkameras/x-serie/model/x100s/

(http://www.photographyblog.com/images/sized/images/uploads/fujifilm_x100s_hands_on_photos-550x400.jpg)

...mit der 35mm Linse (KB) ist es anfangs ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Werde wohl künftig weniger mit der DSLR fotografieren  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Microbi am 21.03.2013, 14:02 Uhr
Ich mache es auch wie Jack. Ich versuche meine Reise zu dokumentieren, möglichst charakteristische Motive zu erwischen. Das ist schon schwer genug und hat mit der Technik noch gar nichts zu tun. Manche haben einfach einen Blick dafür. Ich eher weniger.
Die Bilder sind nur für die Familie. Sie sollen Erinnerungen erhalten, oder diese Auffrischen.

Ich habe auch noch mit einer Spiegelreflexkamera gelernt. Da musste man alles manuell einstellen, ich weiß also so in etwa, wie was funktioniert. Ich möchte mich dennoch möglichst wenig um Details kümmern. Es ist einfach nicht mein Hobby.

Daher nehme ich jeden guten Tipp mit, aber ich suche keine "Fortbildung" - höchstens eine bessere Kamera  :D Wie schon bei anderen Themen: Technik soll mein Leben erleichtern, nicht verkomplizieren.

Mic

p.s.: Kamera: Sony DSC HX-1
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 21.03.2013, 14:21 Uhr
Ich habe mir heute spontan eine Fuji X100S (16.3 MP APS-C Sensor) mitgenommen...

Im Nachbarthread war es noch die X20

Die letzten beiden Tage nur mit der X20 fotografiert.
...
Für 500€ (was ich bei meinem Händler bezahlt habe) eine Top-Kompaktkamera im Retro-Look IMO.

 :zuck:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.03.2013, 14:31 Uhr
Im Nachbarthread war es noch die X20

Das war am Montag... heute haben wir Donnerstag. Ich habe jetzt zwei Fujis  :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: DocHoliday am 21.03.2013, 14:36 Uhr
Im Nachbarthread war es noch die X20

Das war am Montag... heute haben wir Donnerstag. Ich habe jetzt zwei Fujis  :wink:

Ah ja!
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.03.2013, 14:41 Uhr
Ich versuche meine Reise zu dokumentieren, möglichst charakteristische Motive zu erwischen.

Davon versuche ich wegzukommen... was ehrlich gesagt nicht einfach ist. Für einen Reisebericht ist es ganz nett, aber man sieht sich an solchen Bildern schnell satt.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Easy Going am 21.03.2013, 14:53 Uhr
Ich versuche meine Reise zu dokumentieren, möglichst charakteristische Motive zu erwischen.

Davon versuche ich wegzukommen... was ehrlich gesagt nicht einfach ist. Für einen Reisebericht ist es ganz nett, aber man sieht sich an solchen Bildern schnell satt.
An den ewig gleichen Motiven der sogenannten Profis die von Leuten die sich dafür halten kopiert werden aber auch.

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Microbi am 21.03.2013, 14:53 Uhr
Ja, wenn ich meine Sätze jetzt so lese, klingt es nach "Eiffelturm in Paris". Das meinte ich allerdings nicht. "Charakteristisch" mehr in dem Sinne, was uns gerade so vorkommt. Das kann für einen Dritten völlig uninteressant, oder unidentifizierbar sein, uns aber sofort in die bestimmte Stimmung versetzen. Also Bilder mit nur persönlichem "Aha-Effekt".

Mic
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.03.2013, 15:03 Uhr
An den ewig gleichen Motiven....

...aber das ist ja die Kunst aus den ewig ausgelutschten Motiven eine neue Perspektive herauszufinden. Selbst professionelle Fotografen kopieren teilweise von Profis, und die Bilder unterscheiden sich von der Bildkomposition nur mariginal, was speziell für die Landschaftsfotografie gilt.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Easy Going am 21.03.2013, 19:44 Uhr
An den ewig gleichen Motiven....

...aber das ist ja die Kunst aus den ewig ausgelutschten Motiven eine neue Perspektive herauszufinden. Selbst professionelle Fotografen kopieren teilweise von Profis, und die Bilder unterscheiden sich von der Bildkomposition nur mariginal, was speziell für die Landschaftsfotografie gilt.
Worin liegt der Reiz etwas abzukupfern was andere schon genauso gemacht haben wenn es kaum neue Perspektiven (bei den immer gleichen Motiven) gibt ?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 21.03.2013, 19:57 Uhr
Worin liegt der Reiz etwas abzukupfern was andere schon genauso gemacht haben wenn es kaum neue Perspektiven (bei den immer gleichen Motiven) gibt ?

Worin liegt der Reiz Sehenswürdigkeiten anzusehen, die schon Mio Menschen zuvor angesehen haben?
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: BigDADDY am 21.03.2013, 20:00 Uhr
Worin liegt der Reiz Sehenswürdigkeiten anzusehen, die schon Mio Menschen zuvor angesehen haben?

Mh,

vielleicht darin, sie mit den eigenen Augen zu sehen, nur so eine Idee :wink:
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Marterpfahl am 21.03.2013, 20:08 Uhr

Bei Landschaftsaufnahmen kommt es beispielsweise u.a. auch darauf an, wie das Wetter ist, bzw. die Tageszeit.
Habe ich z.B. interessante Wolkenformationen, nehme ich das Objekt der Begierde anders auf, als wenn alles grau
in grau ist oder nur strahlend blauer Himmel vorherrscht. Ferner habe ich noch die Objektivwahl.
Will schreiben, man muss nicht unbedingt andere abkupfern. Man kann sich Anregungen holen, aber der eigene Stil
sollte nicht verloren gehen.

Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Easy Going am 21.03.2013, 20:12 Uhr
Worin liegt der Reiz etwas abzukupfern was andere schon genauso gemacht haben wenn es kaum neue Perspektiven (bei den immer gleichen Motiven) gibt ?

Worin liegt der Reiz Sehenswürdigkeiten anzusehen, die schon Mio Menschen zuvor angesehen haben?
Thema verfehlt - wir sind hier beim Fotografieren und nicht beim Sehenswürdigkeiten ansehen, kochen oder Monopoly spielen.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: nordlicht am 21.03.2013, 20:36 Uhr
An den ewig gleichen Motiven....

...aber das ist ja die Kunst aus den ewig ausgelutschten Motiven eine neue Perspektive herauszufinden. Selbst professionelle Fotografen kopieren teilweise von Profis, und die Bilder unterscheiden sich von der Bildkomposition nur mariginal, was speziell für die Landschaftsfotografie gilt.
Worin liegt der Reiz etwas abzukupfern was andere schon genauso gemacht haben wenn es kaum neue Perspektiven (bei den immer gleichen Motiven) gibt ?
In Ostasien muessen Kalligraphie-Schüler jahrzehntelang immer nur die grossen Meister kopieren. Erst wenn sie das perfekt beherrschen, duerfen sie behutsam anfangen, einen eigenen Stil zu entwickeln.
Mal abgesehen vom "Jaeger & Sammler"-Effekt und der eventuellen spaeteren Verwendung in einem Resiebereicht denke ich kann man rein handwerklich eine Menge lernen, wenn man sein eigenes Bild vom identischen Motiv mit Fotos von anderen vergleicht und analysiert. Bedarf natuerlich einer gewissen Faehigkeit zur Selbstkritik.
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: McC am 23.03.2013, 13:30 Uhr
u.a. mit Photoshop Tools  :wink:

Ein Beispiel... fotografieren mit durchgehender Schärfentiefe im Nahbereich.

1. linke Kamera unscharf – rechte Kamera scharf. Fokus auf rechtes Objektiv.
(http://www.web-house.net/bilder/fuji2.jpg)

Lösung: Entweder mit einem Tilt-Shift Objektiv (beschränkt auf Festbrennweiten) fotografieren oder in diesem
Falle mit zwei unterschiedlich gesetzten Fokuspunkten. Die beiden Bilder wurden in Helikon Focus verrechnet und
dann ist das Bild auch durchgehend scharf. Umso mehr Fokuspunkte man setzt, umso genauer ist das Ergebnis.
Auf dem Stativ schlägt Helicon Focus jedes Tilt-Shift Objektiv.

2. Beide Kameras scharf abgebildet.
(http://www.web-house.net/bilder/fuji.jpg)
Titel: Re: Wie bildet ihr euch fototechnisch fort?
Beitrag von: Tinerfeño am 23.03.2013, 22:56 Uhr
Worin liegt der Reiz etwas abzukupfern was andere schon genauso gemacht haben wenn es kaum neue Perspektiven (bei den immer gleichen Motiven) gibt ?

Um sich fototechnisch fortzubilden, zu üben und in dem Zusammenhang Vergleichsmotive zu haben. Nicht mehr und nicht weniger.